Katharina Korbach
Gebundenes Buch
Sperling
Roman Ein Großstadtroman über Liebe und Einsamkeit und über zwei Menschen, die wir besser kennen, als wir zugeben würden
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Ein Blick, dem etwas folgen wird ...Als Charlotte überraschend vor der eigenen Haustür ihrem Dozenten in die Arme läuft, ahnt sie nicht, dass dieser sie bereits seit Wochen aus der gegenüberliegenden Wohnung des Berliner Mietshauses beobachtet. Wolfgang wiederum sieht in ihr das Mädchen aus einem Vermeer-Gemälde und fühlt sich inspiriert. Katharina Korbach erzählt eine hinreißende Geschichte von einsamen Seelen, die das Glück in der Großstadt suchen und eine fragile Verbindung miteinander eingehen. Das souveräne Debüt einer beeindruckenden neuen Stimme - es handelt von Menschen, d...
Ein Blick, dem etwas folgen wird ...
Als Charlotte überraschend vor der eigenen Haustür ihrem Dozenten in die Arme läuft, ahnt sie nicht, dass dieser sie bereits seit Wochen aus der gegenüberliegenden Wohnung des Berliner Mietshauses beobachtet. Wolfgang wiederum sieht in ihr das Mädchen aus einem Vermeer-Gemälde und fühlt sich inspiriert. Katharina Korbach erzählt eine hinreißende Geschichte von einsamen Seelen, die das Glück in der Großstadt suchen und eine fragile Verbindung miteinander eingehen. Das souveräne Debüt einer beeindruckenden neuen Stimme - es handelt von Menschen, die wir besser kennen, als wir zugeben würden.
»Ein leuchtender Großstadtroman über Liebe, Scham und Wegfindung, von der - wie man sie später vielleicht nennen wird - großen 'Epikerin der Selbstachtung', der poetischen Fürsprecherin all jener, die sich selbst in ihr eigenes bestgehütetes Geheimnis verwandelt haben.« Clemens J. Setz
Als Charlotte überraschend vor der eigenen Haustür ihrem Dozenten in die Arme läuft, ahnt sie nicht, dass dieser sie bereits seit Wochen aus der gegenüberliegenden Wohnung des Berliner Mietshauses beobachtet. Wolfgang wiederum sieht in ihr das Mädchen aus einem Vermeer-Gemälde und fühlt sich inspiriert. Katharina Korbach erzählt eine hinreißende Geschichte von einsamen Seelen, die das Glück in der Großstadt suchen und eine fragile Verbindung miteinander eingehen. Das souveräne Debüt einer beeindruckenden neuen Stimme - es handelt von Menschen, die wir besser kennen, als wir zugeben würden.
»Ein leuchtender Großstadtroman über Liebe, Scham und Wegfindung, von der - wie man sie später vielleicht nennen wird - großen 'Epikerin der Selbstachtung', der poetischen Fürsprecherin all jener, die sich selbst in ihr eigenes bestgehütetes Geheimnis verwandelt haben.« Clemens J. Setz
Katharina Korbach, geboren 1995 in Wiesbaden, studierte Kulturwissenschaften in Lüneburg und St Andrews. Ihre Erzählungen gewannen mehrere Wettbewerbe und wurden in Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. 2013 war sie eine der jüngsten Finalistinnen in der Geschichte des Berliner Literaturwettbewerbs open mike. 2019 erhielt sie das Hessische Literaturstipendium für Litauen. 'Sperling' ist ihr erster Roman. Sie lebt in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Berlin Verlag
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 10. März 2022
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 133mm x 33mm
- Gewicht: 448g
- ISBN-13: 9783827014481
- ISBN-10: 3827014484
- Artikelnr.: 62683406
Herstellerkennzeichnung
Berlin Verlag
Hedemannstraße 14
10969 Berlin
030 4438450
»Ein Erzähltalent wie Katharina Korbach gibt es nur äußerst selten auf dem internationalen Literaturmarkt, und noch seltener auf dem deutschen. Ihr Debüt 'Sperling' berührt das Herz, sorgt für ganz feuchte Augen und bedeutet Unterhaltung in ihrer betörend-schönsten Form; kurzum: gehört zu den genialsten Veröffentlichungen dieses Jahres! Absolut grandios!« literaturmarkt.info 20220607
Eine Geschichte über eine Studentin und ihren Dozenten und doch ganz anders als man erwarten würde. Zwei ungewöhnliche Figuren stehen im Mittelpunkt dieses Großstadtromans. Einsam, jeder mit seinen eigenen Problemen und Sorgen. Leider kann ich mich mit den handelnden Figuren …
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Eine Geschichte über eine Studentin und ihren Dozenten und doch ganz anders als man erwarten würde. Zwei ungewöhnliche Figuren stehen im Mittelpunkt dieses Großstadtromans. Einsam, jeder mit seinen eigenen Problemen und Sorgen. Leider kann ich mich mit den handelnden Figuren nicht wirklich anfreunden und die Geschichte reißt mich so nicht wirklich mit. Das liegt aber nicht am Schreibstil. Dieser gefällt mir sehr gut. Kurz, knapp, präzise. Weder Charlotte mich Wolfgang berühren mich. Das ist etwas schade. Dennoch ein wunderbar erzählter Roman über unruhige Seelen in der Großstadt.
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Ein Buch der leisen Töne
Charlotte studiert in Berlin, arbeitet nebenbei in einem französischen Lokal, hat kaum Kontakte und trägt eine große seelische Last mit sich herum.
Wolfgang schreibt an seiner Doktorarbeit, lebt im selben Haus wie Charlotte und ist ihr Dozent an der …
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Ein Buch der leisen Töne
Charlotte studiert in Berlin, arbeitet nebenbei in einem französischen Lokal, hat kaum Kontakte und trägt eine große seelische Last mit sich herum.
Wolfgang schreibt an seiner Doktorarbeit, lebt im selben Haus wie Charlotte und ist ihr Dozent an der Universität.
Wolfgang kann von seinem Fenster aus Charlotte beobachten, er ist fasziniert von ihr und fühlt sich zu ihr hingezogen. Charlotte ist sich zuerst nicht darüber bewusst, dass sie beobachtet wird.
Katharina Korbach hat einen pointierten Schreibstil. Mit kurzen Sätzen, die fast durchgehend im Präsens formuliert sind, zieht sie den Leser direkt in die Geschichte hinein. Wir erfahren über die beiden Protagonisten im Wechsel, die Erzählperspektive wechselt zwischen ihnen hin und her.
Viele Dinge bleiben ungesagt und etwas undurchsichtig. Ganz besonders auch die fragile Beziehung zwischen Charlotte und Wolfgang. Nach und nach kommt man beiden näher und erfährt mehr über ihre Vergangenheit, ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen. Dennoch gibt es eine Distanz und manchmal fast ein Gefühl der Unwirklichkeit. Im Roman taucht das Wort Schattentheater auf und das trifft es für mich auch recht gut.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, die Sprache hat mir absolut gefallen, dennoch hat mir noch das letzte i-Tüpfelchen gefehlt, um 5 Sterne zu vergeben.
Dennoch ist dies ein wirklich lesenswertes Buch, das ich sehr gerne empfehle. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.
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Leben wir in Großstädten wirklich so anonym wie wir glauben? Wolfgang beobachtet die im Nachbarhaus zeichnende Charlotte bereits seit Wochen durch das Fenster und fühlt sich seinerseits von ihrem Anblick inspiriert, seine Dissertation weiterzuschreiben. Die beiden begegnen einander …
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Leben wir in Großstädten wirklich so anonym wie wir glauben? Wolfgang beobachtet die im Nachbarhaus zeichnende Charlotte bereits seit Wochen durch das Fenster und fühlt sich seinerseits von ihrem Anblick inspiriert, seine Dissertation weiterzuschreiben. Die beiden begegnen einander und fühlen irgendwie eine Verbindung, doch beide tragen auch ihre Päckchen herum.
Richtig gut gefallen hat mir der Schreibstil, der war wirklich schön und ich bin richtig drin versunken. Ich mochte außerdem, dass ein großes Thema im Buch "Ungesagtes" ist - zwischen den Charakteren, was sich dann aber auch im Text widerspiegelt. Und ich mochte, dass trotz der klassischen Figurenkonstellation Mann und Frau, die irgendwie aneinander interessiert sich, das Buch nicht auf eine klassische Love Story hinausgelaufen ist. Ich persönlich konnte auch echt viel relaten zu Charlotte und Wolfgang: allein bzw. anonym fühlen in einer Großstadt, Studium, Erwartungsdruck, psychische Probleme, und und und.
Jetzt das "aber": Vielleicht hätte ich vor der Lektüre nicht eine (unbegeisterte) Rezension lesen sollen (die ich, obwohl ich das Buch mochte, trotzdem nachvollziehen kann), denn nun weiß ich nicht, wie sehr ich das Buch ansonsten gefunden hätte. Mit der Rezension im Kopf frage ich mich jetzt aber, wo genau denn das Alleinstellungsmerkmal des Romans ist. Zwei Menschen in einer Großstadt, Mann und Frau, Studieren, psychische Probleme, Essstörung, kaputte Familienverhältnisse - inhaltlich ist das nichts komplett Neues. Auf der anderen Seite: muss ein Buch überhaupt zwingend das Rad neu erfinden? Reicht nicht eine "bekannte" Geschichte gut zu erzählen irgendwo auch wieder aus? Darüber werde ich vermutlich noch ein bisschen nachdenken
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"Sie hatten beide lange nichts gesagt, dem Regen gelauscht. Von draußen war trübes Licht ins Zimmer gefallen, das über die Wände zog, wann immer ein Auto vorüberfuhr. Illuminierte Quadrate, durchschnitten von den Bahnen der Tropfen auf den Fensterscheiben. Ein …
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"Sie hatten beide lange nichts gesagt, dem Regen gelauscht. Von draußen war trübes Licht ins Zimmer gefallen, das über die Wände zog, wann immer ein Auto vorüberfuhr. Illuminierte Quadrate, durchschnitten von den Bahnen der Tropfen auf den Fensterscheiben. Ein Schattentheater." (S. 210)
Vorweg: Ich persönlich finde den Buchtitel und das Cover genauso einzigartig wie den Roman selbst.
Als ich mich der Story hingegeben habe, musste ich mich zuerst an den Schreibstil gewöhnen und wusste nicht so recht, wo mich diese Geschichte hinführen wollte. Katharina Korbach schreibt in einer klaren Sprache, literarisch bemerkenswert und elegant. Ganz deutlich spürt man beim Lesen die Liebe zur Kunst und auch zur französischen Sprache. Empfindungen und Gedanken kommen auf eine bedrückende Art und Weise zu Tage und so offenbart die Autorin der Leserschaft die fragile Verbindung zwischen Dozent und Studentin. Die Perspektivwechsel zwischen Charlotte und Wolfgang haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn beide eine fast identische Erzählsprache aufweisen und ich einige Alltagszenen etwas langatmig empfand, war es äußerst interessant, ihren Lebenswegen zu folgen.
In der Story wird nicht alles erzählt, so manches bleibt im Verborgenen – so wie auch Charlotte ihrem Psychoanalytiker Dr. Szabó gewisse Gegebenheiten verschweigt. Das Gesagte als auch das Ungesagte wird fein nuanciert und schafft Tiefe.
Ich persönlich finde es erstaunlich erfrischend, dass explizite Momente – insofern sie überhaupt passiert sind – unerwähnt bleiben. Das harmoniert auch mit dieser spürbar kühlen Nüchternheit, die die Seiten wie eine undurchdringlich-mysteriöse Brise durchzieht und exakt diese Atmosphäre spiegelt das Seelenleben der Protagonistin Charlotte so eindrucksvoll wider.
Aus diesen Gründen passt für mich die Bezeichnung "leuchtender Großstadtroman" nicht so ganz. Das Werk ist weniger aufregend berauschend, vielmehr faszinierend tiefgreifend.
Für mich ist "Sperling" ein wirklich sehr gelungener Roman, der durch intelligent verwobene Storylines den Leser mitten ins Geschehen zieht. Empfehlenswert für jeden Literaturgenießer.
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Als der Doktorand Wolfgang seine kleine Altbauwohnung in Berlin-Kreuzberg bezieht, ahnt er noch nicht, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf sein zukünftiges Leben haben wird. Denn direkt gegenüber wohnt eine junge Frau, die nachts am Küchenfenster sitzt und zeichnet. Aus der …
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Als der Doktorand Wolfgang seine kleine Altbauwohnung in Berlin-Kreuzberg bezieht, ahnt er noch nicht, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf sein zukünftiges Leben haben wird. Denn direkt gegenüber wohnt eine junge Frau, die nachts am Küchenfenster sitzt und zeichnet. Aus der anfänglichen Faszination der Beobachtung entwickelt sich eine Art Obsession, die auch nicht schwächer wird, als Wolfgang die Identität seiner Nachbarin entschlüsselt: Es ist Charlotte, Teilnehmerin seines Literaturseminars an der Universität...
Katharina Korbach erzählt in ihrem Debütroman "Sperling" die Geschichte zweier einsamer Seelen im Großstadtdschungel Berlin. Studentin Charlotte hat sich gerade erst in Therapie bei einem mysteriösen Arzt namens Doktor Szabó begeben, um dort ihre nicht nur aus der Kindheit stammenden seelischen Narben behandeln zu lassen. Und auch Wolfgang ist ein Einzelgänger, der die familiären Erwartungen nicht erfüllen konnte und stattdessen versucht, seinen eigenen Weg zu gehen. Gemein haben die beiden jedoch nicht nur ihre Einsamkeit, sondern auch ihr Fremdsein in Berlin. Sie beide sind Zugereiste, auf der Suche nach Heimat und irgendwie auch nach ihrer Identität.
Korbach erzählt in kurzen, pointierten Sätzen, die durch den Einsatz des erzählerischen Präsens eine hohe Unmittelbarkeit ausstrahlen. Den Leser:innen gibt sie dadurch das Gefühl, direkt am Leben der beiden Einzelgänger:innen teilzuhaben. Seine besondere Spannung zieht "Sperling" dabei vor allem aus der ersten Hälfte des Romans, die ich für die insgesamt gelungenere halte. Wenn Wolfgang abends an seinem Fenster sitzt und Charlotte heimlich beobachtet, dabei die Lichter und Geräusche der Stadt wahrnimmt und sich immer stärker in die Beobachtung der jungen Frau verliert, überzeugt der Roman nicht nur durch seine besondere Atmosphäre, sondern sorgt auch für einen gewissen Nervenkitzel. Denn der Doktorand bewegt sich auf dünnem Eis, seine zunehmenden Avancen gleichen denen eines Stalkers, ohne dass ich ihn jedoch als explizit bedrohlich oder unsympathisch empfand. Und auch Charlottes Geschichte - die Rückblenden beim Therapeuten, ihr geheimnisvolles Sperling-Tattoo an ihrem Oberkörper - sorgte gerade zu Beginn für eine Art Sog, der man sich schwer entziehen konnte.
Leider gelingt es der Autorin nicht ganz, diese Intensität bis zum Ende des Romans durchzuhalten. Zwar stellt sich durch die häufigeren Kontakte zwischen den beiden Figuren keine gewöhnliche Beziehung ein, doch das Besondere - der Voyeurismus und die Atmosphäre - lassen wie die Spannungskurve ein Stückchen nach. Hinzu kommt, dass mir die Figuren trotz ihrer dauerhaften Präsenz und ihrer abwechselnden Perspektiven ein wenig fremd blieben. Es stellte sich keine Nähe, keine Wärme ein. Einen gehörigen Anteil daran haben fehlende innere Monologe, sowie zu viele offene Fragen.
Diese werden dann auch bis zum Finale nicht befriedigend geklärt. Obwohl ich nichts gegen offene Enden einzuwenden habe, zerfaserten mir die Erzählfäden doch zu stark. So bleiben die Verletzungen der Vergangenheit letztlich eine Behauptung, doch sie werden nicht gezeigt und erklärt, wodurch es mir auch schwerfiel, die Motive der Hauptfiguren vollends zu begreifen. Eine vertane Chance, die den Roman zu einem noch größeren Ereignis gemacht hätten. Denn dies wäre durchaus möglich gewesen, wie zwei wunderbare Szenen zeigen.
So strahlt beispielsweise das 28. Kapitel fast von ganz allein und nimmt eine Sonderstellung im Roman ein. Zwischen den ohnehin schon recht kurzen Kapiteln fasst Katharina Korbach hier auf gerade einmal etwas mehr als einer Seite prägnant und fast schmerzhaft eindringlich zusammen, was diese Beziehung zwischen Charlotte und Wolfgang zu einer besonderen macht. Da treffen sich Blicke, Körper bleiben reglos, Vorhänge bewegen sich und das Mondlicht beleuchtet den Berliner Hinterhof. Ein wirklich großartiger Moment, der allein "Sperling" schon zu einer lesenswerten Lektüre macht.
Ähnliches gelingt der Autorin
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Lesenswerter, atmosphärischer Großstadt-Roman
Charlotte und Wolfgang sind zwei einsame Seelen, die sich in Berlin über den Weg laufen. Zuerst stalkt Wolfgang, der Dozent, die Studentin Charlotte, doch dann sucht sie von selbst Kontakt zu ihm.
Katharina Korbach schreibt sehr …
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Lesenswerter, atmosphärischer Großstadt-Roman
Charlotte und Wolfgang sind zwei einsame Seelen, die sich in Berlin über den Weg laufen. Zuerst stalkt Wolfgang, der Dozent, die Studentin Charlotte, doch dann sucht sie von selbst Kontakt zu ihm.
Katharina Korbach schreibt sehr schön atmosphärisch. Schon allein deswegen ist der Roman lesenswert. Die Figuren wurden mir schnell immer vertrauter, bis sie in einer gewissen Distanz verharrten. Und genau das passt zu den beiden: Charlotte und Wolfgang haben psychische Probleme. Charlotte ist magersüchtig, diese Krankheit hat die Autorin sehr glaubwürdig dargestellt. Wegen ihrer psychischen Erkrankung akzeptiere ich, dass ich im Roman nicht erfahre, was Charlotte so verletzt hat, dass sie ihren Selbstmord auf Raten in Angriff nahm. Ich kann mir vorstellen, dass dieser weiße Fleck in ihrer Vergangenheit bedeuten soll, dass sie Dinge verdrängt. Was mit Wolfgang nicht stimmt, erfahre ich nicht so recht, wahrscheinlich, weil die Figur es selbst nicht weiß. Aber auch er leidet unter der Einsamkeit, die sich vielleicht in der Großstadt noch verschärft.
Auch wenn Charlotte und Wolfgang sich gegenseitig gut tun, die Heilung bedeuten sie sich nicht. Ihr Verhältnis ist keine Lovestory (sehr angenehm!), sie stehen sich nah und wahren doch einen gewissen Abstand. Von mir aus hätte die Geschichte hier enden können.
Doch zum Schluss fahren Charlotte und Wolfgang mit Freunden in ein Ferienhaus in der Provence. Dort schreibt Wolfgang schnell seine Doktorarbeit fertig, an der er zuvor fast verzweifelt ist. Charlotte beginnt wieder zu malen – und zu essen. Am Ende hat sie ordentlich zugenommen, so, dass der tätowierte Sperling auf ihrer Rippe aussieht, als flöge er. Das Ende ist also ein glückliches, eigentlich sehr schön. Doch wie es zu dieser Wendung kommt, habe ich nicht verstanden. Ich habe das Gefühl, als fehlte ein Kapitel. Doch insgesamt ist der Sperling ein gelungener Roman, dessen Stimmung mich noch ein paar Tage gefangen hielt.
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Keine Durchschnittskost
Das Erstlingswerk von Katharina Korbach macht mich etwas ratlos. Die zwei Leben einer jungen Frau, Charlotte, die mit ihrer Essstörung mal mehr und mal weniger gut umgehen kann und eines Dozenten, Wolfgang, der gerade dabei ist seine Dissertation zu verfassen und …
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Keine Durchschnittskost
Das Erstlingswerk von Katharina Korbach macht mich etwas ratlos. Die zwei Leben einer jungen Frau, Charlotte, die mit ihrer Essstörung mal mehr und mal weniger gut umgehen kann und eines Dozenten, Wolfgang, der gerade dabei ist seine Dissertation zu verfassen und einfach nicht weiterkommt, treffen hier aufeinander.
Als Leserin nehme ich hier die Rolle der stillen Beobachterin ein. Ich verfolge die in kurzen Kapiteln erzählten Schilderungen, die auf mich oft sehr sprunghaft wirken. Die Sprache selbst, die die Autorin wählt, ist schön und sehr genau und liest sich flüssig. Sie verwendet oft sehr kurze Sätze, ohne Verb. Die direkte Rede wird ohne Anführungszeichen gesetzt, ich weiß zunächst oft nicht, ob es sich um Gedanken oder tatsächlich Gesprochenes handelt. Die Protagonisten bleiben für mich auf Distanz, es fällt mir schwer, mich in deren Gefühlswelt hineinzuversetzen. Ich empfinde auch zwischen den Protagonisten viel emotionale Distanz, deren Gefühlswelt bleibt mir fremd. Es entsteht zuweilen auch Nähe, aber nicht zu nah. Letztendlich sind Charlotte und Wolfgang gut füreinander. Freunde von Charlotte und Wolfgang nehmen ihren Platz in der Geschichte ein, genau wie Charlottes Therapeut, der schließlich verschwindet und nur noch als Erinnerung bleibt. Vieles bleibt in diesem Buch ungesagt, ungedacht, ungeklärt. Für mich sehe ich mehr Fragen als Antworten in dem Buch. Das Buch hat sich Respekt verdient, die Autorin hat echtes Potential, aber das Buch kommt leider nicht an mich ran, ich finde keinen richtigen Zugang, was wahrscheinlich auch an dem Thema liegt.
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