Caroline Schmitt
Gebundenes Buch
Monstergott
Roman 'Oh Gott, ist das ein gutes Buch!' Benjamin von Stuckrad-Barre
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Eigentlich haben Ben und Esther alles, was sie brauchen: eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus und wichtige Funktionen in ihrer Gemeinde - dem göttlich funkelnden Safe Space, in dem der Pastor teure Sneaker trägt, seine Frau Highlights aus der Predigt auf Instagram teilt und Gott uns so sehr liebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, und so weiter.Doch Ben hat ein Problem, das zwischen ihm und seinem göttlichen Vater steht. Niemand weiß davon, nicht mal seine Schwester Esther. Je verzweifelter er sich aus den Fängen der Sünde befreien will, desto mehr tyrannisiert sie sein Leben.Es...
Eigentlich haben Ben und Esther alles, was sie brauchen: eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus und wichtige Funktionen in ihrer Gemeinde - dem göttlich funkelnden Safe Space, in dem der Pastor teure Sneaker trägt, seine Frau Highlights aus der Predigt auf Instagram teilt und Gott uns so sehr liebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, und so weiter.
Doch Ben hat ein Problem, das zwischen ihm und seinem göttlichen Vater steht. Niemand weiß davon, nicht mal seine Schwester Esther. Je verzweifelter er sich aus den Fängen der Sünde befreien will, desto mehr tyrannisiert sie sein Leben.
Esther hat ihr Leben lang gelernt, dass sich die Frau unterordnet. Das steht in der Bibel. Das ist Gottes Wille. Aber sie will endlich ernst genommen werden als eigenständiger Mensch und als Musikerin. Als sie einen verloren geglaubten, aber nie vergessenen Menschen von früher wiedertrifft, spürt sie einen Hunger nach der Welt da draußen, die gar nicht so verdorben wirkt.
Monstergott erzählt von zwei Geschwistern, für die es überlebenswichtig wird, ihren Glauben und seine Regeln infrage zu stellen - und damit alles, was sie kennen.
»Caroline Schmitt schreibt furchtlos präzise über den Hunger nach Glauben und die Verzweiflung am eigenen Menschsein. Ihre Protagonisten sind einem so fremd und dann doch so nah, dass man nicht weiß, ob man sie umarmen oder lieber vor ihnen wegrennen möchte.« Alina Bronsky
»Falls wir Menschen uns versehentlich kurz mal glücklich und frei fühlen sollten, hilft unsere teuflischste Erfindung uns rasch zurück in die Misere: Religion. Caroline Schmitt erzählt in Monstergott furios und hochkomisch von dieser freiwilligen Selbstunterdrückung, die von Erlösung plappert und doch nur Schmerz zu bieten hat. Dolles Aua, super Buch.« Benjamin von Stuckrad-Barre
Doch Ben hat ein Problem, das zwischen ihm und seinem göttlichen Vater steht. Niemand weiß davon, nicht mal seine Schwester Esther. Je verzweifelter er sich aus den Fängen der Sünde befreien will, desto mehr tyrannisiert sie sein Leben.
Esther hat ihr Leben lang gelernt, dass sich die Frau unterordnet. Das steht in der Bibel. Das ist Gottes Wille. Aber sie will endlich ernst genommen werden als eigenständiger Mensch und als Musikerin. Als sie einen verloren geglaubten, aber nie vergessenen Menschen von früher wiedertrifft, spürt sie einen Hunger nach der Welt da draußen, die gar nicht so verdorben wirkt.
Monstergott erzählt von zwei Geschwistern, für die es überlebenswichtig wird, ihren Glauben und seine Regeln infrage zu stellen - und damit alles, was sie kennen.
»Caroline Schmitt schreibt furchtlos präzise über den Hunger nach Glauben und die Verzweiflung am eigenen Menschsein. Ihre Protagonisten sind einem so fremd und dann doch so nah, dass man nicht weiß, ob man sie umarmen oder lieber vor ihnen wegrennen möchte.« Alina Bronsky
»Falls wir Menschen uns versehentlich kurz mal glücklich und frei fühlen sollten, hilft unsere teuflischste Erfindung uns rasch zurück in die Misere: Religion. Caroline Schmitt erzählt in Monstergott furios und hochkomisch von dieser freiwilligen Selbstunterdrückung, die von Erlösung plappert und doch nur Schmerz zu bieten hat. Dolles Aua, super Buch.« Benjamin von Stuckrad-Barre
Caroline Schmitt, Jahrgang 1992, studierte Journalismus an der University of the Arts London. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin für Deutschlandfunk Kulturund die Deutsche Welle. 2023 erschien ihr literarisches Debüt Liebewesen.
Produktdetails
- Verlag: Park X Ullstein
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 28. August 2025
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 131mm x 27mm
- Gewicht: 340g
- ISBN-13: 9783988160546
- ISBN-10: 3988160547
- Artikelnr.: 73786615
Herstellerkennzeichnung
park x ullstein
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
»Mit viel Gespür für Zwischentöne reißt Caroline Schmitt der Religion zwischen Gebet und Doppelmoral die Maske runter [...].« Linn Könnecke emotion 20250901
»'Monstergott' ist eine packende Auseinandersetzung mit Religion, Selbstwerdung und Freundschaft. [...] Dabei überzeugt Schmitts Roman durch seinen klaren, flüssigen Stil, bewegende Innenansichten und lebendige Dialoge.« Moritz Holler WDR Westart 20251004
Also ehrlich gesagt, bin ich ein wenig ratlos. Sicherlich ist es ein interessantes Buch, aber irgendwie plätschert es für mich so vor sich her. Da ich bereits viele Bücher zu dem Thema gelesen habe, ist dieses nicht unbedingt eines, dass ich zu meinen Favoriten zählen würde. …
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Also ehrlich gesagt, bin ich ein wenig ratlos. Sicherlich ist es ein interessantes Buch, aber irgendwie plätschert es für mich so vor sich her. Da ich bereits viele Bücher zu dem Thema gelesen habe, ist dieses nicht unbedingt eines, dass ich zu meinen Favoriten zählen würde. Die Handlung mutet einer Sekte an, deren Vorgehen gebetsmühlenartig an die Gemeinde weitergegeben wird. Das I-Tüpfelchen ist der moderne Pfarrer, der selber den menschlichen Gelüsten nicht abgeneigt ist. Nun ja…
Ben und Esther, zwei Geschwister leben in einer Wohngemeinschaft zusammen und haben ein denkbar gutes Verhältnis. Ihr Leben ist geprägt von der christlichen Lehre, die ihnen bereits als Kinder vermittelt und zu einem wichtigen Bestandteil ihres Daseins geworden ist. Sowohl Ben und Esther hadern mit einigen dieser Lehren und versuchen verzweifelt Lösungen für sich zu finden.
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Über Zugehörigkeit und Glauben, Schuld und Selbstbefreiung: 4,5⭐️
Nachdem mir Caroline Schmitts Debütroman „Liebewesen“ sehr gut gefallen hatte, war ich schon sehr gespannt auf ihren neuen Roman mit dem sicher polarisierenden Titel „Monstergott“. Auch …
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Über Zugehörigkeit und Glauben, Schuld und Selbstbefreiung: 4,5⭐️
Nachdem mir Caroline Schmitts Debütroman „Liebewesen“ sehr gut gefallen hatte, war ich schon sehr gespannt auf ihren neuen Roman mit dem sicher polarisierenden Titel „Monstergott“. Auch der Roman selbst wird gewiss widersprüchliche Gefühle bei den Leser*innen hervorrufen.
Erzählt wird die Geschichte der Geschwister Esther und Ben. Sie wuchsen in einem sehr religiösen Umfeld auf, gehören auch als junge Erwachsene noch derselben konservativen Freikirche an. Der Glauben und die Gemeinde bestimmen seit jeher ihr gesamtes Leben, ihre Freizeitgestaltung, ihren Freundeskreis und ihr soziales Umfeld. In diesem „Safe Space“ ist äußerlich alles hip und modern, der charismatische Pastor trägt teure Sneakers, seine Frau teilt die Highlights der Predigten auf Instagram.
Doch Ben hat ein Problem, ein Geheimnis, von dem noch nicht einmal seine ihm ansonsten sehr nahestehende Schwester weiß. Mit allen Mitteln versucht er, sich aus den „Fängen der Sünde“ zu befreien, doch immer wieder scheitert er daran.
Esther dagegen hat von Klein auf gelernt, dass Frauen fürsorgliche Wesen sind und sich im Leben stets unterordnen muss, so steht es auch in der Bibel geschrieben. Doch sie möchte endlich als eigenständiger Mensch wahrgenommen werden, möchte als Musikerin nicht nur die Gottesdienste gestalten, sondern erfolgreich sein. Als sie ihren früheren Freund Paul wiedersieht, gerät ihre Glaubenswelt ins Wanken und ihr Lebenshunger erwacht.
Die starren Regeln der Glaubensgemeinschaft, der Alltag der Geschwister und ihre Überzeugungen – all das weckte sehr gemischte Gefühle in mir. Ich denke, viele werden solch ein Leben nicht nachvollziehen können. Doch das ist gar nicht nötig, um das Buch gut zu finden.
Caroline Schmitt hat für ihren Roman ein „unbequemes“ Thema gewählt, mit dem eventuell nicht jede*r etwas anfangen kann. Doch auch für nicht-religiöse Menschen ist die Geschichte gut nachfühlbar.
Die Autorin schreibt sehr klug und feinfühlig. Sie schafft es, dass man sich gut in die Gedanken und Gefühle der Protagonist*innen hineinversetzen kann, auch wenn man ihre Ansichten selbst nicht teilt.
Besonders gegen Ende hin überzeugt das Buch durch die gelungene Darstellung der Selbstbefreiung der Geschwister.
„Monstergott“ ist gewiss kein Feel-Good-Roman, keine einfache Lektüre. Es ist ein aufrüttelndes und kluges Buch, das uns einen Blick öffnet in die Strukturen strenger religiöser Gemeinschaften (und auch die Bigotterie, die oft dahinter steht!) - und den Mut bzw. schweren Weg, sich daraus zu lösen.
4,5⭐️
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Die Geschwister Ben und Esther gehören seit ihrer Kindheit zu einer Freikirche. Sie versuchen, ihr Leben für Jesus zu leben, folgen den Regeln ihrer Kirche und engagieren sich dort auch so viel es ihnen möglich ist. Die Kirche scheint auf den ersten Blick sehr modern zu sein, mit …
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Die Geschwister Ben und Esther gehören seit ihrer Kindheit zu einer Freikirche. Sie versuchen, ihr Leben für Jesus zu leben, folgen den Regeln ihrer Kirche und engagieren sich dort auch so viel es ihnen möglich ist. Die Kirche scheint auf den ersten Blick sehr modern zu sein, mit einem coolen, offensichtlich aufgeschlossenem Pfarrer und einer Social Media Präsenz. Aber Esther muss erkennen, dass sie sich als Frau in der Gemeinde nicht so entfalten kann, wie sie es möchte, und Ben, dass Sexualität sich in der Gemeinde nur auf Mann und Frau bezieht und er sich in eine andere Richtung entwickelt…
Die Autorin bringt in dem Buch alles auf den Punkt. Wie sie das tägliche Leben der Geschwister zwischen Glauben und moderner Arbeitswelt und später die Gewissenskonflikte der beiden beschreibt, ist beeindruckend und sehr glaubhaft.
Beim Lesen von „Monstergott“ musste ich oft an das Lied von Genesis „Jesus, he knows me“ denken, da an einigen Stellen das „do as I say, don’t do as I do“ und die Bigotterie sehr offensichtlich werden. Gleichzeitig kann man als Leser aber auch nachvollziehen, warum Ben und Esther die Gemeinde als Heimat ansehen und warum es so schwer ist auszusteigen.
Das Ende fand ich ein bisschen zu abrupt, ich hätte gerne gewusst, wie die beiden in ihren „neuen“ Leben klarkommen, aber das hätte den Rahmen des Romans wahrscheinlich gesprengt und ändert nichts daran, dass das Buch absolut lesenswert ist.
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Dieses Buch kam für mich genau zur richtigen Zeit! Ich brauchte ein Buch, welches mich thematisch abholt, oberflächlich wirkt und tief reingeht.
Es geht um Esther und Ben, Bruder und Schwester. Gläubige. Überzeugte Gläubige. Sie leben in einer konservativen Gemeinschaft, …
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Dieses Buch kam für mich genau zur richtigen Zeit! Ich brauchte ein Buch, welches mich thematisch abholt, oberflächlich wirkt und tief reingeht.
Es geht um Esther und Ben, Bruder und Schwester. Gläubige. Überzeugte Gläubige. Sie leben in einer konservativen Gemeinschaft, beteiligen sich aktiv am Leben und richten es nach Gott und Jesus aus. Die Fassade steht, es scheint als sei alles super - und beide glücklich. Aber wie das eben im Leben ist, trügt der Schein: Esther bricht aus diesem Gefüge aus, wolle sich nicht unterordnen und frei sein - und auch Ben bringt ein "düsteres" Geheimnis mit.
Ich liebte schon "Liebeswesen", aber "Monstergott" legt nochmal eine Schippe drauf. Es geht um patriarchale (und religiöse) Machtstrukturen, es geht um Zwang und Unterdrückung. Ums hinterfragen und zurechtrücken. Ums abrücken und ausbrechen. Ich liebte alles an diesem Buch!
Danke!
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Caroline Schmitt legt mit „Monstergott" einen eindringlichen Roman vor, der sich mit den Mechanismen einer streng religiösen Gemeinschaft und deren Auswirkungen auf das Leben junger Menschen auseinandersetzt. Dabei stehen die Geschwister Esther und Ben im Mittelpunkt, die beide auf …
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Caroline Schmitt legt mit „Monstergott" einen eindringlichen Roman vor, der sich mit den Mechanismen einer streng religiösen Gemeinschaft und deren Auswirkungen auf das Leben junger Menschen auseinandersetzt. Dabei stehen die Geschwister Esther und Ben im Mittelpunkt, die beide auf ihre Weise versuchen, mit den rigiden Glaubensstrukturen aufzuwachsen.
Für mich war besonders Esthers Perspektive der stärkere Teil der Erzählung. Ihre Gefühle, ihr innerer Konflikt und die Suche nach Selbstbestimmung waren nachvollziehbar und berührend. Mir hat gefallen, dass sie sich für Belange der Frauen einsetzt. Bei Ben hingegen empfand ich manche Handlungen als sehr heftig und schwer nachzuvollziehen, was meinen Zugang zu seiner Figur erschwert hat.
Immer wieder stellte ich mir die Frage, ob es sich bei der dargestellten Freikirche um „konfliktträchtige“ Gruppierungen spricht oder wo man hier die Grenze zwischen einer Freikirche und einer konfliktträchtigen Gruppierung zieht. Der Roman zeichnet gut nach, wie subtil und zugleich massiv solche Strukturen auf Einzelne wirken können. Dennoch hätte ich mir an einigen Stellen mehr Hintergrundwissen gewünscht, insbesondere zu den Eltern. Wie sehr sind sie selbst in diese Glaubensgemeinschaft eingebunden? Waren sie schon von Geburt an Teil davon? Welchen Druck haben sie – bewusst oder unbewusst – an ihre Kinder weitergegeben? Diese Leerstellen haben für mich Fragen offen gelassen, die den Roman noch stärker hätten machen können.
Hervorheben möchte ich allerdings den Schreibstil von Caroline Schmitt. Dieser ist klar, verständlich und flüssig. Ihre Sätze tragen den Text mit Leichtigkeit, sodass man sehr gut folgen kann und beinahe durch die Seiten fliegt. Dieses Leseerlebnis habe ich sehr geschätzt.
Insgesamt ist es ein packender, gut geschriebener Roman, der wichtige Themen anspricht, mich aber nicht in allen Figuren und in manchen offenen Fragen vollständig überzeugen konnte.
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Das Cover von "Monstergott" von Caroline Schmitt hat mich sofort angesprochen und passt hervorragend zu der Thematik des Buches. Der angebissene Apfel als Symbol für die Sünde. Die Geschwister Ben und Esther wachsen im christlichen Glauben auf. Ich vermute, in einer …
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Das Cover von "Monstergott" von Caroline Schmitt hat mich sofort angesprochen und passt hervorragend zu der Thematik des Buches. Der angebissene Apfel als Symbol für die Sünde. Die Geschwister Ben und Esther wachsen im christlichen Glauben auf. Ich vermute, in einer freikirchlichen Gemeinschaft. Beide lieben Gott aus tiefstem Herzen und um ihm zu gefallen versuchen sie asketisch zu leben und kämpfen gleichzeitig gegen ihre persönlichsten und intimsten Bedürfnisse an, die ihnen als Verderbtheit vermittelt wird. Diese Zerrissenheit zwischen dem unerschütterlichen Glauben und den Selbstzweifeln nicht gut genug zu sein, vermittelt Caroline Schmitt auf die eindrucksvollste Weise. Ihr Sprachstil ist klar und unaufgeregt und trotzdem ist es ein Roman der aufwühlt, wütend und traurig macht und die Frage aufkommen lässt, ob Religion ein Fluch oder ein Segen ist, ob es ein Monstergott oder ein guter Gott ist und was religiöse Fanatiker so alles als angeblich Gottes Wille auslegen.
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Bekannte Themen, solide erzählt
Der Roman beleuchtet das Leben von Ben und Esther, Geschwistern, die tief in einer charismatischen Kirchengemeinde verwurzelt sind. Besonders gelungen fand ich den Perspektivwechsel zwischen den beiden Figuren. Durch den flüssigen Schreibstil konnte ich …
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Bekannte Themen, solide erzählt
Der Roman beleuchtet das Leben von Ben und Esther, Geschwistern, die tief in einer charismatischen Kirchengemeinde verwurzelt sind. Besonders gelungen fand ich den Perspektivwechsel zwischen den beiden Figuren. Durch den flüssigen Schreibstil konnte ich mich gut in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen, obwohl ich persönlich keinerlei Erfahrung mit Kirche oder sektenähnlichen Strukturen habe. Gerade das hat es mir leicht gemacht, die inneren Konflikte nachzuvollziehen: Bens verzweifeltes Ringen mit seiner „Sünde“ und Esthers stilles Aufbegehren gegen das festgeschriebene Frauenbild.
Dennoch blieb bei mir ein zwiespältiger Eindruck zurück. Die Themen, die der Roman behandelt – Glaubenszwang, patriarchale Strukturen, Schuld und Scham –, sind ohne Frage brisant und gesellschaftlich relevant. Aber sie sind in Literatur und Reportagen schon vielfach aufgearbeitet worden. Leider hatte ich das Gefühl, dass dieser Roman keinen wirklich neuen Blickwinkel eröffnet oder etwas Überraschendes hinzufügt. Vieles wirkte für mich eher wie eine Nacherzählung bekannter Konflikte, sodass sich keine frische Perspektive ergab.
Auch fragte ich mich am Ende, was mir das Buch eigentlich vermitteln wollte. Es bleibt eine atmosphärische und durchaus emotional nachvollziehbare Geschichte, die die Zwänge religiöser Gemeinschaften spürbar macht. Aber eine klare Botschaft oder ein Aha-Moment, der über die Darstellung hinausgeht, habe ich nicht gefunden.
Alles in allem: solide geschrieben, mit glaubwürdigen Figuren und gelungenen Perspektivwechseln, aber inhaltlich etwas zu vertraut und ohne echten Mehrwert. Wer sich mit den Themen Glaube, Macht und Abhängigkeit im religiösen Umfeld bisher wenig beschäftigt hat, könnte hier einen Einstieg finden. Für erfahrenere Leser*innen wirkt es eher wie ein Déjà-vu.
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Caroline Schmitt did it again!
Caroline Schmitt hat mich schon mit ihrem Debüt „Liebewesen“ begeistern können und legt mit „Monstergott“ thematisch anders, aber nicht weniger genial nach. Ich bin und war schon immer Atheistin, stand einem Buch über die …
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Caroline Schmitt did it again!
Caroline Schmitt hat mich schon mit ihrem Debüt „Liebewesen“ begeistern können und legt mit „Monstergott“ thematisch anders, aber nicht weniger genial nach. Ich bin und war schon immer Atheistin, stand einem Buch über die Dynamiken einer Freikirche daher interessiert und gleichzeitig wachsam gegenüber.
Ich erkenne in ihrem neuen Roman viel aus dem Vorgänger wieder und hoffe sehr darauf, dass sich dieser Stil auch in Zukunft verfestigt. Schmitt schreibt auf eine leise Art über ernste Dinge und setzt einen deutlichen Fokus auf Solidarität und menschliche Unterstützung. Dass sie es ohne extreme Dramaelemente trotzdem schafft, die sexistischen und queerfeindlichen Machtstrukturen religiöser Gemeinden am Beispiel einer Freikirche nicht nur abzubilden, sondern auch einzuordnen, spricht für ihr literarisches Talent.
Das Geschwisterpaar im Fokus, Ben und Esther, erzählt abwechselnd - ein Element, das ich sehr schätze, weil es Geschichten Vielschichtigkeit verleihen kann. Beide sind sehr fest in ihrem Glauben und der Gemeinde verwurzelt, Ben noch einmal mehr als Esther. Letztere begibt sich schon recht früh im Buch in ihren Abnabelungsprozess, weil ihr die patriarchale Auslegung der Bibel aufstößt.
Bens Prozess empfand ich als intensiver und um ein Vielfaches suggestiver. Schmitt deutet hier ganz viel nur an, wird am Ende aber doch klar genug. Auch generell würde ich sagen, dass der Roman seine finale Wirkung erst bei den Lesenden entfaltet und gar nicht einmal so viel klar vorgibt. Ich finde das insofern ausreichend, weil Schmitt es trotzdem schafft, ihre eigene Position zu vermitteln.
Ich habe noch nie Einblicke in religiöse Gemeinschaften gehabt, Kritik insbesondere an christlichen Institutionen aber natürlich zuhauf mitbekommen. Glaube sollte den einzelnen Personen vorbehalten sein, sobald Strukturen jedoch die Macht haben, das „richtiges“ Verhalten zu diktieren, richtet es meiner Meinung nach echten Schaden an. Und das sieht scheinbar auch die Autorin so.
Die Figuren sind vielschichtig und in ihrer teils tiefen Verzweiflung so greifbar, dass ich tatsächlich oft ergriffen war. Nicht zuletzt aufgrund der Liebe und Solidarität, die sich von Religionsvorgaben nicht begrenzen lässt - genau das braucht es, um Menschen von kirchlich geprägten Schuld- und Schamgedanken zu befreien. Außerdem stehen die Betroffenen und ihre Befreiungsgeschichte zu jedem Zeitpunkt im Zentrum - und nicht etwa Rache oder Abrechnung.
Caroline Schmitt schafft es erneut, mich restlos zu begeistern - und das bei einem Thema, dem ich durchaus skeptisch gegenüberstehe (der Glaube an Gott nimmt schon viel Raum ein). Sie schreibt auf eine beobachtende Art, die den Figuren Raum zum Fühlen und den Lesenden Raum für eigene Interpretationen lässt. Ihre Ironie setzt sie an den exakt richtigen Stellen ein, um die Schwere etwas aufzulockern. Ich würde jeden nächsten Roman der Autorin wieder ungesehen lesen!
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Ein Buch mit vielen spannenden Ansätzen, aber ein bisschen zu wenig von allem
„Monstergott“ ist Caroline Schmitts zweites Buch. Der Roman dreht sich um zwei Geschwister und eine christliche Sekte und berührt somit viele existenzielle Themen: Glaube, Familie, Identität, …
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Ein Buch mit vielen spannenden Ansätzen, aber ein bisschen zu wenig von allem
„Monstergott“ ist Caroline Schmitts zweites Buch. Der Roman dreht sich um zwei Geschwister und eine christliche Sekte und berührt somit viele existenzielle Themen: Glaube, Familie, Identität, Selbstbestimmung und nicht zuletzt Geschlechterverhältnisse. Eine spannende Thematik, die jedoch in der Umsetzung leider etwas zu oberflächlich bleibt.
Ben und Esther sind beide seit ihrer Kindheit Teil einer sektenartigen Freikirche mit einem zutiefst konservativen Weltbild. Für die beiden Geschwister bedeutet die Kirche Heimat und Familie, und dass die Gemeinschaft ihnen Lebensregeln vorgibt, empfinden beide zunächst als nicht schlimm und „gottgewollt“. Für Lesende ist natürlich von vornherein klar, dass diese Kirche alles andere als harmlos ist und ihre Mitglieder bis in intimste Bereiche wie Sexualität und Ehe hinein kontrolliert. Doch für die beiden Hauptfiguren, vor allem für Esther, die als Frau in den Kirchenstrukturen massiv benachteiligt wird, wird erst nach und nach klar, dass sie aus diesem zerstörerischen System ausbrechen müssen.
Was mir an „Monstergott“ gut gefiel, ist, dass das Buch nicht aufmerksamkeitsheischend an das Thema herangeht. Es greift nicht zu drastischen Bildern oder extremen Entwicklungen, sondern zeigt „das ganz normale Leben“ innerhalb einer Sektenstruktur. Für Lesende wird greifbar, warum Ben und Esther zunächst nicht aus diesem System ausbrechen können – oder es überhaupt wollen. Allerdings hält die Geschichte auch keine Überraschungen bereit. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich wirkt das Buch sehr ruhig und relativ unaufregend. Die meisten Entwicklungen zeichnen sich von Anfang an ab, und sprachlich ist der Text solide, aber keinesfalls besonders originell. Zugleich bedient das Buch auch so manches Klischee: So wird die Doppelmoral der Oberhäupter auf recht vorhersehbare Weise veranschaulicht (ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten).
Insgesamt würde ich „Monstergott“ als ein wenig zahnlos beschreiben. Ein spannendes Thema, glaubwürdige Figuren, aber einfach etwas zu wenig Biss in der Zuspitzung von Gedanken, Konflikten und Figurenentwicklung. Es ist keinesfalls ein schlechtes Buch, aber eben auch keines, das besonders lange im Gedächtnis bleiben wird.
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Lese-Highlight
In "Monstergott" hat Caroline Schmitt ein interessantes & komplexes Thema aufgegriffen: den Glauben. Dazu finde ich das Cover mit dem Apfel (vom Baum der Erkenntnis) sehr passend gewählt.
Es geht um Esther & Ben, die seit Kindheit an eng verbunden mit der …
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Lese-Highlight
In "Monstergott" hat Caroline Schmitt ein interessantes & komplexes Thema aufgegriffen: den Glauben. Dazu finde ich das Cover mit dem Apfel (vom Baum der Erkenntnis) sehr passend gewählt.
Es geht um Esther & Ben, die seit Kindheit an eng verbunden mit der Gemeinde einer Freikirche aufwachsen. Neben dem Glauben geht es um die Rolle der Frau (Gottes Frauenbild) & Sexualität.
Der Schreibstil der Autorin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Locker & packend und auf den Punkt gebracht. Ich hatte gleich Bilder der Geschwister im Kopf. Das Leben in der Gemeinschaft der Freikirche wird anschaulich & realistisch dargestellt (es passt zu den Erfahrungen, die ich in meinem Umfeld dazu gemacht habe).
Dieses Leben ist festen Regeln unterworfen. Die Autorin vermittelt nachvollziehbar, wie jungen Menschen Zweifel kommen können und diese Regeln kritisch hinterfragt werden. Die Konflikte von Esther & Ben sind greifbar. Auf der einen Seite der "sichere Hafen" der Gemeinde und auf der anderen Seite der Wunsch nach Freiheit.
Ist Gott gerecht? Können wir sein Wirken nachvollziehen? Steht der Glaube über dem Wissen? Das sind Fragen, die dieser Roman aufwirft. Aussagen, wie Gottes Absicht für eine Ehe ist es nicht, glücklich zu machen, sondern heilig, laden zum Nachdenken ein.
Dieser Roman verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich nicht hinter dem Glauben zu verstecken, eigene Entscheidungen zu treffen & eigene Wege zu gehen.
Der Autorin ist es auf nur 240 Seiten auf grossartige Art & Weise gelungen, die Geschichte von Esther & Ben einfühlsam und doch direkt & eindringlich zu erzählen.
Ein Lese-Highlight.
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