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Das europäische Neolithikum zeichnet sich durch eine Vielzahl von Umgangsweisen mit menschlichen Körpern von Toten aus. Der archäologische Diskurs zu Mensch, Körper und Tod stützte sich für das Neolithikum traditionell jedoch auf Körperbestattungen. Dies ist unter anderem auf die in der westlichen Welt vorherrschende Idealvorstellung von Totenruhe und der Deponierung eines Körpers an einem, oft separat dafür vorgesehenen Ort zurückzuführen.In der letzten Zeit gerieten jedoch Deponierungen fragmentierter und mitunter auch manipulierter menschlicher Überreste in den Fokus des Interesses, nicht…mehr

Produktbeschreibung
Das europäische Neolithikum zeichnet sich durch eine Vielzahl von Umgangsweisen mit menschlichen Körpern von Toten aus. Der archäologische Diskurs zu Mensch, Körper und Tod stützte sich für das Neolithikum traditionell jedoch auf Körperbestattungen. Dies ist unter anderem auf die in der westlichen Welt vorherrschende Idealvorstellung von Totenruhe und der Deponierung eines Körpers an einem, oft separat dafür vorgesehenen Ort zurückzuführen.In der letzten Zeit gerieten jedoch Deponierungen fragmentierter und mitunter auch manipulierter menschlicher Überreste in den Fokus des Interesses, nicht zuletzt durch die Zunahme neuer archäologischer Funde, die sich mit traditionellen Begriffen und Konzepten nicht ohne weiteres erklären lassen. Eine wachsende Zahl solcher Funde fordert die Archäologie heraus, sich mit diesen Themen aus neuen Perspektiven zu beschäftigen.Der vorliegende Band integriert theoretische Reflexionen zur Bedeutung des menschlichen Körpers und zur Wahrnehmung des Übergangs vom Leben zum Tod, wie sie anhand von Bestattungen und Deponierungen menschlicher Überreste und archäologischer Funde untersucht werden können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem neolithischen Mitteleuropa. Mit Hilfe verschiedener interdisziplinärer und theoretischer Ansätze wird anhand von Fallstudien deutlich, dass etablierte Praktiken und performative Akte des Umgangs mit dem menschlichen Körper hochkomplex sind und daher auch gemeinsam aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden sollten.Der aus einer Tagungssektion in Würzburg 2019 hervorgegangene Sammelband vereint dabei Beiträge zu verschiedenen Gebieten und neolithischen Subperioden, wie der Linearbandkeramik, der Trichterbecherkultur und dem subalpinen Spätneolithikum, darunter prominente Fundkomplexe. Eingerahmt werden diese von Aufsätzen, die sich kritisch mit der archäologischen Erforschung des Umgangs von Tod und mit Toten auseinandersetzen und einem zusammenfassenden Überblick zu den Beiträgen des Sammelbandes geben.
Autorenporträt
Dr. Nadia Balkowski works as a scientific consultant at the LVR office for preservation and care of field monuments. As part of a DFG-funded project, she gained her PhD at the University of Cologne with a study on settlement organization, mobility and woodworking of the Linear Pottery Culture site at Arnoldsweiler (in prep.). In 2019 she received a travel grant from the Roman-Germanic Commission of the German Archaeological Institute. In addition to the Archaeology of the Rhineland, she is particularly concerned with the Linear Pottery Culture period and the Neolithic period in Europe in general.

Dr. Kerstin P. Hofmann is Director of the Romano-Germanic Commission in Frankfurt/Main. Previously, she was a scholarship holder at the German Archaeological Institute in Rome and worked for the excellence cluster Topoi in Berlin. Her research interest focus on death rituals, space and collective identities and human-thing relations in Europe during the Metal Ages. She is author of Der rituelle Umgang mit dem Tod (2008) and co-editor of several anthologies, e. g. Massendinghaltung in der Archäologie (2016) and Between Memory Sites and Memory Networks (2017).