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2 Kundenbewertungen

Ein modernes Großstadtabenteuer
Für Beverly Kaczmarek läuft es überhaupt nicht. Eigentlich ist sie nach Berlin gekommen, um im großen Stil Museen und Juweliere auszuräumen, doch so richtig wollen ihre Pläne nicht zünden. Denn während ihre Brüder Fabergé-Eier aus der St. Petersburger Eremitage entwenden und es damit in die internationale Presse schaffen, ärgert sich über ihre mittelmäßige Ausbeute. Also beschließt sie einen Coup zu landen, der an Logistik und Tollkühnheit neue Standards setzen wird, und etwas wirklich Großes zu stehlen: die Quadriga auf dem Brandenburger Tor.
Michel Decar
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Produktbeschreibung
Ein modernes Großstadtabenteuer

Für Beverly Kaczmarek läuft es überhaupt nicht. Eigentlich ist sie nach Berlin gekommen, um im großen Stil Museen und Juweliere auszuräumen, doch so richtig wollen ihre Pläne nicht zünden. Denn während ihre Brüder Fabergé-Eier aus der St. Petersburger Eremitage entwenden und es damit in die internationale Presse schaffen, ärgert sich über ihre mittelmäßige Ausbeute. Also beschließt sie einen Coup zu landen, der an Logistik und Tollkühnheit neue Standards setzen wird, und etwas wirklich Großes zu stehlen: die Quadriga auf dem Brandenburger Tor.

Michel Decar beschwört mit Verve und Tempo eine Welt, in der Diebstahl die einzige Möglichkeit geworden ist, zu bekommen, was einem zusteht. Mit stilistischer Leichtigkeit erzählt er von einer Gegenwart, in der die Grenzen zwischen Recht und Gerechtigkeit neu gezogen werden müssen.
Autorenporträt
Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, lebt als Autor und Regisseur in Berlin. Seine Theaterstücke wurden an zahlreichen Bühnen im In- und Ausland inszeniert und mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kleist-Förderpreis. Seine Hörspiele werden von Deutschlandfunk Kultur produziert. Zuletzt lief sein Film "Europa zum Beispiel" im Wettbewerb des Max Ophüls Preis. 2018 erschien sein Debütroman "Tausend deutsche Diskotheken".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.08.2021

Zum
Pferdestehlen
In Michel Decars neuem Roman
soll die Quadriga geraubt werden
Klar, man kann Goldmünzen in Schubkarren aus Museen schieben, teuren Schmuck aus Gewölben tragen oder die Mona Lisa stehlen. Ist beeindruckend. Aber leider auch etwas alltäglich. Beverly Kaczmarek entspringt aber nunmal einer sehr ambitionierten Diebesdynastie. Mit Trainingsanzügen als Uniform. Kampffarben: „titanweiß“, „delfinfarben“, „honiggelb“. Da bekommt man für Standarddelikte keinen Applaus mehr.
Kaczmareks Brüder haben schließlich gerade Fabergé-Eier aus der Petersburger Eremitage gestohlen. Angeblich inkl. Verfolgungsjagden. Jetzt schicken sie ihm stichelnde SMS: „Mach mal ne Ausbildung bei der Sparkasse, ist besser für dich.“ Der Opa will demnächst Pandabären entführen. Aus China. Also muss auch für Beverly endlich wieder ein richtiger Coup her. Die Quadriga soll es sein, die auf dem Brandenburger Tor.
Das ist das Grundsetting in Michel Decars Roman „Die Kobra von Kreuzberg“. Wobei – Roman? Decar, dessen Theaterstücke unter anderem am Thalia und am Gorki aufgeführt wurden, begründet hier das Genre der Coming-of-Age-Gesellschaftspossen-Deutschland-und-besonders-Berlin-Diagnose-Krimi-Romanzen-Groteske. Mit B-Movie-Charme. Zum Figurenkabinett gehört Dragan Vidović, Wetterterrorist und Erfinder der Berliner „Winterkrise“. Außerdem der ur-brutale Boy Maximow, Unterweltherrscher und Inhaber des für die Handlung wichtigen Clubs Cool Kool Qool, eine Art Dada-Version des Berghain. Der kettenrauchende Kommissar, der Beverly nachstellt, heißt Ferenc Hotfilter und ist derart ennuigeplagt, dass er – falls das Buch tatsächlich eine Gesellschaftsdiagnose stellen wollte, was gut möglich ist oder auch völlig abwegig – famos den Autoritätsverlust staatlicher Instanzen symbolisieren würde. Irgendwann sind die Pferde dann tatsächlich weg und das Leben geht trotzdem weiter, zumindest bis geklärt ist, wer zuständig ist in solchen Fällen. Mit einer Fortsetzung, es ist ja Berlin, wäre also leider frühestens in ein paar Jahren zu rechnen.
JAKOB BIAZZA
Michel Decar:
Die Kobra von Kreuzberg. Roman. Ullstein,
Berlin 2021.
208 Seiten, 22 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Die Genialität dieses Buches lässt sich nur schwer in Worte fassen, denn Michel Decar schreibt mit einem Humor, der (im wahrsten Sinne des Wortes) unbeschreiblich gut ist. Die Geschichte lebt von abstrusen Dialogen, feinster Situationskomik und Figuren mit so schrägen Charakteren, dass man sie einfach cool finden muss." WDR 20210521