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Heinz Rudolf Kunze erinnert sich an sein Leben und seine Musik, an seine Familie und seine Weggefährten. Mit einnehmender Stimme blickt er zurück: auf eine Kindheit und Jugend im Wirtschaftswunderland, das mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit noch nichts zu tun haben wollte, auf die Umbrüche und Aufbrüche der grell-turbulenten 1980er Jahre und den deutschen Zeitgeist der letzten Jahrzehnte. »Werdegang« erzählt von Erfolgen, Zweifeln und Höhenflügen. Und nicht zuletzt davon, welche Kraft Musik und Literatur entfalten können. »Compañero Heinz Rudolf - über die Jahrzehnte stehen...
Heinz Rudolf Kunze erinnert sich an sein Leben und seine Musik, an seine Familie und seine Weggefährten. Mit einnehmender Stimme blickt er zurück: auf eine Kindheit und Jugend im Wirtschaftswunderland, das mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit noch nichts zu tun haben wollte, auf die Umbrüche und Aufbrüche der grell-turbulenten 1980er Jahre und den deutschen Zeitgeist der letzten Jahrzehnte. »Werdegang« erzählt von Erfolgen, Zweifeln und Höhenflügen. Und nicht zuletzt davon, welche Kraft Musik und Literatur entfalten können. »Compañero Heinz Rudolf - über die Jahrzehnte stehen wir, wenn's drauf ankommt, immer schon Seite an Seite. Ob bei der Anti-Atom-Bewegung, auf der Loreley mit Willy Brandt, gegen Ausländerfeindlichkeit, gegen Nazis, bei Rock gegen rechte Gewalt oder auch als Teil der Friedensbewegung. Heinz Rudolf hat als Sänger immer schon politische Verantwortung übernommen. Und zusammen powern wir weiter!« UDO LINDENBERG »Unbändige Schaffenskraft, eine nie enden wollende Kreativität und der Mut, immer neue Herausforderungen anzunehmen - all das zeichnet Heinz und seinen künstlerischen Kompass aus. Respekt, Herr Nachbar!« KLAUS MEINE »Ich liebe Heinz für die Klarheit seiner Worte, für seine einprägsamen Bilder, für seine stets überraschenden Wendungen und klugen Gedanken. Ich liebe Heinz für seine Musik, für das Geschenk seiner Lieder - und weil er ein Freund ist.« REINHARD MEY
Heinz Rudolf Kunze wurde 1956 in Ostwestfalen geboren. Er studierte Philosophie und Germanistik. Als wortmächtiger Komponist, Texter und Sänger zählt er zu den festen Größen der deutschsprachigen Rockmusik der letzten Jahrzehnte. Er veröffentlichte über vierzig Alben, zahlreiche Bücher, aber auch Musicals und Kinderlieder. Kunze lebt bei Hannover. Oliver Kobold, geboren 1970, ist Literaturwissenschaftler, Lektor und Autor zahlreicher Sachbücher. Er lebt in Stuttgart.
Produktdetails
- Verlag: Reclam, Ditzingen
- Seitenzahl: 287
- Erscheinungstermin: 8. Oktober 2021
- Deutsch
- Abmessung: 243mm x 165mm x 26mm
- Gewicht: 780g
- ISBN-13: 9783150113790
- ISBN-10: 3150113792
- Artikelnr.: 61919741
Herstellerkennzeichnung
Reclam Philipp Jun.
Siemensstr. 32
71254 Ditzingen
auslieferung@reclam.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass Rock und Intelligenz bestens zusammenpassen, beweist Heinz Rudolf Kunzes Autobiografie, wie Rezensent Philipp Krohn findet. Sehr angetan wirkt er von den "ehrlichen" und "reflektierten" Ausführungen des Rockmusikers, die auch Misserfolge nicht aussparen - so erfährt er etwa von Kunzes Angst vor dem Scheitern oder von Songzeilen, die ihm mittlerweile peinlich sind. Trotzdem handelt es sich keinesfalls um "schwere Kost", betont Krohn, denn der Musiker berichte auch von lustigen Bandgeschichten und der Liebe zu seiner Tätigkeit. Nicht zuletzt trete Kunze auch selbst als Fan auf, sei es von The Who, Henry Cow oder Udo Jürgens - besonders bei einer poetischen Beschreibung eines Synthesizer-Solos des Genesis-Keyboarders Tony Banks geht dem Kritiker das Herz auf. Eine lesenswerte Autobiografie des Künstlers, der sich nie in die erste Reihe des deutschen Rock gedrängt, aber trotzdem eine wesentliche Stimme beigetragen habe, so Krohn.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Da flüstern die Atomsprengköpfe
Intelligenz und Rock passen eben doch ganz gut zusammen: Heinz Rudolf Kunze legt seine Autobiographie vor und denkt schon über die eigene Beerdigung nach.
Am 12. September 1970 spielten The Who in der Halle Münsterland. An diesem Abend wurde für immer besiegelt, was ich tue, was ich werde, was ich bin." Der Rockmusiker Heinz Rudolf Kunze beschreibt in seiner Autobiographie "Werdegang", wie ein Konzertbesuch zur Initiation wird. Begleitet wird er an diesem Abend von seinem Vater, einem ehemaligen SS-Mitglied. Nach dem Auftritt wird er sagen: "Junge, das klang wie damals, als wir angegriffen haben."
Kunze ist ein Meister der Ambivalenz - im Privaten und im Künstlerischen: Als
Intelligenz und Rock passen eben doch ganz gut zusammen: Heinz Rudolf Kunze legt seine Autobiographie vor und denkt schon über die eigene Beerdigung nach.
Am 12. September 1970 spielten The Who in der Halle Münsterland. An diesem Abend wurde für immer besiegelt, was ich tue, was ich werde, was ich bin." Der Rockmusiker Heinz Rudolf Kunze beschreibt in seiner Autobiographie "Werdegang", wie ein Konzertbesuch zur Initiation wird. Begleitet wird er an diesem Abend von seinem Vater, einem ehemaligen SS-Mitglied. Nach dem Auftritt wird er sagen: "Junge, das klang wie damals, als wir angegriffen haben."
Kunze ist ein Meister der Ambivalenz - im Privaten und im Künstlerischen: Als
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Chronist der Protestbewegung feierte er seinen ersten Hit erst mit dem kongenial übersetzten Kinks-Song "Lola" über einen unbedarften Mann, der den Reiz einer Trans-Begegnung austestet. Sein größter Hit "Dein ist mein ganzes Herz" verband Lehár-Kitsch mit Unverständlichem ("Du bist mein Reim auf Schmerz"). Und an der Vergangenheit seiner Eltern arbeitete er sich ein Leben lang ab. "Die SS-Mitgliedschaft meines Vaters ist ein Riss in meinem Leben, der sich nicht schließen lässt", schreibt er.
Die Rockmusik wird Kunze zur Zuflucht. "Das Grandiose, das vor Pathos nicht zurückschreckt und doch nie vergisst, dass es im Schmutz der Hinterhofgassen geboren wurde" - das begeisterte ihn an The Who. Dem passionierten Germanisten und zeitweiligen Sozialdemokraten gelang es, in seinen Songs genauso über eine Verbeamtungsprüfung zu singen wie über Menschen mit Phimose, die am Kreuz hängen und nachts Atomsprengköpfen beim Flüstern zuhören. Am Anfang seiner Karriere wurde er folgenreich als "Niedermacher der Achtzigerjahre" bezeichnet. Ein Vertriebener aus der Lausitz mit Wohnort Osnabrück.
Kunze ist 65 Jahre alt. Wäre er seinem Plan gefolgt und Studienrat geworden, würde er bald in den Ruhestand treten. Stattdessen erscheint neben seiner Autobiographie nun ebenfalls ein Album namens "Werdegang". In dem Buch gibt er unterhaltsam, reflektiert und ehrlich Auskunft über sein Leben. Ehrlich ist er, wenn er schildert, wie auch seinem Scheitern Neues erwächst. In einem seiner journalistischen Texte, die er gelegentlich schreibt, hatte er Peter Maffay zerpflückt. Eine Aussprache später erkannte er dessen Verletztheit. Sie wurden Freunde.
Kunze führt Textzeilen aus Liedern vor, die ihm heute peinlich sind. Er legt seine Angststörung offen, seine gescheiterte Ehe, die beinah gestorbene Freundschaft zum ersten Musikpartner Mick Franke, den er für den Hitparadenerfolg zurücklassen musste. "Solange ich denken kann, habe ich Angst gehabt. Nicht die Angst der Panikattacken, sondern Angst vor dem Scheitern. Angst, nicht gut genug zu sein", schreibt er. Getrieben war er von dem Wunsch, etwas zu schaffen, "das taugt, damit die Leute zu mir sagen können: Du darfst bleiben".
Trotz dieser Ehrlichkeit ist Kunzes Lebensbericht keine schwere Kost. Er hat ein anregendes Buch verfasst. Vergnüglich sind die Schilderungen aus dem Inneren der Band. Nachvollziehbar die Lasten des Musical-Übersetzens, dem er sich seit "Les Misérables" hingegeben hat. Und er reflektiert seine Rolle als Songschreiber, der mal in der A-, mal in der B-Liga spielt.
Den Klassensprecher der deutschen Rockszene habe der Jahrgangsbeste und Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes nie geben wollen. Einmal ließ er sich überreden, als es um eine Deutschquote im Radio ging. "Hätte es damals bereits das Internet und seine 'Woke Culture' gegeben, wäre mir nach derart massiven Faschismus-Vorwürfen vermutlich keine andere Wahl geblieben, als den Beruf zu wechseln oder auszuwandern", schreibt er.
Heinz Rudolf Kunze ist ein leidenschaftlicher Künstlerbewunderer: die Frische von Costello, das Konkrete des Ray Davies, das Pathos von Springsteen. All das beschreibt er mit der Begeisterung des Fans. "Tales of Topographic Oceans" von Yes sei die Platte für den besten Sex. Und dann gebe es da noch "jene für die Ewigkeit bestimmte Passage in 'Cinema Show', in der [Genesis-Keyboarder Tony] Banks während des langen Synthesizer-Solos seine Finger beruhigt und dieses strahlend einfache Dur-Motiv spielt, um es anschließend in der Wiederholung mit dem Mellotron in die Sterne zu jubeln". Stimmt. Hätte man nur nicht so schön ausdrücken können.
Kunze schwärmt für die Progband Henry Cow, für seine Interviewpartner Neil Young und Randy Newman, für den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch. Er zeigt seine Bewunderung für Wolfgang Nierwetberg, Fahrer einer Lieferung der Welthungerhilfe in den Tschad, die Kunze in ein Flüchtlingslager begleitete. Und ein oft geschmähtes Trio erfährt seine Hochachtung: Udo Jürgens, die Scorpions und Dieter Thomas Heck (an dem ihn nur störte, dass er Freunde mitten auf den Mund küsste).
"Die Zeit war reif für sperrige Texte. Der Zufall hatte mich zur richtigen Zeit an den richtigen Ort gespült", schreibt Kunze. "Meine Wege sind tatsächlich beim Gehen entstanden. Ich konnte aus meiner Liebe zu Sprache und Tönen einen Beruf und eine Lebensform machen, bis heute." Manchmal formuliert Kunze in "Werdegang" literarisch, etwa wenn er aus dem Leben seiner Eltern erzählt, die sich nach dem frühen Kennenlernen lange aus den Augen verloren.
Zwischendrin hierarchisiert er sein Werk: Sein wichtigster Song sei "Nicht mal das", der mit dem Kindheitserlebnis einer eingeschlagenen Fensterscheibe und Vatererinnerungen spielt. Über seinen größten Hit, komponiert von Heiner Lürig, schreibt er: "Heiners Melodie ließ sich nicht abschütteln. Sie verfolgte mich wie ein hartnäckiger Geist." Als seine schönste Single bezeichnet er "Finden Sie Mabel", diesen Film noir als Pophit.
Die erste Reihe hat Kunze Lindenberg, Westernhagen und Grönemeyer überlassen. Er hat dem Deutschrock eine unverwechselbare Stimme hinzugefügt, die bisweilen anstrengend penibel zeithistorische Bezüge herstellte und deutlich machte: Intelligenz und Rock funktionieren gut zusammen. Am Ende des Lebens sollen es noch einmal The Who sein. Für seine Beerdigung wünscht er sich deren Hymnen "Baba O'Riley" und "Won't Get Fooled Again". "Und zwar lauter, als man jemals Musik in einer Kapelle gehört hat. Viel lauter." PHILIPP KROHN
Heinz Rudolf Kunze: "Werdegang". Die Autobiographie.
Reclam Verlag, Ditzingen 2021. 288 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Rockmusik wird Kunze zur Zuflucht. "Das Grandiose, das vor Pathos nicht zurückschreckt und doch nie vergisst, dass es im Schmutz der Hinterhofgassen geboren wurde" - das begeisterte ihn an The Who. Dem passionierten Germanisten und zeitweiligen Sozialdemokraten gelang es, in seinen Songs genauso über eine Verbeamtungsprüfung zu singen wie über Menschen mit Phimose, die am Kreuz hängen und nachts Atomsprengköpfen beim Flüstern zuhören. Am Anfang seiner Karriere wurde er folgenreich als "Niedermacher der Achtzigerjahre" bezeichnet. Ein Vertriebener aus der Lausitz mit Wohnort Osnabrück.
Kunze ist 65 Jahre alt. Wäre er seinem Plan gefolgt und Studienrat geworden, würde er bald in den Ruhestand treten. Stattdessen erscheint neben seiner Autobiographie nun ebenfalls ein Album namens "Werdegang". In dem Buch gibt er unterhaltsam, reflektiert und ehrlich Auskunft über sein Leben. Ehrlich ist er, wenn er schildert, wie auch seinem Scheitern Neues erwächst. In einem seiner journalistischen Texte, die er gelegentlich schreibt, hatte er Peter Maffay zerpflückt. Eine Aussprache später erkannte er dessen Verletztheit. Sie wurden Freunde.
Kunze führt Textzeilen aus Liedern vor, die ihm heute peinlich sind. Er legt seine Angststörung offen, seine gescheiterte Ehe, die beinah gestorbene Freundschaft zum ersten Musikpartner Mick Franke, den er für den Hitparadenerfolg zurücklassen musste. "Solange ich denken kann, habe ich Angst gehabt. Nicht die Angst der Panikattacken, sondern Angst vor dem Scheitern. Angst, nicht gut genug zu sein", schreibt er. Getrieben war er von dem Wunsch, etwas zu schaffen, "das taugt, damit die Leute zu mir sagen können: Du darfst bleiben".
Trotz dieser Ehrlichkeit ist Kunzes Lebensbericht keine schwere Kost. Er hat ein anregendes Buch verfasst. Vergnüglich sind die Schilderungen aus dem Inneren der Band. Nachvollziehbar die Lasten des Musical-Übersetzens, dem er sich seit "Les Misérables" hingegeben hat. Und er reflektiert seine Rolle als Songschreiber, der mal in der A-, mal in der B-Liga spielt.
Den Klassensprecher der deutschen Rockszene habe der Jahrgangsbeste und Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes nie geben wollen. Einmal ließ er sich überreden, als es um eine Deutschquote im Radio ging. "Hätte es damals bereits das Internet und seine 'Woke Culture' gegeben, wäre mir nach derart massiven Faschismus-Vorwürfen vermutlich keine andere Wahl geblieben, als den Beruf zu wechseln oder auszuwandern", schreibt er.
Heinz Rudolf Kunze ist ein leidenschaftlicher Künstlerbewunderer: die Frische von Costello, das Konkrete des Ray Davies, das Pathos von Springsteen. All das beschreibt er mit der Begeisterung des Fans. "Tales of Topographic Oceans" von Yes sei die Platte für den besten Sex. Und dann gebe es da noch "jene für die Ewigkeit bestimmte Passage in 'Cinema Show', in der [Genesis-Keyboarder Tony] Banks während des langen Synthesizer-Solos seine Finger beruhigt und dieses strahlend einfache Dur-Motiv spielt, um es anschließend in der Wiederholung mit dem Mellotron in die Sterne zu jubeln". Stimmt. Hätte man nur nicht so schön ausdrücken können.
Kunze schwärmt für die Progband Henry Cow, für seine Interviewpartner Neil Young und Randy Newman, für den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch. Er zeigt seine Bewunderung für Wolfgang Nierwetberg, Fahrer einer Lieferung der Welthungerhilfe in den Tschad, die Kunze in ein Flüchtlingslager begleitete. Und ein oft geschmähtes Trio erfährt seine Hochachtung: Udo Jürgens, die Scorpions und Dieter Thomas Heck (an dem ihn nur störte, dass er Freunde mitten auf den Mund küsste).
"Die Zeit war reif für sperrige Texte. Der Zufall hatte mich zur richtigen Zeit an den richtigen Ort gespült", schreibt Kunze. "Meine Wege sind tatsächlich beim Gehen entstanden. Ich konnte aus meiner Liebe zu Sprache und Tönen einen Beruf und eine Lebensform machen, bis heute." Manchmal formuliert Kunze in "Werdegang" literarisch, etwa wenn er aus dem Leben seiner Eltern erzählt, die sich nach dem frühen Kennenlernen lange aus den Augen verloren.
Zwischendrin hierarchisiert er sein Werk: Sein wichtigster Song sei "Nicht mal das", der mit dem Kindheitserlebnis einer eingeschlagenen Fensterscheibe und Vatererinnerungen spielt. Über seinen größten Hit, komponiert von Heiner Lürig, schreibt er: "Heiners Melodie ließ sich nicht abschütteln. Sie verfolgte mich wie ein hartnäckiger Geist." Als seine schönste Single bezeichnet er "Finden Sie Mabel", diesen Film noir als Pophit.
Die erste Reihe hat Kunze Lindenberg, Westernhagen und Grönemeyer überlassen. Er hat dem Deutschrock eine unverwechselbare Stimme hinzugefügt, die bisweilen anstrengend penibel zeithistorische Bezüge herstellte und deutlich machte: Intelligenz und Rock funktionieren gut zusammen. Am Ende des Lebens sollen es noch einmal The Who sein. Für seine Beerdigung wünscht er sich deren Hymnen "Baba O'Riley" und "Won't Get Fooled Again". "Und zwar lauter, als man jemals Musik in einer Kapelle gehört hat. Viel lauter." PHILIPP KROHN
Heinz Rudolf Kunze: "Werdegang". Die Autobiographie.
Reclam Verlag, Ditzingen 2021. 288 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Heinz Rudolf Kunze ist der wahrscheinlich produktivste und eloquenteste deutsche Songschreiber.« ROLLING STONE »Es sind wirklich schöne Geschichten, die Kunze da erzählt. Ausschnitte, Blitzlichter, sehr interessant und sehr ehrlich. [...] Es ist ein bisschen wie durchs Schlüsselloch schauen beim Rockpoeten Kunze, und das macht das Buch wirklich interessant.« MDR Thüringen »Heinz Rudolf Kunze nimmt seine Leser mit auf eine Reise rund um seine Karriere. Doch er lässt auch private Einblicke zu. Eindringliche.« BILD am SONNTAG, 10.10.2021 »Eine berührende Bestandsaufnahme« ROLLING STONE, 28.10.2021 »'Werdegang' ist eine eindrucksvolle Biographie, Kunze lässt den Leser ganz nah ran, überrascht mit detailgetreuer Erinnerung und persönlichen Gefühlen - als wäre alles erst gestern passiert.« NDR Kultur, 29.11.2021 »Die Story seines Lebens. Offen und ehrlich schreibt er über Familie, Karriere, Politik und Gesellschaft.« HÖRZU 47/2021 »Seine neue Autobiographie 'Werdegang' zeichnet die Entwicklung eines Lyrikers ohne Berührungsängste nach.« DerStandard.at, 26.11.2021 »Unterhaltsam, reflektiert und ehrlich. Kunze hat dem Deutschrock eine unverwechselbare Stimme hinzugefügt, die deutlich macht: Intelligenz und Rock funktionieren gut zusammen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.01.2022
Heinz Rudolf Kunze (geb. 1956) gehört seit vierzig Jahren zu den bekanntesten und wichtigsten (!) politischen Songschreibern und Pop-Künstlern in Deutschland. Ganze sechsunddreißig (!) Studioalben hat er mittlerweile herausgebracht. Hits wie „Dein ist mein ganzes Herz“, …
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Heinz Rudolf Kunze (geb. 1956) gehört seit vierzig Jahren zu den bekanntesten und wichtigsten (!) politischen Songschreibern und Pop-Künstlern in Deutschland. Ganze sechsunddreißig (!) Studioalben hat er mittlerweile herausgebracht. Hits wie „Dein ist mein ganzes Herz“, „Lola“, „Finden Sie Mabel“ oder „Aller Herren Länder“ kennt wohl jeder.
Jetzt mit 65 Jahren, anlässlich seines 40jährigen Bühnenjubiläums hat er mit „Werdegang“ nicht nur ein neues Album herausgebracht, sondern auch seine Autobiografie (mit Hilfe des Ghostwriters Oliver Kobold) vorgelegt. Darin erzählt er ausführlich und sehr persönlich von seiner Karriere mit all ihren Höhen und Tiefen. Auch sein familiäres Umfeld beleuchtet er und zeichnet dabei ein schonungslos offenes Bild der Nachkriegsgesellschaft zeichnet. Ungezwungen erzählt er von der Schulzeit und den Jungenstreichen. Danach Studium der Germanistik und Philosophie. Früh interessierte er sich für Politik und Literatur, schrieb erste Gedichte und gewann sogar einen Literaturwettbewerb. Die künstlerische Karriere begann 1980, als Kunze an einem Nachwuchs-Festival teilnahm. 1981 dann sein Debütalbum „Reine Nervensache“. Danach folgten fast im Jahrestakt weitere Alben.
Kunze berichtet auch über seine Touren, die er seit vielen Jahren mit seiner Band unter-nimmt, auch Fantreffen und TV-Auftritte werden erwähnt … oder Begegnungen mit Musikerkollegen wie Udo Lindenberg, Joe Cocker oder Peter Maffay. Die Autobiografie ist nicht immer chronologisch. Immer wieder werden interessante Geschichten und Anekdoten sowie politische und künstlerische Hintergrundinformationen werden eingestreut. Ergänzt wird die Neuerscheinung durch zahlreiche private Fotos und Aufnahmen aus seiner Karriere. Biografie (und Album) sind ein Muss für jeden HRK-Fan.
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Klappentext:
„Heinz Rudolf Kunze erinnert sich an sein Leben und seine Musik, an seine Familie und seine Weggefährten. Mit einnehmender Stimme blickt er zurück: auf eine Kindheit und Jugend im Wirtschaftswunderland, das mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit noch nichts zu tun …
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Klappentext:
„Heinz Rudolf Kunze erinnert sich an sein Leben und seine Musik, an seine Familie und seine Weggefährten. Mit einnehmender Stimme blickt er zurück: auf eine Kindheit und Jugend im Wirtschaftswunderland, das mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit noch nichts zu tun haben wollte, auf die Umbrüche und Aufbrüche der grell-turbulenten 1980er Jahre und den deutschen Zeitgeist der letzten Jahrzehnte.
»Werdegang« erzählt von Erfolgen, Zweifeln und Höhenflügen. Und nicht zuletzt davon, welche Kraft Musik und Literatur entfalten können.“
Ich mochte ihn schon immer und das nicht nur weil er in „Aller Herren Länder“ bekannt ist oder beim ersten Liebeskummer „Dein ist kein ganzes Herz“ auch nicht wirklich half und es auch beim Kummer blieb….Er gab sogar eine Suchanzeige mit „Finden Sie Mabel“ bei Marlow auf und fand sie leider nie mehr wieder…Ein Tausendsassa der deutschen Musikwelt der eine Doppeldeutigkeit seiner Textzeilen im Blut hat.
Heinz Rudolf Kunze hat sich zwar äußerlich in den letzten Jahrzehnten verändert, aber seine klangvolle Stimme und seine tiefgreifenden Texte sind geblieben und werden dies auch in ferner Zukunft tun. Kunze hat ein feines Gespür für das was er musikalisch darbieten möchte. Bei ihm kommt nicht alles vor‘s Mikrofon. In seinem Buch „Werdegang“ geht es genau um den Selbigen. Dieses Buch liest sich einfach so weg. Es ist so herrlich natürlich und menschennah geschrieben, dass man meinen könnte, man kenne ihn persönlich. Er erzählt so persönlich wie er kann und geht dabei tief in die eigene Geschichte ein. Jedenfalls bis zum gewissen Punkt. Kunze hat Schwächen wie wir alle und genau das macht ihn so sympathisch. Was er aber noch hat, im Vergleich zu vielen anderen von uns, er kann singen und er bringt seine Gedanken, seine Texte in wundervolle und klangvolle Melodien die so herrlich zweideutig und tiefgründig sind, dass man manchmal schlucken muss. Er weiß wo es weh tut bei den Hörern und genau das wird hier auch beschrieben. Kunze wird gern als lehrerhaft bezeichnet, als jemanden den man es nie recht machen kann. Sind wir denn aber anders? Er bohrt eben gern in tiefen Wunden bis sie schmerzen. Das machen die Wenigsten gern und vor allem mangelt es den meisten an der Treffsicherheit. Kunzes Waffe ist die Musik und seine Texte. In diesem Buch wird deutlich was das alles mit ihm gemacht hat, wie er die Entwicklung der Welt, der Menschen sieht und wie es ihm im Herzen schmerzt. Wie gesagt, er gibt offen und ehrlich zu, das auch sein Leben kein Musterbeispiel ist. Egal ob als Ehemann, Vater oder Musikkollege. Auch hierbei benennt er nicht immer die Dinge beim Namen (seine typische Art) aber dennoch trifft er die Sache im Kern.
Ein besonderer Mann, ein begnadeter Musiker und ein sehr interessanter Autor: 5 von 5 Sterne.
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