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Ein Appartement am Montmartre, ein erfüllender Beruf, Freunde: Eigentlich könnte Nathalie Cottard glücklich sein. Warum aber bringt sie dann ein Wasserschaden so aus der Fassung? Fehlt ihr doch etwas? Als ihr Wohnungsnachbar, der scheue Robert Bernthaler, auf den Plan tritt, muss sie sich eine ganz neue, entscheidende Frage stellen: eine Pariser Buchhändlerin und ein deutscher Korkenverkäufer - kann das gut gehen?
Dr. Rainer Moritz, geb. 1958 in Heilbronn, war vor seiner Tätigkeit als Leiter des Literaturhauses in Hamburg, Programmchef und Cheflektor bei Reclam Leipzig. Anschließend, von 1998 an, kam er als Programmgeschäftsführer des Hoffmann und Campe Verlags nach Hamburg. 2015 wurde ihm vom Hamburger Senat der Ehrentitel 'Professor' verliehen.
Produktdetails
- Piper Taschenbuch Bd.5964
- Verlag: Piper
- Seitenzahl: 237
- Erscheinungstermin: 14. September 2010
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 121mm x 21mm
- Gewicht: 242g
- ISBN-13: 9783492259644
- ISBN-10: 3492259642
- Artikelnr.: 29749585
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Fabelhafte Wellness-Welt
Das chansonselige Romandebüt von Rainer Moritz
Ganz jung sind sie beide nicht mehr, und sie haben Geschmack. Robert, der deutsche Korkenspezialist, wählt seine dezent modischen Anzüge im süddeutschen Fabrikverkauf aus und schwärmt für alte Stillleben. Seine Nachbarin Nathalie arbeitet in einer Pariser Buchhandlung, liebt zartes Aprikosenaroma, trägt ihre ersten Fältchen mit Fassung und hat seit langem genug von rücksichtslosen "Rammlern". Gereift und erfahren, verachtet sie jene Männer, die über sich nur in unvollständigen Sätzen sprechen können.
So stilvoll geht es zu in dem Romandebüt von Rainer Moritz, der sich für seine Liebesgeschichte ein passendes Ambiente ausgesucht hat.
Das chansonselige Romandebüt von Rainer Moritz
Ganz jung sind sie beide nicht mehr, und sie haben Geschmack. Robert, der deutsche Korkenspezialist, wählt seine dezent modischen Anzüge im süddeutschen Fabrikverkauf aus und schwärmt für alte Stillleben. Seine Nachbarin Nathalie arbeitet in einer Pariser Buchhandlung, liebt zartes Aprikosenaroma, trägt ihre ersten Fältchen mit Fassung und hat seit langem genug von rücksichtslosen "Rammlern". Gereift und erfahren, verachtet sie jene Männer, die über sich nur in unvollständigen Sätzen sprechen können.
So stilvoll geht es zu in dem Romandebüt von Rainer Moritz, der sich für seine Liebesgeschichte ein passendes Ambiente ausgesucht hat.
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Die deutsch-französische Begegnung entspinnt sich in einem Pariser Mietshaus am Fuße des Montmartre, Robert kann von seinem winzigen Balkon sogar einen Zipfel der berühmten Kirche Sacré-Coeur erspähen. Unten im Haus logiert, wie es sich für einen typischen Pariser Roman gehört, die Concierge und schikaniert die Mieter, während ein Wasserschaden in den oberen Etagen die beiden Nachbarn Nathalie Cottard und Robert Bernthaler einander näherbringt.
So belanglos, wie die Geschichte beginnt, setzt sie sich fort. Robert und Nathalie treffen sich immer öfter, erzählen sich aus ihrem Leben, schlafen miteinander, bummeln über Friedhöfe und durch Museen, schreiben sich Postkarten und launige SMS, schlafen wieder miteinander und wissen bis zum Ende nicht so recht, ob aus ihrer wechselseitigen Anziehung tatsächlich eine tragfähige Verbindung werden kann. Dabei führen die beiden unentwegt geistreich-witzige Gespräche, in denen Pointe auf Pointe folgt. So ungefähr klingt es in all den Ratgebern, die gutverdienenden Großstadt-Singles Tipps für das nächste Rendezvous geben: Mit Charme, Einfühlsamkeit und einem Spritzer Ironie kommt man schneller ans Ziel. Robert, der versierte Verkäufer von Weinkorken, entspricht perfekt dem Bild des sensiblen modernen Mannes, wie ihn sich jede Leserin von Kontaktanzeigen erträumen mag: erfolgreich im Beruf, ohne zu sehr auf die Karriere zu achten, selbstkritisch und wortgewandt, aufmerksam und spendabel, ein passabler Koch und schließlich - Krönung des ganzen - auch noch ein einfallsreicher Liebhaber. Wenn Nathalie einmal nicht gurrt, preist die lebhafte Neununddreißigjährige den Charme ihrer Wahlheimat Paris, führt Robert in versteckte Lokale und bemüht sich nach Kräften, jenen leichten und unverklemmten Optimismus an den Tag zu legen, den Flirt-Ratgeber unserer Tage ebenfalls als Erfolgsrezept empfehlen. Da sich Rainer Moritz dafür entschieden hat, die einzelnen Kapitel seines Romans aus wechselnder Perspektive zu erzählen, kommen wir nicht umhin, ihm bis in die intimen Gedanken seiner Protagonistin folgen zu müssen.
Doch allem Gurren zum Trotz - wichtiger sind für Rainer Moritz, der nicht nur den Stadtführer "Mit Proust durch Paris" verfasst hat, sondern auch ein informatives kleines Buch über den deutschen Schlager, die Reminiszenzen an das französische Chanson. Schon das Motto des Romans stammt von Dalida, die einst in Deutschland mit ihrem Lied über den "Tag, als der Regen kam" berühmt wurde; ihr freizügiges Denkmal am Pariser Montmartre wird zum Treffpunkt von Nathalie und Robert. Aber auch andere große Chansonniers - Gilbert Bécaud, Jean Ferrat, Charles Aznavour und Michel Sardou - finden sich zu einer melodischen Hintergrundmusik zusammen, die dem Roman ganz offenbar jenen "kessen Charme" verleihen soll, der Robert an Nathalies Wohnung so gefällt.
Moritz, der das Hamburger Literaturhaus leitet, kennt sich auf dem Buchmarkt und im Verlagsgeschäft aus. Sicher hat er bei der Konzeption seines Debüts bedacht, dass Romane vorwiegend von Frauen gelesen werden, schließlich beschreibt er die Zielgruppe seines Buches selbst: "Möchtest du eine Geliebte haben, die ... eine gut sortierte Buchhandlung führt, wo die Arzt- und Notarsgattinnen nach Lesestoff - bitte nichts zu Aufregendes und Blutrünstiges - fahnden und die Buchhändlerin für eine literaturkritische Koryphäe halten?" Diese können "Madame Cottard" bedenkenlos als den idealen Wellness-Roman für die Leserschaft ab vierzig empfehlen. Für mehr allerdings auch nicht.
SABINE DOERING
Rainer Moritz: "Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe". Roman. Piper Verlag, München und Zürich, 2009. 240 S., geb., 16,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
So belanglos, wie die Geschichte beginnt, setzt sie sich fort. Robert und Nathalie treffen sich immer öfter, erzählen sich aus ihrem Leben, schlafen miteinander, bummeln über Friedhöfe und durch Museen, schreiben sich Postkarten und launige SMS, schlafen wieder miteinander und wissen bis zum Ende nicht so recht, ob aus ihrer wechselseitigen Anziehung tatsächlich eine tragfähige Verbindung werden kann. Dabei führen die beiden unentwegt geistreich-witzige Gespräche, in denen Pointe auf Pointe folgt. So ungefähr klingt es in all den Ratgebern, die gutverdienenden Großstadt-Singles Tipps für das nächste Rendezvous geben: Mit Charme, Einfühlsamkeit und einem Spritzer Ironie kommt man schneller ans Ziel. Robert, der versierte Verkäufer von Weinkorken, entspricht perfekt dem Bild des sensiblen modernen Mannes, wie ihn sich jede Leserin von Kontaktanzeigen erträumen mag: erfolgreich im Beruf, ohne zu sehr auf die Karriere zu achten, selbstkritisch und wortgewandt, aufmerksam und spendabel, ein passabler Koch und schließlich - Krönung des ganzen - auch noch ein einfallsreicher Liebhaber. Wenn Nathalie einmal nicht gurrt, preist die lebhafte Neununddreißigjährige den Charme ihrer Wahlheimat Paris, führt Robert in versteckte Lokale und bemüht sich nach Kräften, jenen leichten und unverklemmten Optimismus an den Tag zu legen, den Flirt-Ratgeber unserer Tage ebenfalls als Erfolgsrezept empfehlen. Da sich Rainer Moritz dafür entschieden hat, die einzelnen Kapitel seines Romans aus wechselnder Perspektive zu erzählen, kommen wir nicht umhin, ihm bis in die intimen Gedanken seiner Protagonistin folgen zu müssen.
Doch allem Gurren zum Trotz - wichtiger sind für Rainer Moritz, der nicht nur den Stadtführer "Mit Proust durch Paris" verfasst hat, sondern auch ein informatives kleines Buch über den deutschen Schlager, die Reminiszenzen an das französische Chanson. Schon das Motto des Romans stammt von Dalida, die einst in Deutschland mit ihrem Lied über den "Tag, als der Regen kam" berühmt wurde; ihr freizügiges Denkmal am Pariser Montmartre wird zum Treffpunkt von Nathalie und Robert. Aber auch andere große Chansonniers - Gilbert Bécaud, Jean Ferrat, Charles Aznavour und Michel Sardou - finden sich zu einer melodischen Hintergrundmusik zusammen, die dem Roman ganz offenbar jenen "kessen Charme" verleihen soll, der Robert an Nathalies Wohnung so gefällt.
Moritz, der das Hamburger Literaturhaus leitet, kennt sich auf dem Buchmarkt und im Verlagsgeschäft aus. Sicher hat er bei der Konzeption seines Debüts bedacht, dass Romane vorwiegend von Frauen gelesen werden, schließlich beschreibt er die Zielgruppe seines Buches selbst: "Möchtest du eine Geliebte haben, die ... eine gut sortierte Buchhandlung führt, wo die Arzt- und Notarsgattinnen nach Lesestoff - bitte nichts zu Aufregendes und Blutrünstiges - fahnden und die Buchhändlerin für eine literaturkritische Koryphäe halten?" Diese können "Madame Cottard" bedenkenlos als den idealen Wellness-Roman für die Leserschaft ab vierzig empfehlen. Für mehr allerdings auch nicht.
SABINE DOERING
Rainer Moritz: "Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe". Roman. Piper Verlag, München und Zürich, 2009. 240 S., geb., 16,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Eine erfrischend amüsante Erzählung um zwei einsame Seelen, die sich im nächtlichen Paris näher kommen.", Badische Neueste Nachrichten, 15.07.2010
Nathalie, die Buchhändlerin, die es aus Grenoble nach Paris verschlagen hat, und Robert, der Korkenexperte aus dem Raum Tübingen, den sein schwäbischer Arbeitgeber in die Seine-Metropole versetzt hat, wohnen im gleichen Appartmenthaus am Montmartre. Beide sind nicht mehr ganz jung, …
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Nathalie, die Buchhändlerin, die es aus Grenoble nach Paris verschlagen hat, und Robert, der Korkenexperte aus dem Raum Tübingen, den sein schwäbischer Arbeitgeber in die Seine-Metropole versetzt hat, wohnen im gleichen Appartmenthaus am Montmartre. Beide sind nicht mehr ganz jung, haben sich in ihrem Alltag eingerichtet, die Träume und Illusionen über die Liebe hat die Realität des Leben bereits gewaltig schrumpfen lassen. Ein Wasserrohrbruch in Nathalies Wohnung führt dazu, dass sich die beiden so unterschiedlichen Charaktere kennen lernen. Ganz vorsichtig nähern sie sich einander an, als der eher distanzierte Robert seine Hilfe anbietet. Vor der bezaubernden Kulisse von Sacre Coeur und den kleinen Cafés beginnt eine zarte, fast morbide Liebesgeschichte, geprägt von Vorsicht und der Angst vor Verletzung, aber auch von der Sehnsucht, der Einsamkeit zu entfliehen. Bis zur letzten Zeile bleibt offen, ob aus den beiden ein Paar werden kann, zumal eigentlich Nathalie zurück nach Grenoble sollte und Roberts Korkenhersteller andere Pläne für den deutschen Mitarbeiter hat. Obwohl nichts wirklich Spannendes passiert, möchte man das Buch schon nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen. Eine hinreißende Lektüre für den Urlaub oder für lange Winterabende, die Lust auf die Fortsetzung macht.
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Nathalie, eine alleinstehende Buchhändlerin und Robert, ein alleinstehender Deutscher, wohnen beide im selben Haus in Paris. Aber erst durch einen Wasserrohrbruch über Nathalies Wohnung lernen sie sich näher kennen, weil Robert ganz spontan seine Hilfe anbietet. Das überrascht …
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Nathalie, eine alleinstehende Buchhändlerin und Robert, ein alleinstehender Deutscher, wohnen beide im selben Haus in Paris. Aber erst durch einen Wasserrohrbruch über Nathalies Wohnung lernen sie sich näher kennen, weil Robert ganz spontan seine Hilfe anbietet. Das überrascht ihn selber, doch Nathalie entpuppt sich als äußerst attraktive Gesprächspartnerin und auch Nathalie ist überrascht, dass ihr Roberts ruhige Art so gut gefällt. Beide kommen sich näher, ja, aber die Art wie der Autor dieses schreibt finde ich sehr schön. Dieser Roman kommt ganz ohne wörtliche Rede aus, doch die Unterhaltungen zwischen Robert und Nathalie sind wunderbar lebendig geschildert und obwohl hier ganz normales Leben stattfindet, ohne einschneidende, spannende Ereignisse, mag man dieses Buch nicht aus der Hand legen. Der Autor hat so lebensnah, berührend geschrieben, dass es ganz ohne diese Dinge auskommt. Ein schöner, ruhiger, doch fesselnder Roman über die Liebe, die einen überall und immer begegnen kann.
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