Michaela Grünig
Broschiertes Buch
Zeitensturm / Blankenese - Zwei Familien Bd.3
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Spuren im Gestern, Hoffnung im MorgenHamburg, 1968. Ein Riss geht durch Deutschland, die neue Generation befindet sich im Konflikt mit der alten. Auch Ulrike Casparius, eine angehende Journalistin, sympathisiert mit der Studentenbewegung und rebelliert gegen ihre Eltern. Ihre sensible Schwester Sabine sucht verzweifelt nach Anerkennung und findet sie in einer Gruppe Hippies und Hausbesetzer, denen sie sich anschließt. Dort werden große Pläne für eine bessere Zukunft geschmiedet. Als einer ihrer Freunde erfährt, dass sie mit Kurt Jacobson verwandt ist, der für die Bundesanwaltschaft arbei...
Spuren im Gestern, Hoffnung im MorgenHamburg, 1968. Ein Riss geht durch Deutschland, die neue Generation befindet sich im Konflikt mit der alten. Auch Ulrike Casparius, eine angehende Journalistin, sympathisiert mit der Studentenbewegung und rebelliert gegen ihre Eltern. Ihre sensible Schwester Sabine sucht verzweifelt nach Anerkennung und findet sie in einer Gruppe Hippies und Hausbesetzer, denen sie sich anschließt. Dort werden große Pläne für eine bessere Zukunft geschmiedet. Als einer ihrer Freunde erfährt, dass sie mit Kurt Jacobson verwandt ist, der für die Bundesanwaltschaft arbeitet, ruft dies die RAF auf den Plan. Und plötzlich wird aus Gedankenspielen tödlicher Ernst ...Bester Schmökerstoff: packend, berührend, opulent Das Finale der großen Hamburger Familiengeschichte
Michaela Grünig war lange Jahre im Ausland tätig. Dort kam sie nicht nur mit interessanten Menschen und ihren Geschichten zusammen, sie entdeckte auch ihre große Liebe zum Reisen, das sie aber immer wieder zu ihren Lieblingsorten in Deutschland zurückführte, darunter auch Hamburg-Blankenese. Ihre Romane erzählen von Menschlichkeit, Liebe und Schuld und lassen die bewegte deutsche Vergangenheit lebendig werden. Mehrfach haben Michaela Grünigs Bücher den Sprung auf die SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft.
Produktdetails
- Die Zeitenwende-Reihe 3
- Verlag: Bastei Lübbe
- Artikelnr. des Verlages: 0052
- 1. Aufl. 2025
- Seitenzahl: 478
- Erscheinungstermin: 29. August 2025
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 135mm x 36mm
- Gewicht: 500g
- ISBN-13: 9783757700522
- ISBN-10: 375770052X
- Artikelnr.: 70393196
Herstellerkennzeichnung
Lübbe
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
Der letzte Teil dieser Trilogie hat mich richtig gut unterhalten.
Diesmal geht es um Sonja und ihre Kinder. Ihre Tochter Sabine ist zart besaitet, sehr sensibel und unglücklich in der Schule. Sie findet kaum Anschluss und wird auch teilweise gemobbt. Als die dann nach langen Diskussionen und …
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Der letzte Teil dieser Trilogie hat mich richtig gut unterhalten.
Diesmal geht es um Sonja und ihre Kinder. Ihre Tochter Sabine ist zart besaitet, sehr sensibel und unglücklich in der Schule. Sie findet kaum Anschluss und wird auch teilweise gemobbt. Als die dann nach langen Diskussionen und Bitten endlich in eine neue Schule gehen darf, findet sie endlich einen wunderbaren besten Freund.
Ob ihr Leben sich nun positiv verändert?
Ulrike möchte eigentlich Journalistin werden. Ihr Studium ist sehr interessant und macht ihr Spaß. Als ihre Mutter ihr aber eine gut bezahlte Stelle in der Reederei anbietet, nimmt sie an. Kann sie im Familienbetrieb glücklich werden? Und was ist mit Lars, ihrem mit der RAF sympathisierenden Hippie-Freund? Kann sie mit einem derart faulen Menschen eine Familie gründen?
Kurt, Sonjas Großcousin arbeitet für die Bundesanwaltschaft. Er kämpft gegen das Vergessen der Gräueltaten während des zweiten Weltkriegs. Als sich die Lage im Land aufgrund terroristischer Anschläge der RAF zuspitzt, wird er mit der Bearbeitung der Beweisaufnahme beauftragt. Noch weiß er nicht, wie gefährlich seine Arbeit tatsächlich ist.
Michaela Grünig schreibt sehr bildlich und fesselnd. Ich hatte von der ersten Seite an ein fortwährendes Kopfkino. Die aufgebaute Spannung und die Art wie die Autorin auf die politische Situation der damaligen Zeit eingeht, ist sehr gekonnt in die Geschichte eingearbeitet. Alle wichtigen Ereignisse dieses besonderen Zeitalters lassen sich in dem Buch finden, ohne dabei unnatürlich oder krampfhaft zu wirken.
Schade, dass es keinen vierten Teil gibt, denn es ist wunderbar unterhaltsam. Daher absolute Leseempfehlung meinerseits!
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gut
Genre: Unterhaltung / historischer ROman
Erwartungen: Mehr über die Zeit der RAF erfahren
Cover: Ich finde das Coverbild ganz gut
Meine Meinung:
Ich kenne leider die beiden vorherigen Bände nicht. Ich bin gut in das Buch reingekommen und auch ganz gut zurecht gekommen - …
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gut
Genre: Unterhaltung / historischer ROman
Erwartungen: Mehr über die Zeit der RAF erfahren
Cover: Ich finde das Coverbild ganz gut
Meine Meinung:
Ich kenne leider die beiden vorherigen Bände nicht. Ich bin gut in das Buch reingekommen und auch ganz gut zurecht gekommen - trotzdem schadet es nicht die vorherigen Bücher zu kennen.
Zuerst einmal sind mir die beiden Protagonistinnen mit ihrer unterkühlten Familie aufgefallen. Sie taten mir leid ( hier kam der Gedanke das ich da gerne mehr über die Vorgeschichte gelesen hätte). Hier konnte man mitlerleben die sich die Frauen verändert haben und langsam abgerutscht sind. Ich war auch sehr gespannt auf die RAF Thematik. Darüber habe ich noch nie gelesen und ich war gespannt wie mir das gefällt. Es war tatsächlich nicht so mein Thema, wofür das Buch aber nichts kann.
Es war weitgehend unterhaltsam mit ein paar Längen. Die Atmosphäre war ganz gut geschrieben, ich war emotional angesprochen und die Entwicklung der Charaktere hat mir gut gefallen.
Fazit: 4 Sterne gibt es von mir.
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Ein Stück Zeitgeschichte perfekt eingefügt
Auf die Fortsetzung der Reihe Blankenese hatte ich seit Monaten hingefiebert, da die ersten beiden Bände mich so hervorragend unterhalten hatten.
Und auch der dritte Band serviert dem Leser großartige Leseunterhaltung mit ganz …
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Ein Stück Zeitgeschichte perfekt eingefügt
Auf die Fortsetzung der Reihe Blankenese hatte ich seit Monaten hingefiebert, da die ersten beiden Bände mich so hervorragend unterhalten hatten.
Und auch der dritte Band serviert dem Leser großartige Leseunterhaltung mit ganz vielen historischen Begebenheiten.
Wer dieses Buch in der Hand hält, aber die ersten beiden Bände nicht kennt, kann das Buch natürlich auch lesen, allerdings würden ihm so einige Informationen zu den einzelnen Personen fehlen und zusätzlich würden auch zwei absolute Lesehighlight an ihm vorbeigehen, weswegen ich Band 1 und Band 2 unbedingt ans Leseherz empfehlen kann.
Obwohl zwischen Band 2 und Band 3 so einige Zeit vergangen war, konnte ich ohne Probleme in das Geschehen eintauchen und versinken.
Gekonnt hat es die Autorin wieder geschafft die Charaktere der Blankenese Reihe mit historischen Ereignissen miteinander zu verknüpfen, dass man das Buch vor Spannung nicht aus der Hand legen konnte.
Und besonders die Schrecken der RAF wurden hier sehr gut aufgezeichnet und alle Emotionen, die diese Zeit mit sich brachte, wurden sehr gut auf den Leser übertragen.
Obendrein schaffte sie so zusätzlich vieles an Wissen an den Leser, welches ich so gar nicht auf den Schirm hatte und was wieder einmal aufzeigt wie gut, die Autorin ihre Recherchenarbeit betrieben hat.
Vieles war in Vergessenheit geraten oder mir so gar nicht bekannt gewesen.
Es gab ein Wiedersehen mit bereits vertrauten Charakteren aus den Vorgängerbüchern und auch ein Zusammentreffen mit neuen Charakteren.
Anschaulich werden die Veränderungen innerhalb der Familie gut geschildert und dargestellt, doch nicht jeder konnte vom Charakter her überzeugen, wie eben auch im wahren Leben.
Und auch, wenn ich mir an der einen oder anderen Stelle, ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte, konnte mich der letzte Band der Reihe dennoch überzeugen und gut unterhalten.
Ich freue mich schon jetzt sehr auf das nächste Buch der Autorin, was hoffentlich nicht allzu lange dauern wird.
Fazit:
Ein gelungener Abschluss der Blankenese Reihe 4 Sterne
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Gelungener Abschluss der Trilogie
„Zeitensturm“ ist der Abschluss der Trilogie „Blankenese - zwei Familien“ und es geht nun die dritte Generation der Familien Casparius und Jacobson. Zeitlich beginnt es mit den Studentenunruhen 1968 in der BRD und geht übergangslos mit …
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Gelungener Abschluss der Trilogie
„Zeitensturm“ ist der Abschluss der Trilogie „Blankenese - zwei Familien“ und es geht nun die dritte Generation der Familien Casparius und Jacobson. Zeitlich beginnt es mit den Studentenunruhen 1968 in der BRD und geht übergangslos mit der Geschichte der RAF weiter.
Die Autorin Michaela Grüning baut immer wieder wichtige politische Ereignis sehr geschickt in die (fiktive) Geschichte ein, was mir sehr gut gefallen hat. Dabei hat sie es brillant geschafft, sich nicht zu verzetteln und in Nebenstränge abzugleiten, sondern gestrafft die Handlungen voranzutreiben.
Die Charaktere der Protagonisten sind sehr facettenreich. Während die älteste Tochter der Reedereibesitzerin Sonja Casparius-Koenig, Ulrike, selbstbestimmt ihren Weg geht, fällt ihre jüngere Schwester, Sabine, durch das Familienraster. Ich fand Ulrike durchgehend sympathisch. Sie kümmert sich als einzige um ihre labile Schwester Sabine und hatte immer einen guten Ratschlag für sie. Die labile Sabine tat mir leid und ihr Werdegang hat mich letztendlich nicht besonders überrascht.
In diesem Band ist der sympathische Rechtsanwalt Kurt Jacobson der dritte Hauptprotagonist, der sich selbstlos für die Gerechtigkeit engagiert, auch wenn er immer wieder an seine Grenzen stößt.
Der Exfreund von Ulrike, Lars, war mir von Anfang an sehr unsympathisch, da er ein egoistischer Schmarotzer ist, der sich jedoch nicht so einfach abschütteln lässt.
Auch in der dritten Generation dieses Familienromans sind die beiden Familien wieder eng miteinander verbunden. Zusammen erleben sie Höhen und Tiefen und müssen feststellen, dass das Leben nicht immer gerecht ist. Manche Lebensfehler kann man korrigieren, manche aber nicht.
Hilfreich fand ich das am Anfang des Buches befindende ausführliche Personenregister zur Orientierung. Im Nachwort erläutert die Autorin außerdem die historischen Hintergründe.
Fazit:
Ich habe diese authentische Trilogie mit Begeisterung gelesen und kann sie weiterempfehlen.
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„Zeitensturm“ ist der dritte Band der Trilogie „Blankenese - Zwei Familien“ von Michaela Grünig. Die Familien Casparius und Jacobson sind in den 60ern angekommen und zeigen uns die vielschichtigen Probleme dieser Zeit.
Obwohl ich die ersten beiden Bände vor …
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„Zeitensturm“ ist der dritte Band der Trilogie „Blankenese - Zwei Familien“ von Michaela Grünig. Die Familien Casparius und Jacobson sind in den 60ern angekommen und zeigen uns die vielschichtigen Probleme dieser Zeit.
Obwohl ich die ersten beiden Bände vor geraumer Zeit gelesen hatte, kam ich gut in die Geschichte hinein, was nicht zuletzt an dem ausführlichen Personenverzeichnis lag.
Der Roman beginnt mit der Beerdigung von John und Leni, den Protagonisten aus dem ersten Band. Schon hier zeigen sich die verschiedenen Charaktere der jetzigen Generation: Sonja wirkt als Erbin der Reederei und Unternehmerin hart und unnahbar. Auf die Töchter Ulrike und Sabine hat das unterschiedliche Wirkung: Während sich Ulrike zunächst trotzig in die linke Szene nach Berlin flüchtet und das genaue Gegenteil Ihres Elternhauses sucht, sondert sich Sabine ab und zieht sich zurück. Unterschiedlicher können Schwestern kaum sein. Ihr Bruder Albrecht hält sich eher aus allem raus und zieht im weiteren Verlauf ins Ausland. Er spielt keine größere Rolle mehr im Roman.
Auch Kurt, Sonjas Cousin, treffen wir auf der Beerdigung wieder. Er arbeitet mittlerweile als Jurist in der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen und wohnt mit Fanni und zwei Söhnen in Ludwigsburg. Im Verlauf des Romans wechselt er zur Bundesanwaltschaft und arbeitet dort gegen die RAF.
Michaela Grünig lässt ihre Protagonisten genau da leben und arbeiten, wo sie auf die Besonderheiten der 60er treffen. So treibt Ulrike sich auf den Studentendemonstrationen herum und wir können die Entwicklung ihres Freundes Lars zur linken Terrorszene verfolgen. Der Konflikt mit ihrem Elternhaus wird anfangs sehr deutlich, aber als angehende Journalistin versucht sie trotzdem, alle Seiten neutral zu sehen. Als Lars immer radikaler wird, kehrt sie nach Hamburg zurück und arbeitet in der Reederei, später dann als Journalistin.
Sabine kämpft zunächst mit Schulproblemen und wechselt dann auf ein Eliteinternat. Dort findet sie zwar endlich Freunde, aber auch diese Beziehungen enden im Drama. Abtreibung und Homosexualität waren damals noch verboten, und der Leser erlebt mit, welche Probleme sich daraus ergeben. Später landet Sabine in der Hausbesetzerszene und wird erneut von Freunden enttäuscht. Im weiteren Verlauf gerät sie durch Ulrikes Exfreund Lars in die Kreise der RAF und wird tief in terroristische Taten verstrickt. Im Nachwort erfahren wir, dass ihr Charakter an die RAF-Terroristin Susanne Albrecht angelehnt ist, die ebenfalls in einer wohlsituierten Familie in Blankenese aufgewachsen ist.
Das, was wir durch Kurts Arbeit über ehemalige Nazis in führenden Positionen der jungen Bundesrepublik erfahren, hat mich wirklich überrascht: Der Krieg ist seit etwa 20 Jahren zu Ende und die Alliierten haben jahrelang versucht, Kriegsverbrecher und Nationalsozialisten zu enttarnen und zu bestrafen. Trotzdem rutschen immer wieder Täter durch das Raster und es gibt Gesetze, die eine Bestrafung einfach verbieten. Menschen wie Beate Klarsfeld haben immer wieder auf ehemalige SS-Täter aufmerksam gemacht, und auch Kurt, dessen Bruder Michael als ehemaliger KZ-Häftling emotional stark betroffen ist, zeigt uns aus seiner Perspektive, wie hilflos er diesem Dilemma gegenübersteht.
Besonders berührt hat mich Michaels Trauma. Aus dem „Jungen aus dem KZ“ ist ein erwachsener Mann geworden, der das Erlebte nie mehr loswird. Umso mehr hat es mich gefreut, dass er in Ulrike seine Seelenverwandte findet und die beiden ein Paar werden.
Insgesamt ist dieser dritte Teil der Trilogie sowohl gesellschaftlich/politisch als auch erzählerisch sehr gelungen. Ich konnte nicht alle Entwicklungen nachvollziehen, aber insgesamt habe ich mit allen Protagonisten mitgefiebert und mich sehr gut unterhalten gefühlt. Dabei hat Michaela Grünig zum Nachdenken angeregt und den Blick auf die aktuelle politische Situation geschärft.
Eine klare Leseempfehlung von mir.
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"Blankenese" - Zeitensturm erzählt die Geschichte von Ulrike und Sabine. Aufgewachsen in einem wohlhabenden Elternhaus, könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Ulrike ist taff, weiß was sie will und steht für ihre Überzeugungen ein. Sabine hingegen ist …
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"Blankenese" - Zeitensturm erzählt die Geschichte von Ulrike und Sabine. Aufgewachsen in einem wohlhabenden Elternhaus, könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Ulrike ist taff, weiß was sie will und steht für ihre Überzeugungen ein. Sabine hingegen ist Zeit ihres Lebens auf der Suche nach Liebe und Anerkennung und gerät dabei an ein falschen Mann nach dem anderen. Schon in der Schule ist sie die Außenseiterin, die nichts als Anerkennung möchte. Und diese Anerkennung findet sie dann ausgerechnet in den Kreisen der RAF, die zu dem Zeitpunkt die gefährlichste Gruppierung Deutschlands sind.
Ich habe schon viele Romane mit geschichtlichem Hintergrund gelesen. Keinen aber, der sich die RAF als Thema vorgenommen hat und so war ich sehr gespannt, was mich hier erwarten würde. Bisher war ich geschichtlich eher immer in der NS-Zeit unterwegs und so betrat ich hier quasi Neuland. Auch wenn die RAF auch Thema in der Schule war, alleine wegen der geographischen Nähe zu Stuttgart Stammheim, so habe ich doch vieles wieder vergessen und vielleicht auch nicht so wahrgenommen, wie die Fakten zur NS-Zeit. Direkt zu Beginn musste ich feststellen, dass die NS-Zeit allerdings sehr mit dem Beginn der RAF verbunden ist, obwohl dies über zwanzig Jahre nach Kriegsende beginnt. Nicht verurteilte Naziverbrecher, immer neue Gräueltaten, die ans Licht kommen und gesühnt werden wollen. Und so nimmt auch dieses Thema einen Teil der Handlung in diesem Buch ein. Und das fand ich wirklich sehr spannend, denn diese zeitliche Verbindung habe ich so bisher noch nicht hergestellt.
Ich gebe zu, dass ich etwas gebraucht habe, bis ich in der Geschichte drin war. Das Buch ist sehr politisch und hat einige historische Fakten zu bieten, die teilweise doch sehr geballt kommen. Hieran musste ich mich erstmal gewöhnen, denn dadurch dass das Thema natürlich kein leichtes ist, ist der Ton auch recht schwermütig. Allerdings passt das eben auch zur Handlung und trägt diese perfekt. Und dies ist für mich auch beileibe kein Kritikpunkt, ich habe einfach nur ein bisschen gebraucht.
Ich muss sagen, dass ich die vielen Fakten und die politischen Teile extrem gelungen fand, da ich mich total gut informiert gefühlt habe. Ich bin politisch nicht so sehr bewandert, bzw. wüsste einfach noch gerne mehr, würde mich gerne noch mehr auskennen. Und dieses Buch hat tatsächlich viel Verständnis geschafft, viele Dinge erklärt und für mich viele neue Informationen bereit gehalten. Ich werde mir sicherlich nicht alles auf ewig merken können, habe aber durch diese Geschichte nun einen ganz anderen Zugang zu dem Thema und möchte mich auch gerne weiter damit beschäftigen.
Denn leider zeigen die Geschehnisse im Buch erschreckende Parallelen zu unserer heutigen Zeit. Zu unseren heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die teilweise leider sehr beeinflussbar sind. Und das macht mir Angst. Große Angst. Und genau dafür sind Bücher wie dieses wichtig. Auf erschreckende und deutliche Art wird aufgezeigt, wie schnell sich eine Ideologie verselbstständigen kann und wie schnell ein Gedanke in Gewalt und Hass umschlägt.
Dieses Buch ist keine fröhliche Geschichte. Dieses Buch ist eine Geschichte die leider auf sehr wahren Tatsachen beruht. Dieses Buch zeigt so schonungslos die schrecklichen Taten der RAF auf, dass mir teilweise ganz anders wurde. Nicht dass es jetzt wahnsinnig blutige Details gibt. Aber alleine die Summe der grausamen Taten, die Skrupellosigkeit und wie unmenschlich gehandelt wurde, hat mich wahnsinnig schockiert.
Einziges Manko ist hier vielleicht, dass das Cover für mich nicht ganz zur Geschichte passt. Es wirkt friedlicher, als es die Geschichte wirklich ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Geschichte nicht auch ihre friedlichen, ihre schönen, ihre liebevollen Momente hatte. Nur war dafür in dieser harten Zeit gar nicht so viel Platz. Viel mehr ist die Geschichte geprägt von Gewalt, Düsternis und absolutem Egoismus auf Seiten der RAF.
Der Schreibstil ist wie schon erwähnt unglaublich gut zu lesen. Er trifft den ernsten Ton, den die Geschichte benötigt sehr gut und gibt das Geschehene zwar faktenbasiert, aber nicht so kompliziert, dass man es ohne Politikkenntnisse nicht verstehen würde, wieder. Teilweise gibt es recht große Zeitsprünge in der Geschichte, die aber auch nötig sind um das Geschehen voran zu bringen.
Die Protagonisten in der Geschichte stehen stellvertretend für die die gegen die RAF gekämpft haben, für die die ihren Mund nicht gehalten haben und auf Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht haben und das noch immer tun. Sie stehen für die, die Halt in ihrem Leben suchen und diesen leider an falscher Stelle wieder finden und für die, die auf die schiefe Bahn rutschen und dank ihrer verblendeten Ideologien auch nicht mehr aus diesem Strudel herausfinden. Und für die, die während des NS-Regimes und des RAF Terrors Freunde und Familienmitglieder verloren haben.
Ein ganz wichtiges, gutes Buch, das Zeit benötigt, da es so viele Informationen, so viel Tiefgang bereit
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Obwohl es schon eine Zeitlang her war, dass ich den zweiten Band gelesen habe, konnte ich ziemlich schnell wieder in die Geschichte eintauchen. Der emotionale Schreibstil der Autorin und die realistische Darstellung der einzelnen Personen, transportierte klare Bilder in meinen Kopf.Neben den alten …
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Obwohl es schon eine Zeitlang her war, dass ich den zweiten Band gelesen habe, konnte ich ziemlich schnell wieder in die Geschichte eintauchen. Der emotionale Schreibstil der Autorin und die realistische Darstellung der einzelnen Personen, transportierte klare Bilder in meinen Kopf.Neben den alten Bekannten, gab es auch einige neue Personen, die gut in die Geschichte integriert wurden.Besonders die Einbindung der realen Ereignisse, ist wiederum sehr gut gelungen, was wohl zum großen Teil der guten Recherche zu verdanken ist.
Da ich die Ereignisse rund um die RAF noch aus eigenem Erleben kenne,wurden viele traurige Erinnerungen geweckt.
Ein kleiner Wermutstropfen ist das,in meinen Augen,etwas zu brutale Ende,deshalb von mir vier Sterne.
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Lesehighlight! Ein krönender Abschluss der Zeitenwende-Reihe!
Michaela Grünigs Roman „Blankenese-Zwei Familien-Zeitensturm“ war für mich ein krönender Abschluss der Trilogie, der mich mit den Geschehnissen rund um die vielschichtigen Charaktere und dem …
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Lesehighlight! Ein krönender Abschluss der Zeitenwende-Reihe!
Michaela Grünigs Roman „Blankenese-Zwei Familien-Zeitensturm“ war für mich ein krönender Abschluss der Trilogie, der mich mit den Geschehnissen rund um die vielschichtigen Charaktere und dem geschichtlichen und gesellschaftlichen Zeitgeschehen der sechziger und siebziger Jahre voll in den Bann gezogen hat! Der fesselnde, empathische und bildgewaltige Schreibstil der Autorin hat diese Geschichte zu einem ganz besonderen Leseerlebnis gemacht. Es war unglaublich spannend die nächste Generation der Familien Casparius und Jacobson auf ihren schicksalhaften Wegen zu begleiten. Wie gut wurde hier bitte auch unsere Deutsche Geschichte und der gesellschaftliche und politische Wandel der damaligen Zeit mit in ihr Leben eingebaut. Michaela Grünig ist es hervorragend gelungen sehr authentisch, realitätsnah und exzellent recherchiert, Themen wie den Kampf gegen das Vergessen und Gerechtigkeit, die 68er Studentenbewegung, die Entwicklung und die furchtbaren Geschehnisse rund um die RAF, sowie deren Verfolgung, Eindämmung und Verurteilung, die Diskussionen um den § 218, das beginnende Umweltbewusstsein und noch so vieles mehr mit den Geschehnissen und Handlungen ihrer Figuren zu verknüpfen.
Die drei sich abwechselnden Erzählstränge von Sabine und Ulrike Casparius und Kurt Jacobson sind von der Thematik und ihren unterschiedlichen Wesensarten und Facetten her so fesselnd, dass ich stetig auf die Weiterentwicklung der jeweiligen Geschehnisse hin gefiebert habe. Viele überraschende Wendungen sorgten dafür, dass ich ein Wechselbad der Gefühle durchlebte und die Geschehnisse die unterschiedlichsten Emotionen bei mir ausgelöst haben. Als sich im letzten Drittel die Ereignisse dramatisch und tragisch zu entwickeln begannen, konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Tief ergriffen haben mich zum Schluss schließlich noch die Worte von Ulrikes Tochter Felicitas, die mich zu Tränen gerührt und bewegt haben.
Michaela Grünig hat ihre Haupt- und Nebencharaktere unglaublich lebendig mit all ihren Schwächen und Stärken erschaffen, die mich dadurch tief in ihr Seelenleben und in ihr Handeln hineingezogen haben. Besonders getriggert hat mich Sabine, die mit ihrer Unsicherheit, ihrem fehlenden Selbstwertgefühl, ihrer Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung und dem Gefühl gebraucht zu werden, sehr gut dargestellt wurde. Ulrike, ist der Typ moderne und offene junge Frau, die den konservativen Zwängen ihrer gut situierten Familie entflieht, hilfsbereit ist, ein gutes Herz hat, ihre Bestimmung sucht und dabei gute und schlechte Lebenserfahrungen machen muss. Kurt ist ein Familien- und Herzensmensch, dem ich sehr viel Respekt gezollt habe für seinen übergroßen Einsatz im privaten und beruflichen Bereich.
Mein Fazit:
Ein vielschichtig und hervorragend erzählter Abschlussband einer Familiensaga, für den ich eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche und 5 Sterne vergebe. Michaela Grünig versteht es wirklich sehr gut in ihrem Roman Kontraste darzustellen, ob es die Unterschiede im Familienleben sind, die Lebensweisen oder die politischen Ansichten und Überzeugungen. Das macht es spannend und abwechslungsreich für den Leser.
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Der dritte Teil, rund um die Hamburger Familie Casparius und ihrer Mitglieder, spielt im Zeitrahmen von 1968- 1989. Ein besondere Fokus liegt dieses Mal auf den Töchter bzw. Enkeltöchtern von John und Leni, Ulrike geb. 1945 und Sabine geb. 1953. Erstere möchte Journalistin werden und …
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Der dritte Teil, rund um die Hamburger Familie Casparius und ihrer Mitglieder, spielt im Zeitrahmen von 1968- 1989. Ein besondere Fokus liegt dieses Mal auf den Töchter bzw. Enkeltöchtern von John und Leni, Ulrike geb. 1945 und Sabine geb. 1953. Erstere möchte Journalistin werden und sympathisiert mit den Studentenbewegungen, letztere fühlt sich nach dem Tod der Großeltern quasi unsichtbar, ungeliebt und alleingelassen.
Am Anfang des Romans befindet sich ein Personenregister, wobei nicht alle Personen für den dritten Teil von Bedeutung sind, jedoch man einen besseren Überblick über die familiären Verstrickungen bekommt und eine Erinnerungshilfe an die vorangegangenen ersten beiden Teile.
Desweiteren spielt die Familie von Kurt, einem weiteren Verwandten der Familie eine große Rolle, da dieser für die Bundesanwaltschaft tätig ist.
Die Autorin Michaela Grünig hat es wieder mal geschafft ein Stück Zeitgeschichte, wobei ein Schwerpunkt die RAF bildet, sehr lebendig werden zu lassen anhand der Familie Casparius und ihrem Umfeld. Sie flechtet sehr viele Themen, die in der Gesellschaft der damaligen Zeit und teilweise auch heute eine Rolle spielen , in ihrem Roman zusammen. Es geht viel um Politik, um sehr unterschiedliche Erziehungsmethoden, um die Rolle der Frau, um Traumata aus dem Krieg, um unterschiedliche Lebensformen und die Liebe, um Krankheit, Tod, Suizid, Mord,Abschied, Neubeginn....
Der Roman hat mich oft ganz heftig schlucken lassen, denn er hat mich sehr oft sehr bewegt und berührt. Es ist definitiv keine leichte Kost. Die Geschichte ,und auch die Figuren, entwickeln sich oft ganz anders als ich zu Beginn glaubte zu erahnen.
Fünf Sterne und ich empfehle alle drei Teile zu lesen.
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Dieser 3. Teil der Reeder-Familie Casparius-Koenig kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden und beginnt 1968 mit einer Beerdigung. Der beste Einstieg um alle teilnehmenden oder nicht erschienene Familienmitglieder vorzustellen. Das Personenverzeichnis am Anfang ist dann auch eine gute …
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Dieser 3. Teil der Reeder-Familie Casparius-Koenig kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden und beginnt 1968 mit einer Beerdigung. Der beste Einstieg um alle teilnehmenden oder nicht erschienene Familienmitglieder vorzustellen. Das Personenverzeichnis am Anfang ist dann auch eine gute Gedächtnisstütze. Die Schwestern Ulrike und Sabine Casparius können unterschiedlicher nicht sein. Während Ulrike als angehende Journalistin in Berlin studiert und gegen den Schah-Besuch protestiert, versucht ihre jüngere, sensible Schwester Sabine in ihrer Schule zurecht zu kommen und anerkannt zu werden. Die Mitschüler hänseln sie und sie findet keine freunde. Ein Wechsel auf ein Internat soll da Abhilfe schaffen. Der Cousin von Sonja Casparius-Koenig, Kurt Jacobsen wohnt in Ludwigsburg und arbeitet für Bundesanwaltschaft. Er bemüht sich um Gerechtigkeit und möchte vergangene Kriegsverbrechen aufarbeiten. Doch dann werden die Zeiten zunehmend schwieriger und die RAF bestimmt das Zeitgeschehen.
Das Cover und der Titel passen zu den beiden Vorgängerbüchern. Die Ereignisse erfassen das Zeitgeschehen von 1968 bis 1977 und lassen auch die Geiselnahme bei den Olympischen Spielen und die Entführung einer Lufthansamaschine nicht aus. Die Handlung wird aus der Perspektive von Ulrike, Sabine und Kurt erzählt. Die Protagonisten werden sehr authentisch beschrieben und man bekommt ein sehr guten Eindruck über deren Ideale und Ziele. Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet und ich habe mich an viele weltbewegende Nachrichten aus meiner eigenen Jugendzeit erinnert.
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