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Wie gestaltete sich das soziale Zusammenleben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Arten als eine eng verwobene Gemeinschaft in prähistorischer Zeit? In verschiedensten Disziplinen der Geistes-, Sozial- und Lebenswissenschaften werden verstärkt gesellschaftliche Grundannahmen über nichtmenschliche Arten hinterfragt. Die aus dieser Wende entstandenen neuen Fragestellungen verbreiten sich auch in der Archäologie. Archäolog_innen haben begonnen, traditionelle Ansätze zu überdenken, um Beziehungen zwischen Menschen und (anderen) Tieren in all ihrer Diversität zu erforschen. Im Zuge dieses…mehr

Produktbeschreibung
Wie gestaltete sich das soziale Zusammenleben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Arten als eine eng verwobene Gemeinschaft in prähistorischer Zeit? In verschiedensten Disziplinen der Geistes-, Sozial- und Lebenswissenschaften werden verstärkt gesellschaftliche Grundannahmen über nichtmenschliche Arten hinterfragt. Die aus dieser Wende entstandenen neuen Fragestellungen verbreiten sich auch in der Archäologie. Archäolog_innen haben begonnen, traditionelle Ansätze zu überdenken, um Beziehungen zwischen Menschen und (anderen) Tieren in all ihrer Diversität zu erforschen. Im Zuge dieses Perspektivwechsels in der Erforschung von Mensch-Tier-Verhältnissen intensiviert sich auch die Auseinandersetzung mit sozialen, politischen und ideologischen Dimensionen verschiedener Lebensweisen in frühen Gesellschaften. Wir erkennen zunehmend, welche zentrale Rolle Mensch-Tier-Beziehungen bei der Gestaltung und Konstruktion auch prähistorischer Gesellschaften eingenommen haben.In diesem Band wird das gängige archäologische Narrativ von Tieren als passiver, ausbeutbarer Nahrungsressource in Frage gestellt. Damit zeichnet das Buch ein komplexes Bild prähistorischer Mensch-Tier-Verhältnisse. Es legt eine multiperspektivische Studie zu soziokulturellen Praktiken und Vorstellungen damaliger Menschen anhand der spätneolithischen (ca. 6200-5600 v.u.Z) und frühäneolithischen (ca. 4800-4350 v.u.Z.) Siedlung Monjukli Depe im heutigen Turkmenistan vor, die sich von gegenwärtigen westlichen Kategorisierungsformen der Beziehungen zwischen Menschen und Tieren deutlich unterscheiden. Auf Basis einer umfangreichen Sammlung von rund 53.000 Tierknochen aus den Ausgrabungen in Monjukli Depe verfolge ich als analytischen Untersuchungsrahmen einen integrativen Ansatz, der 1.) die archäozoologische Untersuchung der faunalen Überreste, 2.) die Analyse der zoomorphen Repräsentationen als miniaturisierte Tonobjekte sowie 3.) Multi-Isotopenanalysen am ausgewählten Skelettmaterial kombiniert.DasWerk zeigt Wege auf, natur- und kulturwissenschaftliche Sichtweisen in einem analytischen Spektrum an Methoden so zu integrieren, dass Interspezies-Relationen in vergangenen Gemeinschaften holistischer und damit realistischer als bislang rekonstruiert werden können. Die Neubetrachtung der Gemeinschaft als Interspezies-Gebilde stellt den innovativen Ansatz schließlich in einen gesellschaftspolitischen Rahmen. Der Band bietet damit auch einen Referenzrahmen für multiperspektivisch ausgerichtete Untersuchungen von Interspezies-Relationen.ContentsDanksagungAbbildungsverzeichnisTabellenverzeichnis1. Einleitung2. Theoretischer Rahmen3. Forschungsüberblick4. Monjukli Depe und die Tiere5. Monjukli Depe und die figürliche Darstellung von Tieren6. Monjukli Depe und die Lebensweise von Schafen/Ziegen7. Diskussion: Mensch-Tier-Dynamiken in Monjukli Depe8. Literaturverzeichnis9. Anhang
Autorenporträt
Dr Jana Eger is an archaeologist specialized in zooarchaeological and isotopic analysis of animal remains to understand how the social coexistence of humans and non-human species contribute to the formation of communities of people and (other) animals in past societies. While pursuing a B.A. and M.A. at the Institute of Near Eastern Archaeology at the Freie Universität (FU) Berlin, she spent study visits in Rome (ERASMUS at La Sapienza) and at Cornell University in Ithaca (N.Y., US:A) with a grant from the PROMOS program. She completed her doctorate at the FU Berlin within the framework of the Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS) in the program: Landscape Archaeology and Architecture. During her academic career she participated in various field projects, i.e., in Turkmenistan, Iran and Germany. Currently, she is working as a post-doctoral researcher in the DFG-Project ISOSIBERIA based at the Eurasia Department of the German Archaeological Institute.