Patrick Deville
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Leo Trotzki, Revolutionär auf der Flucht, irrt durch die Welt und steigt schließlich in Mexiko von Bord eines norwegischen Tankers. In Frida Kahlos Garten betrachtet er indianische Skulpturen, tropische Farne und Kakteen in roten Tontöpfen und brütet über der Entgleisung der Russischen Revolution.Währenddessen landet der mittellose Schriftsteller Malcolm Lowry in der Bucht von Acapulco. Er will nicht weniger, als die schönste Liebesgeschichte der Literatur erzählen. Zum Rhythmus des auf die Erde prasselnden Regens schreibt er sein Meisterwerk Unter dem Vulkan.Patrick Deville folgt den ...
Leo Trotzki, Revolutionär auf der Flucht, irrt durch die Welt und steigt schließlich in Mexiko von Bord eines norwegischen Tankers. In Frida Kahlos Garten betrachtet er indianische Skulpturen, tropische Farne und Kakteen in roten Tontöpfen und brütet über der Entgleisung der Russischen Revolution.
Währenddessen landet der mittellose Schriftsteller Malcolm Lowry in der Bucht von Acapulco. Er will nicht weniger, als die schönste Liebesgeschichte der Literatur erzählen. Zum Rhythmus des auf die Erde prasselnden Regens schreibt er sein Meisterwerk Unter dem Vulkan.
Patrick Deville folgt den Spuren jener Männer und Frauen, die unsterblich geworden sind, kreuzt ihre Wege und verwebt ihre Geschichten zu einem virtuosen Mosaik.
Währenddessen landet der mittellose Schriftsteller Malcolm Lowry in der Bucht von Acapulco. Er will nicht weniger, als die schönste Liebesgeschichte der Literatur erzählen. Zum Rhythmus des auf die Erde prasselnden Regens schreibt er sein Meisterwerk Unter dem Vulkan.
Patrick Deville folgt den Spuren jener Männer und Frauen, die unsterblich geworden sind, kreuzt ihre Wege und verwebt ihre Geschichten zu einem virtuosen Mosaik.
Patrick Deville, geboren 1957, studierte Vergleichende Literaturwissenschaften und Philosophie in Nantes und arbeitete dort anfänglich als Dozent. Er lebte in den 1980er Jahren im Nahen Osten, in Nigeria und Algerien. In den 1990er Jahren besuchte er Kuba, Uruguay, Mittelamerikanische Staaten und Staaten des ehemaligen Ostblocks. Er gründete und leitet die 'Maison des écrivains étrangers et des traducteurs' und deren Zeitschrift Meet. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem als 'bester Roman des Jahres' der Zeitschrift Lire, mit dem Fnac-Preis und dem Prix Fémina.
Produktdetails
- Unionsverlag Taschenbuch 20847
- Verlag: Unionsverlag
- Originaltitel: Viva
- Taschenbuchausgabe
- Seitenzahl: 245
- Erscheinungstermin: 15. Juli 2019
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 126mm x 25mm
- Gewicht: 287g
- ISBN-13: 9783293208476
- ISBN-10: 3293208479
- Artikelnr.: 56245580
Herstellerkennzeichnung
Nördlinger Verlagsauslfg
Augsburger Str. 67a
86720 Nördlingen
Kundenservice@beck.de
»Der grandiose Patrick Deville erzählt, als sei das ganze Leben ein Abenteuerroman aus schier unglaublichen Zufällen. Virtuos montiert er biografische und historische Ereignisse, reichert sie an mit Zitaten und literarischen Erfindungen, schmückt das Mosaik aus Anekdoten und Atmosphäre mit Details, auf dass man mit Trotzki das Rauchen aufgibt und mit Lowry betrunken zusammensackt. So geht Welterfahrung.« Sabine Vogel Frankfurter Rundschau
Ein moderner Plutarch
Mit seinem 2017 auf Deutsch erschienen Roman «Viva» hat der französische Schriftsteller Patrick Deville erneut ein Werk vorgelegt, mit dem er auf den Spuren von Plutarch wandelt. Genau wie seinem antiken Vorbild mit den berühmten …
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Ein moderner Plutarch
Mit seinem 2017 auf Deutsch erschienen Roman «Viva» hat der französische Schriftsteller Patrick Deville erneut ein Werk vorgelegt, mit dem er auf den Spuren von Plutarch wandelt. Genau wie seinem antiken Vorbild mit den berühmten griechisch-römischen Doppelbiografien geht es dem Autor hier eben nicht um Geschichtsschreibung im wissenschaftlichen Sinne, sondern um Verdeutlichung unterschiedlicher charakterlicher Prägungen und individueller Denkweisen. Der in persona auftretende, vielgereiste Literat berichtet sehr anschaulich von seinen ausgedehnten weltweiten Recherchen auf den Spuren seines Romanpersonals und findet es tröstlich, während seines täglichen «quasi kantischen Spaziergangs» beim Aufenthalt im mexikanischen Cuernavaca beispielsweise «… sich zu überlegen, warum Plutarch für seine Parallel-Biografien gut und gerne Lowry und Trotzki hätte auswählen können. Den, der in der Geschichte handelt, und den, der nicht handelt».
Lev Davidovich Bronstein, der sich ab 1902 Trotzki nannte, einer der großen Drei der kommunistischen Revolution in Russland, Begründer und Oberbefehlshaber der Roten Armee, wurde 1924 nach dem Tod Lenins von Stalin systematisch kaltgestellt und musste fünf Jahre später ins Exil gehen. Stationen seiner Odyssee waren die Türkei, Frankreich, Norwegen und Mexiko. Dort wurde er 1937 in der berühmten ‹Casa Azul› am Rande von Mexiko-Stadt empfangen und vorläufig untergebracht, im Blauen Haus der Malerin Frida Kahlo, Frau des großen Nationalmalers Diego Rivera. Nach einem missglückten Mordanschlag durch den russischen Geheimdienst im Mai 1940 wurde er drei Monate später in seinem festungsartig ausgebauten Haus von einem trickreich eingeschleusten spanischen Agenten im Dienste Russlands durch einen Schlag auf den Kopf mit einem Eispickel ermordet. Diesem politischen Machertypen stellt Patrick Deville mit Malcom Lowry einen britischen Schriftsteller gegenüber, der zu gleicher Zeit ebenfalls in Mexico lebte, ohne dass die Beiden aber je zusammengetroffen wären. Dieses Land war damals eine Art Sehnsuchtsort für Intellektuelle und Künstler verschiedenster Couleur aus aller Welt, unter ihnen André Breton, Antonin Artaud, Jack London, der geheimnisvolle B. Traven, Tina Modotti und Graham Greene. In Cuernavaca schrieb der lange von seinem Vater finanziell abhängig Lowry, der ein vom Alkohol geprägtes, unstetes Leben führte, bis ins Jahr 1937 hinein an der ersten Fassung seines berühmten Romans «Unter dem Vulkan». Der folgten bis Ende 1944 noch drei weitere Fassungen, die letzte während des Zweiten Weltkriegs in seiner abgelegenen kanadischen Blockhütte geschrieben. Er starb 1957 in England an einer Überdosis Schlaftabletten.
Die erzählerisch kunstvoll ineinander verflochtenen Lebenslinien dieser beiden markanten Hauptfiguren, der geschichtlich handelnden und der Geschichten erfindenden, sind durch eine kaum überschaubare Fülle von weiteren Figuren mit zahlreichen Querverbindungen umrahmt. Zuvorderst bestimmen natürlich Ehefrauen und Geliebte ihr Leben, sodann aber auch Kollegen, Gefährten und Widersacher. Alle diese Randfiguren werden mit ihrer Vita ebenfalls narrativ eingebunden in diesen detailverliebten, durch seinen Erzählfuror geprägten Roman, der allerdings erhöhte Anforderungen stellt an die Aufmerksamkeit und das Hintergrundwissen seiner Leser.
Denn es wimmelt nur so von köstlichen Anekdoten, denkwürdigen Begegnungen, intertextuellen Bezügen, historischen und biografischen Fakten, man wird angeregt, unterhalten und bereichert zugleich, ein moderner Plutarch mithin. Sprachlich präzise erzählt Patrick Deville vom Gelingen und Scheitern seiner Figuren, von ihrem revolutionären Geist und von den Zufällen, die ihr Schicksal bestimmten. Ein beeindruckendes Kaleidoskop einer von Katastrophen gebeutelten ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts, deren Realität die Fantasie bei weitem übertrifft, wobei hier allerdings die Detailfülle nicht gerade förderlich ist für den Lesegenuss.
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Das Festmahl der Synapsen.
Der Gastgeber ist der Autor Patrick Deville, der für seine Schreib- und Fabulierlust bekannt ist. Deville platziert seine illustren Gäste mit Platzkarten ganz comme il faut, lässt aber auch viel Platz am üppig gedeckten Tisch für …
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Das Festmahl der Synapsen.
Der Gastgeber ist der Autor Patrick Deville, der für seine Schreib- und Fabulierlust bekannt ist. Deville platziert seine illustren Gäste mit Platzkarten ganz comme il faut, lässt aber auch viel Platz am üppig gedeckten Tisch für „Zaungäste“. Deren Namen flattern en passant wie Appetizer umher. Delikatessen und Petitessen aus den überbordenden Biographien der Hauptgäste bilden die Essenz des Buches : die Curricula vitae sind wie ein Bouquet einer untergegangenen Welt, deren Kul-minationspunkt Mexiko ist. Der Leser landet in einem Strudel aus biographi-schen, politisch-geschichtlichen und kulturellen Details: der Roman ist vielleicht keine Heldenreise, aber auf jeden Fall eine Bildungsreise. Ein Menü gegen die Amnesie. Und regt an zum Recherchieren und Nachlesen – ach, wer was das noch, doch schon mal gehört?! Leo Trotzki. Malcolm Lowry. B. Traven. Frida Kahlo. Tina Modotti. Diego Rivera. Und last not least eine kurze Hommage an Lázaro Cardenas. Er nahm Flüchtlinge und Verbannte auf, aus dem Spanischen Bürgerkrieg, aber auch viele Deutsche. Initiierte Reformen, verstaatlichte die Ölindustrie. Heute wäre er ein Präsident fernab des politischen Mainstreams. Und hier einige der „Zaungäste“: Sandino. Zapata. Picabia. Blaise Cendrars. Juan Rulfo. Octavio Paz. Victor Serge. John Reed. Majakowski. Sancho Villa. Jules Verne. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Pablo Picasso. Sergej Jessenin. Walter Benjamin. Blaise Pascal. Geoge Orwell. Antonin Artaud, Georges Simenon, Saint-John Perse. Simone Weil. Roland Barthes. Jorge Luis Borges, André Breton. Sacco und Vanzetti. John Dos Passos. Pablo Neruda. Che Guevara, Subcomandante Marcos. André Malraux. Ganze zehn Jahre ist Patrick Deville auf den Spuren seiner Gäste gereist: Von Mexiko nach Sibirien. Und überlässt den Lesern einmal mehr ein faszinierendes Epos, das zeigt, dass Geschichte mehr ist als nur ein paar Jahreszahlen. Dass Geschichte Menschen sind und Geschichten, die miteinander verbunden, verflochten und verwoben sind. Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen. William Faulkner Und zuletzt die Frage: Was wäre aus der Weltgeschichte, aus der Sowjetunion und aus dem Kommunismus geworden, wenn Trotzki statt Stalin die oberste Machtposition innegehabt hätte?
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