Jan-Christoph Nüse
Broschiertes Buch
Operation Bird Dog
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
1948. Zwischen den Mächten der Alliierten treten immer deutlicher unterschiedliche Interessen zutage. Deutschland steht vor einer Zerreißprobe. Die Sowjetunion isoliert West-Berlin. Einige Monate nach der Währungsreform wird der Bankier Dr. Victor Wrede tot aufgefunden. Neben ihm liegen seine tote Frau und der bewusstlose Sohn Carl. Jahre später sucht Carl Wrede nach den Gründen für den Tod seiner Eltern. Dabei stößt er auf einen Betrug während der Währungsreform, der bisher unentdeckt blieb. Und auch unentdeckt bleiben sollte.
Jan-Christoph Nüse wurde 1958 in Dortmund geboren, ging in Würzburg zur Grundschule und studierte Sozialwissenschaften, Germanistik und Politikwissenschaften in Bochum und Hagen. Er arbeitet als Redakteur und Reporter beim Fernsehsender Phoenix in Bonn und Brüssel. Für seine Berichterstattung über Wirtschaft und Politik wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er hat einen Sohn und lebt seit zehn Jahren wieder in seiner Heimatstadt Dortmund. 'Operation Bird Dog' ist sein erster Kriminalroman.
Produktdetails
- Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag
- Verlag: Gmeiner-Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 2283
- 2018
- Seitenzahl: 437
- Erscheinungstermin: 7. März 2018
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 134mm x 40mm
- Gewicht: 538g
- ISBN-13: 9783839222836
- ISBN-10: 3839222834
- Artikelnr.: 50258800
Herstellerkennzeichnung
Gmeiner Verlag
Im Ehnried 5
88605 Meßkirch
Dem Autor ist es aufs Beste gelungen die Atmosphäre wiederzugeben, die damals, nach dem verlorenen Krieg herrschte. War man einerseits froh dass der Krieg zu Ende war und hoffte, dass sich langsam auch wieder die Versorgung im Lande besser werden würde. Doch, noch lange nach dem Krieg …
Mehr
Dem Autor ist es aufs Beste gelungen die Atmosphäre wiederzugeben, die damals, nach dem verlorenen Krieg herrschte. War man einerseits froh dass der Krieg zu Ende war und hoffte, dass sich langsam auch wieder die Versorgung im Lande besser werden würde. Doch, noch lange nach dem Krieg funktionierte die Versorgung nach wie vor nur mittels Lebensmittelkarten und die Reichsmark war nahezu wertlos. Der Schwarzmarkt blühte und damit einhergehend auch die Kriminalität.
Vor diesem Hintergrund spielt dieser spannende Kriminalroman.
Die Figuren hatten durchweg die, für meinen Geschmack, notwendige Tiefe und sie wirkten allesamt authentisch. So kam bei mir das Gefühl auf sie teilweise im wirklichen Leben kennengelernt zu haben.
Besonders gut gefiel mir die Beschreibung der Schauplätze, die durchweg sehr lebendig wirkten.
Es ging auch direkt recht spannend los mit dem Transport der neuen Deutschen Mark.
Je länger das Buch ging umso spannender wurde das Buch. Irgendwann hatte man dann den Point of no return erreicht, aber dem man dann das Buch nicht wieder aus den Händen legen konnte.
Viele Leser kennen die Geschichten um die Währungsreform von den Erzählungen der Großeltern oder Tanten und Onkels. Jedoch ist das Buch so geschrieben dass es mit dem einen oder anderen Mythos aufräumt, ohne jedoch Oberlehrerhaft zu wirken.
Ich spürte die Ängste der Menschen, aber auch die Aufbruchsstimmung der fünfziger Jahre. Es kam mir teilweise so vor als hätte der Autor dies prägende Zeit selbst miterlebt.
Das Buch hat mich aufs allerbeste unterhalten und ich kann es ohne Bedenken weiterempfehlen.
Insgesamt komme ich auf die Höchstpunktzahl von 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Das Buch erstreckt sich insgesamt über 53 Kapitel plus einem Prolog. Die Kapitelüberschriften bestehen dabei nur aus einer Ziffer und der Angabe von Ort und Datum, zu Beginn eines jeden neuen Kapitels. Diese Angaben sind in diesem Buch aber auch wichtig, da die Zeit zwischen 1948 und 1958 …
Mehr
Das Buch erstreckt sich insgesamt über 53 Kapitel plus einem Prolog. Die Kapitelüberschriften bestehen dabei nur aus einer Ziffer und der Angabe von Ort und Datum, zu Beginn eines jeden neuen Kapitels. Diese Angaben sind in diesem Buch aber auch wichtig, da die Zeit zwischen 1948 und 1958 wechselt.
Zu Beginn des Buches gibt es einen Auszug der Personen, die in dem Buch eine Rolle spielen. Diesen Auszug fand ich recht hilfreich, da einem im Laufe der Geschichte recht viele Personen begegnen, die man so immer griffbereit hat. Neben den Charakteren gibt es auch einige Schauplätze, an welche das Buch spielt. Um hier den Überblick nicht zu verlieren, hilft die Angabe zu Beginn eines jeden Kapitels (siehe oben). Außerdem gibt es noch einige Wörter zu den Fakten des Buches, denn dieses Buch orientiert sich an realen Begebenheiten. Hier wäre eventuell ein Quellenverzeichnis nett gewesen, auch wenn in der Danksagung noch einige Hinweise gegeben werden (und Google selbst auch einiges ausspuckt). Leider ist der gewählte Themenbereich (Finanzen), nicht immer leicht zu verstehen, weshalb eventuell nicht alle Details dem Leser klar werden (hier wäre ein Glossar bzw. Fußnoten hilfreich). Das Buch spielt in der Nachkriegszeit und das erkennt man auch an einigen Details, wie zum Beispiel Hungersnöte. Hinter allem steht dann auch noch die Angst vor einer erneuten Zeit unter Nazis. Die gewählten Charaktere entwickeln sich dabei im Laufe des Buches nicht sonderlich weiter, jedoch bekommt der Leser immer wieder neue Informationen, um sein Bild der Charaktere Stück für Stück zu vervollständigen. Hier hält der Autor auch einige Punkte bereit, die den Leser sicherlich überraschen werden (da ich nicht spoilern möchte, gehe ich auf diese Punkte nicht genauer ein).
Bei der allgemeinen Gestaltung des Buches überrascht der Autor positiv. Charaktere bekommen einen Akzent, Dokumente heben sich optisch vom Rest des Textes ab, und wenn es sein muss, sind sie sogar in Englisch gedruckt. Dass alles sorgt beim Lesen für eine bessere Identifikation, mit der Handlung und den Charakteren. Außerdem kann er sich so besser in die ganze Geschichte hineinfinden.
Ausgelegt ist das Buch zwar als Kriminalroman, doch dies ist dem Autor nicht sonderlich gut gelungen. Ich würde hier viel mehr Thriller als passendes Genre nennen. Zwar gibt es ein Verbrechen, dass aufgedeckt werden soll (der Selbstmord von Carls Eltern), jedoch ist beim Lesen nur recht schwer eine Straftat zu erkennen. Dies sorgt dann auch leider für fehlende Spannung beim Lesen. Es gibt viele Informationen, Charaktere und Gespräche, bis das Verbrechen am Ende aufgedeckt wird. Im Gesamten also ein recht ruhiges Buch, ohne nennenswerte Action. Die Ermittlungen finden dabei im Jahr 1958 statt, wobei das Verbrechen schon 1948 begangen wurde. Hier gibt es zwar Erklärungen, wieso Carl erst jetzt aktiv wird, jedoch blieb bei mir noch immer die Frage “wieso?” im Kopf. Ab ca. 3/4 des Buches treffen die Handlungsstränge dann zusammen, sodass ab diesem Zeitpunkt die Geschichte nur noch im Jahr 1958 erzählt wird. Neben dieser Hauptgeschichte gibt es noch 1-2 Nebenstränge, die einem die damalige Situation etwas näher bringen (z. B. Suche nach Rechten Überbleibseln). Lieder sorgt das alles aber auch, für eine Unübersichtlichkeit die schnell auftreten kann. Außerdem fällt auf, dass die Geschichte an manchen Punkten auch recht sprunghaft ist, was nicht immer schön ist beim Lesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Victor Wrede war auf deutscher Seite beteiligt an der Währungsreform 1948 und der Einführung der D-Mark. Kurz danach nimmt er sich mit seiner Frau jedoch das Leben, sein Sohn Carl überlebt nur knapp. Zehn Jahre später ist Carl 24 Jahre alt und glaubt nicht daran, dass seine …
Mehr
Victor Wrede war auf deutscher Seite beteiligt an der Währungsreform 1948 und der Einführung der D-Mark. Kurz danach nimmt er sich mit seiner Frau jedoch das Leben, sein Sohn Carl überlebt nur knapp. Zehn Jahre später ist Carl 24 Jahre alt und glaubt nicht daran, dass seine Eltern sich selbst umgebracht haben- er ist sich sicher, dass es Mord war und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.
„Operation Bird Dog“ war eine der wichtigsten Aktionen der Alliierten in den westlichen Besatzungszonen, denn nur durch die Währungsreform konnte sich die deutsche Wirtschaft langsam wieder erholen und die Menschen konnten sich damit auch wieder einen höheren Lebensstandard leisten. Doch die Zeiten waren turbulent und Deutschland immer noch vom Krieg zerstört, so dass viele unterschiedliche Interessen vorherrschten, die sich auch im Umgang mit Reform der Währung niederschlugen. Jan-Christoph Nüse schafft es in seinem gleichnamigen Krimi sehr gut, die historischen Gegebenheiten und Verwicklungen für den Leser verständlich und logisch nachvollziehbar zu machen. Die historischen Persönlichkeiten sind gut beschrieben und bringen einen sehr runden Überblick über die Situation im Nachkriegsdeutschland. Etwas weniger gut schafft es der Autor, seine fiktiven Personen und die Kriminalhandlung in das Geschehen einzubetten. Carl Wrede und sein Vormund Jennings bleiben mir als Charaktere einfach zu flach und richtige Spannung will jenseits der historischen Rahmenbedingungen auch nicht aufkommen. Auch werden mir oft nicht genug Informationen gegeben, um als Leser als Handlungen nachvollziehen zu können. Gerade die Bedeutung und Geschichte von Katharina, einer ehemaligen Dolmetscherin und Carls seltsame USA-Reise mit ihr, waren für mich als Leser ziemlich zusammenhangslos, für den Leser wurde überhaupt nicht deutlich, welche Rolle dieser Teil der Geschichte spielen sollte.
Als historischen Roman finde ich „Operation Bird Dog“ gelungen, die Kriminalhandlung mit den fiktiven Figuren konnte mich letztendlich aber nicht richtig mitreißen, auch wenn Jan-Christoph Nüse einen gut lesbaren Stil hat und die historischen Fakten sehr interessant dargestellt sind.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für