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Wie wird das Riesenrad von London zum Fahrrad, das Guggenheim-Museum in New York zum Blumentopf und Michelangelos David zum Unterwäschemodel für Calvin Klein? Dazu braucht es nur Karton und Schere und die unbändige Fantasie von Rich McCor - und schon verraten berühmte Motive ihre eigentlichen Geschichten und machen uns neugierig, die Welt mit den Augen von Paperboyo zu entdecken. Außerdem im Buch:
- "Making of ": Wie entstehen die Bilder von Paperboyo?
- Kapitel mit lustigen "Fehlschlägen"
- Zum Nachmachen: ein vorgezeichneter Bogen zum selbst Ausschneiden

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Produktbeschreibung
Wie wird das Riesenrad von London zum Fahrrad, das Guggenheim-Museum in New York zum Blumentopf und Michelangelos David zum Unterwäschemodel für Calvin Klein?
Dazu braucht es nur Karton und Schere und die unbändige Fantasie von Rich McCor - und schon verraten berühmte Motive ihre eigentlichen Geschichten und machen uns neugierig, die Welt mit den Augen von Paperboyo zu entdecken.
Außerdem im Buch:

- "Making of ": Wie entstehen die Bilder von Paperboyo?

- Kapitel mit lustigen "Fehlschlägen"

- Zum Nachmachen: ein vorgezeichneter Bogen zum selbst Ausschneiden
Autorenporträt
Rich McCor alias Paperboyo ist ein junger Fotograf aus London. Neben dem Fotografieren ist Reisen seine zweite große Leidenschaft. Irgendwann langweilte es ihn, die Top-Sehenswürdigkeiten einfach nur abzufotografieren. Er begann, kleine Scherenschnitt-Motive beim Fotografieren ins Bild zu halten - und schuf damit skurrile kleine Kunstwerke, die auf Instagram und Facebook Tausende begeistern.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.05.2018

Schattenspiele
Andere machen Selfies, Rich McCor hält Scherenschnitte vor die Kamera.
Auf diese Weise erfindet er Sehenswürdigkeiten neu
Eines Tages hat Rich McCor sich geschämt. Weil er mit dem Bus nach Hause gefahren ist, den Ellbogen am Fenster, das Gesicht in der Handfläche. Ohne Interesse für die Kulisse, die draußen an ihm vorbeizog. Die vielen Touristen haben sich gegenseitig auf dieses und jenes hingewiesen, haben fotografiert, waren beeindruckt und guter Laune. Ihm, McCor, war in diesem Augenblick egal, dass er durch London fuhr. Alltag, oft schon gesehen. Die Stadt eben, in der er lebt und arbeitet.
Das hat ihn erschreckt. Wenn ihn nicht einmal mehr London beeindrucken konnte – was, bitte schön, lief hier falsch mit ihm und seiner Wahrnehmung, seiner Begeisterungsfähigkeit? Also ist Rich McCor zum Besucher in der eigenen Stadt geworden und hat tatsächlich auf diese Weise Seiten an ihr entdeckt, für die er bislang keinen Blick hatte. Er hat, ganz wie ein Tourist, fleißig fotografiert und diese Bilder bei Instagram hochgeladen. Und war doch immer noch unzufrieden mit sich: Denn seine Fotografien sahen aus wie die von allen anderen auch. Also hat er versucht, bessere Bilder zu machen. Das klappte aber nicht, dafür fehlt ihm nach eigener Einschätzung das Talent. Also hat er irgendwann andere Fotos gemacht.
Das hat geklappt. Rich McCor hat rund 300 000 Fans, die ihm inzwischen folgen auf Instagram. Weil er die Sehenswürdigkeiten nicht nur von London verwandelt, sie tatsächlich mit anderen Augen sieht: McCor bastelt Scherenschnitte, die er vor das Objektiv seiner Kamera hält – das macht er so raffiniert, dass die papierenen Schatten und die Sehenswürdigkeiten eins werden. Und der Eiffelturm eben nicht mehr ein stählerner Turm ist, sondern der Körper eines Schmetterlings, dem McCor die Flügel anfügt.
Erst einmal ist das eine witzige Spielerei: Da hält McCor einen Marilyn-Monroe-Scherenschnitt vor die Fassade des Neon-Museums in Las Vegas und zitiert auf diese Weise die berühmte Filmszene aus „Das verflixte 7. Jahr“, in der ein Luftzug aus einem U-Bahn-Schacht der Monroe das weiße Kleid hochweht. Steinstatuen auf der Osterinsel integriert McCor in eine Tischkicker-Szenerie, das New Yorker Guggenheim-Museum wird zum Blumentopf.
Die besten Motive sind diejenigen, bei denen McCor mit der Bedeutung einer Sehenswürdigkeit spielt, sie also nicht zum Accessoire degradiert wird. Sondern eine neue Seite an ihr zutage tritt. So nimmt ein Scherenschnitt-Mann die Christus-Statue in Rio de Janeiro tröstend in den Arm: Der Segens- und Trostspender bekommt selbst Zuwendung. Der Coit Tower in San Francisco, Aussichtspunkt hoch über der Stadt, bekommt ein Periskop verpasst, als würde er in der Bucht vor der Stadt dümpeln. Einer viel fotografierten Cäsar-Statue drückt McCor vermeintlich einen Selfie-Stick in die marmorne Hand. Der Höhepunkt: Aus dem Schriftzug auf dem Straßenschild der Londoner Love Lane hat ein Sprayer „I Love Lois Lane“ gemacht. Rich McCor enttarnt den Sprayer: Es ist Superman!
Immer ist eine Hand McCors auf den Fotografien zu sehen, die den Scherenschnitt hält. Sie wegzuretuschieren, kommt für ihn nicht in Betracht. Dann könnte er genauso gut die Scherenschnitte hineinretuschieren – in Bilder womöglich, die er gar nicht selbst gemacht hat. Er möchte unbedingt das Handgemachte, Individuelle seiner Fotografien dokumentieren. Und mit eigenen Augen sehen, woran er früher vielleicht achtlos vorbeigelaufen wäre.
STEFAN FISCHER
Rich McCor: Paperboyos Welt. Aus dem Englischen von Michaela Jancouskas. Dumont Reiseverlag, Ostfildern 2018. 208 Seiten, 14,99 Euro.
REISEBUCH
Es ist alles eine Frage der Perspektive, der Genauigkeit und der Kreativität. Rich McCor verwandelt Sehenswürdigkeiten in ganz neue Hingucker. So sexy wie als Marilyn Monroes Kleid war das Neon-Museum in Las Vegas noch nie, so federleicht der Eiffelturm auch noch nicht. Und die Steinstatuen auf der Osterinsel sind auf einmal nicht mehr hüftsteif.
Fotos: McCor
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