PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Eigentlich wollte Bruno Zabini seinen Urlaub in Wien genießen. Aber das Verbrechen holt den Triester Inspector selbst hier ein. Die reiche Witwe Henriette Hohenau wurde bei einem Überfall ermordet. Und da der Fall Bezüge nach Triest aufweist, zieht die Wiener Polizei Bruno hinzu. Doch kurz darauf muss er zurück an die Adria, ohne den Mörder gefasst zu haben. In der Südbahn trifft er zufällig auf die drei Verdächtigen. Bruno nimmt inkognito Ermittlungen auf. Dann wird im Gepäckwagen eine Leiche gefunden ...
Günter Neuwirth wuchs in Wien auf. Nach einer Ausbildung zum Ingenieur und dem Studium der Philosophie und Germanistik zog es ihn für mehrere Jahre nach Graz. Der Autor verdient seine Brötchen als Informationsarchitekt an der TU Graz. Er wohnt in der Weststeiermark und Wien. Günter Neuwirth ist Autodidakt am Piano und trat in jungen Jahren in Wiener Jazzclubs auf. Eine Schaffensphase führte ihn als Solokabarettist auf zahlreiche Kleinkunstbühnen. Seit 2008 publiziert er Romane, vornehmlich im Bereich Krimi.
Produktdetails
- Inspector Bruno Zabini 4
- Verlag: Gmeiner-Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 10630
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 375
- Erscheinungstermin: 13. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 135mm x 34mm
- Gewicht: 473g
- ISBN-13: 9783839206300
- ISBN-10: 3839206308
- Artikelnr.: 69199865
Herstellerkennzeichnung
Gmeiner Verlag
Im Ehnried 5
88605 Meßkirch
Bruno Zabini reist zusammen mit seiner Freundin Louise und deren Sohn nach Wien. Hier wird er auf den Mord an der vermögenden Henriette Hohenau aufmerksam, aber eigentlich ist er ja hier um Urlaub zu machen und nicht für Polizeiarbeit. Erst als auf seiner Rückreise im Zug ein …
Mehr
Bruno Zabini reist zusammen mit seiner Freundin Louise und deren Sohn nach Wien. Hier wird er auf den Mord an der vermögenden Henriette Hohenau aufmerksam, aber eigentlich ist er ja hier um Urlaub zu machen und nicht für Polizeiarbeit. Erst als auf seiner Rückreise im Zug ein weiterer Mord geschieht wird er hellhörig.
Bruno Zabini Fälle sind immer sehr besonders. Diesesmal beginnt die Geschichte zwar mit dem Mord an der alten Dame, doch dann geht es Erst einmal ruhig zu. Erst einmal Reisen wir mit Bruno durch Wien. Erst nach einigen Seiten wird es spannend. Der Mord im Zug bringt Bruno auf den Plan und schnell zieht er seine Schlüsse. Mit seiner gewohnten Art will er den Fall lösen. Gleichzeitig gibt es viele Nebenpersonen und die spannende Frage, was diese mit dem Fall zu tun haben.
Dieses ist bereits der dritte Teil den ich mit dem sympathischen Kommissar gelesen habe und ich war wieder begeistert. Es gibt historische Elemente, sehr interessant da die damaligen Ausmaße der Donaumonarchie oder die Polizeiarbeit der Zeit. Da ist der spannende Krimi und natürlich das Privatleben des Kommissar. Dieser Mix ist ein weiteres Mal sehr gelungen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Inspector Zabini konnte sich ein paar Tage freinehmen, um mit seiner Luise und deren Sohn Gerwin nach Wien zu fahren. Er war noch nie in der Landeshauptstadt und genießt die Zeit in vollen Zügen. Die Wiener Polizei bittet ihn um Mithilfe bei einem Mordfall, bei denen Verdächtige aus …
Mehr
Inspector Zabini konnte sich ein paar Tage freinehmen, um mit seiner Luise und deren Sohn Gerwin nach Wien zu fahren. Er war noch nie in der Landeshauptstadt und genießt die Zeit in vollen Zügen. Die Wiener Polizei bittet ihn um Mithilfe bei einem Mordfall, bei denen Verdächtige aus Triest kommen. Die Zusammenarbeit wird auch nach Ende des Urlaubs fortgesetzt, weil weitere Morde in und um Triest geschehen, die einen Bezug zur Wiener Toten haben.
Wieder einmal versetzt der Autor Günter Neuwirth mit seinem hinreißend antiquierten Schreibstil, der so treffsicher den Ton der Jahrhundertwende wiedergibt, seine Leser in die Vergangenheit. Die Dialoge sind verschwurbelt vor lauter Ehrerbietung, das Lebensgefühl immer noch frauenfeindlich und mittendrin Zabini mit seinen modernen Methoden und fast schon ketzerisch zu nennenden Ansichten. Es ist eine Freude, ihn bei der Arbeit zu erleben, auch wenn der Mordfall diesmal weniger ausgeklügelt war als bei den Vorgänger-Bänden. G. Neuwirth liebt das Fabulieren. Auch das muss man als Leser mögen, denn gerade alles, was mit Technik zu tun hat, wird seitenlang und detailgenau geschildert. Da aber auch die Handlungsorte mit genau der gleichen Sorgfalt beschrieben werden, ergibt sich ein sehr genaues Bild der Lebensverhältnisse.
Sicher ist es nicht das letzte Buch aus der Zabini-Reihe, hoffe ich zumindest.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Dieser historische Krimi ist schon der vierte der Reihe rund um den sympathischen Inspecteur Bruno Zabini aus Triest. Durch die Rückblicke, die sehr übersichtlich in das aktuelle Geschehen eingebettet sind, werden auch Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger in diese Serie, über die …
Mehr
Dieser historische Krimi ist schon der vierte der Reihe rund um den sympathischen Inspecteur Bruno Zabini aus Triest. Durch die Rückblicke, die sehr übersichtlich in das aktuelle Geschehen eingebettet sind, werden auch Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger in diese Serie, über die Vorgeschichte zu Bruno Zabini und Luise von Callenhof informiert. Trotzdem empfehle ich, die gesamte Reihe zu lesen.
Bruno Zabini begleitet Luise von Callenhof und ihren Sohn Gerwin nach Wien, um dort drei Wochen Urlaub zu machen, denn obwohl Brunos Mutter aus dem ehemaligen Wiener Vorort Gumpendorf stammt, war Zabini noch nie in der Hauptstadt der Donaumonarchie. Zwar sind Bruno und Luise (noch?) nicht verheiratet, scheinen aber einen gemütlichen Familienurlaub zu machen. Man logiert in einer Suite im Hotel Sacher, besucht Museen und vergnügt sich im Prater als Bruno der polizeiliche Alltag ereilt: Die überaus wohlhabende Witwe Henriette Hohenau wird ermordet. Wie heute, sondiert die Wiener Polizei in der Person von Inspecteur Conrad Speyer das persönliche Umfeld der Toten und entdeckt, dass drei der Erben, Meinhard, Eduard und Joseph Kestranek in Triest bzw. in Pola leben. Also, was liegt näher, den Triestiner Kollegen Zabini, um Amtshilfe zu ersuchen.
Die erste Gelegenheit, sich einen Eindruck der Geschwister zu machen, ergibt sich für Zabini gleich auf der Heimreise, denn man fährt im selben Zug, speist im Speisewagen der Südbahngesellschaft und vertreibt sich Zeit mit Kartenspielen. Allerdings lässt Zabini die Gebrüder Kestranek über seinen wahren Beruf in Unkenntnis. Doch nicht nur die Kestraneks und Zabini befinden sich im Zug, sondern auch der Kammerdiener und die Zofe der Toten. Als der Zug in Triest ankommt, gibt es eine weitere Leiche und auch die wird nicht die letzte bleiben.
Meine Meinung:
Ich genieße die Lektüre rund um Bruno Zabini seit dem ersten Fall („Dampfer ab Triest“), denn ich mag das monarchistische, etwas morbide Flair, das man auch heute noch in Triest antreffen kann. Es scheint, als ob Zabini nun endlich sein etwas unstetes Liebesleben abgelegt hätte und mit Luise von Callenhof eine feste Beziehung eingeht. Er hat jedenfalls das Zeug zu einem aufmerksamen Partner und guten (Stief)Vater. Gerwin, Luises Sohn, der ohne seine Mutter bei der strengen Großmutter aufwachsen musste, hängt an den Lippen des technikverliebten und belesenen Zabini.
Besonders geschickt eingeflochten und sehr interessant, sind die Einblicke in die Welt der Dampflokomotiven und deren Zugkraft. Dass in über den Semmering entweder eine zweite Lok oder eine besonders starke vorgespannt werden muss(te), kenne ich auch noch (allerdings nicht mehr mit Dampf). Die Details die Zabini seinen interessierten Zuhörern erklärt, gehen über das 08/15-Wissen von Eisenbahnfreunden hinaus, wirken aber nicht besserwisserisch. Man glaubt ihm, dass in die vielen Details selbst faszinieren. So mag ich das, wenn unterschwellig Wissen vermittelt wird, ohne dass der Leser mit „Infodump“ überschüttet wird.
Die Charaktere sind, wie bei Günter Neuwirth üblich, sehr gut ausgearbeitet.
Es ist recht bald klar, dass einer der Krestanek-Brüder der Täter sein muss, nur wer? Der Leser darf ein wenig spekulieren, während Bruno Zabini, die ihm zur Verfügung stehende Technik der Kriminologie ausnützt. So arbeiten Bruno und seine Mannschaft nach dem von Professor Dr. Hans Gross (1847-1915) 1893 herausgegebenen „Handbuch für Untersuchungsrichter als System der Kriminalistik.“. Professor Gross ist der erste Kriminologe und hat einen Lehrstuhl an der Uni Graz begründet. Ab ca. 1900 finden sowohl die Daktyloskopie, Fotografie als auch der „Tatortkoffer“ in der Donaumonarchie ihre Anwendung. Die Daktyloskopie wird ihren Durchbruch und Höhenflug mit der Erfindung von Rudolf Schneider, der die sogenannte „Wiener Folie“ zum Patent angemeldet hat, erringen.
Bruno Zabini wird von seiner Mannschaft perfekt unterstützt und darf noch auf Conrad Speyer aus Wien zählen, der mit einem Koffer voll Akten an die Obere Adria reist.
Jedenfalls wird der nunmehrige Dreifachmörder auf Grund der akribischen Spurensuche und schlüssigen Argumentation überführt.
Autor Günter Neuwirth gelingt es immer wieder, das Flair der untergehende Donaumonarchie darzustellen. Diesmal haben die italienischen Irredentisten Pause. Ich gehe davon aus, dass sie in einem der nächsten Bände Bruno Zabini und seine Mannschaft beschäftigen werden.
Fazit:
Sehr gerne bin ich wieder mit Bruno Zabini im Hafen von Triest spazieren gegangen, habe den Schiffen beim An- und Ablegen zugesehen und gleichzeitig Ermittlungen angestellt, um den Täter zu überführen. Dieser 4. Fall für Bruno Zabini hat mir wieder sehr gut gefallen, weshalb er wieder 5 Sterne und eine Leseempfehlung erhält.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Mordermittlungen in Wien und Triest
Mit „Südbahn nach Triest“ setzt Günter Neuwirth seine historische Romanreihe mit dem Triester Inspector Bruno Zabini als Ermittler fort.
Kurz zum Inhalt:
Bruno besucht mit Luise und deren Sohn Wien. Selbst im Urlaub bleibt er von …
Mehr
Mordermittlungen in Wien und Triest
Mit „Südbahn nach Triest“ setzt Günter Neuwirth seine historische Romanreihe mit dem Triester Inspector Bruno Zabini als Ermittler fort.
Kurz zum Inhalt:
Bruno besucht mit Luise und deren Sohn Wien. Selbst im Urlaub bleibt er von Verbrechen nicht verschont. Eine reiche Wiener Witwe wurde ermordet. Da die Wiener Polizei Verbindungen zu Triest feststellt, wird Bruno kontaktiert und um Amtshilfe ersucht. Kurz darauf tritt Bruno die Heimreise an. Im selben Zug befinden sich drei Verdächtige. Und dann findet sich auch noch eine Leiche im Gepäckwagen …
Wie bei den Vorgängerbänden stimmt auch diesmal das Cover mit einer alten Hafenansicht sehr eindrucksvoll auf die Zeit und die Atmosphäre ein. Trotz der zahlreichen Schiffe zieht dennoch die eindrucksvolle Dampfeisenbahn die Blicke auf sich – passend zum Buchtitel. Das Buch erschien 2024 im Gmeiner Verlag. Der Roman gliedert sich in drei Teile, wobei der erste Teil primär in Wien spielt, der zweite während Brunos Heimfahrt mit dem Zug und der dritte Teil die Mordermittlungen in Triest schildert. Die genaue Datierung der Kapitel veranschaulicht einen Handlungszeitraum von circa einem Monat, von Anfang April bis Anfang Mai 1908. Der Schreibstil ist flüssig, sprachlich der damaligen Zeit angepasst. Das Personenverzeichnis hilft, rasch den relevanten Personenkreis zu überblicken.
Da ich bereits die anderen Bände dieser Reihe kannte, freute ich mich über das Wiedersehen mit Bruno, Luise, usw. Doch auch für Quereinsteigerin sehe ich kein Problem. Soweit erforderlich gibt es Hinweise auf die Vorgeschichte. Nichtsdestotrotz würde ich raten, alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um den privaten roten Faden genau verfolgen zu können und die Entwicklung der Protagonisten in vollem Umfang zu durchblicken.
Wie bei den Vorgängerbänden genoss ich es, wiederum in seinerzeitige Lebensumstände einzutauchen. Der Autor versteht es ausgezeichnet, das historische Ambiente lebendig zu machen. Man gewinnt u.a. einen Eindruck vom Polizeialltag, der Gesellschaftsstruktur, dem damaligen Frauenbild, von landschaftlichen Schönheiten sowie architektonischen Besonderheiten, und last but not least von technischen Neuerungen, für die sich der Autor, selbst Ingenieur, besonders interessiert. Basierend auf sehr fundiertem Fachwissen, lernt man diesmal eine Menge (fast ein wenig zu detailliert) über das Eisenbahnwesen zu jener Zeit, z.B. auch über die Semmeringbahn, und über die Arbeitsweise von Lokomotiven.
Zwar passiert der Mord bereits im Prolog, doch wird man im ersten Teil „Im Prater blühen die Bäume“ primär ins kaiserliche Wien mit all seinen einzigartigen Sehenswürdigkeiten und Ausflugsmöglichkeiten entführt, wo Bruno mit Luise samt Sohn und Kindermädchen Urlaub machen und eine unbeschwerte, glückliche Zeit verbringen. Zwar lernt man sukzessive den Personenkreis rund um das Opfer kennen, doch die Krimihandlung schimmert fürs Erste nur ansatzweise zwischen Reiseschilderungen und Sightseeing durch.
Im zweiten Teil „Auf Schienen gen Süden“ tritt die Ermittlertätigkeit bereits in den Vordergrund. Noch sind die Verdachtspunkte vage, der Kreis der Verdächtigen überschaubar, doch für Bruno gibt es nach wie vor keine greifbaren Angriffspunkte. Erst die Leiche im Gepäckwagen erfordert vollen polizeilichen Einsatz, denn die Identität des Toten beweist einen Zusammenhang zum Mordfall in Wien.
Im dritten Teil „Sonnenaufgang am Golf von Triest“ nehmen die Ermittlungen Fahrt auf, bis es letztendlich Bruno und seinem Team gelingt, stichhaltige Beweise zu liefern, die den Täter eindeutig identifizieren.
Was die Charaktere anbelangt, so sind die handelnden Personen, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, je nach Wichtigkeit mit mehr oder weniger Facetten dargestellt. Sie wirken stets authentisch und lebendig, gut vorstellbar. Natürlich steht Bruno Zabini im Mittelpunkt der Handlung. Seine zuvorkommende, ruhige Persönlichkeit wirkt sympathisch. Er verfügt über gute Menschenkenntnis und ausgezeichneten Spürsinn. Er tritt selbstbewusst auf, verschafft sich stets auf angenehme Art und Weise Respekt. Er ist technisch äußerst interessiert und Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen. Privat hat er nun endlich sein Glück mit Luise gefunden, was dem Roman ein bisschen Romantik verleiht.
Mir hat „Südbahn nach Triest“ wiederum sehr gut gefallen, auch wenn die Krimihandlung diesmal etwas unspektakulär war und es keine prickelnden Spannungsmomente gab. Als Brunos Fan bin ich an seiner Seite durchs alte Wien geschlendert, genoss ich das Treiben auf Wiens Straßen, die Kaffeehausstimmung und das Flair edler Hotels. Ich reiste mit ihm genussvoll per Bahn und ließ die Stimmung im Hafen Triests auf mich einwirken. Das alles hat mir erquickliche Lesestunden beschert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Wettlauf in Triest“.
Eine unbedingte Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Eine gar kriminalistische Reise mit der Südbahn
Bruno Zabini ist mit Luise, Freifrau von Callenhoff und ihrem Sohn Gerwin unterwegs nach Wien. Hier wartet die Suite im vornehmen Sacher schon auf sie, es sollten unbeschwerte Urlaubstage werden. Es kommt jedoch, wie es kommen muss – …
Mehr
Eine gar kriminalistische Reise mit der Südbahn
Bruno Zabini ist mit Luise, Freifrau von Callenhoff und ihrem Sohn Gerwin unterwegs nach Wien. Hier wartet die Suite im vornehmen Sacher schon auf sie, es sollten unbeschwerte Urlaubstage werden. Es kommt jedoch, wie es kommen muss – im Kaffeehaus trifft Bruno auf Conrad Speyer, ein Blick auf seine Visitenkarte zeigt an, dass Speyer Inspector I. Klasse des Wiener k.k. Polizeiagenteninstituts ist, ein Kollege also. Denn Bruno hat denselben Rang inne, er ist für Triest zuständig. Auch in Wien ist das Verbrechen allgegenwärtig, ist doch die reiche Witwe Henriette Hohenau ermordet worden.
Henriette Hohenau war nicht wohlhabend, sie war – wie man hier so schön sagt – stinkreich. Da ihre Ehe kinderlos blieb, drängt sich die Erbfrage direkt auf. Bald stellt sich heraus, dass es mehrere Familienlinien gibt, die untereinander heillos zerstritten sind. Eine akribische Kleinarbeit beginnt. Bruno hat zwar Urlaub, aber so ganz lässt ihn der Fall nicht los.
Er reist zurück nach Triest und wird noch am Bahnhof mit einem neuerlichen Todesfall konfrontiert. Ein strangulierter Mann wird im Gepäckwagen gefunden. Dieser Tote weist Parallelen zu dem Wiener Mordfall auf, auch ein drittes Mordopfer, das kurze Zeit später gefunden wird, muss diesen beiden Taten zugeordnet werden.
Bruno hat einst für fortschrittliche Ermittlungsmethoden gesorgt, er nimmt Fingerabdrücke, hat stets den Photoapparat dabei, nicht jedem gefällt dieses neumodische Zeugs. Der Erfolg jedoch gibt ihm recht, auch in diesen verzwickten Mordfällen kommt ihm seine Vorgehensweise zugute.
Das Berufliche nimmt schon viel Zeit in Anspruch, jedoch kommt das Private nicht zu kurz. Bruno ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen, die Bücher davor habe ich gelesen und gebangt, ob es denn nach dem „Sturm über Triest“ weitergehen mag. Nur gut, dass ich ihm hier wieder über die Schulter schauen durfte. Seine Liaison mit Luise bleibt natürlich nicht verborgen, die beiden gehen ganz offen und ungezwungen miteinander um. Das Hauptaugenmerk liegt aber schon auf Brunos Ermittlungen, denn diese schreiten voran.
Günter Neuwirth verwebt gekonnt Fiktives mit Historischem. Wir sind hier im Jahre 1908, die technischen Errungenschaften wie etwa eine Schreibmaschine sind beileibe nicht selbstverständlich. Das fundierte Wissen Neuwirths rund um die Eisenbahn etwa, speziell das der damals eingesetzten Lokomotiven, hat Charme und lockert die präzise Polizeiarbeit bestens auf. Der Schreibstil ist der Zeit perfekt angepasst, ohne altbacken zu wirken. Das Lesen ist ein Sich-Wohlfühlen, die rundum gelungene Story ist gerade deshalb auch so glaubwürdig.
Das Personenverzeichnis gleich zu Anfang sei noch erwähnt, es macht durchaus Sinn, denn es sind schon einige, die hier ihren Auftritt haben. Gegliedert ist dies in Brunos privatem Umfeld, dann kommt die Triester Polizei, gefolgt von den hier wichtigsten Akteuren. Das Cover sollte man sich schon genauer anschauen, zeigt es doch eine lebhafte Triester Szene mit Hafen, die Südbahn fährt mit ihrer dampfenden Lokomotive vor. Alles einsteigen bitte!
Es war ein wiederum sehr angenehmer Aufenthalt zunächst in Wien und dann die Fahrt mit der „Südbahn nach Triest“ und ich hoffe sehr, dass es nicht meine letzte Begegnung mit Bruno Zabini war.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für