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Dicke, haarige, queere, alternde Körper, People of Colour, Menschen mit Behinderung: Wer in unserer Gesellschaft nicht der Norm entspricht, wer sich und seinen Körper nicht dem kommerzialisierten Zwang zur Selbstoptimierung unterwirft, wird marginalisiert, gemobbt und ausgegrenzt. Doch wer definiert Schönheit und wem nützt das? Klar ist jedenfalls: Schönheit ist nicht nur ein Geschäft, sie ist vor allem eines: politisch.Wenn eine Frau wegen unrasierten Beinen Morddrohungen bekommt, wenn Jobbewerbungen nach dem Körpergewicht beurteilt werden, wenn ein dunklerer Teint "in" ist, aber Schwa...
Dicke, haarige, queere, alternde Körper, People of Colour, Menschen mit Behinderung: Wer in unserer Gesellschaft nicht der Norm entspricht, wer sich und seinen Körper nicht dem kommerzialisierten Zwang zur Selbstoptimierung unterwirft, wird marginalisiert, gemobbt und ausgegrenzt. Doch wer definiert Schönheit und wem nützt das? Klar ist jedenfalls: Schönheit ist nicht nur ein Geschäft, sie ist vor allem eines: politisch.
Wenn eine Frau wegen unrasierten Beinen Morddrohungen bekommt, wenn Jobbewerbungen nach dem Körpergewicht beurteilt werden, wenn ein dunklerer Teint "in" ist, aber Schwarze Menschen weiterhin strukturell diskriminiert werden - dann ist ein Umdenken der Mehrheit und ein Aufstand gerade für jene Menschen notwendig, die besonders unter dem Schönheitsdruck in den Medien und an unserem Umgang miteinander leiden. Elisabeth Lechner trifft AktivistInnen, zerlegt gekonnt gängige Vorurteile und legt einen ermutigenden 5-Punkte-Plan vor, wie echte Solidarität aussehen kann und wie wir alle unseren Begriff von Schönheit hinterfragen können.
Dem Riot schließen sich an:
Christl Clear kerosin95 Laura Gehlhaar Linus Giese minusgold Ulrike Schöflinger Alexandra Bondi de Antoni Betül Tomakin Black-Voices-Volksbegehren Claire Kardas Christine Steger David Samhaber Lena Jäger Elisabeth Axmann-Marcinkowski Isabel Bersenkowitsch Fides Raffel Florian Boschek Laura Gehlhaar Daniela Rammel Ina Holub Irina Angerer Phillipp Annerer Sissi Kaiser Noomi Anyanwu
Wenn eine Frau wegen unrasierten Beinen Morddrohungen bekommt, wenn Jobbewerbungen nach dem Körpergewicht beurteilt werden, wenn ein dunklerer Teint "in" ist, aber Schwarze Menschen weiterhin strukturell diskriminiert werden - dann ist ein Umdenken der Mehrheit und ein Aufstand gerade für jene Menschen notwendig, die besonders unter dem Schönheitsdruck in den Medien und an unserem Umgang miteinander leiden. Elisabeth Lechner trifft AktivistInnen, zerlegt gekonnt gängige Vorurteile und legt einen ermutigenden 5-Punkte-Plan vor, wie echte Solidarität aussehen kann und wie wir alle unseren Begriff von Schönheit hinterfragen können.
Dem Riot schließen sich an:
Christl Clear kerosin95 Laura Gehlhaar Linus Giese minusgold Ulrike Schöflinger Alexandra Bondi de Antoni Betül Tomakin Black-Voices-Volksbegehren Claire Kardas Christine Steger David Samhaber Lena Jäger Elisabeth Axmann-Marcinkowski Isabel Bersenkowitsch Fides Raffel Florian Boschek Laura Gehlhaar Daniela Rammel Ina Holub Irina Angerer Phillipp Annerer Sissi Kaiser Noomi Anyanwu
ist Kulturwissenschaftlerin und hat zu 'ekligen' weiblichen Körpern und Body Positivity an der Universität Wien promoviert. Sie forscht an der Schnittstelle von Popkultur-Studien, feministischer Medienwissenschaft, Affect & Body Studies, publiziert wissenschaftlich & essayistisch und gibt Workshops zu Medienkompetenz, Feminismus, Body Positivity, Body Shaming und Lookismus. Sie arbeitet als Referentin im Büro für digitale Agenden der Arbeiterkammer Wien.
Produktdetails
- Verlag: Verlag Kremayr & Scheriau
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: April 2021
- Deutsch
- Abmessung: 217mm x 141mm x 20mm
- Gewicht: 444g
- ISBN-13: 9783218012546
- ISBN-10: 3218012546
- Artikelnr.: 60477671
Herstellerkennzeichnung
Kremayr und Scheriau
Rotenturmstraße 27/5
1010 Wien, AT
Es gibt viele Körper, die nicht der Norm entsprechen, sogar auf die allermeisten trifft dies zu. Und auch in feministischen Kämpfen werden Körper, je weiter sie von der Norm weg sind, umso häufiger auch unsichtbarer.
Das Buch möchte einen Überblick geben über …
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Es gibt viele Körper, die nicht der Norm entsprechen, sogar auf die allermeisten trifft dies zu. Und auch in feministischen Kämpfen werden Körper, je weiter sie von der Norm weg sind, umso häufiger auch unsichtbarer.
Das Buch möchte einen Überblick geben über körperbezogene Diskriminierungsformen und Wege, diese zu bekämpfen. In weiten Teilen ist es akribisch recherchiert und macht wichtige Punkte, weshalb ich es als Einstieg in das Thema empfehlen würde.
Jedoch hätte das Buch noch stärker ins Detail gehen können. So wird bspw. die Diskriminierung alter Körper relativ oberflächlich verhandelt, ohne dass ein Hinweis auf die gesundheitliche Diskriminierung oder das Thema Altersarmut stattfindet. Es ist wichtig, zu zeigen, dass Feminismus intersektional sein muss, mir wurde aber nicht genug herausgestellt, was die Autorin damit meint. Ich weiß, dass das ein sehr komplexes Thema ist, hätte mir aber hier einen stärkeren Verweis gewünscht. Denn so wichtig es ist, dass wir weißen Feminist*innen uns aktiv reflektieren, so wichtig finde ich es, die Hauptlast nicht nur auf individueller Ebene bei schon diskriminierten Personen zu suchen, sondern gerade auch auf struktureller, institutioneller Ebene und bei jenen Personen, die auch von der Unterdrückung weiblich markierter Körper profitieren.
Deshalb hätte ich mir noch einen Punkt gewünscht, der klare Forderungen an Institutionen stellt. Auch, wenn die kapitalistische Verwertung feministischer Kämpfe kritisiert wurde, fand ich teilweise die Lösungsvorschläge nicht immer konsequent.
Zuletzt habe ich eine konkrete inhaltliche Kritik, die ich vor allem wichtig finde, da das Buch sehr faktengespickt als Einstiegslektüre gedacht ist. Ich finde es bei solchen Büchern wichtig, dass sie auch Menschen außerhalb der Bubble erreichen können, indem sie das Potential haben, auf einer leichter verständlichen, weil auch für Nichtbetroffene zugänglichen Ebene zu argumentieren. Allerdings wurde bspw. davon gesprochen, dass Darwins "rassistische" Evolutionstheorien dafür verantwortlich seien, dass weibliche Körper historisch als unbehaart wahrgenommen wurden. Doch Darwins Theorien waren nicht rassistisch und sind bis heute im Kern weiter gültig, der Sozialdarwinismus kommt nicht von ihm selbst und wie gesellschaftlich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgegangen wird, ist nicht die Schuld der Wissenschaftler*innen, solang ihre Theorien dieses Denken nicht voraussetzen.
An anderer Stelle wurde betont, dass Dicksein allein nicht über Kranksein entscheidet und man sich auf Studien nicht verlassen könne, da sie diätindustriefinanziert seien. Es stimmt, dass Dicksein per se nicht krank machen muss, aber es ist ein Risikofaktor und dieses Argument wird jede*r Gegner*in nennen - warum also nicht direkt entkräften, indem man statt gegen Strohmänner dieses Risiko offen anspricht, aber mit einem "Na und?" beantwortet? Gerade die unterschiedliche gesellschaftliche Herangehensweise an Übergewicht und Alkohol zeigt ja, wie willkürlich bestimmte Risiken gesellschaftlich sanktioniert werden. Man könnte vielmehr die Frage stellen, warum es für die Wertigkeit des Menschen in unserer Gesellschaft eine Rolle spielt, wie "gesund" er ist, und ob wir nicht auf eine Gesellschaft hinarbeiten sollten, in der das schlichtweg egal ist. Was die finanzierten Studien angeht: Wie gut sie sind, entscheidet die transparent darzulegende Methodik, nicht, wer sie finanziert hat. Deshalb spielt eine solche Argumentation unbeabsichtigt Wissenschaftsfeindlichkeit in die Hände. Und auch, wenn diese drei Beispiele wirklich die Minderheit in diesem Buch darstellen, sind es wunde Punkte, mit denen die wichtige inhaltliche Kritik schnell abgewatscht werden kann. Deshalb hätte ich mir hier mehr Differenzierung gewünscht und die Dekonstruktion gerade der Argumente, die auf den ersten Blick valide scheinen, aber eben fettfeindlich sind.
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Die Zukunft ist widerspenstig: Ein Aufstand gegen „Schönheitsnormen“
„Riot, don’t diet! Aufstand der widerspenstigen Körper“ von Elisabeth Lechner ist ein herausragendes Buch, dessen Wichtigkeit ich gar nicht genug betonen kann!
Wer in unserer …
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Die Zukunft ist widerspenstig: Ein Aufstand gegen „Schönheitsnormen“
„Riot, don’t diet! Aufstand der widerspenstigen Körper“ von Elisabeth Lechner ist ein herausragendes Buch, dessen Wichtigkeit ich gar nicht genug betonen kann!
Wer in unserer Gesellschaft nicht der „Norm“ entspricht, weil sie/er dick, haarig, queer, alt, ein Mensch mit Behinderung oder eine Person of Colour ist, wird häufig marginalisiert, gemobbt und ausgegrenzt. Doch wer definiert eigentlich „Schönheit“ und wem nützt dieser „Zwang“ zur ständigen Selbstoptimierung?
Das Buch ist in die Kapitel „DICK“, „SCHWARZ“, „HAARIG“ „QUEER“, „BEHINDERT“ und „ALT“ unterteilt. Zu jedem Kapitel bringt lässt Elisabeth Lechner eine Theorie vor, welche dann mit ganz konkreten Beispielen ergänzt wird, auch lässt sie immer verschiedene AktivistInnen zu Wort kommen.
Oft wird hier der Kapitalismus kritisiert, da besonders die Schönheitsindustrie vom permanenten Wunsch nach „Verbesserung“ der Menschen profitiert. Doch auch Ansätze wie die „Body Positivity“ -Bewegung werden beurteilt und auf ihre Stärken und Schwächen untersucht.
Am Ende des Buchs legt sie einen ermutigenden 5-Punkte-Plan vor, wie echte Solidarität aussehen kann und wie wir ALLE unseren Begriff von Schönheit hinterfragen können.
Dieses Buch kann ein Augenöffner sein. Es ist ein Aufruf, uns selbst und andere mit anderen Augen zu sehen:
"Um Sehgewohnheiten nachhaltig zu verändern, braucht es nicht nur eine viel diverse mediale Repräsentation aller Körper, sondern auch einen veränderten Umgang mit uns selbst."
"Auch wenn ihr nicht von Diskriminierung aufgrund eures Äußeren betroffen seid, ja gerade dann, wenn ihr von diesen Strukturen profitiert, fangt an mitzudenken, wie es anderen geht und helft mit, die Welt inklusiver und für alle lebenswerter zu machen. Tragt bei zu einer Welt, in der die Rolle des Aussehens, gerade von Frauen, gar nicht mehr so wichtig ist, und überlegt euch zum Beispiel, wofür ihr Menschen Komplimente macht. Sind es immer Oberflächlichkeiten, oder feiert ihr eure Freund*innen auch für ihren Humor, ihren Scharfsinn und ihre Eloquenz? Es geht hier absolut nicht um Verbote, sondern nur um ein Bewusstmachen, in welcher Situation Äußerlichkeiten vor Kompetenzen und Zwischenmenschlichem zum Tragen kommen - und um ein stückwwises Loskommen von diesen Strukturen."
"Die Zukunft ist widerspenstig. Ihr ist egal, wie dein Körper aussieht."
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Körper sind doch eigentlich was ganz privates, jede_r kann sein wie sie_er will und Diskriminierungen sind so was von gestern. Wirklich? Oder handelt es sich dabei um eine Wunschvorstellung, eine Illusion, die den Blick dafür verschleiert, welche gesellschaftlichen Machtstrukturen immer …
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Körper sind doch eigentlich was ganz privates, jede_r kann sein wie sie_er will und Diskriminierungen sind so was von gestern. Wirklich? Oder handelt es sich dabei um eine Wunschvorstellung, eine Illusion, die den Blick dafür verschleiert, welche gesellschaftlichen Machtstrukturen immer noch herschen?
In dem hier zu rezensierenden Buch "Riot, dont´t diet!" zeigt die Autorin anhand der Bereiche "Dick", "Schwarz", "Haarig", "Queer", "Behindert" und "Alt" auf, welchen Diskriminierungen Menschen ausgesetzt sind, die nicht in normative patriachale kapitalistische Schönheitsideale hineinpassen. Hierzu lässt sie bewusst Vertreter_innen mit Merkmalen der verschiedenen Gruppen zu Wort kommen und skizziert am Ende 5 Schritte, mit denen eine Schönheitsrevolution und eine Veränderung normativer Körperzuschreibungen möglich werden kann.
Das Buch ist im akademischen Kontext entstanden, eignet sich aber auch für Lai_innen, die bereit sind, sich in das Thema einzuarbeiten.
Gerade in Zeiten, wo staatlicherseits über die Diskussion und den Vollzug von Zwangsimpfungen der Versuch unternommen wird, sich gewaltsamen Zugriff auf Körper von Menschen zu verschaffen ist dieses Buch Gold wert.
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In „Riot, don’t diet!“ spricht Elisabeth Lechner mit AktivistInnen, die darüber aufklären, wie sie von der Gesellschaft bewertet werden, weil sie dick, Schwarz, haarig, queer, behindert und / oder alt sind, und wie sie sich gegen Vorurteile zur Wehr setzen und lernen, …
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In „Riot, don’t diet!“ spricht Elisabeth Lechner mit AktivistInnen, die darüber aufklären, wie sie von der Gesellschaft bewertet werden, weil sie dick, Schwarz, haarig, queer, behindert und / oder alt sind, und wie sie sich gegen Vorurteile zur Wehr setzen und lernen, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben.
Mir ist direkt positiv aufgefallen, wie gut hier die Mischung aus harten Fakten und den individuellen Erlebnissen der Betroffenen gelungen ist. Es wird nicht mit wissenschaftlichen Erklärungen und Fachbegriffen gegeizt, diese werden jedoch alle auch für „Neueinsteiger“ in das Thema verständlich erklärt.
Insgesamt gibt es hier eine ungewöhnliche Fülle von verschiedenen Perspektiven und es werden zahlreiche Probleme angesprochen, von Colorismus bis zu der Tatsache, dass Menschen aufgrund ihrer Behinderung der Wert abgesprochen wird.
Dabei wird häufig der Kapitalismus kritisiert, weil vor allem die Schönheitsindustrie vom Selbsthass und der daraus folgenden ständigen „Selbstoptimierung“ der Menschen profitiert. Aber auch Ansätze wie die „Body Positivity“ werden nicht einfach unkritisch hingenommen, sondern fair beurteilt und auf ihre Schwächen untersucht.
Insgesamt hat mich das Buch mit seiner Vielzahl an InterviewpartnerInnen, die allesamt tiefgründige und lesenswerte Ideen zu teilen hatten, von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt und ich kann es jedem empfehlen, der einen Einstieg in feministische Literatur sucht – Aber auch Menschen, die sich schon mehr in die Materie eingearbeitet haben, können hier noch etwas lernen.
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