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In diesem wichtigen Band sind fast 350 Briefe Amérys aus dem Zeitraum von 1945 bis 1978 gesammelt, kommentiert und erläutert.
In vier große Abschnitte ist diese erstmalige, repräsentative Auswahl aus den Briefwechseln Jean Amérys gegliedert: - Die frühen Briefe, im Ausnahmezustand gewissermaßen. Dem KZ entronnen, versucht Améry, an alte Beziehungen anzuknüpfen. Dies in einer generell unfassbaren Situation: Vier Jahre lang kämpft Améry mit den Behörden um die Bestätigung seiner amtlichen Identität. - Die Arbeitskorrespondenz mit Herausgebern, Rundfunkredakteuren und Verlegern, in denen sich…mehr

Produktbeschreibung
In diesem wichtigen Band sind fast 350 Briefe Amérys aus dem Zeitraum von 1945 bis 1978 gesammelt, kommentiert und erläutert.
In vier große Abschnitte ist diese erstmalige, repräsentative Auswahl aus den Briefwechseln Jean Amérys gegliedert:
- Die frühen Briefe, im Ausnahmezustand gewissermaßen. Dem KZ entronnen, versucht Améry, an alte Beziehungen anzuknüpfen. Dies in einer generell unfassbaren Situation: Vier Jahre lang kämpft Améry mit den Behörden um die Bestätigung seiner amtlichen Identität.
- Die Arbeitskorrespondenz mit Herausgebern, Rundfunkredakteuren und Verlegern, in denen sich präzise Kommentare zu seinen Arbeiten, Essays und Büchern finden. Besonders eindrücklich ist der Briefwechsel mit dem Herausgeber des »Merkur«, Hans Paeschke.
- Ein großer Abschnitt ist der Politik und dem »Dilemma des Engagements« (so der Titel eines Artikels zum Sechstagekrieg) gewidmet. Das Thema Israel war von brennender Wichtigkeit für Améry, es geht ihm dabei immer wieder um die Erprobung seiner zentralen philosophischen und politischen Kategorien.
- Ein letzter Abschnitt ist den Briefen vor dem Freitod in Salzburg gewidmet.
Autorenporträt
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Denkern und Schriftstellern bekannt gemacht und konfrontiert.Jean Améry starb im Oktober 1978 durch eigene Hand.Von Irene Heidelberger-Leonard ist bei Klett-Cotta eine Biographie von Jean Améry erschienen.Bei Klett-Cotta erscheint die neunbändige, reich kommentierte Werkausgabe mit zahlreichen noch nicht veröffentlichten Texten. Damit besteht zum ersten Mal ein Gesamtüberblick über das vielseitige Werk Amérys.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ludger Lütkehaus begrüßt diesen Band mit ausgewählten Briefen Jean Amerys, der im Rahmen der großen neunbändigen Werkausgabe erschienen ist. Die in dem Band enthaltenen, bisher unveröffentlichten und ausführlich kommentierten Privat- und Geschäftsbriefe geben seines Erachtens einen anschaulichen Einblick in das Leben und Schaffen des "engagierten Linksintellektuellen". Sie dokumentieren für ihn zudem eindringlich die "Narben eines Lebens, auf dem die Erinnerung an die Folter lastet". Lütkehaus berichtet über Amerys Erfahrung von Konzentrationslager und Folter, über sein labiles Selbstbewusstsein, das auch nicht durch die publizistischen Erfolge nachhaltig gestärkt wurde, über sein Gefühl, als Dichter gescheitert zu sein, über seine Depressionen und seinen Suizid. Besonders berührt hat den Rezensenten der Abschiedsbrief Amerys an dessen Frau Maria, den er als "erschütterndes menschliches Dokument" würdigt.

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