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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Bergische Universität Wuppertal, Veranstaltung: Familienstrukturen im höfischen Roman des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Robert Braunagel versteht Hartmann von Aues Erstlingsepos Erec als einen Roman, der sich in seinem Kern lediglich auf Erec und seine Entwicklung konzentriere – im Gegensatz zur Romanvorlage Chrétien de Troyes, der einen Roman über ein Paar verfasste. Die Ausgestaltung der Enite-Figur fiele, so Braunagel, im direkten Vergleich zwangsläufig zu Ungunsten…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Bergische Universität Wuppertal, Veranstaltung: Familienstrukturen im höfischen Roman des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Robert Braunagel versteht Hartmann von Aues Erstlingsepos Erec als einen Roman, der sich in seinem Kern lediglich auf Erec und seine Entwicklung konzentriere – im Gegensatz zur Romanvorlage Chrétien de Troyes, der einen Roman über ein Paar verfasste. Die Ausgestaltung der Enite-Figur fiele, so Braunagel, im direkten Vergleich zwangsläufig zu Ungunsten Hartmanns aus; Enite sei dem Hauptprotagonisten Erec lediglich „als Epitheton, als elfenhaftes, vollkommenes Wesen beigestellt“ . Einen Hinweis auf diese Verlagerung gibt die Reduzierung des Romantitels von Erec et Enide bei Chrétien zu Hartmanns Erec. Michel Huby hingegen verdeutlicht anhand einer überwiegend quantitierenden Vergleichsanalyse, dass diese angenommene Verdrängung Enitens „höchst fragwürdig“ sei. Nach seinen Ausführungen nehme Hartmanns Enite im Text einen gleichwertigen, wenn nicht sogar bedeutenderen Platz ein als Chrétiens Enide. Ich werde in dieser Arbeit den Standpunkt vertreten, dass die Gestalt Erecs, den Ausführungen Braunagels folgend, tatsächlich die Mitte ist, nach der Hartmann seinen Roman ausgerichtet hat. In erster Linie ist es seine Entwicklung, die in Hartmanns Roman thematisiert wird. Enite ist ihm von Anfang bis Ende untergeordnet und durchläuft keinerlei persönliche Entwicklung; ihre moralische Wertigkeit bleibt konstant. Dies alles soll aber nicht heißen, dass ihre Rolle im Erec von geringer Bedeutung wäre. Vielmehr erfüllt Enite eine wichtige Funktion für den Fortgang der Handlung im Erec, sie ist also weitaus mehr als ein „Epitheton“. Zwar bekommt sie im Gegensatz zu Erec zweifellos den passiven Teil der Partnerschaft zugesprochen, doch sind es vordergründig ihr Wesen als „Mittlerin zwischen Mann und Umwelt“ und ihre Bereitschaft zur grenzenlosen triuwe, die Erec auf ihrer gemeinsamen Aventiurenfahrt auf den richtigen Weg zur vollkommenen Ehe- und Minnegemeinschaft führen. Der zu erreichenden Idealeigenschaften, die notwendig sind für eben diese Gemeinschaft, ist Enite bereits von Anfang an teilhaftig, doch bezogen auf ihren gesellschaftlichen Status ist ihre eigene Entwicklung zwangsläufig mit der Erecs verbunden.