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Die Kehrseite des Amerikanischen Traums Der Traum vom Wohlstand hat sich für die meisten Figuren in Maria Leitners Hotel Amerika noch lange nicht erfüllt - unter harten Bedingungen schuften die irische Wäscherin Shirley, das schwedische Zimmermädchen Ingrid oder der deutsche Küchenjunge Fritz in einem New Yorker Luxushotel. Der Roman erzählt einen Tag aus ihrem Leben, der zunächst ganz normal mit den Vorbereitungen einer Hochzeitsfeier beginnt. Doch dann wird die Braut erpresst, eine zarte Liebesgeschichte zwischen Fritz und Shirley bahnt sich an und in der Kantine wird der Aufstand gep...
Die Kehrseite des Amerikanischen Traums Der Traum vom Wohlstand hat sich für die meisten Figuren in Maria Leitners Hotel Amerika noch lange nicht erfüllt - unter harten Bedingungen schuften die irische Wäscherin Shirley, das schwedische Zimmermädchen Ingrid oder der deutsche Küchenjunge Fritz in einem New Yorker Luxushotel. Der Roman erzählt einen Tag aus ihrem Leben, der zunächst ganz normal mit den Vorbereitungen einer Hochzeitsfeier beginnt. Doch dann wird die Braut erpresst, eine zarte Liebesgeschichte zwischen Fritz und Shirley bahnt sich an und in der Kantine wird der Aufstand geprobt ... Maria Leitners Debütroman war 1930 ein großer Erfolg und wurde in mehrere Sprachen übersetzt, bevor ihn die Nationalsozialisten aus dem Verkehr zogen. »Der weibliche Günter Wallraff der Weimarer Republik und eine Pionierin der Undercover-Reportage.« Hans Schmid, Telepolis
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Maria Leitner (1892-1942) wuchs in einer deutschsprachigen jüdischen Familie in Budapest auf, später arbeitete sie in Wien und Berlin als Journalistin. Ihr erster Roman Hotel Amerika wurde 1933 von den Nationalsozialisten auf die Liste der zu verbrennenden Bücher gesetzt. Maria Leitner ging 1934 ins Exil. Nach einer Internierung im Camp de Gurs lebte sie ab 1940 in Frankreich im Untergrund, wo sie 1942 starb. Katharina Prager ist Zeithistorikerin und Kulturwissenschaftlerin. Sie leitet den Bereich Forschung und Partizipation an der Wienbibliothek im Rathaus.
Produktdetails
- Verlag: Reclam Verlag
- Seitenzahl: 255
- Erscheinungstermin: 16. Februar 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783159622262
- Artikelnr.: 69550754
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Über neunzig Jahre nach dem ersten Erscheinen ist dieser Roman von Maria Leitner wieder in einer Neuausgabe verfügbar, freut sich Rezensent Peter Henning: Leitner hatte in den 1920er Jahren diverse Anstellungen in den USA, bis sie dann 1942 von ihrer Flucht aus Nazi-Deutschland erschöpft, in Marseille stirbt, weiß er. Aus ihren Erfahrungen als Zimmermädchen schöpft sie hier, um den "Mikrokosmos Hotel" aus der Sicht der oftmals unsichtbaren Angestellten zu beschreiben, die dafür sorgen, dass der Laden läuft. Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen ist ebenso Thema wie die "Erfahrung des Scheiterns", erfahren wir. Ein Roman, der noch heute die Kraft von Leitners Schreiben und ihrem sozialen Engagement zeigt, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Hotel Amerika ist ein intensiv recherchierter Gesellschaftsroman, in dem alle Spielarten der Ausbeutung, des dekadenten Lebens und des solidarischen Kampfes beschrieben werden. [...] Es ist großartig, dass Reclam den Roman Hotel Amerika neu herausbringt und damit den Anfang macht, diese aus den Geschichtsbüchern gelöschte Heldin in unser kollektives Bewusstsein zurückzubringen - und in zukünftige Literaturgeschichten.«
DIE ZEIT, 27.03.2024
DIE ZEIT, 27.03.2024
Gebundenes Buch
Sozialkritischer Krimi
"Hotel Amerika" von Maria Leitner entführt die Leser auf eine faszinierende Reise durch das Amerika der 1920er Jahre. Geschrieben hat sie es bereits um 1930. Doch 1933 wurde es dann von den Nationalsozialisten auf die Liste der zu verbrennenden Bücher …
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Sozialkritischer Krimi
"Hotel Amerika" von Maria Leitner entführt die Leser auf eine faszinierende Reise durch das Amerika der 1920er Jahre. Geschrieben hat sie es bereits um 1930. Doch 1933 wurde es dann von den Nationalsozialisten auf die Liste der zu verbrennenden Bücher gesetzt. 1934 musste sie ins Exil und starb bereits 1942 in Frankreich im Untergrund.
Doch Reclam hat das Buch in einer wunderschön gestalteten Neuauflage herausgebracht, sodass es nun jeder lesen kann.
Doch um was geht es eigentlich? “Hotel Amerika” ist ein Krimi und spielt eben in dem namensgebenden Hotel. Eine Hochzeit soll stattfinden, doch kommt es stattdessen zu Erpressungen und anderen Verwirrungen. Doch neben der Verfolgung des Falles lernen wir noch, wie so ein Hotel in den damaligen Zeiten lief. Denn auch der harte Alltag der Mitarbeiter*innen spielt eine Rolle. Wir haben also Spannung, etwas Romantik und eine gewisse Sozialkritik in einem Buch.
Besonders beeindruckend ist Leitners Fähigkeit, die Atmosphäre und Stimmung der Zeit einzufangen. Ihre detaillierte Beschreibung der Schauplätze, der Mode, der Musik und der gesellschaftlichen Verhältnisse der 1920er Jahre lässt das Amerika dieser Ära lebendig werden. Man spürt förmlich den Glanz und Glamour der Twenties, aber eben auch die dunklen Seiten wie Armut und Kriminalität.
Die Charaktere sind ganz wundervoll ausgearbeitet. Leitner verstand es sehr gut, ihre Figuren lebendig und authentisch wirken zu lassen. Jede Figur hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Erlebnisse, die sie zu einem tollen und wichtigen Teil des Romans machen.
Maria Leitner hat ein Werk geschaffen, das die Zeit und den Ort seiner Handlung lebendig werden lässt und den Leser direkt mitnimmt. Ein absolutes Muss für alle, die sich für das Amerika der 1920er Jahre interessieren.
Zudem ist das Nachwort von Katharina Prager über die Autorin sehr lesenswert. Es gibt noch einmal Informationen rund um Leitner und ihr Leben.
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Gebundenes Buch
!ein Lesehighlight 2024!
Klappentext:
„Die Kehrseite des Amerikanischen Traums
Der Traum vom Wohlstand hat sich für die meisten Figuren in Maria Leitners
Hotel Amerika noch lange nicht erfüllt – unter harten Bedingungen schuften die irische Wäscherin …
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!ein Lesehighlight 2024!
Klappentext:
„Die Kehrseite des Amerikanischen Traums
Der Traum vom Wohlstand hat sich für die meisten Figuren in Maria Leitners
Hotel Amerika noch lange nicht erfüllt – unter harten Bedingungen schuften die irische Wäscherin Shirley, das schwedische Zimmermädchen Ingrid oder der deutsche Küchenjunge Fritz in einem New Yorker Luxushotel. Der Roman erzählt einen Tag aus ihrem Leben, der zunächst ganz normal mit den Vorbereitungen einer Hochzeitsfeier beginnt. Doch dann wird die Braut erpresst, eine zarte Liebesgeschichte zwischen Fritz und Shirley bahnt sich an und in der Kantine wird der Aufstand geprobt …
Maria Leitners Debütroman war 1930 ein großer Erfolg und wurde in mehrere Sprachen übersetzt, bevor ihn die Nationalsozialisten aus dem Verkehr zogen.“
Maria Leitners Roman „Hotel Amerika“ war und ist ein riesiger Klassiker der nun aktuell im Reclam-Verlag wieder an die Oberfläche geholt wurde. „Hotel Amerika“ war in den 1930er Jahren Leitners großes Debüt auf dem Literaturmarkt und sie bekam dadurch großen Erfolg und machte sich schnell einen Namen. Was erwartet also nun den Leser? Leitner schaffte es mehr als gekonnt den Leser ab der ersten bis zur letzten Seite nicht nur in das Hotel selbst gedanklich zu entführen sondern auch den Ablauf im Hotel selbst für 24 Stunden greifbar zu machen. Das Land galt damals wie auch heute als „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Wer sich von seinem alten Leben trennen konnte, wagte den Schritt per Schiff oder auf andere Weise in eben jenes Land. Die Vereinigten Staaten von Amerika boten Träume, Illusionen und Ausblick auf ein neues Leben. Wir dürfen u.a. im Buch der Wäscherin Shirley O‘Brien folgen. Innerlich hat sie sich bereits aus dem Hotel als Arbeitgeber verabschiedet. So geht es für sie nicht mehr weiter. Die Arbeitsbedingungen sind einfach unbeschreiblich erniedrigend. Ihr Traum sah anders aus als sie von Irland aus in dieses Land kam. Der junge Fritz kommt aus Deutschland und folgte ebenfalls seinem Traum. Alles sollte anders werden als in Deutschland aber als er im Hotel Amerika ebenfalls schnell merkt, dass nicht alles Gold ist was glänzt und eben nur die Gäste das Wichtigste sind aber nicht das Personal welches diese betreut, platzt auch ihm irgendwann der Kragen. Mann ahnt es bereits beim lesen - die Stimmung, die erst voller Hoffnung war, beginnt zu kippen und zwar ins komplett Negative. Leitner zeigt dem Leser hier auf, wie Träume und Hoffnungen platzen können, wie es ist, wenn man Ideen, Wünsche und Träume hat, wie es ist, seine alte Heimat zu verlassen um irgendwo neu anzufangen und dann doch auch da wieder zu scheitern. Der Aufstand, der sich ab einem gewissen Punkt im Buch zeigt, ähnelt einer Art Meuterei auf einem Schiff. Wenn die komplett Besatzung streikt, ist das Schiff manövrierunfähig. Ob dies auch so im Buch zutrifft dürfen Sie gern selbst erlesen. Fest steht jedenfalls, Leitner hat mehr als gekonnt einen vielseitigen und vielschichtigen Spannungsbogen aufgebaut, der grandios gestaltet ist. Er fesselt, er lässt einen mitfiebern und nichts desto trotz baute sie auch kleine und große Nebengeschichten ein, die die Geschichte selbst komplett rund hielten. Leitner zeigte mit diesem Meisterwerk ganz deutlich auf, dass man nicht nur kämpfen sollte sondern auch den Mund aufmachen solle. Was hat man noch zu verlieren wenn es eh schon alles fast zu spät ist? Ihre tiefgreifenden Worte, und die Art wie sie ihre Figuren erzählen lässt, leben lässt und laut werden lässt, zeigt nur auf, wie zeitlos dieses Werk ist. Sie beschreibt unheimlich detailliert, farbenreich und wenn man so richtig in der Geschichte versunken ist, kann man nicht nur die faulen Kartoffeln riechen sondern auch das laute Raunen der Angestellten selbst hören. Jede Menschenseele im Untergrund des Hotels hat einen Seelenrucksack zu tragen für den sich kein Gast interessiert. Ist das fair? Ist das lebenswert? Was ist gerecht? Was ist menschenwürdig? Sie merken schon, das Buch hallt gewaltig nach und bietet wahnsinnig viel Gesprächspotential und Gedankengänge. Es ist Leitners besonderer Auffassungsgabe während ihres USA-Aufenthalts in der Mitte der 1920er Jahre geschuldet, dass sie all das so genial niederschreiben konnte. Wer so detailliert schreibt, weiß was er gesehen und erlebt hat und das geht nur wer mit offenen Augen durch die Welt geht! Fest steht: Es ist wirklich grandios dass der Verlag Reclam dieses Werk wieder aufzeigt! Es muss gelesen werden! Ebenfalls erwähnenswert ist das mehr als gelungene Nachwort, welches aufzeigt, welche Geschichte diesem Roman widerfahren ist und warum er so besonders ist!
5 Sterne für dieses Meisterwerk!
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Gebundenes Buch
Die irische Wäscherin Shirley ist sich sicher: Heute ist ihr letzter Tag im Hotel Amerika. Ihr heimlicher Freund wird sie herausholen aus diesem 30-stöckigen Luxushotel in New York, in dem die Gäste hofiert werden, die Angestellten aber von der Hand in den Mund leben. Das glitzernde …
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Die irische Wäscherin Shirley ist sich sicher: Heute ist ihr letzter Tag im Hotel Amerika. Ihr heimlicher Freund wird sie herausholen aus diesem 30-stöckigen Luxushotel in New York, in dem die Gäste hofiert werden, die Angestellten aber von der Hand in den Mund leben. Das glitzernde Kleid für ihr neues Leben liegt jedenfalls schon bereit. Der deutsche Küchenjunge Fritz hingegen ist gerade erst angekommen und muss sich erst einmal zurechtfinden in diesem Wirrwarr und Trubel. Er wünscht sich nichts sehnlicher als einen eigenen Schlafplatz. Als die niederen Angestellten in ihrer Pause faule Kartoffeln vorgesetzt bekommen, ist das Maß voll. Nach und nach füllt sich die Kantine. Dem Hotel droht ein veritabler Aufstand...
In der Reihe "Reclams Klassikerinnen" gibt der Reclam Verlag teils komplett in Vergessenheit geratenen Schriftstellerinnen den literarischen Raum, den sie verdienen. Jüngst ist mit "Hotel Amerika" der deutschsprachigen ungarischen Autorin Maria Leitner (1892 - 1942) ein Klassiker aus dem Jahre 1930 erschienen, der seinerzeit im Neuen Deutschen Verlag veröffentlicht wurde. Es ist eine eindrucksvolle Neuveröffentlichung.
Bemerkenswert ist zunächst, wie es Maria Leitner gelingt, die Leser:innen unmittelbar hineinzuwerfen in diesen einen Tag im Leben verschiedener Hotelangestellter. Sofort ist man mittendrin in diesem Luxushotel, das einem Bienenstock gleicht. Alles ist in Bewegung, der neue Tag beginnt und mit ihm eine weitere höchst anstrengende Arbeitsschicht, an deren Ende man sich vielleicht über ein paar zusätzliche Dollar Trinkgeld freuen darf - wenn man Glück hat. Shirley, eine junge Irin, die seit sechs Jahren in der Hotelwäscherei beschäftigt ist, hat dieses Glück auf ihrer Seite. Voller Zuversicht blickt sie auf ihren offenbar letzten Arbeitstag, die letzten Schindereien, das letzte schlechte Essen. Ihr neuer Freund, der gerade als Gast im Hotel abgestiegen ist, hat ihr versprochen, an so viel Geld zu kommen, um ein gemeinsames neues Leben beginnen zu können.
"Hotel Amerika" erinnert in gewissen Sequenzen an eine zugänglichere Variante von Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway". Eine Gemeinsamkeit ist, dass sich die Handlung an genau einem Tag abspielt. Zudem setzt auch Leitner auf einen erzählerischen Bewusstseinsstrom, der mal bei Shirley, mal bei Fritz oder anderen Figuren ist oder einfach die verschiedenen Etagen und Zimmer des Hotels passiert. Ein Unterschied ist jedoch, dass es bei Maria Leitner viel mehr direkte Rede gibt. Gerade in den zwei zentralen Momenten des Romans, in denen ein Aufstand der Angestellten droht, gibt ein Wort das andere und aus der Vielzahl der Stimmen ist gar nicht mehr herauszuhören, wer da jetzt eigentlich gerade was fordert. Das ist ganz hervorragend umgesetzt und gibt diesen Szenen einerseits eine hohe Intensität, andererseits fühlt man als Leser:in genauso überfordert wie die Angestellten in diesem Raunen und Rufen.
Ein weiteres Plus ist, dass Leitners Sympathie immer auf Seiten der Armen und Schwachen ist. Es sind Figuren wie das schwedische Zimmermädchen Ingrid oder eben der idealistische Fritz, der die Chancen vor allem in einer organisierten Arbeiterschaft sieht, die lange im Gedächtnis bleiben. Der wichtigste und gelungenste Charakter ist aber Shirley, die den Roman eröffnet und beschließt. Scheinbar furchtlos ob der guten Aussichten, ist es ausgerechnet ein junges Mädchen, das die Fäden in die Hand nimmt. Und auch wenn Shirleys eindringliche Rede bei den Vorgesetzten wegen des fehlenden Rückhalts verpufft, ist sie eine starke Frauenfigur, in der sowohl die feministischen als auch die sozialistischen Ideale Maria Leitners aufblitzen.
Neben der im Vordergrund stehenden Sozialkritik ist "Hotel Amerika" auf einer untergeordneten Ebene fast so etwas wie ein Kriminalroman. Im Hotel übernachtet nämlich gerade ein einflussreicher und berühmter Verleger, dessen Tochter kurz vor der Traumhochzeit an diesem besonderen Ort steht. Gäbe es da nicht jemanden, der ein paar pikante Details über den mächtigen Mann weiß.
Bereichert wird die auch optisch gelungene Neuausgabe durch ein ausführliches und informatives Nachwort der Historikerin Katharina Prager. Hier erfährt man nicht nur traurige Details über die letzten Monate im Leben der Maria Leitner, sondern auch, dass diese den Roman sozusagen aus erster Hand erzählte. Denn Leitner selbst arbeitete als Scheuerfrau in diversen New Yorker Hotels.
Maria Leitners "Hotel Amerika" ist ein spannendes und eindringliches Plädoyer für Solidarität und das Sichtbarmachen eines Prekariats, das in den Schilderungen der Arbeitsbedingungen erstaunlich aktuell wirkt. Das Buch war 1933 eines der ersten, das der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten zum Opfer fiel. In Bonn erinnert nur noch ein Gedenkstein daran. Es ist Reclam und Maria Leitner zu wünschen, dass sie durch die Neuveröffentlichung künftig in einem Atemzug mit ungleich bekannteren Zeitgenoss:innen wie Anna Seghers oder Bertolt Brecht genannt wird.
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Gebundenes Buch
Menschen im Hotel
Hotel Amerika von Maria Leitner mit einem Nachwort von Katharina Prager, erschienen im Reclam Verlag am 16.02.2024 als Neuauflage eines Buchs, welches schon 1930 erschienen ist, aber von den Nazis 1933 verbrannt wurde.
Wir erleben einen Tag im Leben von verschiedenen …
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Menschen im Hotel
Hotel Amerika von Maria Leitner mit einem Nachwort von Katharina Prager, erschienen im Reclam Verlag am 16.02.2024 als Neuauflage eines Buchs, welches schon 1930 erschienen ist, aber von den Nazis 1933 verbrannt wurde.
Wir erleben einen Tag im Leben von verschiedenen Menschen im Hotel Amerika in den 1920 Jahren. Shirley O’Brien, ein Wäschemädchen deren Mutter als Scheuerfrau im Hotel arbeitet, macht sich bereit für den letzten Arbeitstag im Hotel. Ab Morgen will sie Gast statt Arbeiterin dort sein. Ihr Freund wird reich sein und ihr das unbeschwerte Leben, dass sie bei den Hotelgästen sieht, ermöglichen.
Maria Leitner hat einen sozialkritischen Roman verfasst, der sich mit den Lebensumständen der Immigranten, meist aus Europa, in die USA beschäftigt. Die Wohnungsnot, wie wenig Rechte Arbeitnehmer hatten und wie schnell man arbeitslos auf der Straße stand. Sie schreibt von der Erkenntnis, dass man nur gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen schaffen kann und sich gegen die Ausbeutung der einfachen Arbeitskraft wehren muss.
Das Buch handelt auch von Erpressung, dem Lebensstil der wohlhabenden Gesellschaft und dem Leben von Menschen, die im Hotel wohnen und sich 24/7 bedienen lassen und gar nicht mehr wirklich auf die Idee kommen, selbst etwas machen zu können. Man kann sich gut vorstellen, dass in vielen Ländern die wir als Touristen bereisen, die Behandlung des Personals in Hotels nicht wesentlich anders ist, als im Buch beschrieben.
Leider bleiben die Figuren etwas oberflächlich und es wurden auch Begriffe, die man heute nicht mehr verwendet nicht überarbeitet. Trotzdem wird dem Leser ein guter Eindruck vermittelt, wie das Leben für Migranten aus Europa in die USA gewesen ist, und bringt einen zum Nachdenken, wie sich aktuelle Migranten zu uns fühlen, wovon sie träumen und warum die Nazis dieses Buch vernichten wollten. Ein Satz aus diesem Buch ist bis zum heutigen Tag unverändert wahr: Man sperrt ja auch nur die kleinen Diebe ein, während man die großen als Stützen der Gesellschaft ehrt.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Charaktere sind in ihren Handlungen gut zu verstehen. Vor hundert Jahren sicher ein revolutionäres Buch, heute aber nur noch ein Blick in vergangene Zeiten.
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