PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
An einem Bachufer im Mühlviertel werden Knochen freigespült, der Schädel weist schwere Brüche auf. Schnell findet die Polizei heraus, dass es die Überreste einer Jugendlichen sind, die vor 14 Jahren verschwand. Damals glaubten alle, Stefanie sei weggelaufen. In ihrem Tagebuch entdeckt die Polizei Hinweise darauf, dass Nora, die zur selben Clique wie Stefanie gehörte, etwas mit deren Tod zu tun hatte. Als Diana versucht, Beweise für die Unschuld ihrer Freundin Nora zu finden, kommt sie dem Mörder so nahe, dass dieser erneut zuschlägt.
Eva Reichl wurde in Oberösterreich geboren und lebt mit ihrer Familie im unteren Mühlviertel. Nach einer kaufmännischen Ausbildung arbeitet sie heute als Controllerin. Ihre Leidenschaft für kreative Ausdrucksformen unterschiedlicher Art entdeckte sie schon früh. Mit ihrer Mühlviertler Krimiserie um Chefinspektor Oskar Stern und den Thrillern rund um Diana Heller verwandelt sie ihre Heimat, das wunderschöne Mühlviertel, in einen Tatort getreu dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Böse liegt so nah?
Produktdetails
- Diana Heller 3
- Verlag: Gmeiner-Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 10628
- Seitenzahl: 280
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 201mm x 123mm x 22mm
- Gewicht: 314g
- ISBN-13: 9783839206287
- ISBN-10: 3839206286
- Artikelnr.: 69199850
Herstellerkennzeichnung
Gmeiner Verlag
Im Ehnried 5
88605 Meßkirch
„Lügendorf“ ist mein erstes Buch von Eva Reichl und ich bin wirklich traurig, dass ich die beiden anderen Teile der Trilogie (noch) nicht kenne. So bin ich ohne Vorkenntnisse in den Krimi gestolpert und bin froh, dass die Autorin alle Wissenslücken gewissenhaft füllt und …
Mehr
„Lügendorf“ ist mein erstes Buch von Eva Reichl und ich bin wirklich traurig, dass ich die beiden anderen Teile der Trilogie (noch) nicht kenne. So bin ich ohne Vorkenntnisse in den Krimi gestolpert und bin froh, dass die Autorin alle Wissenslücken gewissenhaft füllt und ich keine Verständnisprobleme hatte. So konnte mich „Lügendorf“ vollauf begeistern.
Aber von vorn.
Diana Heller hat sich in dem Dorf im Mühlviertel, in dem sie aufgewachsen ist, ein altes renovierungsbedürftiges Haus gekauft. Vorher hatte sie mit ihrem Mann auf dem elterlichen Hof gelebt. Nach dem Tod ihres Mannes (Thema im Krimi „Todesdorf“) hat ihr Bruder Alexander den Hof zusammen mit seinem Lebensgefährten Florian übernommen. Diana renoviert ihr neues Zuhause und auf einem Spaziergang trifft sie auf drei Kinder, die an einem Bachufer menschliche Knochen gefunden haben. Schnell wird klar, dass es sich bei dem Skelett um die vor 14 Jahren verschwundene Stefanie Sipenthaler handelt. Alle hatten geglaubt, Stefanie sei einfach nur weggelaufen, aber jetzt ist klar: sie wurde erschlagen, denn ihr Schädel weist schwere Brüche auf. Diana, Stefanie und Nora waren damals in einer Klasse und mehr oder weniger befreundet, hauptsächlich war Diana aber von Stefanie drangsaliert worden. Nora war mit beiden befreundet und ist inzwischen eine enge Freundin von Diana. Da Stefanie vor ihrem Verschwinden unschöne Dinge über Nora in ihr Tagebuch geschrieben hat, wird sie für die Polizei schnell zur Hauptverdächtigen. Aber auch Diana rückt in den Fokus der Ermittler und muss selbst anfangen, den Mörder zu suchen.
„Lügendorf“ ist sowohl ein Titel, der gut in die Serie passt (die anderen Bücher heißen „Todesdorf“ und „Rachedorf“), als auch ein Titel, der das Buch hervorragend zusammenfasst. In diesem Dorf gibt es so viele Lügen, dass es mir beim Lesen ganz schwindelig wurde. Gewöhnungsbedürftig fand ich den österreichischen Dialekt, in dem die Autorin manche Dialoge schreibt, aber, Hut ab dafür, dass sie es kann. Manches musste ich mir laut vorlesen, was das Verständnis erleichterte. Das macht das Buch sprachlich sehr besonders. Das Konstrukt „Dorfleben“ beschreibt sie hervorragend, ich lebe in einem Dorf mit etwa 200 Einwohnern und kann es beurteilen. Dorftratsch ist hier mindestens mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs, wenn nicht noch schneller und Gerüchte sind hartnäckig und schwer aus der Welt zu schaffen.
Dass dieser Krimi mich so packen würde und ich ihn so dermaßen spannend finden würde, hat mich wirklich überrascht. Zwar hatte ich schnell eine Ahnung, wer der Täter ist, aber das tat der Spannung für ich keinen Abbruch. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und muss dringend die beiden anderen Teile der Serie auch noch lesen. Mit Diana Heller hat Eva Reichl eine ganz besondere Protagonistin geschaffen. Sie ist sehr weit davon entfernt, eine Heldin zu sein, sie ist nicht einmal wirklich sympathisch. Aber sie ist bodenständig, arbeitet fleißig an der Renovierung ihres Hauses und ist in Dorf und Familie fest verwurzelt. Sie hat im Dorf keinen leichten Stand und einige Päckchen zu tragen, kämpft sich aber durch. Die anderen Charaktere sind neben ihr ein bisschen blass, aber durchaus dreidimensional dargestellt.
Beim Täter hatte ich schon sehr früh den richtigen Riecher, aber die Ermittlungen, die dann zur Lösung des Falls führen, fand ich trotzdem rasant spannend, zumal die Frage nach dem Motiv immer noch über allem schwebte und die Autorin einige Wendungen einbaut. Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Von mir fünf Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ich mag Lokal-Thriller, die einen gelungenen Mix aus Ortsverbundenheit und Spannung liefern, ohne das Lokalkolorit allzu sehr auf die Schippe zu nehmen. Auch der dritte Teil der Diana Heller-Reihe hat mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, wenngleich die Handlung einige Male …
Mehr
Ich mag Lokal-Thriller, die einen gelungenen Mix aus Ortsverbundenheit und Spannung liefern, ohne das Lokalkolorit allzu sehr auf die Schippe zu nehmen. Auch der dritte Teil der Diana Heller-Reihe hat mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, wenngleich die Handlung einige Male unglaubwürdige, fast absurde Züge annahm und mein Anfangsverdacht sich am Ende bestätigte. Letztlich fügte sich aber alles zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen: eine verschworene, fast hinterwäldlerische Dorfgemeinschaft, die allem, was nicht der Tradition und dem verstaubten Weltbild entspricht, mit Ablehnung begegnet. Eine Frau, die an ihre Grenzen gebracht wird, um ein Verbrechen aufzuklären und erneut ihre Unschuld zu beweisen. Auch der Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden in die verhängnisvolle Vergangenheit hat mir gut gefallen, nährt man sich so doch Schritt für Schritt der Wahrheit.
Der Schreibstil war wieder unsagbar spannend und auch wenn ich Dianas planloses und gefährliches Verhalten oft nicht gutheißen konnte, wurde es doch durch die starke emotionale Belastung, die auch aufgrund der Ablehnung des Dorfes auf ihr liegt, relativiert.
Fazit: eine Anti-Heldin mit Macken, alte und neue Verbrechen und ein Dorf voller Geheimnisse liefern ein fesselndes Leseerlebnis.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Mörderisches Mühlviertel
Das im österreichischen Mühlviertel nicht immer alles so beschaulich ist, wie man es vielleicht erwarten würde, kennt man ja schon von den ersten beiden Teilen der Trilogie rund um Diana Heller. Eigentlich glaubt Diana, dass jetzt endlich Ruhe in …
Mehr
Mörderisches Mühlviertel
Das im österreichischen Mühlviertel nicht immer alles so beschaulich ist, wie man es vielleicht erwarten würde, kennt man ja schon von den ersten beiden Teilen der Trilogie rund um Diana Heller. Eigentlich glaubt Diana, dass jetzt endlich Ruhe in ihrem Leben einkehren würde, nachdem sie sich ein altes Häuschen gekauft hat und sich das gerade wohnlich zurecht macht, aber da werden durch einen starken Regen Knochen freigeschwommen und dadurch wird sie schon wieder von der Vergangenheit eingeholt. Denn schnell stellt sich heraus, das die aufgefunden Knochen von ihrer ehemaligen Freundin Stefanie stammen. Die Frage ist nur, wer hat Stefanie getötet.
Eva Reichl hat in dem finalen Band zahlreiche Wendungen eingebaut und ein buchstäblich bis zur letzten Seite spannendes Buch geschaffen. Man kann sich die Vorurteile der ländlichen Bevölkerung im Mühlviertel lebhaft vorstellen und das macht die Geschichte so lebendig und glaubhaft.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Als an einem Bach spielende Kinder menschliche Knochen finden, ist Diana Heller in unmittelbare Nähe und verständigt die Polizei. Das hätte sie tunlichst unterlassen sollen, denn sofort beginnt der gerade eben zu Ende geglaubte Albtraum von vorne, denn die Knochen sind jene von …
Mehr
Als an einem Bach spielende Kinder menschliche Knochen finden, ist Diana Heller in unmittelbare Nähe und verständigt die Polizei. Das hätte sie tunlichst unterlassen sollen, denn sofort beginnt der gerade eben zu Ende geglaubte Albtraum von vorne, denn die Knochen sind jene von Steffi, einer Freundin, von der alle Welt glaubt, vor 14 Jahren weggelaufen zu ein. Als dann noch Steffis Tagebuch auftaucht, wird Diana, neben Nora, verdächtigt, Steffi ermordet zu haben.
Der Spießrutenlauf von Diana im Dorf beginnt von Neuem. Dazu trägt auch bei, dass sie ihre Vergewaltigung durch mehrere Männer aus dem Dorf angezeigt und vor Gericht gebracht hat. Die Täter sind zu Haftstrafen verurteilt worden. Schnell machen Gerüchte, Halbwahrheiten und Lügen die Runde.
Als Diana versucht, Beweise für Noras Unschuld zu finden, kommt sie dem wahren Täter so nahe, dass dieser sich genötigt fühlt, auch Diana zu töten, nicht ohne vorher noch falsche Spuren zu legen.
Meine Meinung:
Dieser Abschluss der Trilogie rund um Diana Heller hat es in sich!
Die eingeschworene, hinterhältige Dorfgemeinschaft macht Diana das Leben, seit ihr Mann Oliver ermordet worden ist, zur Hölle. Der Standardsatz, den sie häufig zu hören bekommt ist: „Seit du hier bist, sterben die Leute.“. So, als ob Diana für die jeden unnatürlichen Tod (deren gibt es in der Trilogie einige) verantwortlich ist. Doch weglaufen ist für Diana keine Option, wie sich im Vorgänger herausgestellt hat.
Eva Reichl gelingt es vortrefflich, die Strukturen der dörflichen Gemeinschaft darzustellen. Dazu gehört, dass in dieser patriarchalisch-archaischen Welt, Frauen an ihrer Vergewaltigung selbst schuld sind. Die „armen“ Täter sind ja provoziert und „eingeladen worden“, den Frauen, in diesen Fall Diana, Gewalt anzutun. Unrechtsbewusstsein bei den Tätern und ihren Familien ist nicht vorhanden.
Fazit:
Diesem Thriller, der Diana Heller im Albtraum des heimatlichen Dorfes gefangen hält, gebe ich gerne 5 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
