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Kanada, in den 1930er Jahren: Laura, fünfzehnjährige Tochter eines Fabrikanten, verfällt einem Gewerkschaftsagitator. Doch auch für ihre Schwester Iris verkörpert er das romantische Ideal eines Mannes. Als Laura von seinem Tod erfährt, begeht sie Selbstmord. Zurück bleibt ein Manuskript mit dem Titel »Der blinde Mörder«, das Laura postum berühmt macht. Aber ist sie wirklich die Autorin? Iris versucht Jahre später, sich rückblickend Klarheit über die Geschehnisse zu verschaffen.
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Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Ihr "Report der Magd" wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation. Bis heute stellt sie immer wieder ihr waches politisches Gespür unter Beweis, ihre Hellhörigkeit für gefährliche Entwicklungen und Strömungen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Man Booker Prize, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Pen-Pinter-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Margaret Atwood lebt in Toronto.
© George Whiteside
Produktdetails
- Verlag: Piper Verlag GmbH
- Seitenzahl: 704
- Erscheinungstermin: 3. Juli 2017
- Deutsch
- ISBN-13: 9783492977449
- Artikelnr.: 48585422
Broschiertes Buch
Ambivalente Familiensaga
Die im englischsprachigen Raum vielfach geehrte, kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood hat für den Roman «Der blinde Mörder» im Jahre 2000 ihren ersten Booker Prize erhalten. Im Jahre 2019 erhielt sie dann ihren zweiten, sie gehört damit …
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Ambivalente Familiensaga
Die im englischsprachigen Raum vielfach geehrte, kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood hat für den Roman «Der blinde Mörder» im Jahre 2000 ihren ersten Booker Prize erhalten. Im Jahre 2019 erhielt sie dann ihren zweiten, sie gehört damit zu den vier Autoren, die ihn zweimal verliehen bekamen. Obwohl also hochgeehrt im englischen Sprachraum, ist die Rezeption im deutschen eher verhalten, insbesondere das Feuilleton zeigt sich hier skeptisch. Warum eigentlich?
Wie immer bei Atwood stehen in dieser drei Generationen umfassenden Geschichte die Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft im Mittelpunkt. In Rückblenden erzählt die 84jährige Iris als Ich-Erzählerin, wie sie und ihre jüngere Schwester Laura in den 1930er Jahren als wohlbehütete Töchter eines erfolgreichen Fabrikanten in Ontario aufwachsen. Als in der Depression die Firma an den Rand des Ruins gerät, heiratet Iris auf Druck des Vaters den neureichen Geschäftsmann Richard. Die fünfzehnjährige, als schwierig geltende Laura hat derweil eine heimliche Affäre mit Alex, einem gesuchten kommunistischen Aktivisten, dem eine Brandstiftung angelastet wird. Aber auch Iris verfällt ihm sexuell. Er lebt im Untergrund und zieht später mit einer kanadischen Brigade in den Krieg. Gegen Kriegsende fällt er, und als Laura erfährt, dass er auch mit Iris ein Verhältnis hatte, bringt sie sich um. Die schon einige Zeit getrennt von ihrem Mann lebende Iris entdeckt ein skandalträchtiges Roman-Manuskript von Laura mit dem Titel «Der blinde Mörder». Darin wird auktorial und mit namenlosen Figuren sehr freimütig von ihrer skandalösen Affäre erzählt, die hier als zweite Erzählebene eingeflochten ist. Nicht genug damit, ist in dieser Binnen-Geschichte eine weitere enthalten, in der Alex nach dem Sex der Geliebten Teile seiner dystopischen Story erzählt, mit Frauen in einer grotesk untergeordneten Sklavenrolle, er hält sich damit finanziell über Wasser. Ergänzend werden für die politischen Hintergründe und gesellschaftlichen Ereignisse immer wieder fiktive Zeitungs-Meldungen eingefügt, die dem Erzählten einen authentischen Touch verleihen. Das Ganze ist das handgeschriebene Manuskript von Iris, die 1999 stirbt. Sie wendet sich damit direkt an ihre in der Welt herumgeisternde Enkelin, um ihr all ihre Erinnerungen nun eben in Schriftform zu hinterlassen, wenn sie ihr schon nicht persönlich davon erzählen kann.
Mit ihrer kunstvoll verschachtelten Erzähl-Struktur breitet die Autorin in diesem Roman das üppige Panorama einer tragischen Familien-Geschichte vor dem Leser aus, angereichert mit einem interessanten sozialen und historischen Hintergrund. Gleichzeitig ist diese Saga vom allmählichen Niedergang einer einst stolzen, reichen und glücklichen Familie auch ein opulentes Sittenbild des zwanzigsten Jahrhunderts, das motivisch unwillkürlich an Thomas Mann erinnert. Der Roman ist überfrachtet mit Nebensächlichem, man weiß als Leser genau, dass die Zigaretten in einer silbernen Schatulle im Wohnzimmer verwahrt werden, weil man es gefühlt hundert Mal gelesen hat. Für männliche Leser fast unerträglich sind die ausufernden Schilderungen der Garderobe aller weiblichen Figuren, ihr Seelenleben wird hingegen sträflich vernachlässigt. Besonders die Ich-Erzählerin Iris bleibt als Mensch farblos, eine blutleere Figur ohne nennenswerte Entwicklung, und das über Jahrzehnte hinweg.
Beeindruckend jedoch ist die funkelnde Sprache, in der hier erzählt wird, angereichert mit stimmigen Metaphern und wunderbar schwarzem Humor, der besonders in der Rahmen-Geschichte der betagten Iris mit sarkastischen Anmerkungen überzeugt. Die für klare Worte bekannte Autorin spart auch nicht mit harscher gesellschaftlicher Kritik, so wenn sie zum Beispiel vom protzigen abstrakten Gemälde eines Neureichen spricht, «zusammengesetzt aus kostspieligen bunten Klecksen». Da verzeiht man dieser ambivalenten, aber auch unterhaltsamen Familiensaga dann gern ihre unübersehbaren, kleinen Schwächen.
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Broschiertes Buch
Zehn Tage nach Beendigung des 2. Weltkrieges fuhr Laura mit dem Auto von einer Brücke.
Ihre Schwester Iris, mit der sie den größten Teil ihres jungen Lebens verbrachte, erzählt in ihren alten Tagen vom Leben als Kind, bis hin zum Unfall von Laura.
Eine bewegende …
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Zehn Tage nach Beendigung des 2. Weltkrieges fuhr Laura mit dem Auto von einer Brücke.
Ihre Schwester Iris, mit der sie den größten Teil ihres jungen Lebens verbrachte, erzählt in ihren alten Tagen vom Leben als Kind, bis hin zum Unfall von Laura.
Eine bewegende Lebensgeschichte beginnt...
Ich habe den Roman „Der blinde Mörder“ von Margaret Atwood bereits vor einigen Jahren gekauft und seit dem zierte es mein Bücherregal. Viel positives habe ich gerade in der letzten Zeit über die Autorin gehört und als die YouTuberin Janine auf ihrem Kanal „Poesielos“ die ersten Zeilen des Buches anlas war sehr schnell klar, es wird eines meiner nächsten Bücher werden.
Ganz spontan haben wir dann aus diesem Vorhaben eine gemeinsame Leserunde gemacht und dabei sehr tolle Gespräche zu eben diesem Buch geführt.
„Der blinde Mörder“ ist ein Buch, welches in 15 Abschnitten aufgegliedert wurde und durch diese Abschnitte zwei verschiedene Erzählstränge bietet.
Dieser Aspekt war mir vor dem Lesen nicht unbedingt bewusst und brachte dadurch aber eine kleine Überraschung mit sich.
Im Wechsel lesen wir somit die Geschichte von Iris und ihrer Schwester, die wir seit ihrer Kindheit begleiten dürfen.
Iris, die bereits 83 Jahre alt ist, schreibt ihr Leben nieder und wir Leserinnen und Leser dürfen diesem, aber auch ihrer Gegenwart folgen.
In den anderen Abschnitten geht es um „Der blinde Mörder“. Ja, was hier als Titel des Buches besteht, ist auch im Buch ein Buchtitel. Das Skandalbuch, welches Laura geschrieb und welches kurz nach ihrem Tod veröffentlicht wurde, schlägt heute noch Wellen. Diese Abschnitte erzählen von der Entstehung des Romans und von einer Geschichte zweier Liebenden, die sich erst im Laufe des Buches zu erkennen geben. Wir erfahren von der Geschichte in der Geschichte, die sehr viele phantastische Elemente mit sich bringt und eine wichtige Rolle spielt.
Und hier sind wir auch schon an einem Kritikpunkt angelangt. Gerade diese Geschichte im Buch war es, die mich gleich zu Beginn fast zu Aufgeben gebracht hatte. Es ist so ein krasser Gegensatz zum Rest des Buches, dass ich mich damit erst einmal abfinden und anfreunden musste.
Im Gegensatz dazu mochte ich die Erzählungen von Iris aus ihrem Leben. Zwar hatten auch diese Kapitel ihre Längen, waren aber deutlich unterhaltender, zumindest zu Beginn.
Was im Laufe der Geschichte passiert, ist wie ein großes Puzzle zu betrachten. Wir Leser kennen bestimmte Teile, aber viele andere auch nicht und bauen auf den ca. 700 Seiten das komplette Bild zusammen.
Dabei war ich immer wieder am Rätseln, was auf mich zukommen wird, welche Geschehnisse zum Tod von Laura führten und wie diese Abschnitte mit „Der blinde Mörder“ damit zusammenhängen.
Und gerade der letzte Punkt war für mich immer interessanter und zum Ende hin noch besser als Iris und ihre Geschichte.
Ich hoffe Ihr konntet mir folgen, denn wie man sicherlich merkt, Margaret Atwood hat hier eine sehr komplexe Geschichte geschrieben.
Der Schreibstil der Autorin war es jedoch, der mich komplett mitgenommen hat. Wo es an der Story immer wieder Kleinigkeiten gab, die ich bemängeln muss, war es ihre Erzählart, die mich schier begeistert hat. Sie hat eine sehr ausdrucksstarke und sehr bildliche Art das Geschehene aufzuzeigen und Figuren ein Gesicht zu geben.
Ich habe mir schon weitere Werke von Margaret Atwood notiert, weil ich unbedingt wieder in den Genuss dieses Stils kommen möchte.
Mein Fazit:
„Der blinde Mörder“ war anders als ich dachte und er hatte durchaus seine Längen, trotzdem hat die Geschichte ihren Charme. Charaktere denen man folgen möchte und eine Geschichte mit vielen Lücken die es aufzuklären gilt, machen Spaß und unterhalten, wenn auch mit kleinen Abstrichen.
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