Wajima Safi
eBook, ePUB
Denn wir waren Krieger (eBook, ePUB)
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Winter 1980: Im Trubel eines Novembermorgens kommen die schwangere Layla und ihr Mann Jamal mit ihrer kleinen Tochter am Münchner Hauptbahnhof an. Hinter ihnen liegt die Flucht aus dem von Kriegen gebeutelten Afghanistan, vor ihnen eine ungewisse Zukunft in Deutschland. Im Gepäck hat die junge Familie nur ihre Erinnerungen an vergangene Tage - und die Hoffnungen auf die Jahre, die kommen mögen. Während der Kalte Krieg und dessen Ausläufer die Welt in Atem halten, wird Laylas erster Sohn in Deutschland geboren. Schon sehr bald muss Layla sich die Frage stellen, was Heimat in Zeiten des Kri...
Winter 1980: Im Trubel eines Novembermorgens kommen die schwangere Layla und ihr Mann Jamal mit ihrer kleinen Tochter am Münchner Hauptbahnhof an. Hinter ihnen liegt die Flucht aus dem von Kriegen gebeutelten Afghanistan, vor ihnen eine ungewisse Zukunft in Deutschland. Im Gepäck hat die junge Familie nur ihre Erinnerungen an vergangene Tage - und die Hoffnungen auf die Jahre, die kommen mögen. Während der Kalte Krieg und dessen Ausläufer die Welt in Atem halten, wird Laylas erster Sohn in Deutschland geboren. Schon sehr bald muss Layla sich die Frage stellen, was Heimat in Zeiten des Krieges tatsächlich bedeutet, und erkennen, dass der Krieg sie und ihre Familie bis über die Grenzen Deutschlands auf Schritt und Tritt begleitet hat. Wajima Safi verzaubert den Leser mit jeder Zeile auf jeder Seite. Eine außergewöhnliche Erzählung, die ihresgleichen sucht: Melancholisch, opulent, gewaltig!
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
- Geräte: eReader
- ohne Kopierschutz
- eBook Hilfe
- Größe: 1.9MB
- FamilySharing(5)
- Text-to-Speech
Dr. Wajima Safi, geboren 1983 in Kabul und aufgewachsen in München, ist Fachärztin für Innere Medizin. Sie absolvierte neben ihrer Promotion ein Studium der Philosophie und der Neueren Deutschen Literatur. Aktuell arbeitet sie im Bereich der Stammzellforschung. Sie lebt in Erlangen und in New York. In ihrer Freizeit begeistert sie sich fürs Reisen und Malen. "Denn wir waren Krieger" ist ihr Debütroman, in dem sie das gleichermaßen zeitlose wie brandaktuelle Thema von Fremdheit und Flucht schonungslos, doch äußerst raffiniert behandelt.
Produktdetails
- Verlag: Bookspot Verlag
- Seitenzahl: 300
- Erscheinungstermin: 18. Februar 2019
- Deutsch
- ISBN-13: 9783956691157
- Artikelnr.: 55274436
Fremdheit beruht auf dem Winkel ihrer Betrachtung
Nach ihrer Flucht vor den russischen Panzern in Kabul landen Layla und Jamal Paktiawal im Jahr 1980 mit ihrer kleinen Tochter Mina in München. Das Ehepaar aus Afghanistan hat alles hinter sich gelassen und muss sich nun in einer Welt …
Mehr
Fremdheit beruht auf dem Winkel ihrer Betrachtung
Nach ihrer Flucht vor den russischen Panzern in Kabul landen Layla und Jamal Paktiawal im Jahr 1980 mit ihrer kleinen Tochter Mina in München. Das Ehepaar aus Afghanistan hat alles hinter sich gelassen und muss sich nun in einer Welt zurechtfinden, in der sie weder die Sprache, noch die für sie fremd anmutende Lebensweise verstehen. Sie registrieren die Ablehnung in den Augen der Menschen, müssen Demütigungen hinnehmen. Die Sehnsucht nach der geliebten Heimat im Herzen versuchen Layla und Jamal, sich in ihrem neuen Leben in Deutschland zurechtzufinden.
Wajima Safi erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte von zwei intelligenten und gebildeten jungen Menschen, denen angesichts einer tödlichen Bedrohung kein anderer Ausweg bleibt, als ihre Heimat zu verlassen. In eindrucksvollen Worten beschreibt die Autorin die Ankunft der Paktiawals im sicheren Deutschland und verleiht ihren Eindrücken und Emotionen auf einfühlsame Art und Weise Ausdruck. Wajima Safis verfügt über einen wunderschönen und bildhaften Schreibstil, ihre poetische Ausdrucksweise hat mich an etlichen Passagen dieses Buches regelrecht verzaubert.
Die Autorin berichtet von Laylas und Jamals Ankunft, eingeholt von der nüchternen Realität, fern von Familie und Freunden, gestrandet in einer unsicheren Zukunft. Ich habe selten ein Buch mit derart hervorragend charakterisierten und authentischen Protagonisten gelesen, wie es im vorliegenden Roman der Fall war. Die Autorin hat mich durch die lebhaften Beschreibungen ihrer handelnden Figuren regelrecht gefangengenommen. In Layla und Jamal brodeln tiefe Gefühle, beide haben müssen einiges aus ihrer Vergangenheit aufarbeiten. Der in Djalalabad geborene Jamal war ein wildes Waisenkind aus den Bergen, der sich als Lehrer an einer Schule in seine wunderschöne Kollegin Layla verliebte. Laylas Umgang mit ihm gestaltete sich manchmal als schwierig, emotionale Verletzungen bleiben nicht aus. Der hoch intelligente Mann bezeichnet sich als Paschtune und Krieger und weigert sich, eine Arbeit anzunehmen, die unter seiner Würde ist. Seine Frau Layla besitzt ein friedfertiges und sanftmütiges Wesen. Ihre inneren Kämpfe, aber auch ihre Hoffnungen und liebevolle Erinnerungen an längst vergangene Tage werden eindrucksvoll beschrieben. Während Laylas und Jamals Tochter Mina nur eine kleine Rolle in dieser Geschichte innehat, wird auf ihren kleinen Bruder Omar ein weit größeres Augenmerk gelegt. In Deutschland geboren kann der Junge zu Gesprächen seiner afghanischen Familie und ihren Erinnerungen an die Heimat nichts beitragen. Er wird von einer großen inneren Zerrissenheit gequält, fühlt sich einsam und verloren. Als interessante Nebenfigur vermittelt Laylas schwer traumatisierte Schwester Fausia durch ihre Berichte aus der Heimat schockierende Einblicke in das vom Krieg gebeutelte Kabul.
Die Geschichte von Layla und Jamal beginnt bereits Jahre vor ihrer Ankunft in Deutschland. Wajima Safi rollt durch viele Rückblenden die Vergangenheit nach und nach auf und zeichnet auf diese Weise ein detailliertes Bild des Alltags in ihrer Heimat. Afghanische Traditionen, konservative Ansichten, der muslimische Glaube und der manchmal steinzeitliche anmutende Ehrenkodex werden mit großer Liebe zum Detail beschrieben. So findet Layla beispielsweise nach der Ankunft in der Flüchtlingsunterkunft den Umgang mit alten Menschen in Deutschland völlig unverständlich.
„Denn wir waren Krieger“ lebt von der ungewöhnlich hohen Authentizität seiner handelnden Figuren und vermittelt tiefe Einsichten, die mich als Leser an einigen Stellen sprachlos zurückließen. Dieses großartige Debüt von Wajima Safi hat mir ausgezeichnet gefallen, mich nachdenklich gemacht und meine Sicht auf einige Dinge intensiviert und verändert. Uneingeschränkte Leseempfehlung für diese tief zu Herzen gehende Lektüre!
(gekürzte Fassung)
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Der Geburtsort von Wajima Safi liegt in Afghanistan. In Kabul erblickte sie das Licht der Welt und ihre Beschreibung von Mentalität und Landschaft ist sehr authentisch. „Denn wir waren Krieger“ ist ihr Debütroman und hoffentlich nicht ihr letzter.
Denn wir waren Krieger …
Mehr
Der Geburtsort von Wajima Safi liegt in Afghanistan. In Kabul erblickte sie das Licht der Welt und ihre Beschreibung von Mentalität und Landschaft ist sehr authentisch. „Denn wir waren Krieger“ ist ihr Debütroman und hoffentlich nicht ihr letzter.
Denn wir waren Krieger beschreibt die Flucht aus der Heimat. Ein junges Paar flieht mit Tochter und dem Baby im Bauch der Mutter nach Deutschland. Obwohl sie während der beschwerlichen Reise auch in Indien bleiben konnten, zog es sie dennoch in den Westen Europas. Die Autorin beschreibt die schwierigen Anfänge, wozu die Sehnsucht nach der Heimat stets auch gehören. Obwohl der Roman zu Anfang der 80er Jahre angesiedelt ist, war damals bereits eine gewisse Fremdenfeindlichkeit vorhanden. Die Kinder litten unter ihrem fremden Aussehen, da sie häufig nicht von ihren Spielkameraden anerkannt wurden.
Doch es gab auch erfreuliche Situationen. Das Ehepaar schloss Freundschaft mit einer deutschen Familie, wozu auch ein Kind gehörte, welches sich mit der Tochter verstand. Aber nicht nur das Heimweh und der mangelnde Respekt setzt den beiden zu. Sie haben ebenfalls miteinander große Probleme, die ihnen das Leben zusätzlich schwer machen.
Das Buch Denn wir waren Krieger ist nicht einfach zu lesen. Die Autorin springt nicht nur bei den Zeiten hin und her. Sie beschreibt ebenfalls Ereignisse in Afghanistan und dann ohne Vorwarnung wieder in Deutschland. Das erfordert hohe Konzentration beim Lesen.
Sehr gut gefiel mir die Beschreibung der Mentalität dieser Menschen. Sie sind sehr gastfreundlich und so ganz anders, als die Leute hier in Deutschland. Die Diskriminierungen und rassistischen Erlebnisse von allen beschreibt die Autorin nur am rande, aber es hat mich doch sehr mitgenommen. Zumal der Fremdenhass in den letzten Jahren tatsächlich größer wurde. Die Täter sind brutaler und scheuen selbst vor Mord nicht zurück. Das macht traurig und zuweilen schäme ich mich für meine Landsleute.
Denn wir waren Krieger empfehle ich ausdrücklich, da es sehr einfühlsam geschrieben ist und zeigt, wie sich Fremde hier fühlen. Dabei wäre es ein leichtes, ihnen freundlich entgegenzutreten. Sie nehmen uns nichts weg. Im Gegenteil. Sie bereichern uns. #DennWirWarenKrieger #NetGalleyDE
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Das Buch „Denn wir waren Krieger“ von Wajima Safi könnte kein aktuelleres Thema haben. Zwar beginnt die Geschichte von Layla und Jamal nach dreijähriger Flucht aus Afghanistan mit ihrer Ankunft in München schon 1980, aber Geschichten wie ihre wiederholen sich auch heute …
Mehr
Das Buch „Denn wir waren Krieger“ von Wajima Safi könnte kein aktuelleres Thema haben. Zwar beginnt die Geschichte von Layla und Jamal nach dreijähriger Flucht aus Afghanistan mit ihrer Ankunft in München schon 1980, aber Geschichten wie ihre wiederholen sich auch heute täglich zig-fach.
Layla erzählt einerseits von ihrem Leben in Deutschland, andererseits in Rückblicken von ihrem Leben in Afghanistan. Und in dieser Erinnerung lebt sie auch noch nach ihrer Ankunft in München, sie vermisst die Heimat und wird ihr Heimweh nie los. Laylas innere Konflikte zwischen Tradition und dem neuen Leben in Deutschland sind erdrückend und sehr eindrucksvoll beschrieben. Sie schafft es selbst nicht, in der neuen Heimat anzukommen, schafft es aber auch nicht, ihren Kindern eine Brücke in die neue Welt zu bauen (obwohl ihr Sohn Omar in München geboren wird). Bis zuletzt bleiben sie Fremde. Ihr Mann hingegen findet ziemlich schnell Anschluss und hat mit den Gefühlen, die sie plagen weniger Probleme. Anders als Layla, hat Jamal auch nie wirklich vor, nach Afghanistan zurückzukehren.
Das Buch ist eine beeindruckende Studie dessen, was Krieg und Flucht in den Menschen auslösen können. Das Gefühl von Entwurzelung, Heimweh, Trauer, Erinnerung und Festhalten an Traditionen ist in jeder Zeile greifbar. Aber auch Sehnsucht, Wünsche, Träume, Familienzusammenhalt und Hoffnung. Der Leser spürt genau, dass es einen Unterschied zwischen „Heimat“ und „Zuhause“ gibt, zwischen „an einem Ort wohnen“ und „an einem Ort leben“ und auch, dass eine brechend volle Wohnung mit unzähligen Menschen nicht zwingend Nähe und Geborgenheit bedeuten muss.
Ich fand das Buch verstörend und enorm bedrückend. Alle Charaktere blieben oberflächlich und unnahbar, etwas, das Laylas Leben in Deutschland ausmacht. Lose Bekanntschaften, kaum Bestreben, die neue Sprache zu lernen und immer auf Distanz zu allen. Die innere Zerrissenheit von Layla fängt die Autorin (vielleicht unbeabsichtigt) auch in ihrer Sprache ein. Denn einerseits ist diese sehr schlicht gehalten, aber gleichzeitig sehr bildreich und wortgewaltig. Wegen der Authentizität und der vielen, oft unterschwelligen Andeutungen, die mich als Leser sehr nachdenklich gemacht haben, klare 5 Sterne und ein wohlwollendes Hinwegsehen über die zum Teil fehlerhafte Grammatik.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
