PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
NOMINIERT FÜR DEN DEUTSCHEN SACHBUCHPREIS 2024Mensch und Müll ? das ist eine lange und innige Beziehung. Bereits die Neandertaler haben Dinge für nutzlos befunden, aussortiert und weggeworfen. Das alte Rom kämpfte ebenso mit Müllproblemen wie die Metropolen des 19. Jahrhunderts. Doch alles verblasst hinter den Abfallbergen der Gegenwart. Anhand der Produktion von und dem Umgang mit Müll schreibt Roman Köster eine erhellende Geschichte unserer Spezies und zeigt, wie sich das Leben mit dem Abfall von der Sesshaftwerdung bis heute verändert. Sein Buch bietet die erste durchgehend schmutzi...
NOMINIERT FÜR DEN DEUTSCHEN SACHBUCHPREIS 2024
Mensch und Müll ? das ist eine lange und innige Beziehung. Bereits die Neandertaler haben Dinge für nutzlos befunden, aussortiert und weggeworfen. Das alte Rom kämpfte ebenso mit Müllproblemen wie die Metropolen des 19. Jahrhunderts. Doch alles verblasst hinter den Abfallbergen der Gegenwart. Anhand der Produktion von und dem Umgang mit Müll schreibt Roman Köster eine erhellende Geschichte unserer Spezies und zeigt, wie sich das Leben mit dem Abfall von der Sesshaftwerdung bis heute verändert. Sein Buch bietet die erste durchgehend schmutzige Geschichte der Menschheit, denn weggeworfen wird immer.
In der Vormoderne waren Abfälle vor allem ein praktisches Problem. Sie lagen herum, rochen schlecht und behinderten den Verkehr. Im Zuge des starken und weltweiten Städtewachstums seit dem späten 18. Jahrhundert stieg die Aufmerksamkeit für durch Abfälle erzeugte hygienische Probleme, die die Ausbreitung von Typhus oder Cholera begünstigten. Heute hingegen ist der Müll von einer Frage städtischer Sauberkeit zu einem globalen Umweltproblem geworden. In seiner Globalgeschichte des Mülls von der Frühgeschichte bis heute geht Roman Köster den Ursachen dieser Entwicklungen nach und zeigt, wie sich das Wegwerfen, Entsorgen und Wiederverwerten im Lauf der Geschichte verändert hat. Denn der Müll und der Versuch, ihn zu beseitigen, prägten das Gesicht der Siedlungen und Städte sowie das Leben ihrer Bewohner ? von der Steinzeit bis heute.
Weggeworfen wird immer
Leben mit Müll ? von der Sesshaftwerdung bis heute Wie der Umgang mit Abfall das Gesicht der Siedlungen und Städte prägte ? und das Leben ihrer Bewohner Eine Geschichte des Wegwerfens, Entsorgens und Recyclens Von den Abfallproblemen alter Städte zu den Müllbergen der Gegenwart Vorgeschichte und Ursachen der aktuellen Umweltprobleme
Mensch und Müll ? das ist eine lange und innige Beziehung. Bereits die Neandertaler haben Dinge für nutzlos befunden, aussortiert und weggeworfen. Das alte Rom kämpfte ebenso mit Müllproblemen wie die Metropolen des 19. Jahrhunderts. Doch alles verblasst hinter den Abfallbergen der Gegenwart. Anhand der Produktion von und dem Umgang mit Müll schreibt Roman Köster eine erhellende Geschichte unserer Spezies und zeigt, wie sich das Leben mit dem Abfall von der Sesshaftwerdung bis heute verändert. Sein Buch bietet die erste durchgehend schmutzige Geschichte der Menschheit, denn weggeworfen wird immer.
In der Vormoderne waren Abfälle vor allem ein praktisches Problem. Sie lagen herum, rochen schlecht und behinderten den Verkehr. Im Zuge des starken und weltweiten Städtewachstums seit dem späten 18. Jahrhundert stieg die Aufmerksamkeit für durch Abfälle erzeugte hygienische Probleme, die die Ausbreitung von Typhus oder Cholera begünstigten. Heute hingegen ist der Müll von einer Frage städtischer Sauberkeit zu einem globalen Umweltproblem geworden. In seiner Globalgeschichte des Mülls von der Frühgeschichte bis heute geht Roman Köster den Ursachen dieser Entwicklungen nach und zeigt, wie sich das Wegwerfen, Entsorgen und Wiederverwerten im Lauf der Geschichte verändert hat. Denn der Müll und der Versuch, ihn zu beseitigen, prägten das Gesicht der Siedlungen und Städte sowie das Leben ihrer Bewohner ? von der Steinzeit bis heute.
Weggeworfen wird immer
Leben mit Müll ? von der Sesshaftwerdung bis heute Wie der Umgang mit Abfall das Gesicht der Siedlungen und Städte prägte ? und das Leben ihrer Bewohner Eine Geschichte des Wegwerfens, Entsorgens und Recyclens Von den Abfallproblemen alter Städte zu den Müllbergen der Gegenwart Vorgeschichte und Ursachen der aktuellen Umweltprobleme
Roman Köster ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und hat sich über die deutsche Abfallwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg habilitiert.
Produktdetails
- Verlag: Beck
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 422
- Erscheinungstermin: 31. Mai 2024
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 145mm x 37mm
- Gewicht: 674g
- ISBN-13: 9783406805806
- ISBN-10: 3406805809
- Artikelnr.: 67646848
Herstellerkennzeichnung
C.H. Beck
Wilhelmstrasse 9
80801 München
produktsicherheit@beck.de
Die Menschheit und ihr Müll
Geschichte des Abfalls von der Steinzeit bis heute
Wo Menschen sind, da ist auch Müll. Sie produzieren ihn seit Ewigkeiten: "Mensch und Müll führen eine lange und intime Beziehung", sagt Roman Köster. Schon die Neandertaler hätten Dinge für nutzlos befunden, aussortiert und weggeworfen. Und schon das alte Rom habe wie später London und Paris im 17. und 18. Jahrhundert mit hartnäckigen Müllproblemen gekämpft. Seitdem seien die Abfallberge immer höher geworden. Die Schwierigkeiten hätten zugenommen, den wachsenden Unrat der Zivilisation aus der Welt zu schaffen. Den Ursachen dieser Entwicklung geht Köster jetzt in seinem Buch nach, das sich allerdings ausdrücklich nicht als Ratgeber zur
Geschichte des Abfalls von der Steinzeit bis heute
Wo Menschen sind, da ist auch Müll. Sie produzieren ihn seit Ewigkeiten: "Mensch und Müll führen eine lange und intime Beziehung", sagt Roman Köster. Schon die Neandertaler hätten Dinge für nutzlos befunden, aussortiert und weggeworfen. Und schon das alte Rom habe wie später London und Paris im 17. und 18. Jahrhundert mit hartnäckigen Müllproblemen gekämpft. Seitdem seien die Abfallberge immer höher geworden. Die Schwierigkeiten hätten zugenommen, den wachsenden Unrat der Zivilisation aus der Welt zu schaffen. Den Ursachen dieser Entwicklung geht Köster jetzt in seinem Buch nach, das sich allerdings ausdrücklich nicht als Ratgeber zur
Mehr anzeigen
Müllreduzierung oder Verbrauchererziehung versteht.
Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker, der an der Münchner Universität der Bundeswehr Geschichte der Frühen Neuzeit lehrt, wurde 2015 mit einer Arbeit zu "Hausmüll. Abfall und Gesellschaft in Westdeutschland 1945 -1990" habilitiert. Seine aktuelle Darstellung holt zeitlich und geographisch weiter aus. Sie reicht von der Frühzeit bis heute und handelt davon, was Menschen im Laufe der Zeit für schmutzig, gefährlich, störend oder funktionslos erklärt haben. Und was sie taten, um sich davon zu befreien. Vor allem aber, wie es dazu kam, dass wir heute vor einem globalen Müllproblem stehen.
Laut einer Studie der Weltbank produziert die Menschheit allein an Plastikmüll heute jeden Tag das Gewicht von etwa 100 Eiffeltürmen. Ohne rigide Gegenmaßnahmen fallen 2050 weltweit etwa 3,4 Milliarden Tonnen Hausmüll an, also noch einmal etwa 75 Prozent mehr als gegenwärtig. Diesen Müll umweltgerecht zu sammeln, zu entsorgen und zu recyceln gehört zweifellos "zu den großen Menschheitsaufgaben".
Grabungen von Archäologen aus den Müllgruben der Frühgeschichte, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit liefern Historikern Erkenntnisse über den Alltag vergangener Epochen. Sie informieren auch über den sozioökonomischen Wandel und die veränderte Wahrnehmung von Schmutz, Sauberkeit und Gefahren im Umgang mit Müll. Offenbar wurden Abfälle und Unrat in der Vormoderne zunehmend zum lästigen praktischen Problem, als sie anfingen, die Wege zu versperren und die Luft zu verpesten. Mit dem weltweiten Städtewachstum und immer mehr Müll im späten 18. Jahrhundert registriert Köster steigendes Bewusstsein für die durch mangelnde öffentliche Hygiene begünstigten Gesundheitsgefahren wie Typhus und Cholera. In der Gegenwart verortet der Autor Müll nur noch am Rande als Frage städtischer Sauberkeit. Die heutige Diskussion sieht er beherrscht von der Sorge über die globale Verschmutzung der Umwelt und die mit Plastikabfällen verstopften Weltmeere, denen er am Schluss einen Epilog widmet.
Köster gliedert seinen Text in die drei großen Abschnitte "Vormoderne", "Industriezeitalter" und "Massenkonsum". Ein Schaubild gleich am Anfang stellt Wiedernutzung, Wahrnehmung und Maßnahmen für die drei Hauptkapitel im Zeitvergleich nebeneinander. Kösters Müllgeschichte hat dabei vor allem im Blick, unter welchen Bedingungen Weggeworfenes hergestellt und wie mit vorhandenen Ressourcen umgegangen wurde.
Hauptsächlich die reichen westlichen Länder unserer Tage gelten als Verschwender von Ressourcen und Müllverursacher. Denn dort landen große Mengen von Lebensmitteln ungegessen in der Tonne, kaum getragene Kleider in der Altkleidersammlung und funktionierende Handys für das nächste Modell in der Schublade. Offenbar produzierten vorindustrielle Gesellschaften, die erst über geringe Arbeitsproduktivität verfügten, sehr wenig Abfälle, während aktuelle Gesellschaften mit hoher Arbeitsproduktivität im Müll geradezu ersticken. Deren Können, Waren extrem effizient zu fertigen, dafür aber enorme Ressourcen zu verbrauchen, brandmarkt Köster als merkwürdig paradox: "Müll ist eine Nebenfolge davon, warum moderne Gesellschaften wohlhabend sind", sagt er und verweist auf ihre Fähigkeit, Lebensmittel, Gebrauchsgüter, Elektrogeräte global, arbeitsteilig, in großen Mengen und mit wachsender Arbeitsproduktivität herzustellen, zu transportieren und zu verteilen: "Erst das Zusammenspiel von Massenproduktion und Logistik ermöglicht Verschwendung in großem Stil, und aus diesem Zusammenspiel entsteht am Ende der meiste Müll. So gesehen ist Abfall vor allem anderen eine Sache der Effizienz."
Die ökonomischen Mechanismen, die dazu führen, dass so große Mengen an Abfällen entstehen, funktionieren allerdings viel weniger effizient, wenn es um die Sammlung und Entsorgung von Unrat geht. Kapitalistische Gesellschaften seien zwar virtuos darin, immer mehr Güter zu immer geringeren Kosten zu produzieren. Aber sie seien weitaus weniger kompetent, die daraus resultierenden Reste des Konsums zu sammeln, zu entsorgen und in den Produktionsprozess zurückzuführen, kritisiert Köster, räumt aber zugleich ein: Der moderne Müll sei mit Inhalten wie Kunststoffen und Chemikalien im Umgang viel diverser, langlebiger und schwieriger geworden als früher. Die neue Materialität des Mülls stelle jedoch nicht einfach "eine kapitalistische Bösartigkeit" dar, sondern sei eng verbunden mit der Massenproduktion: "Bequemer Konsum macht heutige Menschen zu Komplizen der großen, globalen Müllindustrie." Am Ende warnt er nachdrücklich vor der Illusion, die Vergangenheit halte Rezepte bereit, unsere heutigen Müllberge dauerhaft zu reduzieren. ULLA FÖLSING
Roman Köster: Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit. C. H. Beck Verlag, München 2023, Verlag 422 Seiten, 29 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker, der an der Münchner Universität der Bundeswehr Geschichte der Frühen Neuzeit lehrt, wurde 2015 mit einer Arbeit zu "Hausmüll. Abfall und Gesellschaft in Westdeutschland 1945 -1990" habilitiert. Seine aktuelle Darstellung holt zeitlich und geographisch weiter aus. Sie reicht von der Frühzeit bis heute und handelt davon, was Menschen im Laufe der Zeit für schmutzig, gefährlich, störend oder funktionslos erklärt haben. Und was sie taten, um sich davon zu befreien. Vor allem aber, wie es dazu kam, dass wir heute vor einem globalen Müllproblem stehen.
Laut einer Studie der Weltbank produziert die Menschheit allein an Plastikmüll heute jeden Tag das Gewicht von etwa 100 Eiffeltürmen. Ohne rigide Gegenmaßnahmen fallen 2050 weltweit etwa 3,4 Milliarden Tonnen Hausmüll an, also noch einmal etwa 75 Prozent mehr als gegenwärtig. Diesen Müll umweltgerecht zu sammeln, zu entsorgen und zu recyceln gehört zweifellos "zu den großen Menschheitsaufgaben".
Grabungen von Archäologen aus den Müllgruben der Frühgeschichte, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit liefern Historikern Erkenntnisse über den Alltag vergangener Epochen. Sie informieren auch über den sozioökonomischen Wandel und die veränderte Wahrnehmung von Schmutz, Sauberkeit und Gefahren im Umgang mit Müll. Offenbar wurden Abfälle und Unrat in der Vormoderne zunehmend zum lästigen praktischen Problem, als sie anfingen, die Wege zu versperren und die Luft zu verpesten. Mit dem weltweiten Städtewachstum und immer mehr Müll im späten 18. Jahrhundert registriert Köster steigendes Bewusstsein für die durch mangelnde öffentliche Hygiene begünstigten Gesundheitsgefahren wie Typhus und Cholera. In der Gegenwart verortet der Autor Müll nur noch am Rande als Frage städtischer Sauberkeit. Die heutige Diskussion sieht er beherrscht von der Sorge über die globale Verschmutzung der Umwelt und die mit Plastikabfällen verstopften Weltmeere, denen er am Schluss einen Epilog widmet.
Köster gliedert seinen Text in die drei großen Abschnitte "Vormoderne", "Industriezeitalter" und "Massenkonsum". Ein Schaubild gleich am Anfang stellt Wiedernutzung, Wahrnehmung und Maßnahmen für die drei Hauptkapitel im Zeitvergleich nebeneinander. Kösters Müllgeschichte hat dabei vor allem im Blick, unter welchen Bedingungen Weggeworfenes hergestellt und wie mit vorhandenen Ressourcen umgegangen wurde.
Hauptsächlich die reichen westlichen Länder unserer Tage gelten als Verschwender von Ressourcen und Müllverursacher. Denn dort landen große Mengen von Lebensmitteln ungegessen in der Tonne, kaum getragene Kleider in der Altkleidersammlung und funktionierende Handys für das nächste Modell in der Schublade. Offenbar produzierten vorindustrielle Gesellschaften, die erst über geringe Arbeitsproduktivität verfügten, sehr wenig Abfälle, während aktuelle Gesellschaften mit hoher Arbeitsproduktivität im Müll geradezu ersticken. Deren Können, Waren extrem effizient zu fertigen, dafür aber enorme Ressourcen zu verbrauchen, brandmarkt Köster als merkwürdig paradox: "Müll ist eine Nebenfolge davon, warum moderne Gesellschaften wohlhabend sind", sagt er und verweist auf ihre Fähigkeit, Lebensmittel, Gebrauchsgüter, Elektrogeräte global, arbeitsteilig, in großen Mengen und mit wachsender Arbeitsproduktivität herzustellen, zu transportieren und zu verteilen: "Erst das Zusammenspiel von Massenproduktion und Logistik ermöglicht Verschwendung in großem Stil, und aus diesem Zusammenspiel entsteht am Ende der meiste Müll. So gesehen ist Abfall vor allem anderen eine Sache der Effizienz."
Die ökonomischen Mechanismen, die dazu führen, dass so große Mengen an Abfällen entstehen, funktionieren allerdings viel weniger effizient, wenn es um die Sammlung und Entsorgung von Unrat geht. Kapitalistische Gesellschaften seien zwar virtuos darin, immer mehr Güter zu immer geringeren Kosten zu produzieren. Aber sie seien weitaus weniger kompetent, die daraus resultierenden Reste des Konsums zu sammeln, zu entsorgen und in den Produktionsprozess zurückzuführen, kritisiert Köster, räumt aber zugleich ein: Der moderne Müll sei mit Inhalten wie Kunststoffen und Chemikalien im Umgang viel diverser, langlebiger und schwieriger geworden als früher. Die neue Materialität des Mülls stelle jedoch nicht einfach "eine kapitalistische Bösartigkeit" dar, sondern sei eng verbunden mit der Massenproduktion: "Bequemer Konsum macht heutige Menschen zu Komplizen der großen, globalen Müllindustrie." Am Ende warnt er nachdrücklich vor der Illusion, die Vergangenheit halte Rezepte bereit, unsere heutigen Müllberge dauerhaft zu reduzieren. ULLA FÖLSING
Roman Köster: Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit. C. H. Beck Verlag, München 2023, Verlag 422 Seiten, 29 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Helmut Stalder geht ziemlich desillusioniert hervor aus der Lektüre von Roman Kösters Buch über die Geschichte des Abfalls. Was der Wirtschaftshistoriker an Fakten zum Müll zusammenträgt, anekdotisch vermittelt und in drei Entwicklungsstufen einteilt, Vormoderne, Industriezeitalter neuere und neueste Gegenwart, lässt Stalder die Nase rümpfen. Es stank und stinkt buchstäblich zum Himmel, im alten Rom genauso wie im späten 18. Jahrhundert. Und wie viel wir heute so an Abfall produzieren, verschlägt Stalder den Atem und stimmt ihn trübsinnig. Denn: Lösungen für das Müllproblem findet Köster nicht. Es bräuchte wohl ein grundsätzliches Umdenken und bessere Strukturen, ahnt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Roman Kösters Buch trifft den Nerv der Zeit.
Süddeutsche Zeitung, Lea Hampel
Exzellentes Buch
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kai Spanke
"Das ideale Medium für verdrängte Themen, die kaum stattfinden. In Zivilisationsgeschichten wie Roman Kösters Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit zeigt jedes gute Sachbuch, was es nicht ist - eine Fernsehreportage, die einen mit ihren Bildern plump überwältigt.
DIE WELT, Marc Reichwein
[Köster] beschreibt in seinem Buch die lange und innige Beziehung zwischen Mensch und Müll. Er zeigt auf, wie bereits die Neandertaler Sachen weggeworfen haben. Er beschreibt, warum die meisten archäologischen Funde Abfall sind. Und er
Süddeutsche Zeitung, Lea Hampel
Exzellentes Buch
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kai Spanke
"Das ideale Medium für verdrängte Themen, die kaum stattfinden. In Zivilisationsgeschichten wie Roman Kösters Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit zeigt jedes gute Sachbuch, was es nicht ist - eine Fernsehreportage, die einen mit ihren Bildern plump überwältigt.
DIE WELT, Marc Reichwein
[Köster] beschreibt in seinem Buch die lange und innige Beziehung zwischen Mensch und Müll. Er zeigt auf, wie bereits die Neandertaler Sachen weggeworfen haben. Er beschreibt, warum die meisten archäologischen Funde Abfall sind. Und er
Mehr anzeigen
erklärt, weshalb all das verblasst hinter den Abfallbergen der Gegenwart.
NZZ, Florian Schoop
"Ein erhellendes Buch, das drastisch vor Augen führt, wie sehr unser Alltag und unsere Lebensweise untrennbar mit Abfall verbunden sind.
Der Standard, Klaus Taschwer
Allerhand Wissenswertes Liest sich mit Gewinn Dass es dabei ohne übertriebenen Appellcharakter zugeht, zeugt von einem Problembewusstsein, das Handlungsbedarf nicht mit Aktionismus verwechselt.
Der Tagesspiegel, Maximilian Mengeringhaus
Köster erzählt so locker, dass man ihm gern folgt. Er hat nichts unter den Tisch fallen lassen. Speiserückstände, das Meer als Deponie und der Massenkonsum der Wegwerfgesellschaft kommen vor. Dabei gelingt es ihm immer wieder, die Sache anschaulich zu machen.
Redaktionsnetzwerk Deutschland, Ronald Meyer-Arlt
"Eine kluge schmutzige Geschichte der Menschheit.
Die Presse, Anne-Catherine Simon
Eine riesige und bewundernswerte Arbeit ... diese Globalgeschichte des Mülls liefert nicht nur ein umfassendes Bild historischer Entwicklungen, sondern zugleich Handreichungen für die einschlägige Systemanalyse unserer Gegenwart.
SWR2 Buchkritik, Eberhard Falcke
Wir reden gern vom Müllhaufen der Geschichte, auf den Überkommenes, Veraltetes geworfen gehört. Dass der Müllhaufen selbst eine Geschichte hat, eine weit zurückreichende und oft übelriechende zumal, davon berichtet der Historiker Roman Köster in seinem Buch.
Bayern2 Kulturwelt, Knut Cordsen
Köster möchte die Wurzeln unserer gegenwärtigen Müllprobleme, die dramatischer kaum sein könnten, freilegen.
börsenblatt, Matthias Glatthor
Müll ist unsere einzige wachsende Ressource.
Hollis Dole, Unterstaatssekretär des US-Innenministeriums, 1969
Wie umfassend der Blick des Forschers ist, zeigt sich bei der Lektüre Immer wieder räumt Köster mit Stereotypen auf.
Neue Zürcher Zeitung, Valeria Heintges
Ein toller Text über unsere Beziehung zu allen Formen des Abfalls und über den Wert und das nicht so werte dessen, was wir unaufhörlich produzieren und wegwerfen.
BR Jazz & Politik, Lukas Hammerstein
Müll ist nach wie vor ein hochkomplexes Problem, das immer wieder neuer Ideen bedarf. Apokalyptisch ist es nicht, wie dieses sehr lesenswerte Buch eindrücklich vermittelt.
spektrum.de, Hans-Martin Schönherr-Mann
Wer die Geschichte der Menschheit wirklich verstehen will, muss auch durch den von ihr produzierten Unrat durch. Ein erhellender Überblick.
Kleine Zeitung, Martin Gasser
Wer wir sind, zeigt sich besonders daran, was und wie wir wegwerfen. Der Blick in die Tonne verrät eben mehr über uns, als uns manchmal lieb ist.
ZEIT ONLINE, Claas Oberstadt
Die Stärke dieser überaus fundierten Globalgeschichte des Mülls ist dabei nicht thesenhafte Zuspitzung, sondern die differenzierte Problematisierung von vermeintlich Naheliegendem.
Philosophie Magazin, Ronald Düker
Ohne Zweifel wichtiger Beitrag zur ,garbology'.
Journal für Kunstgeschichte, Peter Krieger
Roman Köster zeigt, wie Müll im Laufe der Geschichte zum Katalysator für sozialen Wandel, technologische Innovationen und kulturelle Veränderungen wurde.
Handelsblatt
Umfassende, breit angelegte Darstellung des Themas, das sich durch die ganze Menschheitsgeschichte zieht ... und ein Abbild der Konsum- und Wegwerfgesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts darstellt.
Der Standard.at, Thomas Hofmann
NZZ, Florian Schoop
"Ein erhellendes Buch, das drastisch vor Augen führt, wie sehr unser Alltag und unsere Lebensweise untrennbar mit Abfall verbunden sind.
Der Standard, Klaus Taschwer
Allerhand Wissenswertes Liest sich mit Gewinn Dass es dabei ohne übertriebenen Appellcharakter zugeht, zeugt von einem Problembewusstsein, das Handlungsbedarf nicht mit Aktionismus verwechselt.
Der Tagesspiegel, Maximilian Mengeringhaus
Köster erzählt so locker, dass man ihm gern folgt. Er hat nichts unter den Tisch fallen lassen. Speiserückstände, das Meer als Deponie und der Massenkonsum der Wegwerfgesellschaft kommen vor. Dabei gelingt es ihm immer wieder, die Sache anschaulich zu machen.
Redaktionsnetzwerk Deutschland, Ronald Meyer-Arlt
"Eine kluge schmutzige Geschichte der Menschheit.
Die Presse, Anne-Catherine Simon
Eine riesige und bewundernswerte Arbeit ... diese Globalgeschichte des Mülls liefert nicht nur ein umfassendes Bild historischer Entwicklungen, sondern zugleich Handreichungen für die einschlägige Systemanalyse unserer Gegenwart.
SWR2 Buchkritik, Eberhard Falcke
Wir reden gern vom Müllhaufen der Geschichte, auf den Überkommenes, Veraltetes geworfen gehört. Dass der Müllhaufen selbst eine Geschichte hat, eine weit zurückreichende und oft übelriechende zumal, davon berichtet der Historiker Roman Köster in seinem Buch.
Bayern2 Kulturwelt, Knut Cordsen
Köster möchte die Wurzeln unserer gegenwärtigen Müllprobleme, die dramatischer kaum sein könnten, freilegen.
börsenblatt, Matthias Glatthor
Müll ist unsere einzige wachsende Ressource.
Hollis Dole, Unterstaatssekretär des US-Innenministeriums, 1969
Wie umfassend der Blick des Forschers ist, zeigt sich bei der Lektüre Immer wieder räumt Köster mit Stereotypen auf.
Neue Zürcher Zeitung, Valeria Heintges
Ein toller Text über unsere Beziehung zu allen Formen des Abfalls und über den Wert und das nicht so werte dessen, was wir unaufhörlich produzieren und wegwerfen.
BR Jazz & Politik, Lukas Hammerstein
Müll ist nach wie vor ein hochkomplexes Problem, das immer wieder neuer Ideen bedarf. Apokalyptisch ist es nicht, wie dieses sehr lesenswerte Buch eindrücklich vermittelt.
spektrum.de, Hans-Martin Schönherr-Mann
Wer die Geschichte der Menschheit wirklich verstehen will, muss auch durch den von ihr produzierten Unrat durch. Ein erhellender Überblick.
Kleine Zeitung, Martin Gasser
Wer wir sind, zeigt sich besonders daran, was und wie wir wegwerfen. Der Blick in die Tonne verrät eben mehr über uns, als uns manchmal lieb ist.
ZEIT ONLINE, Claas Oberstadt
Die Stärke dieser überaus fundierten Globalgeschichte des Mülls ist dabei nicht thesenhafte Zuspitzung, sondern die differenzierte Problematisierung von vermeintlich Naheliegendem.
Philosophie Magazin, Ronald Düker
Ohne Zweifel wichtiger Beitrag zur ,garbology'.
Journal für Kunstgeschichte, Peter Krieger
Roman Köster zeigt, wie Müll im Laufe der Geschichte zum Katalysator für sozialen Wandel, technologische Innovationen und kulturelle Veränderungen wurde.
Handelsblatt
Umfassende, breit angelegte Darstellung des Themas, das sich durch die ganze Menschheitsgeschichte zieht ... und ein Abbild der Konsum- und Wegwerfgesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts darstellt.
Der Standard.at, Thomas Hofmann
Schließen
Ab heute sehe ich die Mülltonnen mit anderen Augen. Natürlich hat man die ein oder andere Dokumentation von Müllsammlern in Afrika gesehen, die auf Deponien in ihrer eigenen Welt leben (müssen), am Rande der Gesellschaft. Aber das Buch hier gibt eine breite Darstellung, wie sich …
Mehr
Ab heute sehe ich die Mülltonnen mit anderen Augen. Natürlich hat man die ein oder andere Dokumentation von Müllsammlern in Afrika gesehen, die auf Deponien in ihrer eigenen Welt leben (müssen), am Rande der Gesellschaft. Aber das Buch hier gibt eine breite Darstellung, wie sich der Müll seit den Menschen und mit den Menschen über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat.
Dadurch erhält man zwangsläufig einen neuen Blick. Ich mochte die sachliche Darstellung mit vielen Quellen sehr. Der Autor ist dabei keinesfalls belehrend oder wertend, es ist sehr objektiv gehalten. Aber gerade das regt zum Nachdenken an. Man bleibt zurück mit dem Willen die Dinge mehr wertzuschätzen, reparieren statt neu kaufen. Es geht um unser aller Zukunft.
Fazit: sehr informativ und wertvoll.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, PDF
Wenn heute Archäologen mit glänzenden Augen auf Bruchstücke von Keramik und Glas, Knochenreste oder bearbeitetes Metall stoßen, ist die Freude groß. Dass sie dabei häufig in den Abfallgruben der früherer Generationen stöbern, ist den Fachleuten klar. Denn …
Mehr
Wenn heute Archäologen mit glänzenden Augen auf Bruchstücke von Keramik und Glas, Knochenreste oder bearbeitetes Metall stoßen, ist die Freude groß. Dass sie dabei häufig in den Abfallgruben der früherer Generationen stöbern, ist den Fachleuten klar. Denn weggeworfen hat man unnütze oder beschädigte Dinge schon immer. Das meiste jedoch wurde wieder verwertet. So hat man schon in der Frühzeit Metallteile eingeschmolzen oder zerbrochene Keramik als Straßenbelag verwendet. Intakte Gebrauchsgegenstände oder Schmuck findet man nur mehr selten, als Grabbeigaben etwa. So gesehen, könnten unsere Müllhalden das El Dorado für Archäologen der fernen Zukunft sein, oder?
Historiker und Autor Roman Köster erzählt eine spannende, gut lesbare Geschichte des Mülls von der Vormoderne bis heute, von Knochenresten bis zu Plastikmüllstrudeln. Er zeigt auch, dass Recycling keine neue Idee ist, sondern etwa in der DDR große Bedeutung hatte. Er streift auch das Sammeln von Metallen während der Weltkriege, als man Kirchenglocken, Türbeschläge oder Denkmälern von unliebsamen früheren Helden eingeschmolzen hat, um Kriegsmaterial für den aktuellen Krieg zu fertigen. Auch das groß angelegte Sammeln von Schmuck, das unter dem Motto „Gold gab ich für Eisen“in die Geschichte eingegangen ist, wird erwähnt. Nicht erwähnt wird, das zu allen Zeiten als „Leichenfleddern“ bekannte, Absuchen von Schlachtfeldern, um brauchbare Uniformen und Waffen einer Wiederverwendung zuzuführen. Dass hierbei Geld oder Schmuck den Besitzer gewechselt hat, ist eine andere Geschichte.
Interessantes gibt es auch zur Geschichte der Müllabfuhr zu lesen: Dass viele Städte schon früh Müllsammler beschäftigt haben, um die noch unbefestigten Straßen halbwegs sauber zu halten. Dass die Vereinheitlichung von Müllsammelgefäßen und Müllsammelfahrzeugen einen großen Schritt zur Abfallbeseitigung beigetragen hat. Köster weist darauf hin, dass die Müllabfuhr oft in privaten Händen (und damit manchmal im Argen) lag. Heute ist sie zu überwiegendem Teil unter kommunaler Verwaltung.
Meine Meinung:
Das Buch ist höchst informativ. Allerdings springt der Autor immer wieder durch Zeit und Raum. Und das, wie das Beispiel Stadthygiene zeigt, innerhalb weniger Sätze von Paris zum revolutionären China ins postkoloniale Indien nur um anschließend im Zarenreich zu landen. Das lässt das Buch manchmal unstrukturiert erscheinen.
In seinem letzte Kapitel widmet er sich der Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll. Hier glaubt er den Beginn des Desasters benennen zu können: 1969 hätte der bekannte Forscher und Reisende Thor Heyerdahl bei einer Kajak im Pazifik größere Mengen Kunststoff beobachten können. Woher dieser schwimmende Müll wohl kam?
Der Autor bietet, wie er in seiner Einleitung darstellt, eine globale Geschichte des Müll. Dabei spannt er den zeitlichen Bogen von der Frühgeschichte bis in die Gegenwart. Er erklärt das Wachstum einiger Städte ab dem Mittelalter, dass Stadtmauern Fluch und Segen gewesen sind und welchen Anteil der Müll an Seuchen wie Pest und Cholera hat(te).
Wie mit den Müllbergen umgehen? Deponieren? Verbrennen? Oder doch gar nicht erst entstehen lassen? Leider gibt es hier kein Patentrezept.
Dies ist alles sehr interessant, zumal sich im Anhang dazu ein Literaturverzeichnis von 35 Seiten und Anmerkungen von 60 Seiten finden, um zusätzliche Informationen zu erfahren. Diese Fülle an Informationen überfordert den interessierten Laien möglicherweise ein wenig. Zahlreiche Abbildungen ergänzen dieses Sachbuch zur Geschichte des Mülls.
Fazit:
Ein sehr interessantes Buch zur Geschichte des Mülls von der Frühgeschichte der Menschheit bis zur Gegenwart. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für