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'Owen Matthews, Sohn einer Russin und eines Engländers, erzählt seine eigene Familiengeschichte und ein mitreißendes Stück Zeitgeschichte. Er schildert das Drama Russlands von innen heraus. Ein Bestseller, der in 28 Ländern erschien.
An einem Mittsommertag im Jahr 1937 küsste Boris Bibikow seine beiden Töchter zum Abschied und verschwand für immer. Eine der beiden, Mila, verliebte sich viele Jahre später, mitten im Moskau des Kalten Krieges, in einen jungen Engländer und beginnt mit ihm eine gefährliche, leidenschaftliche Affäre.
Jahrzehnte später trägt ihr Sohn Owen Matthews die Puzzleteile dieser dramatischen Geschichte zusammen: Er möchte wissen, wie sein Großvater den grausamen Säuberungen Stalins zum Opfer fiel. Wie seine Mutter ihre Kindheit in Waisenhäusern überlebte. Und wie Willkür, bittere Armut und ideologischer Fanatismus jahrzehntelang einen ganzen Kontinent beherrschen konnten. Und schließlich: wie die leidenschaftliche, ungewöhnliche Liebesgeschichte seiner Eltern mitten im Moskau des Kalten Krieges ihr glückliches Ende fand.
An einem Mittsommertag im Jahr 1937 küsste Boris Bibikow seine beiden Töchter zum Abschied und verschwand für immer. Eine der beiden, Mila, verliebte sich viele Jahre später, mitten im Moskau des Kalten Krieges, in einen jungen Engländer und beginnt mit ihm eine gefährliche, leidenschaftliche Affäre.
Jahrzehnte später trägt ihr Sohn Owen Matthews die Puzzleteile dieser dramatischen Geschichte zusammen: Er möchte wissen, wie sein Großvater den grausamen Säuberungen Stalins zum Opfer fiel. Wie seine Mutter ihre Kindheit in Waisenhäusern überlebte. Und wie Willkür, bittere Armut und ideologischer Fanatismus jahrzehntelang einen ganzen Kontinent beherrschen konnten. Und schließlich: wie die leidenschaftliche, ungewöhnliche Liebesgeschichte seiner Eltern mitten im Moskau des Kalten Krieges ihr glückliches Ende fand.
Owen Matthews, geboren 1971 in London, studierte Neuere Geschichte in Oxford und begann seine Karriere als Journalist in Bosnien. 1995 ging er als Redakteur nach Moskau und schrieb von dort als freier Korrespondent für The Times, The Spectator und The Independent. Seit 1997 ist er Korrespondent für Newsweek.
Er lebt heute mit seiner russischen Frau und zwei Kindern in Istanbul.
Er lebt heute mit seiner russischen Frau und zwei Kindern in Istanbul.
Produktdetails
- Verlag: Graf Verlag
- Originaltitel: Stalin's Children
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 17. März 2014
- Deutsch
- Abmessung: 222mm x 145mm x 36mm
- Gewicht: 622g
- ISBN-13: 9783862200450
- ISBN-10: 3862200450
- Artikelnr.: 39925806
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Regelrecht berauscht ist Cathrin Kahlweit von diesem Buch des britischen Journalisten Owen Matthews. Als überwältigend schön und überwältigend voll mit Geschichten über die Liebe und die Politik und darüber, wie eine Nation sich nicht nur in das Herz, sondern auch in die Seele eines Menschen und einer Familie einprägen kann, "wie ein medizinischer Eingriff in Kopf und Herz", beschreibt Kahlweit die Lektüre. Das Buch ist ihr Reportage, Liebesgeschichte und Geschichtsbuch in einem. Wenn der Autor aus dem Leben in zwei Welten, der englischen und der russischen, berichtet und das Drama seiner durch den Stalinismus getrennten Familie anhand von erhaltenen Briefen und KGB-Akten erzählt, empfindet das Kahlweit nicht als Denkmal für eine Familie, sondern als lebendige Geschichte, die auch für Leser spannend ist, die sich für sowjetische Geschichte nicht interessieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein überwältigend schönes Buch... lebendig, es strotzt geradezu vor Geschichten in der Geschichte.", Süddeutsche Zeitung, Cathrin Kahlweit, 09.05.2014
Liebe zwischen zwei Welten
Zum Inhalt:
In seinem Roman beschreibt Owen Matthews hauptsächlich die Liebe seines Vaters Mervyn zu seiner Mutter Ljudmila, dich sich lange Jahre nur durch Briefe zu nähren wusste. Flankiert wird diese Geschichte von der Vergangenheit seiner …
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Liebe zwischen zwei Welten
Zum Inhalt:
In seinem Roman beschreibt Owen Matthews hauptsächlich die Liebe seines Vaters Mervyn zu seiner Mutter Ljudmila, dich sich lange Jahre nur durch Briefe zu nähren wusste. Flankiert wird diese Geschichte von der Vergangenheit seiner Großeltern im stalinistischen Russland und seinen eigenen Erlebnissen im Russland von Glasnost und Perestroika.
Zum Cover:
Wunderschön und entrückt, kalt und abweisend, genauso, wie sich Russland der Liebe gegenüber zeigte und wie sich die Liebenden darüber hinwegsetzten: Perfekt eingefangen!
Mein Eindruck:
Die Wahrhaftigkeit der Geschichte ist das, was den großen Reiz für den Lesenden ausmacht. Von den Zeiten Stalins, die der russische Großvater nicht überlebte und welche Großmutter, Mutter und Tante des Autors prägte, bis hin zum heutigen Russland, im dem Wenige hemmungslos Konsum und Luxus frönen, während viele andere unter die Räder kommen.
Das große Kernstück jedoch - die Briefliebe von Vater und Mutter - zeigt in fantastischer Weise Verzweiflung, Hoffnung und Glück, wie es ein fiktiver Roman nicht annähernd zu schaffen vermag. Die große Tragik, dass sich diese Liebe nicht in die wirkliche Welt retten kann, ist dabei so echt, dass es schon fast wieder wie eine erdachte Geschichte wirkt.
Hauptsächlich befasst sich Matthews mit der russischen Seite seiner Vorfahren bzw. mit den Teilen derer Vergangenheit, die in Russland spielen. Das spiegelt sich in den meisten der eingestreuten Fotografien wider. Die Zeiten in Großbritannien befassen sich fast ausschließlich mit dem Kampf von Mervyn um die Ausreise Ljudmilas, Orte und Menschen hier werden erwähnt, aber nicht näher beschrieben und scheinen beliebig austauschbar weil unwichtig. Da jedoch die russischen Teilstücke nicht nur in exotischer und interessanter Umgebung stattfinden, sondern die Vorkommnisse bedeutend dramatisch ablaufen (Verhaftungen, Flucht, Hungersnöte und Verfolgung), verhilft genau dieser Umstand dem Roman zu Spannung und Tiefe.
Die Ergänzung durch Fotos, eine ausführliche Bibliografie und ein Personenregister trägt zu einer Identifikation mit dem Buch bei, die ein einfacher Text nicht geschafft hätte.
Fazit:
Eine überaus gelungene Aufarbeitung der Familiengeschichte
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"Winterkinder" von Owen Matthews
erschienen im Graf Verlag, Seitenanzahl: 391
Inhalt:
Owen Matthews, aufgewachsen in England, erzählt die Liebesgeschichte seiner Eltern, die 6 Jahre lang durch den "Kalten Krieg" in Russland getrennt waren. Sein Vater war …
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"Winterkinder" von Owen Matthews
erschienen im Graf Verlag, Seitenanzahl: 391
Inhalt:
Owen Matthews, aufgewachsen in England, erzählt die Liebesgeschichte seiner Eltern, die 6 Jahre lang durch den "Kalten Krieg" in Russland getrennt waren. Sein Vater war Engländer und seine Mutter eine Russin. Eine erschütternde Familiengeschichte mit vielen Tragödien und Schicksalsschlägen unter Einbindung der Geschichte Russlands ab 1930.
Autor:
Owen Matthews, geboren 1971 in London, studierte moderne Geschichte in Oxford und begann seine Karriere als Journalist in Bosnien. 1995 ging er als Redakteur nach Moskau und schrieb von dort als freier Korrespondent für The Times, The Spectator und The Independent. Seit 1997 Korrespondent für Newsweek. Er lebt heute mit seiner russischen Frau und zwei Kindern in Istanbul.
Meine Meinung zu dem o. g. Buch:
Das Buch liest sich mit einem einfachen und sachlichen Schreibstil leicht und flüssig.
Owen Matthews, Sohn von Ljudmila und Mervyn Matthews, erzählt anschaulich und detailliert die Geschichte seiner Familie. Er beginnt mit seinem Großvater, der durch seinen Fanatismus der Säuberung Russlands zum Opfer fällt und seine Familie mit den Folgen seiner Taten allein lässt. Es wird geschildert, wie seine Ehefrau und die zwei Töchter, Lenina und Ljudmila, ihr Leben mehr oder weniger meistern und wie der weitere Werdegang der beiden Kinder von statten geht. Durch die vielen Bilder der einzelnen Familienmitglieder ist man bewusst an ihrem Lebensweg mit eingebunden.
Die Geschichte enthält sehr viele geschichtsträchtige Fakten über die damalige und heutige Situation in Russland, was den Lesefluss etwas eindämmt und an manchen Stellen ein wenig langatmig erscheinen lässt. Die Hoffnungslosigkeit des russischen Volkes wird ausführlich dargestellt und auch die Korruption und die Ungerechtigkeit kommen nicht zu kurz, unter denen die Menschen in Russland zu leiden haben.
Die romantische Seite in diesem Buch, die von Owen Matthews Eltern handelt, hat mir sehr gut gefallen. Es wird berichtet, wie sie sich kennen gelernt haben und wie sie alle Schranken (politisch und geografisch) eingerissen haben.
Der Inhalt dieses Buch ist seitens der geschichtsträchtigen Erzählungen keine leichte Kost. Es ist eine Liebesgeschichte, die viele Ungerechtigkeiten und Komplikationen aushalten muss, um bestehen zu können.
Fazit:
Eine bewegende und geschichtsträchtige Familiengeschichte mit unerwarteten Wendungen.
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Der historische, wahre Roman beginnt 1937, der Großvater verschwand, die Großmutter und weiter Familienangehörige kamen in Haft. Der Kampf der Familie während des Krieges und kalten Krieges gegen das politische Regime, aber auch die Liebesgeschichte von Owens Eltern werden auf …
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Der historische, wahre Roman beginnt 1937, der Großvater verschwand, die Großmutter und weiter Familienangehörige kamen in Haft. Der Kampf der Familie während des Krieges und kalten Krieges gegen das politische Regime, aber auch die Liebesgeschichte von Owens Eltern werden auf interessante Weise beschrieben. Immer wieder verändert sich die Sichtweite des Romans, mal wird das Leben der Mutter Ljudmila und deren Schwester Lenina erzählt, mal die Schwierigkeiten des englischen Vaters Mervyn, der verzweifelt über mehrere Jahre versucht, wieder nach Russland einreisen zu dürfen und Ljudmila zu heiraten. Auch der junge Owen reist, in das inzwischen politisch veränderte Russland, auch er verliebt sich dort. Als politischer Journalist sieht er zudem vieles mit anderen Augen. Die politischen Veränderungen des Landes ermöglichten nach vielen Jahren des Kampfes die Hochzeit zwischen Owens Eltern. Die lange Trennung und die verschiedenen Lebensstile prägten jedoch das Ehepaar und der Umzug Ljudmilas nach England vielen ihr sehr schwer.
Wenn auch nicht mit dem besten Schreibstil versehen ist dieser Roman durch die Authentizität äußerst lesenswert. Ein Liebespaar, dass auf Grund politischer Gründe nicht zusammen kommen darf, die Probleme, die durch Widerstand gegen das Regime erfolgen, das Leben in der UdSSR und späterem Russland, das Wirken der Politiker in Ost und West, alles nach wahren Begebenheiten macht die Klasse des Romans aus.
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In diesem Roman erzählt der Autor Owen Matthews seine tragische, bewegende Familiengeschichte, geprägt von der politischen Situation im Russland des 21. Jahrhunderts. Owen Matthews schildert zunächst die Geschichte seiner Großeltern, wie sein Großvater Stalins …
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In diesem Roman erzählt der Autor Owen Matthews seine tragische, bewegende Familiengeschichte, geprägt von der politischen Situation im Russland des 21. Jahrhunderts. Owen Matthews schildert zunächst die Geschichte seiner Großeltern, wie sein Großvater Stalins Säuberungen zum Opfer fiel und seine Großmutter daraufhin in ein Arbeitslager gebracht wurde, sodass ihre beiden Kinder Lenina und Ljudmilla ihre Kindheit in einem Waisenhaus verbringen mussten. Es handelt sich hier um eine schwere Kindheit und Jugend, in Zeiten des Zweiten Weltkriegs, doch Lenina und Mila überleben und entwickeln einen unglaublichen Kampfgeist. Dieser lässt Mila sechs Jahre Trennung von ihrer großen Liebe Mervyn Matthews überstehen, einem Engländer, der kurz vor ihrer Hochzeit des Landes verwiesen wird und dem es erst sechs Jahre später gelingt Mila nach Großbritannien zu holen. Eine verzweifelte Liebe in Zeiten des Kalten Krieges, von der letztendlich nur ein alter Überseekoffer auf dem Dachboden übrigbleibt...
Der Roman „Winterkinder“ hat mir sehr gut gefallen, obwohl er zwischenzeitlich einige Längen hat, vor allem die Passagen über Boris Bibikows Leben erinnern zum Teil an die Lektüre eines Geschichtsbuchs, weshalb ich gut verstehen kann, dass dieser in der Leseprobe vom Verlag ausgelassen wurde... Das Buch ist zum Teil in einem nüchternen, distanzierten Tonfall geschrieben, der sich mit einem andererseits sehr emotionalen Tonfall abwechselt. Dies zeigt, dass es sich hier nicht nur um eine Familiengeschichte, sondern auch um ein Stück russischer Geschichte handelt, dem der Autor offensichtlich möglichst gerecht werden will. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen, schon dadurch ist dieser Roman lesenswert.
Es scheint als würde Owen Matthews seine Vergangenheit und das Verhältnis zur eigenen Familie in diesem Roman verarbeiten. Dabei wird deutlich, dass er sich im Grunde weniger als Teil der Geschichte sieht, als als unabhängiger Journalist, eine Ansicht, die offenbar schnell ins Wanken geraten ist, als er sich mehr mit der Vergangenheit seiner Familie auseinandersetzt.
Leider hat mir der zum Teil abrupte Wechsel zwischen der Schilderung seiner eigenen und der Erlebnisse seiner Eltern nicht gut gefallen, da dies manchmal etwas verwirrend war.
Alles in allem hat mich dieser Roman sehr beeindruckt, vor allem die unermüdliche Energie die Mervyn aufbringt, um seine Mila nach Großbritannien zu holen und die Unerschütterlichkeit ihrer Liebe. Gleichzeitig fand ist es unglaublich traurig zu erkennen, dass ihnen ihre Liebe letztendlich abhanden kommt, weil offenbar all ihre Gefühle füreinander in ihre Briefe geflossen sind und das Ideal ihrer Liebe der Realität nicht standhält.
Owen Matthews schafft es den Zeitgeist eines ganzen Jahrhunderts russischer Geschichte einzufangen, indem er die Geschichte seiner Familie erzählt, die alle Schrecken des letzten Jahrhunderts in Russland erleben musste und doch so tief in diesem Land verwurzelt ist. Dieser Roman ist absolut lesenswert.
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Kinder des kalten Krieges: Das sind die Eltern des Autors Owen Matthews, die Russin und Sowjetbürgerin Ljudmila - Mila - Bobikova und der Brite und Waliser Mervyn Matthews, die sich in den 60er Jahren in Moskau begegnen. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier ebenso ungewöhnlicher …
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Kinder des kalten Krieges: Das sind die Eltern des Autors Owen Matthews, die Russin und Sowjetbürgerin Ljudmila - Mila - Bobikova und der Brite und Waliser Mervyn Matthews, die sich in den 60er Jahren in Moskau begegnen. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier ebenso ungewöhnlicher Menschen, eine mit einer Art von Happy End: aber mit keinem richtigen. Dies ist nämlich kein Roman, es ist die Familiengeschichte des Autors und wahre Geschichten sind bekanntlich zu verzweigt, zu vielschichtig, um einen klaren Anfang und ein klares Ende zu haben.
Stopp! Nein, falsch! Einen Beginn hat diese Geschichte durchaus, sie nimmt ihren Anfang in der Verhaftung von Boris Bibikow, Milas Vater, eines strammen Kommunisten der - fast - ersten Stunden, der wie so viele Opfer der stalinistischen Säuberungen wird. Und auch wieder nicht... genauso, wie sie mehrere Enden bzw. Ausgänge hat, hat sie auch mehrere Anfänge, so die Begegnung von Boris und Marta, den Großeltern des Autors.
Ein wirklich beeindruckendes, ein erschütterndes, ein aufklärerisches und dabei sehr privates Buch! Viel erfährt der Leser über die harten Zeiten des Stalinismus, in denen das Land quasi verhungerte, in denen jeder einfach nur versuchte, zu überleben: so auch Owen Matthews Tante mit dem ausgesprochen sowjetrussischen Vornamen Lenina, seine Mutter Mila und seine Großmutter Marta, die lange Jahre in der Verbannung lebte - getrennt von ihren Töchtern, die in Waisenhäusern aufwuchsen (Mila) bzw. für sich selbst sorgten (Lenina). Beide haben als Erwachsene trotzdem ein erfülltes Leben geführt: Lenina in einer glücklichen Ehe mit dem schönen, einbeinigen Sascha, Ljudmila als junge Wissenschaftlerin - bis sie durch die Begegnung mit und der Liebe zu Mervyn Matthews zu einer Gejagten, einer Wartenden wurde.
Nicht nur das Schicksal von Milas Familie wird geschildert, nein, auch die überaus ungewöhnliche Entscheidung des jungen, erfolgreichen Wissenschaftlers Mervyn Matthews aus einfachen Verhältnissen für ein - zumindest zeitweiliges - Leben in der Sowjetunion. Höchst ungewöhnlich für die 50er und 60er Jahre! Doch dann lernen sich die beiden kennen und lieben und wollen ihr weiteres Leben miteinander verbringen - ein unvorstellbarer, unrealisierbar erscheinender Wunsch. Wie es dann doch klappt - es ist einfach unglaublich!
Spannender als ein Krimi liest sich stellenweise dieses Buch, dann auch wieder sehr humorvoll und herzlich, denn - wie gesagt - geht es hier um die Familie des Autors. Einfach umwerfend die Beschreibung seiner mittlerweile leider verstorbenen Tante Lenina: "Sie ist eine große Frau mit einer kräftigen Stimme, und sie leidet an vielen, vielen, oft beinahe tödlichen Krankheiten, über die sie sehr gerne spricht. (S.23)
Oder auch sein scharfer, demaskierender Blick - Owen Matthews ist Journalist und offenbar ein sehr guter - auf Menschen im Russland der 1990er Jahre. Es geht um Swetlana Timofejewna, Oberstleutnant der Moskauer Kriminalpolizei - eine zufällige Beobachtung: "Sie war eine dieser untersetzten, unbesiegbaren russischen Frauen mittleren Alters, die wie Dobermänner in den Vorzimmern aller großen Männer Russlands lauerten, Kartenverkaufsschalter beherrschten und Hotelrezeptionen kommandierten."
Anrührend die Naivität der jungen Sowjetbürger wie auch die der jungen Westeuropäer in den 1960er Jahren verschiedene Aspekte, der eigenen wie auch - vor allem - der anderen, vollkommen fremden Kultur gegenüber. Hier verfügt der Autor über verlässliche Quellen: die Liebesbriefe der eigenen Eltern in fünf langen Jahren der Trennung, in denen sie auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs aufeinander warteten - und - vor allem Mervyn - unermüdlich daran arbeiteten, eine Lösung herbeizuführen.
Ein wichtiges, dabei unglaublich unterhaltsames Dokument für die Zeit des kalten Krieges, das ich jedem, der auch nur einen Hauch von Interesse an der Geschichte des 20. Jahrhunderts hat, ans Herz lege!
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