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»Ein packender Roman vom inneren und äußeren Verfall Amerikas.« -- Die Zeit
Seine Mutter ist seit fünf Jahren tot, aber Isaac denkt immer an sie. Jetzt ist er zwanzig und will nur noch weg aus der Provinzstadt. Wenn hier ein Kind Schläge kriegt, hat der Schlagende keine Schuld, es lag im Blut, es war die Schuld von irgendwem, lange vor ihm, Gott vielleicht. Aber selbst Gott hat diesen Ort längst verlassen. Seit der Schließung des Stahlwerkes läuft hier nichts mehr. Isaac wohnt bei seinem Vater und träumt von der großen Welt. Am liebsten zusammen mit seinem besten Freund Billy Poe, von dem alle dachten, er würde ein großer Football-Spieler. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg ...
Philipp Meyer, 1974 geboren, ist in Baltimore aufgewachsen und hat in Cornell Englisch studiert. Anschließend war er u.a. als Börsenhändler und Bauarbeiter tätig. Seine Prosa ist in 'McSweeney's', 'The Iowa Review', 'Salon.com' und 'New Stories from the South' erschienen. 2010 erhielt er einen Guggenheim Fellowship. 'Rost' ist sein erster Roman, der ihn auf Anhieb zu einem der meistbesprochenen Autoren Amerikas machte. Meyer lebt in Texas.
Produktdetails
- dtv Taschenbücher Bd.14135
- Verlag: DTV
- Originaltitel: American Rust
- Seitenzahl: 464
- Erscheinungstermin: 20. Juli 2012
- Deutsch
- Abmessung: 35mm x 133mm x 209mm
- Gewicht: 552g
- ISBN-13: 9783423141352
- ISBN-10: 3423141352
- Artikelnr.: 34510120
Herstellerkennzeichnung
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Das Ende des " American Dream "
Buell in Pennsylvania war ehemals eine Hochburg der Stahlindustrie. Doch diese Ära ist endgültig vorbei. Die Stahlwerke haben ihre Tore geschlossen und die Arbeitsplätze gehen verloren. Aus dem einst wohlhabenden Städtchen ist ein …
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Das Ende des " American Dream "
Buell in Pennsylvania war ehemals eine Hochburg der Stahlindustrie. Doch diese Ära ist endgültig vorbei. Die Stahlwerke haben ihre Tore geschlossen und die Arbeitsplätze gehen verloren. Aus dem einst wohlhabenden Städtchen ist ein trostloser, trauriger Ort geworden. Die Massenarbeitslosigkeit erzeugt Armut und den sozialen Abstieg. Die ehemaligen, stolzen Werksbauten kommen herrunter, verroten und verrosten , sie werden teilweise abgerissen und die Natur erobert das Land zurück.
In dieser hoffnungslosen Umgebung wachsen Isaac English und sein Freund Billy Poe auf, zwei grundverschiedene Charaktere. Beide hängen hier irgendwie fest, schaffen den Absprung nicht. Der nachdenkliche Isaac ist ziemlich intelligent und könnte studieren, aber er will seinen kranken, im Rollstuhl sitzenden Vater nicht alleine zurücklassen. Seine Mutter hat vor geraumer Zeit Selbstmord begangen und seine Schwester Lee hat die " Flucht " ins Studium und in die Ehe mit einem gutsituierten Mann geschafft. Auch der leicht reizbare Billy Poe könnte durch seine hervorragenden sportlichen Leistungen im Football an eine Universität gehen. Aber auch er kann sich nicht dazu durchringen.
Doch eine Tages hat Isaac von allem die Nase endgültig voll und will sich auf den Weg nach Kalifornien machen. Billy begleitet ihn ein Stück. Ein Unwetter zwingt sie jedoch recht bald dazu, in einem der verrottenden Bauten Unterschlupf zu suchen. Dort begegnen ihnen ein paar Obdachlose und das Unglück nimmt seinen Lauf. Isaac tötet einen von ihnen, um seinen Freund aus einer Notlage zu helfen. Aufgewühlt kehren sie um und gehen zurück nach Hause. Anderntags wollen sie noch die Spuren beseitigen. Doch es ist zu spät, die Leiche wurde bereits entdeckt.
Isaac wagt einen erneuten Versuch, sich davon zu machen, er bricht abermals auf , um seine Träume vielleicht doch noch zu verwirklichen. Doch die Schuldgefühle lasten schwer auf ihm.
Währenddessen wird Billy, der bereits schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, verhaftet und kommt ins Gefängnis. Er ist hin- und hergerisssen zwischen dem Wunsch sich selbst oder seinen Freund zu retten .
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der verschiedenen Hauptprotagonisten erzählt . Das sind natürlich Isaac und Billy, sowie Isaacs Vater und die Schwester Lee , Billy´s Mutter Grace und der Polizist Bud Harris. Die Schilderung dieser Einzelschicksale erzeugt ein erschütterndes Gesamtbild dieser verfallenen, absolut trostlosen amerikanischen Gesellschaft. In dieser traurigen und düsteren Erzählung geht es aber auch um Freundschaft und Loyalität. Wie weit kann man gehen , um sein Kind oder seinen Freund zu schützen bzw. zu helfen? Was würde man dafür in Kauf nehmen ? Allein diese familiären und freundschaftlichen Bindungen hinterlassen beim Leser einen winzig kleinen Funken Hoffnung in diesen ansonsten desillusionierten Geschehnissen.
Der Schreibstil selbst ist eher etwas gewöhnungsbedürftig ; die Sätze sind häufig sehr kurz und abgehackt. Außerdem kann man den Gedankengängen der Personen, insbesondere denen von Isaac, häufig nur schwer folgen. Dennoch ist die Sprache recht emmotional und ruft Beklemmung, aber auch Mitgefühl hervor.
Mich hat das Buch beeindruckt und es hat mir gut gefallen. Es ist aber definitiv keine ganz leichte Lektüre und eignet sich nicht als Unterhaltung für zwischendurch.
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Keine zwei Wochen umfasst der Zeitrahmen dieses Buches - doch es reicht um das Leben aller Beteiligten grundlegend zu ändern.
Ein trostloser, heruntergekommener Flecken in den Weiten von Pennsylvania: Isaac, ein zarter junger Mann um die 20, intelligent und wißbegierig, will weg wie …
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Keine zwei Wochen umfasst der Zeitrahmen dieses Buches - doch es reicht um das Leben aller Beteiligten grundlegend zu ändern.
Ein trostloser, heruntergekommener Flecken in den Weiten von Pennsylvania: Isaac, ein zarter junger Mann um die 20, intelligent und wißbegierig, will weg wie seine Schwester, auf nach Kalifornien zum Studieren. Er bricht auf, ohne das Wissen des Vaters doch mit dessen Geld und hofft, dass ihn sein bester Freund Poe begleitet, der im Trailer seiner Mutter ohne Zukunftsaussichten in den Tag hineinlebt. Doch diesem fehlt die Energie für einen solchen Aufbruch, will Isaac jedoch noch ein Stück begleiten. Als sie in einem leerstehenden Gebäude vor dem aufkommenden Regen Schutz suchen, begegnen sie dort drei merkwürdigen Gestalten. Isaacs schlechte Vorahnungen trügen ihn nicht: Während er nach draußen verschwindet, versuchen die Männer Poe zu vergewaltigen. Isaac rettet seinen Freund indem er einen der drei tötet. Kurz darauf verschwindet er erneut ohne jedoch zu erfahren dass Poe wegen Mordes verhaftet wird.
Alle Figuren des Buches mühen sich ab mit der Frage nach dem Sinn des Lebens angesichts der allgegenwärtigen Trostlosigkeit und Düsternis rings um sie herum. Der einzige Lichtblick in diesem freudlosen Dasein ist die beständige Schönheit der sie umgebenden Natur.
Während Isaac weiter auf dem Weg nach Westen ist, sich mühsam auf der Straße durchschlägt und beständig mit den Schuldgefühlen kämpft, die ihn seit dem Selbstmord seiner Mutter umtreiben, lernt Poe die harte Realität des Gefängnisalltags kennen. Den Sinn seines Lebens sieht er nun darin, seinem Freund all dies zu ersparen, er will die Schuld auf sich nehmen.
Parallel zur Geschichte von Isaac und Poe beschreibt Meyer den Niedergang der Stahlindustrie dieser Gegend in zwei Dimensionen: Die riesigen nun verlassenen Werke rosten vor sich hin und die Natur holt sich nach und nach wieder was man ihr mühsam abgetrotzt hatte. Im gleichen Maße kehrt auch die Gesellschaft wieder zu ihren Ursprüngen zurück: Nachdem 10.000e entlassen wurden, wird die zivilisatorische Schicht stetig dünner. Immer öfter gilt das Recht des Stärkeren, Gewalt und Diebstähle nehmen zu, das Rechtsbewußtsein im gleichen Maße ab. Isaac bekommt dies auf seiner Reise zu spüren: Als scheinbarer Penner identifiziert, wird er von Jugendlichen ohne Grund (Penner sein reicht) zusammengeschlagen.
Meyer zerpflückt den ‚Amerikanischen Traum’, dass es jede/r durch eigene Kraft nach oben schaffen kann. Er beschreibt wie durch Profitgier ganze Familien zerstört wurden, stolze Facharbeiter mit Stundenlöhnen zu 30 $ zu Verkäufern mit 4,50 $ pro Stunde degradiert wurden, Häuser massenweise geräumt und versteigert und völlig Verzweifelte auch vor dem Letzten nicht zurückschreckten.
Es ist das Porträt einer Gesellschaft die ihre beste Zeit hinter sich zu haben scheint und nur wenig Auserwählten die Möglichkeit bietet, am Leben teilzunehmen, denn: ‚Dass der Durchschnittsbürger keinen Job mehr hat, in dem er gut sein kann, da liegt doch das Problem’.
Meyers Erzählweise ist ungewöhnlich: Durch einen kleinen Kunstgriff gelingt es ihm, die Geschichte sowohl von außen mit Blick auf eine Person zu schildern aber auch deren Gedanken und Emotionen direkt miteinfließen zu lassen. Dies mag zu Beginn etwas verwirren, doch das Prinzip ist schnell zu durchschauen und bringt dem/der Lesenden die Protagonisten überaus nahe. Obwohl jedes Kapitel des Buches einer Person gewidmet ist und damit ständig die Sichtweise wechselt, fällt es nicht schwer dem Fortgang der Geschichte zu folgen.
Wer einen intensiveren Blick auf die heutige Gesellschaft (nicht nur der USA) sucht, ist mit diesem Buch bestens bedient. Als leichte Unterhaltungslektüre ist es denkbar ungeeignet.
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Buell in Fayette County in Pennsylvania war einst eine beliebte Stadt mit Stahlindustrie. Nachdem in den USA immer mehr Stahlwerke geschlossen wurden traf es nun auch die Arbeiter in Buell. Das frühere wohlhabende Städtchen verkommt immer mehr. Die Menschen werden arbeitslos, andere …
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Buell in Fayette County in Pennsylvania war einst eine beliebte Stadt mit Stahlindustrie. Nachdem in den USA immer mehr Stahlwerke geschlossen wurden traf es nun auch die Arbeiter in Buell. Das frühere wohlhabende Städtchen verkommt immer mehr. Die Menschen werden arbeitslos, andere Arbeitsplätze sind kaum zu finden, sie resignieren, langweilen sind, sind lethargisch, werden kriminell. Vor allem die Jugendlichen haben keine Zukunftsperspektive.
Isaacs English ist ein schmächtiger, intelligenter junger Mann. Sein Traum ist ein Studium der Astrophysik in Kalifornien. Die Schulzeit ist schon längst vorbei und seine einzige Beschäftigung ist, sich um seinen kranken Vater – der bei einem Unfall im Stahlwerk schwer verletzt wurde – zu kümmern. Seine Mutter hat sich das Leben genommen, seine Schwester Lee ist nach Boston gegangen. Sie studiert dort Jura und hat in eine reiche Familie eingeheiratet. Glücklich ist sie jedoch nicht, weder mit ihrer Ehe noch mit dem Studium. Aber sie hat es geschafft Buell zu verlassen. Isaac ist sehr verschlossen, sein einziger Freund ist Billy Poe.
Philipp Meyer trifft das Milieu einer heruntergekommen Stadt und die Lebensweise der Menschen sehr genau und dennoch liebenswert. Die Bewohner der Stadt wachsen einen ans Herz und trotz aller Fehler und Vergehen möchte man ihnen helfen. Die Sprache ist auf die Menschen abgestimmt, am Sprachstil erkennt man, von wem gerade berichtet wird. Die Gedanken der Handelnden werden teilweise im Telegrammstil geschildert.
Ein äußerst lesenswerter Roman.
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Buell, Pennsylvania. Eine ehemalige Hochburg der Stahlindustrie, die den Menschen seit ihrem Untergang nichts mehr zu bieten hat als Massenarbeitslosigkeit, umherfliegenden Rost, der die Wäsche verfärbt und verbitterte Menschen, die sich selbst aufgegeben haben. In dieser Stadt wachsen der …
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Buell, Pennsylvania. Eine ehemalige Hochburg der Stahlindustrie, die den Menschen seit ihrem Untergang nichts mehr zu bieten hat als Massenarbeitslosigkeit, umherfliegenden Rost, der die Wäsche verfärbt und verbitterte Menschen, die sich selbst aufgegeben haben. In dieser Stadt wachsen der junge Isaac und Billy Poe auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Isaac, ein hochintelligenter, doch schmächtiger Zwanzigjähriger, entschließt sich, endlich seinem Zuhause in dem Provinzkaff zu entfliehen. Seit seine Mutter vor fünf Jahren Selbstmord beging und seine ältere Schwester kurz darauf zum Studieren nach Yale ging, war Isaac allein mit seinem mürrischen, an den Rollstuhl gefesselten Vater. Nun will er abhauen, nach Kalifornien, um dort Astrophysik zu studieren und dem verhassten Zuhause zu entfliehen, in dem sein Vater eh nie ein gutes Wort für ihn übrig hat.
Billy, ehemaliger Footballstar an der Schule, hat es versäumt, sich für die Unis zu bewerben, die ihn als begabten Sportler mit Kusshand genommen hätten. So lässt er sich einfach treiben, trinkt Alkohol, haust im Trailer seiner Mutter und seine Arbeit im Eisenwarenladen hat er auch gerade verloren. Als ihn sein Freund da bittet, ihn nach Kalifornien zu begleiten, willigt er ein.
Doch gleich zu Beginn ihrer Reise spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu: bei einem Streit mit Obdachlosen um eine trockene Unterkunft für die Nacht wirft Isaac mit einer schweren Kugel nach einem der Männer und tötet ihn. Bevor sie richtig begreifen, was passiert ist, wird Billy, bereits vorbestraft und für sein gewalttätiges Wesen bekannt, unschuldig verhaftet und kommt ins Gefängnis, wo er auf seinen Prozess warten muss. Isaac dagegen flieht Richtung Süden…
„Rost“ ist die Schilderung vieler Einzelschicksale, die zusammen das Bild einer verfallenen amerikanischen Kleinstadt zeichnen. Isaacs Schwester Lee beispielsweise hat es zwar geschafft, dem tristen Leben in Buell zu entkommen, quält sich jedoch mit Schuldgefühlen, den kleinen Bruder allein mit dem pflegebedürftigen Vater zurückgelassen zu haben. Billys Mutter Grace hadert mit ihrem Leben im Wohntrailer, wollte sie doch schon vor Jahren dieses Nest von einem Ort verlassen. Als unterbezahlte Näherin und vom Exmann ständig ausgenutzt, verliert sie schließlich fast ihren Lebenswillen, als ihr Sohn ins Gefängnis kommt. Kann ihre immer mal wieder aufflackernde intime Beziehung zum Sheriff Billy vielleicht weiterhelfen?
Man kann es schon erahnen, es dominiert der trübsinnige Grundton der Erzählung. Armut, sozialer Abstieg, Kriminalität, Schuld und verpasste Chancen bilden die Themen des Buches.
Die Geschichte verläuft dabei eher langsam und schleppend, gleich dem Leben der Protagonisten. Und doch kann man sich dem Buch nicht entziehen. Der Fokus des Autors liegt hierbei nicht auf einer komplexen Handlung und rasanten Geschehnissen, sondern auf den unterschiedlichen Charakteren. Die sind einzigartig, sehr ehrlich und glaubwürdig geschildert. Sie werden nicht idealisiert, sondern mit all ihren Fehlern dargestellt, ihre Handlungen sind jederzeit nachvollziehbar.
Einzig die Schreibweise mag für manche anfangs gewöhnungsbedürftig sein, da gerade das erste Kapitel aus Isaacs Sicht geschildert wird, der sich durch sprunghafte, beinahe wirr anmutende Gedanken auszeichnet. Hat man das erste Kapitel allerdings hinter sich gebracht, wird man das Buch nicht mehr weglegen wollen.
Der Autor, Philipp Meyer, wird mit so bekannten Autoren wie Hemingway, Steinbeck und Salinger in einer Reihe genannt und kann diesem Vergleich meiner Meinung nach durchaus standhalten. Kritisch und desillusionierend beschreibt er das Schicksal vieler amerikanischer Städte und der darin lebenden Menschen. Ein sozialkritischer Roman über die andere, dunkle Seite von Amerika, jenseits des American Dream.
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Isaac und Poe, zwei Freunde, die in einer Stahlregion aufgewachsen sind, die nun aber immer mehr zerfällt und keine Zukunftsperspektiven offen hält, müssen sich entscheiden. Isaac will nach Kalifornien und seinen kranken, tyrannischen Vater und den Selbstmord der Mutter hinter sich …
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Isaac und Poe, zwei Freunde, die in einer Stahlregion aufgewachsen sind, die nun aber immer mehr zerfällt und keine Zukunftsperspektiven offen hält, müssen sich entscheiden. Isaac will nach Kalifornien und seinen kranken, tyrannischen Vater und den Selbstmord der Mutter hinter sich lassen. Poe, der auf die Uni könnte, begleitet ihn ein Stück und bei einer Rast geschieht das folgenschwere Unglück - um Poe zu helfen begeht Isaac einen Mord. Poe wird später verhaftet währenddessen sich Isaac alleine auf den Weg in ein besseres Leben macht. Seine Reise bringt ihm viele Unannehmlichkeiten und Poe muss sich im Gefängnis behaupten. Wie viel hält eine Freundschaft wohl aus?
"Rost" ist ein gesellschaftskritischer Roman, der die schattigen und in dem Fall auch die rostigen Seiten des Lebens aufzeigt. Aus den verschiedenen Erzählperspektiven erfährt man einiges über die unterschiedlichen Personen, zu denen ich allerdings keine wirkliche Verbindung aufbauen konnte. Der Schreibstil ist besonders bei den Kapiteln, die um Isaac handeln, sehr abgehackt, was dazu führt, dass sich das Lesen oftmals in die Länge zieht. Die ab und an philosophischen Passagen verwirren oftmals, zeigen aber auch eine gewisse Tiefgründigkeit, die die Verzweiflung spüren lässt. Philipp Meyer hat einen soliden Roman geschrieben, der nichts für zwischendurch ist und mit Sorgfalt gelesen werden sollte. Auch zeigt er, dass eine Freundschaft, die umgeben ist von Rost, Bestand haben und dass neben den negativen Gegebenheiten trotzdem viel Liebe und Vertrauen vorhanden sein kann.
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