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Musil, der in seinem Fragment gebliebenen großartigen Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" eine ebenso schonungslose wie erheiternde Analyse seiner Zeit vorgelegt hatte, bewies in seinem 1937 gehaltenen Vortrag über Dummheit, wie unausrottbar und alle Schichten durchdringend dieses Phänomen ist: Seinen Text beendet er mit dem mehr als bedenkenswerten Satz, man solle sich besinnen "auf das letzte und wichtigste Mittel gegen die Dummheit: auf die Bescheidung".

Produktbeschreibung
Musil, der in seinem Fragment gebliebenen großartigen Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" eine ebenso schonungslose wie erheiternde Analyse seiner Zeit vorgelegt hatte, bewies in seinem 1937 gehaltenen Vortrag über Dummheit, wie unausrottbar und alle Schichten durchdringend dieses Phänomen ist: Seinen Text beendet er mit dem mehr als bedenkenswerten Satz, man solle sich besinnen "auf das letzte und wichtigste Mittel gegen die Dummheit: auf die Bescheidung".
Autorenporträt
Robert Musil (6.11.1880 St. Ruprecht bei Klagenfurt - 15.4.1942 Genf) gehört zu den wesentlichen Protagonisten der literarischen Moderne. Sein verschlungener Lebensweg, der neben Militärdienst auch Studien in Maschinenbau sowie in Philosophie und Psychologie umfasst, prägt seine Literatur. Mittelpunkt seiner Werke ist das Ringen des modernen Individuums um Gewissheit und Bestimmtheit. In 'Die Verwirrungen des Zöglings Törleß' stellt Musil der empirischen Weltdeutung eine psychologische gegenüber. Dieses Konzept wird im 'Mann ohne Eigenschaften' weiter zugespitzt: Hier skizziert Musil das Bild des 'Möglichkeitsmenschen'. Dieser reagiert auf ein Überangebot an zeitgleich vorhandenen Möglichkeiten überfordert, sodass er alles werden 'kann', doch niemals 'wird' und somit stets unvollendet bleibt. Dieses Romanvorhaben bleibt gleichermaßen unabgeschlossen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.12.2014

NEUE TASCHENBÜCHER
Dummheit
und Bescheidung
Im Reich der Dummheit gehe es „selbst theoretisch noch abwechslungsreich“ zu, das Reich der Weisheit aber sei nur „eine öde und im allgemeinen gemiedene Gegend“. Ironie und tiefere Bedeutung halten sich die Waage in der Rede, die der österreichische Schriftsteller Robert Musil im März 1937 in Wien hielt: „Über die Dummheit“. Musil, der längst an seinem „Mann ohne Eigenschaften“ schrieb und im Jahr darauf ins Exil gehen musste, bekannte, gar nicht zu wissen, was Dummheit sei, er habe „keine Theorie der Dummheit entdeckt“. Doch dann kommt er nach verzweigten Überlegungen auf die zwei „Arten“ der Dummheit zu sprechen – die ehrliche, schlichte Dummheit, die „oft eine Künstlerin“, und diejenige, die paradoxerweise ein „Zeichen der Intelligenz“ sei. Erstere beruhe auf einem schwachen Verstand, bei der zweiten beruhe das Versagen der Intelligenz darauf, „dass sie sich Leistungen anmaßt, die ihr nicht zustehen“. Versagen und Unfähigkeit seien zu unterscheiden, mithin funktionelle und konstitutionelle Dummheit, Irrtum und Unverstand. Das beste Mittel gegen sie sei jedoch, so Robert Musils Quintessenz, „die Bescheidung“. WOLFGANG SCHREIBER
      
    
    
Robert Musil: Über die Dummheit. Reclam Verlag, Stuttgart 2014. 63 Seiten, 5 Euro.
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