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"VON GOTTES GNADEN" - DAS MERKWÜRDIGE LEBEN DES SONNENKÖNIGS
Kein anderer deutscher Historiker hat ein so reiches OEuvre zur Geschichte Frankreichs vorgelegt wie Johannes Willms. Er hat vielgerühmte Bücher über die Stadt Paris und über die Französische Revolution geschrieben, Biographien der großen und kleinen "Napoleoniden", von Stendhal und Balzac, Mirabeau und Talleyrand bis zu Napoleon III., und - gleichsam als Zentralmassiv - eine in ihrer Art einzigartige Trilogie. Nach dem Bestseller über Napoleon und der großen Charles de Gaulle-Biographie hat er seine Trilogie der "großen"…mehr

Produktbeschreibung
"VON GOTTES GNADEN" - DAS MERKWÜRDIGE LEBEN DES SONNENKÖNIGS

Kein anderer deutscher Historiker hat ein so reiches OEuvre zur Geschichte Frankreichs vorgelegt wie Johannes Willms. Er hat vielgerühmte Bücher über die Stadt Paris und über die Französische Revolution geschrieben, Biographien der großen und kleinen "Napoleoniden", von Stendhal und Balzac, Mirabeau und Talleyrand bis zu Napoleon III., und - gleichsam als Zentralmassiv - eine in ihrer Art einzigartige Trilogie. Nach dem Bestseller über Napoleon und der großen Charles de Gaulle-Biographie hat er seine Trilogie der "großen" Franzosen mit dieser grandiosen Biographie Louis XIV.', die sein letztes Buch werden sollte, glücklich vollendet.

Der "Sonnenkönig" Louis XIV ist die historisch erste von drei überlebensgroßen Herrschergestalten, die Frankreichs Geschichte in der Neuzeit maßgeblich geprägt haben. Wie Napoleon und Charles de Gaulle sorgte er für einen Überschuss an Glanz und Macht, aus dem das nationale Selbstverständnis Frankreichs bis heute schöpft. Wer aber war dieser für ein ganzes Zeitalter stilbildende Mann, der den Absolutismus begründete, mit seinem Schloss Versailles neue Maßstäbe der Prachtentfaltung setzte, die Hugenotten grausam verfolgte und Europa mit Kriegen von unerhörter Brutalität überzog? Der Frankreichhistoriker Johannes Willms entwirft in seinem letzten Buch ein faszinierendes Portrait des Mannes, dessen Wort "L'état c'est moi" unsterblich geworden ist.

Einblicke in das höfische Leben unter Louis XIV Schloss Versailles - ein Symbol seiner Prunksucht Um seinen Ruhm zu mehren, führte der Sonnenkönig 30 Kriege - am Ende war Frankreich bankrott Vom großen Frankreichkenner - das letzte Buch von Johannes Willms
Autorenporträt
Johannes Willms (1948-2022) war Journalist und Historiker. Er hat zahlreiche Werke vor allem zur Geschichte Frankreichs vorgelegt, darunter "Napoleon. eine Biographie" (2 2018) und zuletzt "Der General. Charles de Gaulle und sein Jahrhundert" (2019).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Markus Friedrich empfiehlt Johannes Willms' Biografie des Sonnenkönigs mit einigen Einschränkungen. Fasziniert liest er bei Willms über Ludwigs Liebschaften und Hofkultur, aber ebenso über die Gebrechen und den Abstieg des Königs. Dass und wie der Autor "unbestechlich" und nüchtern die (politischen) Schwächen des Herrschers herausarbeitet, scheint Friedrich zwar stellenweise brillant, doch mitunter auch übertrieben. Das liegt für Friedrich auch daran, dass Willms Themen schlicht außen vor lässt, die Ludwigs Gestaltungsmacht illustriert hätten, etwa seinen Einfluss auf die Wissenschaft seiner Zeit. Ein Bild der Epoche zeichnet der Autor laut Rezensent leider auch nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2023

Überleben in Versailles

Voll entschiedener Skepsis gegenüber allen Verklärungen, die dem Sonnenkönig zuteilwurden: Johannes Willms geht

in seiner postum erschienenen Biographie mit Ludwig XIV.

recht hart ins Gericht.

Der Sonnenkönig hat Konjunktur auf dem deutschen Buchmarkt. Ende vorigen Jahres erschien die deutsche Übersetzung der stattlichen Biographie von Philip Mansel, nun liegt ein nicht minder umfangreiches Lebensbild aus der Feder des vor einem Jahr verstorbenen Journalisten und Historikers Johannes Willms vor. Die Darstellung von Willms folgt strikt dem Leben des Protagonisten. Die Geburt des zukünftigen Herrschers 1638 galt schon den Zeitgenossen als Überraschung, wurde er doch in eine schwierige und zudem lange Zeit kinderlose Ehe geboren. Er galt als "Gottgegebener", Dieudonné. Im Jahr 1643 nach dem Tod des Vaters bereits als Kind zum König gekrönt, stand Ludwig zunächst unter dem Einfluss der Kardinäle Richelieu und Jules Mazarin sowie seiner Mutter Anna von Österreich. Erst nach Mazarins Tod 1661 nahm Ludwig die Herrschaft selbst in die Hand, und nur wenige Monarchen seiner Zeit hatten einen derart direkten Einfluss auf das Zeitgeschehen.

Ludwigs Faszinationskraft verdankt sich vor allem den ersten Jahrzehnten seiner Regentschaft, als der junge König die Hofkultur seiner Zeit prägte. Die Feste bei Hof, Kostüme, Theater und Musik gehören auch bei Willms zu den unverzichtbaren Höhepunkten, genauso wie die königlichen Liebschaften. Und natürlich des Sonnenkönigs wachsende Leidenschaft für Versailles. Ursprünglich nur ein kleines und, wie Willms herausstellt, wenig komfortables Etablissement für die Jagd, ein Männerdomizil, machte Ludwig es erst zum Liebesnest, später zum Ort, an dem sich die königliche gloire, der Ruhm und die Strahlkraft seiner Herrschaft, manifestieren sollte. 1682 beschloss Ludwig, den Hof ganz aus Paris nach Versailles zu verlegen. Ein Jahr später starb die Königin, Maria Theresia von Spanien, woraufhin Ludwig sogleich Madame de Maintenon in heimlicher Ehe zur Frau nahm. Damit leitet auch Willms die letzte, längste Lebensphase des Königs ein, die nun immer mehr von den zahlreichen Gebrechen des Königs und von politischen, militärischen und sozialen Krisen geprägt war. Die jugendliche Kraft, der kulturelle Glanz, die symbolischen Aufbrüche der ersten Regierungshälfte waren passé. Nur mit Müh und Not und unter Auszehrung von Land und Leuten brachte Ludwig Frankreich durch den Spanischen Erbfolgekrieg, der kurz vor seinem Tod endete.

Auch Willms' Biographie folgt der vielfach üblichen Gliederung von Ludwigs Lebensgeschichte in drei Abschnitte. Nach Kindheit und früher Jugend bis zum Tod Mazarins widmen sich zwei Abschnitte der Regierungszeit, wobei auf Aufstieg Niedergang folgt, auf Dynamik Stasis, die spielerischen Anfangsjahre abgelöst werden von den teilweise bedrückenden späteren Jahrzehnten. Die besondere Note, die Willms hier setzt, zeigt sich schon im Titel der Abschnitte: Auf die noch recht konventionellen "Lehrjahre der Macht" folgen die "Illusion der Macht" und der "Schatten der Macht".

Diese Überschriften sind Programm. Mit eindrucksvoller Unbestechlichkeit im Urteil und nüchterner Distanz zu seinem Protagonisten, um den herum es an Lobhudelei nie mangelte, kehrt Willms gerade die Schwächen, Fehler und Unvollkommenheiten des Regierungssystems heraus. Selbst zu Ludwigs besten Zeiten war die Stärke Frankreichs und seines Monarchen nie etwas anderes denn Illusion. Das berühmte Bild vom König als Sonne wirft schon auf den jugendlichen Herrscher ein falsches Licht, während die Spätphase aus Willms' Sicht sowieso nur noch düster im Schatten von Machtambitionen und Überlebenskampf liegt. Die Sonne symbolisiert bei Willms eher Verblendung und oberflächliches Flirren. Entsprechend harsch, ja geradezu vernichtend fallen Willms' Urteile über Ludwig bisweilen aus. Da wird etwa nahegelegt, der König sei kein heller politischer Kopf und bei den zugegebenermaßen äußerst komplizierten diplomatischen Verwicklungen nach dem Tod Karls II. von Spanien nicht ganz auf der Höhe gewesen. Gewiss haben auch frühere Biographen Unzulänglichkeiten und Fehler nicht verschwiegen, etwa im Bereich des Militärischen - aber bei Willms wird daraus die Einschätzung, dass die Herrschaft des Sonnenkönigs letztlich kaum mehr war als eine mühsam, wenngleich durchaus erfolgreich aufrechterhaltene Fassade.

Der Zug zum Demaskieren, zur Skepsis gegenüber Verklärungen, der Willms' Darstellung prägt, ist bisweilen brillant, häufig hilfreich, gelegentlich übertrieben. Sie verliert bisweilen aus dem Blick, dass sich der französische König trotz aller Fehler und Unzulänglichkeiten doch teilweise erheblich von seinen Pendants auf anderen Thronen Europas unterschied. Das liegt auch daran, dass Willms in seiner Biographie eine Reihe von Themen kaum behandelt, die, wenn schon nicht die Größe, so doch die Gestaltungsmacht Ludwigs illustriert hätten. Nichts beispielsweise über den Regierungsapparat des Königs, seine Versessenheit, selbst in bürokratische Details involviert zu werden, und wenig über die Geschichte von Wissen und Wissenschaft, die zumindest Ludwigs Minister in seinem Auftrag stark gefördert haben.

Überhaupt: In konsequenter Weise richtet sich der Blick dieses Biographen ausschließlich auf den Protagonisten. Das im Untertitel des Buches angekündigte Bild der "Zeit" und Epoche des Sonnenkönigs entfällt weitgehend. Zudem ist die Welt dieses Ludwigs nach wie vor erstaunlich eng. Zwar werden die berühmten diplomatischen Kontakte nach Asien ausführlich geschildert, doch in erster Linie nur dafür benutzt, noch einmal die politische Begrenztheit der Vision und des Handelns Ludwigs zu illustrieren. Dabei wäre in diesem umfangreichen Buch durchaus Platz für ein breiteres Panorama gewesen. Willms verwendet viel Platz auf ereignisgeschichtliche Details, beispielsweise liest man über Seiten hinweg die Ereignisse von Feldzügen oder von diplomatischen Manövern. Auch lange Zitate, teilweise in Seitenlänge, gehen verschwenderisch mit Lesezeit um. Trotzdem hat man es mit einer Biographie des Sonnenkönigs zu tun, die man getrost empfehlen kann, trotz oder gerade wegen ihrer Eigenheiten. MARKUS FRIEDRICH

Johannes Willms: "Louis XIV". Der Sonnenkönig und seine Zeit.

C.H. Beck Verlag, München 2023. 532 S., Abb., geb., 36,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Mit Spracheleganz hat Johannes Willms ein detailliertes, eng den publizierten Quellen folgendes Porträt des 'Sonnenkönigs' geschrieben."
DIE WELT, Wolf Lepenies

"Willms schildert das mit gewohnt umfangreicher Quellenkenntnis, gewürzt mit feiner Ironie. ... Von Ludwig existieren so gut wie keine Selbstzeugnisse. So bleibt Willms vielfach nur die psychologische Deutung. Auf diesem Gebiet ist er jedoch auch hier ein Meister."
TAGESSPIEGEL, Andreas Austilat

"Ein eindrückliches Porträt."
SWR2 Lesenswert Kritik, Clemens Klünemann

"Der Sonnenkönig erweist sich in dem spannenden Buch tatsächlich als Schlüsselfigur, um französische Komplexe und Probleme zu verstehen, die bis heute fortwirken."
Süddeutsche Zeitung, Nils Minkmar

"Zeigt welchen Stress die Nachbarländer und Zeitgenossen mit Ludwig XIV. hatten."
Literarische WELT, NZZ, RBB Kultur und Radio Österreich 1 Bestenliste, Marc Reichwein

Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im Juli/August 2023: "Dreht sich um den Prunk in Versailles, um höfische Machtkämpfe, die Hugenotten-Verfolgung - und um die Frage, wie der 'Sonnenkönig' das französische Selbstverständnis prägt."

"Meister-Erzählung"
Frankfurter Rundschau, Michael Hesse

"Meisterhafte und sprachlich brillante Biografie über Ludwig XIV."
Kölner Stadt-Anzeiger, Stephan Klemm

"Noch einmal eine beeindruckende große Biografie."
Bayern 2 Diwan, Niels Beintker

"In seiner neuen Biografie, deren Manuskript Johannes Willms noch vor seinem Tod im Juli 2022 fertigstellen konnte, scheut sich der vielfach ausgewiesene Frankreich-Kenner nicht, den dunklen Linien im Leben des Monarchen nachzugehen."
DIE WELT, Berthold Seewald

"Ein starkes und schonungsloses Porträt."
Damals…mehr