Der Name Brennan Manning sagte mir, bevor ich diese Autobiographie las, nichts. Umso größer war meine Neugierde auf diese Lektüre.
Erzählt wird diese Lebensgeschichte aus der Sicht eines Mannes, der sich mit seinem Leben ausgesöhnt hat. Sohn irischer Einwanderer, die es ganz sicher nicht einfach
hatten in den USA Fuß zu fassen. Eingewanderten Katholiken stand man äußerst kritisch…mehrDer Name Brennan Manning sagte mir, bevor ich diese Autobiographie las, nichts. Umso größer war meine Neugierde auf diese Lektüre.
Erzählt wird diese Lebensgeschichte aus der Sicht eines Mannes, der sich mit seinem Leben ausgesöhnt hat. Sohn irischer Einwanderer, die es ganz sicher nicht einfach hatten in den USA Fuß zu fassen. Eingewanderten Katholiken stand man äußerst kritisch gegenüber.
Seine Kindheit war schwierig, mit einer Mutter, die sicherlich selbst keine schöne Kindheit hatte, da sie in einem Heim aufwachsen musste. War sie überfordert, da sie diesem Sohn nicht die Aufmerksamkeit und Zuneigung geben konnte, die dieses Kind für sein Leben brauchte?
Nach einem abgebrochenen Studium ging er zu den Marines. Allgemeine ist bekannt, dass diese Ausbildung äußerst hart ist und viele scheitern. Brennan schaffte es. Was er in seiner Militärzeit erlebte, bleibt seltsamerweise vielfach ausgespart. Es war sicherlich kein Sonntagsspaziergang.
Es gibt so viele Brüche in seinem Leben, so viele Widersprüchlichkeiten. Ein Beispiel: Von den Marines ins Priesterseminar. Gegensätzlicher geht es nicht mehr. Aber es scheint, als sei er nun bei sich selbst angekommen. Doch auch das war nicht von Dauer.
Glücklich war er im einfachen Leben bei den "kleinen Brüdern". Brennan schreibt, sobald er 80 % von dem erreicht habe was er sich vornahm, trieb es ihn weiterzugehen. Es erinnert an einen Menschen, der nie ganz ankommt, immer auf Reisen oder besser der Suche ist.
Selbst als ihm neben der Liebe zu Gott auch die Liebe zu einer Frau begegnete, erreichte er nicht das gesteckte Ziel. Um die Ehe eingehen zu können, ließ er sich wieder in den Laienstand versetzen. Aber der Alkohol hatte ihn bereits dermaßen im Griff, dass er für Tage ohne Vorwarnung in einem Hotelzimmer verschwand und sich fast bis zur Besinnungslosigkeit betrank. Selbst seine Frau wusste dann nicht, wo er sich aufhielt. Dass diese Ehe nicht halten konnte, versteht sich von selbst. Als Leser möchte man diesen Mann an den Schultern packen, durchschütteln und ihm ins Gesicht schreien, er solle festhalten, was er hält. Es bleibt die Frage, ob er hingehört hätte.
Brennan war ein begnadeter Redner, brachte damit Freude, Glück und Perspektiven in das Leben seiner Zuhörer, nur sein eigenes Leben wollte ihm nicht recht gelingen. Mir kam der Gedanke, dass er die anderen Menschen liebte, nur mit sich selbst ging er nicht achtsam um.
Am Ende seiner Tage, pflegebedürftig und gezeichnet von schwerer Krankheit söhnte er sich mit seinem Leben aus, denn was er nie verloren hatte war seine Liebe zu Gott und die Hoffnung auf dessen Gnade.