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Der Hamburger Musikalienhändler und Cellist Aaron Stern muss 1939 Deutschland ohne seine Tochter verlassen. Eine verhängnisvolle Odyssee beginnt. Er findet in keinem Land sichere Aufnahme und gerät in die Fänge der Nationalsozialisten. Nach leidvollen Erfahrungen als Schiffsflüchtling und Lagermusiker kehrt er schließlich nach Hamburg zurück. Eine berührende und abenteuerliche Suche nach seiner Tochter beginnt.
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Dagmar Fohl absolvierte ein Studium der Geschichte und Romanistik in Hamburg und arbeitete als Historikerin und Kulturmanagerin. Heute lebt sie als freie Autorin in Hamburg und schreibt Romane über Menschen in Grenzsituationen. Psychologisch fundiert zeichnet sie Seelenzustände ihrer Protagonisten mit ihren Lebens- und Gewissenskonflikten und beleuchtet gleichzeitig die gesellschaftlichen Verhältnisse und Probleme der jeweiligen Epoche, in der ihre Protagonisten agieren.
Produktdetails
- Verlag: Gmeiner Verlag
- Seitenzahl: 219
- Erscheinungstermin: 8. Februar 2017
- Deutsch
- ISBN-13: 9783839253809
- Artikelnr.: 47244426
Musik kann Leben retten
„Es geht darum, mit Musik eine Geschichte zu erzählen. Es geht immer um die Geschichte, die hinter den Noten steckt. Es geht um Emotionen.“ (S. 19)
Gäbe es eine Melodie zu dieser Geschichte, wäre sie unglaublich traurig und sehr berührend. …
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Musik kann Leben retten
„Es geht darum, mit Musik eine Geschichte zu erzählen. Es geht immer um die Geschichte, die hinter den Noten steckt. Es geht um Emotionen.“ (S. 19)
Gäbe es eine Melodie zu dieser Geschichte, wäre sie unglaublich traurig und sehr berührend. „Alma“ beschreibt den Überlebenskampf des jüdischen Musikalienhändlers Aaron Stern während der Nazizeit so unglaublich bildhaft und real, dass man ein Herz aus Stein haben müsste, wenn er einen nicht bewegen würde.
Aaron wächst in Hamburg auf. Obwohl seine Eltern Juden sind, gehören sie dem evangelischen Glauben an. Sein Vater hat einen Musikalienhandel. Musik, insbesondere das Cellospiel, begleitet Aaron von Kindheit an.
Er ist 14, als Hitler an die Macht kommt und muss bald darauf von der Schule abgehen. Mit 20 übernimmt er den Laden seines Vaters. Als er seine Frau Leah kennenlernt, verbindet die Musik sie sofort. 1938 wird Aaron als Novemberjude ins KZ Sachsenhausen gebracht. Erst im März 1939, kurz vor ihrer Auswanderung nach Amerika, bekommt Leah ihn frei. Ihre Tochter Alma wird im 7. Monat kurz vor ihrer Abreise geboren und ist nicht reisefähig. Sie müssen sie bei einem „arischen“ Freund zurücklassen.
Eine Odyssee über Meere und Kontinente beginnt. Die Auswanderer dürfen nirgendwo von Bord gehen, jedes angelaufene Land verspricht neue Hoffnung und wird zur neuen Enttäuschung. Einige stürzen sich lieber ins Meer, als zurück nach Europa zu fahren. Aaron rettet sich in die Musik. Letzten Endes stranden sie in den Niederlanden im Lager Westerbrock. Von dort geht es bald nach Auschwitz. Im KZ wird er täglich gedemütigt und verhöhnt, ist immer kurz vorm Verhungern – aber er hält irgendwie durch. Die Musik (er spielt im Lagerorchester) und der Glaube an ein Wiedersehen mit Alma hält ihn am Leben. „Wir musizierten um unser Leben, während das Grauen um uns herum immer größere Ausmaße annahm.“ (S. 122) Viele Internierte werfen sich lieber in den Hochspannungszaun, als in die Gaskammer zu gehen oder sich den Nazis anzubiedern. Aber Aaron hält durch, denn in Hamburg wartet hoffentlich seine Tochter auf ihn.
Nach dem Krieg ist er ein gebrochener Mann, wird die Erinnerungen und Albträume nie los. Bei der Suche nach Alma stellt er sich immer wieder die Frage, ob er seinem Kind diese Vergangenheit antun kann und will.
Aaron ist der Ich-Erzähler dieses Buches, deshalb ist man als Leser immer dabei, denkt und fühlt wie er. Manchmal war es mir fast zu viel, war ich zu dicht an ihm dran. Ich glaube nicht, dass ich das alles ausgehalten hätte. Egal wie oft er zusammenbricht, er rappelt sich immer wieder auf – für die Suche nach Alma. Wie stark, hoffnungsvoll und zuversichtlich muss man sein, um das alles zu überstehen?! Dieser unbedingte Überlebenswille hat mir sehr imponiert.
Am Ende des Buches sagt er: „Ich hatte nie die Absicht, meine Geschichte zu erzählen. ... Doch ich lebe in Deutschland des Jahres 2016. Ich empfand es als meine Pflicht, zu sprechen.“ (S. 211)
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Aaron berichtet sein Leben und Erleben aus der Ich-Perspektive, was diese Geschichte besonders eindringlich macht.
Obwohl Aarons Eltern Juden sind, gehören sie der evangelischen Kirche an. Musik ist in seinem Elternhaus allgegenwärtig. Als Aaron vierzehn Jahre alt ist kommt Hitler an die …
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Aaron berichtet sein Leben und Erleben aus der Ich-Perspektive, was diese Geschichte besonders eindringlich macht.
Obwohl Aarons Eltern Juden sind, gehören sie der evangelischen Kirche an. Musik ist in seinem Elternhaus allgegenwärtig. Als Aaron vierzehn Jahre alt ist kommt Hitler an die Macht. Später übernimmt Aaron das Geschäft seines Vater. Er lernt seine Frau Leah kennen. Die beiden verbindet die Liebe zur Musik. Dann wird er ins KZ gebracht und es dauert Monate bis Leah ihn herausholen kann. Sie wollen auswandern, kurz vorher wird Alma geboren. Sie ist ein Frühchen und würde die Reise nicht überleben. Schweren Herzens lassen sie sie das Baby bei einem „arischen“ Freund. In Kuba verweigert man ihnen die Einreise. Auch in Amerika dürfen sie nicht einreisen. Es geht zurück nach Europa. Vom Lager Westerbruck in den Niederlanden kommen sie schon bald nach Auschwitz. Aaron hält dank eisernem Überlebenswillen und der Musik durch.
Wir alle wissen, was geschehen ist, und man mag sich das Grauen gar nicht vorstellen. Aber gerade darum, darf nicht vergessen werden, was geschehen ist, damit sowas nieder wieder geschieht. Allerdings zweifele ich im Moment gerade sehr, ob uns das Geschehen von damals wirklich eine Lehre ist.
Ich bewundere Aaron für seinen Willen zu überleben. Viele seiner Leidensgenossen gehen lieber in den Tod. Aber er steht immer wieder auf in Gedanken an seine Tochter. Wieviel kann ein Mensch aushalten?
Die Erinnerungen an das Erlebte verlassen ihn auch nach dem Krieg nicht und Albträume sorgen dafür, dass er es immer wieder erlebt. Soll er davon wirklich seiner Tochter berichten? Er hat Zweifel und lässt doch nichts unversucht, um Alma zu finden.
Eine bewegende Geschichte.
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Broschiertes Buch
Vernichtetes Lebensglück, trotzdem ein Happy End
Dagmar Fohls Buch Alma hatte ich mir als Geschenk gewünscht, nachdem ich schon ihre Bücher „Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“ und „Frieda“ gelesen hatte. Die Thematik des Nationalsozialismus, …
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Vernichtetes Lebensglück, trotzdem ein Happy End
Dagmar Fohls Buch Alma hatte ich mir als Geschenk gewünscht, nachdem ich schon ihre Bücher „Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“ und „Frieda“ gelesen hatte. Die Thematik des Nationalsozialismus, des Holocaust und auch der Euthanasie ist mir seit meiner Kindheit vertraut, immer wieder stoße ich seitdem auf neue Bücher, Filme oder Hörspiele. Aber die Verarbeitung der Thematik in fiktionale Geschichten sehe ich als eine besondere Herausforderung an, einerseits verlangt sie nach Geschichtswissen und klaren Fakten, andererseits muss ein Roman menschliches Leid und die Vielfalt der tatsächlichen Einflüsse auf menschliches Verhalten widerspiegeln. Das ist gar nicht so einfach, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Umso mehr gefallen mir die Bücher von Dagmar Fohl, denn sie hat eine große, empathische Fantasie, die ihr beim Schreiben hilft.
Nun zum Buch: Hamburg, 1938, Antisemitismus, Verfolgung, Entrechtung der Juden. Alma ist die zu früh auf die Welt gekommene Tochter des jüdischen Musikalienhändlers und Cellisten Aaron Stern und seiner jungen Frau Leah. Beide haben endlich die Papiere für die Schiffspassage nach Cuba in der Hand, als die Frühgeburt einsetzt. Ein befreundeter Arzt rettet das Kind und versichert den jungen Eltern, dass er sie bei sich behält, bis „alles vorbei sei“. Aaron und Leah begeben sich schweren Herzens auf die St. Louis, die tragische Geschichte dieser Schiffsreise ist bekannt, am Ende der Reise landen beide wieder in Europa. Sie werden von den Niederlanden aufgenommen, aber sofort im Lager Westerbork interniert. Westerbork ist nach der Besetzung durch Deutschland übergangslos zum Sammellager der Juden in den Niederlanden und zum Ausgangspunkt der Deportation von Hunderttausenden geworden. Aarons Cellospiel in Lagerorchester rettet weder ihn noch Leah, beide werden im Viehwaggon nach Auschwitz verfrachtet. Aaron schafft es wieder, im Orchester einen Platz zu erhalten, Leah aber ist den Strapazen nicht gewachsen. Das Einzige, was Aaron nun am Leben hält, ist der Wille, seine Tochter Alma nach der Befreiung wiederzufinden. Bis auf den Tod bleibt ihm aber nichts erspart, er gelangt nach Bergen-Belsen, überlebt knapp und begibt sich endlich in seiner Heimatstadt auf die Suche. Vergeblich. Mit seinem Freund Ludwig plant er die illegale Einreise nach Palästina, unglücklicherweise mit dem Schiff Exodus. Auch diese traurige Geschichte, die der Welt noch heute die Schamröte ins Gesicht treiben müsste, überlebt er und landet irgendwann wieder in Hamburg.
Sein ganzes Leben in Freiheit wird Aaron unter Panikattacken, Angstzuständen und Depressionen leiden. Dagmar Fohl beschreibt nicht nur seine seelischen Schmerzen, sie beschreibt auch, wie er damit umgeht. Gut nachvollziehbar, dass er teilweise versucht, den Mantel des Vergessens über seine Vergangenheit zu legen, andererseits das Misstrauen gegenüber seinen Mitmenschen niemals aufgeben kann.
Im letzten Drittel des Romans ist mir der Schreibstil manchmal ein wenig zu schwülstig, aber offenbar verlangt die Geschichte nach all den Schrecken der Vergangenheit auch nach ein wenig Romantik und Schönheit. Ein Happy End liefert das Buch dann auch.
Der Roman ist geschrieben als eine Art Lebensbericht des mittlerweile fast einhundertjährigen Aaron, das gibt dem Buch einen durchgehenden Halt und roten Faden.
Ich kann dieses Buch sehr empfehlen und bin gespannt, welches Thema die Autorin als nächstes aufgreift.
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