11,90 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Egon Friedell war ein philosophischer Schriftsteller und ein schriftstellerischer Philosoph das zeigen auch seine weniger bekannten Essays. Blitzgescheit, enthusiastisch, polemisch, immer anregend, immer geistreich zeigen diese Essays Egon Friedell als Aufklärer, Zeitdiagnostiker und zeitlosen Querdenker, der über die verschiedensten Aspekte aus Politik, Geschichte, Philosophie, Religion, Theater und Literatur tiefsinnig-leicht schreiben konnte.

Produktbeschreibung
Egon Friedell war ein philosophischer Schriftsteller und ein schriftstellerischer Philosoph das zeigen auch seine weniger bekannten Essays. Blitzgescheit, enthusiastisch, polemisch, immer anregend, immer geistreich zeigen diese Essays Egon Friedell als Aufklärer, Zeitdiagnostiker und zeitlosen Querdenker, der über die verschiedensten Aspekte aus Politik, Geschichte, Philosophie, Religion, Theater und Literatur tiefsinnig-leicht schreiben konnte.
Autorenporträt
Egon Friedell wurde 1878 in Wien geboren. Er ist als Kunsthistoriker bis heute unübertroffen, obwohl er das Abitur erst im vierten, die Promotion im zweiten Anlauf schaffte. Egon Friedell war Herausgeber, Übersetzer, Schriftsteller, Conférencier, Aphoristiker, Feuilletonist, Theaterkritiker, Schauspieler, Dramaturg. Er war auch Jude: 1938, kurz nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich, nahm er sich das Leben, als zwei SA-Männer ihn abholen wollten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2011

NEUE TASCHENBÜCHER
Die Braven sind nichts wert
– Essays von Egon Friedell
Die Schule hatte Egon Friedell nichts zu sagen. Erst im vierten Anlauf klappte es für den Wiener mit dem Abitur. Wenn Friedell etliche Jahre später über Taktlosigkeit als das schöpferische Prinzip schlechthin in der Geschichte der Menschheit räsoniert – 1916, in dem Feuilleton „Takt“ für das Neue Wiener Journal –, dann erlaubt er sich den Spaß, in der blitzgescheiten Argumentation einen nicht ganz unbescheidenen Verweis auf die eigene Biographie zu verstecken: „Die Schüler, mit denen der Lehrer unzufrieden ist, sind zu neun Zehntel wirkliche Taugenichtse und Dummköpfe, aber das Talent der Klasse befindet sich bestimmt unter diesen und niemals unter den Braven. Die Braven sind auf jeden Fall nichts wert.“
Über Friedell äußerte Hilde Spiel, in ihm sei noch einmal die berauschende Fiktion vom universalen Menschen vor ihnen aufgestanden. Er war sich seines Wertes bewusst: als Schauspieler, Dramaturg, Theaterkritiker, Kulturhistoriker. Immer wieder denkt er in seinen zahllosen Essays nach über das Wesen des Genies, und als ihr geistbetörter Leser entdeckt man stetig mehr innere Korrespondenzen, die einen schließlich zu der Annahme verführen, Friedell habe im Grunde ein Leben lang an einem einzigen großen Essay geschrieben. Notiert er in „Das Publikum“ etwa „Auf die Dauer gibt es kein verkanntes Genie“, stellt er in seiner „Rechtfertigung“, die den von Daniel Keel und Daniel Kampa verantworteten Band eröffnet, über das eigene Schaffen fest: „Erst das Übermorgen gehört mir.“
Egon Friedell ist selbstbewusst, ohne überheblich, scharfzüngig, ohne beleidigend zu sein. Dazu ist er ein viel zu gläubiger Christ und hatte viel zu viel Montaigne, Lichtenberg und Nestroy in sich aufgesogen, denen er in bestechender Stilistik ebenso luzide Betrachtungen widmet wie Shakespeare und Mozart – allesamt Künstler, die seine „Künstlersynthese“ von Humor und Ernst auf das Vollkommenste in sich vereinigen. Eine geistreichere Lektüre lässt sich so leicht nicht finden. Florian Welle
Egon Friedell:
Vom Schaltwerk der Gedanken. Ausgewählte Essays. Diogenes, Zürich 2011. 696 Seiten,
11,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
»Friedell hat Herz und Verstand.« Arthur Schnitzler