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Ein Buch wie ein Gesang auf die Natur. Der Mistral ist ein unberechenbarer Fallwind, der auch das Leben in einem malerischen Dorf der Haute-Provence bestimmt. Als die junge Marie auf Olivier trifft, gerät ihr wohlbehütetes Leben aus den Fugen.Die junge und strahlend schöne Marie lebt in ihrem malerischen Heimatdorf in der Haute-Provence wohlbehütet mit ihrer Familie zusammen. Als sie jedoch den attraktiven Olivier küsst, wird sie aus der Bahn geworfen. Nie gekannte Gefühle erfüllen die junge Frau. Aber Olivier zieht weiter, und Maries heile Welt stürzt ein. Sie kann den junge Mann nich...
Ein Buch wie ein Gesang auf die Natur. Der Mistral ist ein unberechenbarer Fallwind, der auch das Leben in einem malerischen Dorf der Haute-Provence bestimmt. Als die junge Marie auf Olivier trifft, gerät ihr wohlbehütetes Leben aus den Fugen.Die junge und strahlend schöne Marie lebt in ihrem malerischen Heimatdorf in der Haute-Provence wohlbehütet mit ihrer Familie zusammen. Als sie jedoch den attraktiven Olivier küsst, wird sie aus der Bahn geworfen. Nie gekannte Gefühle erfüllen die junge Frau. Aber Olivier zieht weiter, und Maries heile Welt stürzt ein. Sie kann den junge Mann nicht mehr vergessen und zerbricht an ihrer Sehnsucht.In diesem Meisterwerk der französischen Literatur spielt der
Mistral eine besondere Rolle. Der allgegenwärtige Fallwind spiegelt die Gefühle Maries wider: Ist sie verliebt, weht er sanft - ist sie bewegt, stürmt er.Dieser Roman wurde meisterhaft neu übersetzt und begeistert auch durch seine Naturbeschreibungen und seine wunderbare Sprache.Die Wiederentdeckung eines vergessenen Schatzes der französischen Literatur in grandioser Neuübersetzung. Eine Verbeugung vor der zornigen Natur, dem einfachen Leben und dem weiblichen Mut.Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Amelie Thoma.
Mistral eine besondere Rolle. Der allgegenwärtige Fallwind spiegelt die Gefühle Maries wider: Ist sie verliebt, weht er sanft - ist sie bewegt, stürmt er.Dieser Roman wurde meisterhaft neu übersetzt und begeistert auch durch seine Naturbeschreibungen und seine wunderbare Sprache.Die Wiederentdeckung eines vergessenen Schatzes der französischen Literatur in grandioser Neuübersetzung. Eine Verbeugung vor der zornigen Natur, dem einfachen Leben und dem weiblichen Mut.Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Amelie Thoma.
Maria Borrély wurde 1890 in Marseille geboren und lebte ein Leben voller Kämpfe. 'Das letzte Feuer', der zweite von insgesamt vier Romanen, die innerhalb weniger Jahre entstanden, wurde 1931 bei Gallimard veröffentlicht. Maria Borrélys Wunsch, selbst zu schreiben, reifte in der Künstler-Gruppe, der sie neben Jean Giono, dem Maler Bernard Thévenet, Gabriel Péri, Édouard Peisson und Paul Maurel angehörte.
Produktdetails
- Verlag: Kanon, Berlin
- Originaltitel: Sous Le Vent
- Seitenzahl: 127
- Erscheinungstermin: 15. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 131mm x 17mm
- Gewicht: 218g
- ISBN-13: 9783985680696
- ISBN-10: 3985680698
- Artikelnr.: 66287577
Herstellerkennzeichnung
Kanon Verlag Berlin GmbH
Belziger Straße 35
10823 Berlin
info@kanon-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Eine erstaunliche Wiederentdeckung macht Rezensent Helmut Böttiger mit dem ersten Roman von Maria Borrély, einer heute längst vergessenen, in der Résistance und der kommunistischen Bewegung aktiven Autorin aus der Provence. Ihr Buch schildert das Leben der jungen Marie und ihrer Familie in elliptischen Ausschnitten, neben der Landarbeit steht dabei vor allem der kalte (und titelgebende) Wind Mistral im Zentrum, der alles in seiner Gewalt hat, so Böttiger. Die Sprache scheint ihm hierbei viel wichtiger als der Inhalt, die expressiven, ausdrucksstarken Sentenzen wirken "wie aus Blöcken gehauen" und die Perspektive bleibt durchgängig dezidiert weiblich und mit einem Blick für soziale Fragen ausgestattet, lobt er. Ein trotz seiner Kürze wuchtiges und wichtiges Buch, urteilt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Reichtum an Farben, ein eigentümlicher Klang, eine unmittelbare Kraft bis in die kleinsten Sätze der Dialoge.« André Gide
Der Roman "Mistral" von Maria Borrély wurde von Amelie Thoma ins Deutsche übersetzt und erscheint im Kanon Verlag Berlin.
In einem kleinen Dorf der Haute-Provence leben die Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts als einfache Bauern, deren Leben von der täglichen Arbeit …
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Der Roman "Mistral" von Maria Borrély wurde von Amelie Thoma ins Deutsche übersetzt und erscheint im Kanon Verlag Berlin.
In einem kleinen Dorf der Haute-Provence leben die Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts als einfache Bauern, deren Leben von der täglichen Arbeit bestimmt wird. Dort lebt auch die junge und schöne Marie, die sich um die Wäsche und den Haushalt kümmert, Oliven und Mandeln erntet und gerade zur Frau erblüht. Als sie die Oliven zur Ölmühle bringt, lernt sie den attraktiven Olivier kennen verliebt sich in ihn und wird durch ihre Gefühle überwältigt. Maries geordnetes Leben beginnt zu wanken als Olivier seiner Wege geht. Die Liebe trifft Marie wie eine Naturgewalt, wie der Mistral, der das Leben der Menschen in dem Dorf bestimmt.
Dieser Roman führt in die malerische Landschaft der Haute-Provence mit ihren Lavendel- und Weizenfeldern, mit Öl- und Mandelbäumen und Kräutern und wilden Pflanzen. Eine bezaubernde Gegend, die die Autorin sehr stimmungsvoll beschreibt und so vor dem geistigen Auge des Lesenden abbildet. Gleichzeitig zeigt sie unterschiedliche Phasen des Mistral, der als kalter, starker Fallwind aus den Alpen die Gegend heimsucht. Dieser Wind spiegelt die Gefühle der Protagonistin Marie wieder, die ihre erste Verliebtheit erlebt und fröhlich und glücklich ist, dann aufgeregt und erregt, später enttäuscht wird, zu Tode betrübt ist und an ihrer Sehnsucht zerbricht.
In diesem Roman wird auf wunderbar einfühlsame Weise die Landschaft der Haute-Provence geschildert, die sich unter den Jahreszeiten und dem einfallenden Mistral verändert. So wie sich Marie durch die Liebe verändert, verändert sich auch der Mistral.
Der ausdrucksstarke Erzählstil Maria Borrélys wird in der deutschen Übersetzung von Amelie Thoma spürbar gemacht. Sie schafft es, durch die Landschaftsbeschreibungen und die der Bewohner der Haute-Provence eine bildhafte Szenerie zu zeigen, die teilweise wunderschön und dann auch etwas bedrohlich wirkt. Die einfachen Bauern sind arbeitssam, bescheiden und leben mit und von der Natur. Sie sind abhängig von den Witterungen und man erlebt sie während ihrer harten Arbeit auf dem Feld oder bei der Ernte, Lebenswünsche oder Sehnsüchte erfüllen sich bei ihnen selten. Die Pflichten gehen vor, die Träume vergehen, so wird gesagt.
Maries Gefühle, die anfänglichen Schmetterlinge im Bauch, ihre Glücksgefühle, dann die Traurigkeit und Verzweiflung im Hinblick auf die hoffnungslose Liebe habe ich gespannt verfolgt. Mir war früh klar, wie ihr Schicksal ausgehen würde. Aber während der Lektüre habe ich gehofft, dass ihre Familie, besonders ihre Mutter sie auffangen und ihr über diese Enttäuschung hinweg helfen würden.
Die Sprachweise ist ungewöhnlich, die Sätze wirken teilweise abgehackt, die Namen der Personen werden mit "der" oder "die" angeführt, was mich sehr gestört hat. Dafür wird in der Beschreibung der Landschaft und der Szenerie der Bauernhöfe und Häuser eine fast schon poetische Sprache genutzt, die mich entzückt eingenommen hat.
Sehr interessant ist auch das Nachwort der Übersetzerin Amelie Thoma, die aus dem Leben der Maria Borrély und ihrer literarischen Werke berichtet.
Es war eine wunderschöne Erfahrung, in dieses Buch mit der tragischen Liebesgeschichte eintauchen zu dürfen und dabei die Lebensbedingungen, die Landschaft und den Mistral mitzuerleben. Wer Naturschilderungen mag, wird dieses Buch dafür lieben. Aber es ist auch ein besonderes Leseerlebnis, dass sich zu lesen lohnt.
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Wiederentdecktes und neu übersetztes Kleinod
Eine tragische Liebesgeschichte in den französischen Bergen, begleitet von außergewöhnlichen Naturbeschreibungen. Amelie Thoma hat diesen französischen Klassiker neu übersetzt. Eine eine junge Frau auf die Suche nach sich …
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Wiederentdecktes und neu übersetztes Kleinod
Eine tragische Liebesgeschichte in den französischen Bergen, begleitet von außergewöhnlichen Naturbeschreibungen. Amelie Thoma hat diesen französischen Klassiker neu übersetzt. Eine eine junge Frau auf die Suche nach sich selbst und der großen Liebe begibt – immer dabei begleitet von der malerischen Landschaft der Haute-Provence, so lautet der Klappentext bzw. die Beschreibung des Verlages.
Dieser Roman hat mich sehr fasziniert und beeindruckt. Es ist ein ganz besonderer Schreibstil, sehr sprachgewaltig, den Maria Borrély benutzt. Es sind tolle Beschreibungen der Landschaft und auch der Menschen. Man kann sich die Kargheit, die Lebensumstände und die Abhängigkeit der Menschen von der Natur, daher auch der Name des Romans, Mistral (nach einem Wind) sehr gut vorstellen. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und trotz der an sich wenigen Handlung ist es ein außergewöhnlicher, ruhiger und poetischer Roman. Die Menschen lebten ganz anders als heute, waren viel abergläubischer und viel mehr den Naturgewalten ausgesetzt.
Für alle Leser, die mal etwas ganz anderes lesen möchten. Sehr lesenwert!
Weiterhin hat das gebundene Buch ein wunderschönes Cover, welches an ein Gemälde erinnert.
Ich vergebe für dieses wiederentdeckte Kleinod gerne 5 Sterne.
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In einem Dorf der Haute-Provence zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt die junge Marie im Kreise ihrer Familie. In ihrer täglichen Arbeit hilft sie beim Sammeln von Oliven und Mandeln und bei der Herstellung von Öl. Zuhause kümmert sie sich liebevoll um ihre kleineren Geschwister. Als …
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In einem Dorf der Haute-Provence zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt die junge Marie im Kreise ihrer Familie. In ihrer täglichen Arbeit hilft sie beim Sammeln von Oliven und Mandeln und bei der Herstellung von Öl. Zuhause kümmert sie sich liebevoll um ihre kleineren Geschwister. Als sie den Müllersgehilfen Olivier Roure kennenlernt, spürt sie sofort eine besondere Verbindung zwischen sich und dem jungen Mann. Bei einem gemeinsamen Ausflug kommen sich die beiden näher. Doch, was Marie nicht weiß: Olivier ist bereits einer anderen versprochen...
Als die Übersetzerin Amelie Thoma bei einem Sommerurlaub in der Provence eher zufällig auf Maria Borrélys (1890 - 1963) kleinen Roman "Sous le vent" aus dem Jahre 1929 stieß, machte sie sich "auf eine ländlich-pittoreske Erzählung gefasst". So erfahren wir es im ausführlichen und informativen Nachwort des jüngst im Kanon Verlag als deutsche Neuübersetzung erschienenen "Mistral". Doch, was sie entdeckte, war "ein echtes literarisches Kleinod", das ausgerechnet in jenem Dorf spielte, in dem sie sich gerade befand. Ein Glücksgriff, auch für die deutsche Leserschaft.
Ein unglücklich verliebtes junges Mädchen, ein Wetterphänomen im Titel und eine Frau als Urheberin. Wer jetzt an Emily Brontës "Sturmhöhe" denken mag, liegt nicht ganz falsch, da es durchaus Parallelen zwischen den Beziehungen Cathy/Heathcliff und Marie/Olivier gibt. Allerdings ist Olivier eher eine Art Anti-Heathcliff. Denn während der emotionale "Sturmhöhe"-Bösewicht selbst wie ein Orkan durch die Wuthering Heights fegte, entpuppt sich Olivier als laues Lüftchen, der die Liebesbotschaft seiner Verehrerin kurzerhand zerreißt. Die Naturbeschreibungen Maria Borrélys übertreffen diejenigen Emily Brontës hingegen sogar noch um ein Vielfaches. Womit wir auch schon bei der großen Stärke von "Mistral" angekommen sind. Tatsächlich entpuppt sich der Roman als regelrechte Sprachgewalt. Ob nun der Titelheld oder seine Schwester, die Montagnère, ob die Hitze des Sommers oder die eiskalten Fallwinde - Maria Borrély ist eine Meisterin des Nature Writing, das es damals so allerdings noch gar nicht gab. Auf nahezu jeder Seite zischt und grollt es und man ist als Leser geneigt, zu überprüfen, ob der Hut noch sitzt. Wenn man denn beim Lesen einen trägt. Allein diese Beschreibungen machen aus "Mistral" ein überwältigendes Ereignis, das ich in dieser Art noch nicht kennengelernt habe. Allenfalls Lafcadio Hearns "Chita" mag diesbezüglich in seinem eindringlichen ersten Teil mithalten können, oder ansatzweise Irene Solàs "Singe ich, tanzen die Berge". Wobei Maria Borrély im Vergleich zur Katalanin glücklicherweise auf zu viel Lautmalerei verzichtet.
Eine weitere Qualität von "Mistral" ist die völlig unkonventionelle Erzählstruktur. Denn Maria Borrély scheint sich um literarische Konventionen überhaupt nicht zu scheren. Da wird in den Zeiten hin- und hergewirbelt, als hätte hier der Mistral selbst seine Hände im Spiel. Vom Präsens ins Präteritum und wieder zurück, manchmal innerhalb eines Absatzes. Eine kleine Brise Perfekt darf natürlich auch nicht fehlen. Das ist einerseits gerade zu Beginn anstrengend, doch andererseits auch herrlich erfrischend und eben anders. "Eigentümlich", wie es Literatur-Nobelpreisträger André Gide formulierte, der übrigens einen erheblichen Anteil daran hatte, dass "Sous le vent" 1930 bei Gallimard erscheinen durfte. "Merkwürdig und seltsam" würde sicherlich auch passen. Oder auch perfekt unperfekt und dabei voller Leidenschaft.
Wenn man "Mistral" kritisieren möchte, bietet der Roman durchaus Angriffspunkte. Die Figuren bleiben mit einer noch zu erwähnenden Ausnahme eher blass. Die poetischen Vergleiche Borrélys passen nicht immer, sie gleiten manchmal ins Schwülstige ab und werden zu häufig eingesetzt. Auf der Handlungsebene passiert über weite Strecken verhältnismäßig wenig. Nur störte mich all dies mit zunehmender Dauer überhaupt nicht mehr, da es "Mistral" irgendwann und klammheimlich gelang, mich komplett für das Werk und die Autorin einzunehmen. Fast so, als hätte ein besonders gewaltiger Sturm irgendwann eine nicht mehr zu durchdringende Staubschicht auf diese Kritikpunkte gelegt.
Neben der wirklich wundervollen - und sicherlich nicht einfachen - Übersetzung von Amelie Thoma möchte ich abschließend noch die wohl stärkste Figur des Romans vorstellen. Es handelt sich dabei um den fast 80-jährigen Moisson, Maries Großonkel, dem zwar nur wenige Auftritte gestattet werden, die dafür aber umso erstaunlicher sind. Denn dieser Moisson spricht nicht nur wie ein biblischer Prophet, er scheint auch einer zu sein. Moisson klagt in einer kurzen Zornesrede die Menschheit an, zu wenig für den Umweltschutz und das Tierwohl zu tun. In einem Roman, der fast 100 Jahre alt ist. Das ist nahezu unglaublich und genial, denn seine Ausführungen sind von so erschreckender Aktualität, dass ich mich erst einmal vergewissern musste, ob sich beim Jahr der Erstveröffentlichung nicht doch irgendwo ein Zahlendreher eingeschlichen hat...
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Provenceliebe trifft auf das Drama
Maria Borrély beschreibt hier in „Mistral“ das malerische Leben in einem Dorf in der Haute Provence in einer vergangenen Zeit, sie schreibt sich ihre Liebe für diese Landschaft von der Seele. Aber nicht nur dies beschreibt sie. Sie …
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Provenceliebe trifft auf das Drama
Maria Borrély beschreibt hier in „Mistral“ das malerische Leben in einem Dorf in der Haute Provence in einer vergangenen Zeit, sie schreibt sich ihre Liebe für diese Landschaft von der Seele. Aber nicht nur dies beschreibt sie. Sie beschreibt auch wie der Mistral, eine unberechenbare Kraft wütet, dieses beschauliche Leben in dem Dorf in der Haute Provence durcheinanderbringt.
Marie geht wie alle anderen Menschen im Dorf auch ihrer Arbeit nach. Das Dorf floriert. Mehr oder weniger. Denn die Lage des Dorfes ist für seine Bewohner in seiner Hochlage auch anstrengend und so sind manche fortgezogen, haben örtlich weniger anstrengende Lebenssitze gewählt. Die Natur und der Jahreslauf bestimmen die zu erledigenden Arbeiten und die Dorfbewohner haken die Dinge auf ihrer To-Do-Liste ab, mit diesen Arbeiten zieht die Zeit vorbei.
Doch der Jahreslauf bestimmt auch für die Menschen etwas. Und so trifft die Liebe auf Marie. In Gestalt des vom Wind daher gewehten Olivier. Doch Marie verwechselt sein Begehren mit der Liebe, mit ihrer Liebe. Und so weht der Wind ihren herzallerliebsten Olivier wieder weg. Zurück bleibt eine zerstörte Marie, die bis vor kurzem noch straight ihrer Arbeit nachgegangen ist.
Marie wird klar, dass sie einer Lüge aufgesessen ist und Marie ist stolz. Und so geht sie den Weg der Stolzen, sie kann nicht mit ihrer Schande leben, die in dem Dorf sicher ein Dauerthema war. Sie war durch Olivier stigmatisiert worden.
Die Autorin Maria Borrély wurde 1890 in Marseille geboren, „Mistral“ erschien 1930 bei Gallimard unter dem Titel „Sous le Vent“. Ist 1930 die Zeit einen Roman zu veröffentlichen, in dem männliche Eroberungslust angeklagt wird? Mutig von Maria Borrély solch ein Buch zu schreiben, wie ich finde. Und auch schön, dass solch ein Buch bei Gallimard herausgebracht wurde. Denn nicht nur die Liebe zur Haute Provence wird in diesem Buch deutlich. Auch eine Kritik an der patriarchalen Lebens- und Denkweise kommt hier lautstark zum Vorschein, wie ich finde.
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Die raue Naturwelt der Hochprovence spiegelt es wieder, das Innere eines Menschen
Marie, die älteste Tochter einer großen Bauernfamilie, ist tief eingebunden in ihre Welt, ein hart arbeitendes Familienmitglied in Haus und Hof und herzlichst die jüngeren Geschwister betreuend. Das …
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Die raue Naturwelt der Hochprovence spiegelt es wieder, das Innere eines Menschen
Marie, die älteste Tochter einer großen Bauernfamilie, ist tief eingebunden in ihre Welt, ein hart arbeitendes Familienmitglied in Haus und Hof und herzlichst die jüngeren Geschwister betreuend. Das Leben ist schwer, aus dem Einklang mit der Natur ist inzwischen ein stetiger Kampf darum geworden, dem Klima, den ausgemergelten Böden noch etwas abzugewinnen, genug zu ernten, um die Familie durch das Jahr zu bringen. Und trotzdem liebt das junge Mädchen ihr Dasein, die Natur um sie herum. Für sie ist sie mehr Einklang wie Feind. Doch dann macht Marie die Bekanntschaft eines jungen Knechts, dem sie erste Zärtlichkeiten gewährt. Für sie ist es die große Liebe, für ihn ein Spiel, denn bald darauf heiratet er eine Mitgiftstarke junge Frau aus der Umgebung. Marie wirft dies vollkommen aus der Bahn. Es reißt sie hinab in einen Strudel voller Verzweiflung und überwallenden Gefühlen. Und an ihrer Seite ist dabei nur der Mistral, ein Fallwind, der ähnlich ihrer inneren Verletztheit, über das Land hinwegweht und ihr ihr einst sonniges harmonisches Gemüt entreißt. Wird sie die Kraft aufbringen, sich ihm zu entwinden und wieder aufzustehen, die Balance zu ihrer Seite hin zurückzugewinnen, wie es den Menschen, die hier leben und ihrem bäuerlichen Tagewerk nachgehen, immer wieder geradeso gelingt.
Dies ist ein hochgradig poetisches vom Naturerleben geprägtes kleines auf seine ganz eigene Art faszinierendes Werk, das einen, nach einer gewissen Anlaufzeit, hineinzieht in einen
Takt, der bald zu einem fulminanten Strudel wird, der einen immer tiefer hineinzieht in sein und ihr inneres Sein und bei dem die Entscheidung noch aussteht, ob Marie dieser Rausch entgültig verschlingt oder man ihm obsiegt.
Man würde diese Geschichte wohl dem Genre Naturewriting zuordnen, verbunden mit einem menschlichen Gegenüber, dem 'sein Schicksal' widerfährt. Für mich steht dies hier einfach für die Kunst des Wortes, welches die Autorin bis an die Grenzen 'naturbelassen' ausreizt.
Und das sollte man sich unbedingt einmal erleben lassen.
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