
Chris Cleave
Buch
Little Bee
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Produktdetails
- Verlag: A Nice Noise
- ISBN-13: 9789186719418
- Artikelnr.: 66645026
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Der englische Schriftsteller Chris Cleave (Jg. 1973) hat sich in seiner früheren journalistischen Arbeit vielfach mit dem Schicksal von Flüchtlingen auseinandergesetzt. Er arbeitete früher in einem britischen Auffanglager, wo er mit illegalen afrikanischen Einwanderern in Kontakt …
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Der englische Schriftsteller Chris Cleave (Jg. 1973) hat sich in seiner früheren journalistischen Arbeit vielfach mit dem Schicksal von Flüchtlingen auseinandergesetzt. Er arbeitete früher in einem britischen Auffanglager, wo er mit illegalen afrikanischen Einwanderern in Kontakt kam.
Diese persönlichen Erfahrungen hat er in seinem Roman „Little Bee“ verarbeitet, der es 2008 unter dem Originaltitel „The Other Hand“ in Amerika auf Platz zwei der Bestsellerlisten schaffte. Nun erscheint im Deutschen Taschenbuch Verlag endlich die deutsche Übersetzung dieses schockierenden Buches.
Erzählt wird das Schicksal von Little Bee, einem 16jährigen Mädchen aus einem nigerianischen Dorf, das von einheimischen Banden im Auftrag von westlichen Öl-Konzernen dem Erdboden gleichgemacht wurde. Die Öl-Multis wollten freien Zugriff auf das Schwarze Gold in dem afrikanischen Land.
Seit zwei Jahren lebt nun Little Bee in einem Abschiebelager für Asylbewerber in England. Manchmal wünscht sie sich, sie „wäre kein afrikanisches Mädchen, sondern eine britische Pfundmünze. Dann würde sich jeder freuen, sie zu sehen“.
In Nigeria hatte sie das Ehepaar Sarah und Andrew O’Rourke aus Kingston-upon-Thames kennengelernt. Sarah ist Chefredakteurin eines Fashion-Magazins. Ein tragisches Erlebnis hatte die Eheleute damals mit Little Bee zusammengebracht. Als Little Bee aus dem Lager entlassen wird, ruft sie in ihrer Verzweiflung bei den O’Rourkes an. Ein Anruf mit unvorhersehbaren Folgen, denn Andrew bringt sich um. Wenige Tage später steht Little Bee vor Sarahs Haustür.
Die tief bewegende Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Von Kapitel zu Kapitel wechselt der Ich-Erzähler von Little Bee zu Sarah. Auch der Handlungsort verlagert sich häufig von England nach Nigeria und zurück.
Nach seinem Romandebüt „Lieber Osama“, das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, ist Chris Cleave ein weiterer emotionaler Roman mit einem hochaktuellen Thema gelungen, der den Leser bis zur letzten Seite fesselt. „Little Bee“ wird voraussichtlich mit Nicole Kidman unter der Regie von John Cameron Mitchell verfilmt.
Manfred Orlick
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Was verbindet Little Bee, ein 16jähriges nigerianisches Flüchtlingsmädchen, mit der erfolgreichen Britin Sarah, Chefredakteurin eines frechen Frauenmagazins? Warum bringt sich Sarahs Ehemann Andrew kurz nach einem Anruf der Afrikanerin um? Chris Cleave hat seinen Roman abwechselnd aus …
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Was verbindet Little Bee, ein 16jähriges nigerianisches Flüchtlingsmädchen, mit der erfolgreichen Britin Sarah, Chefredakteurin eines frechen Frauenmagazins? Warum bringt sich Sarahs Ehemann Andrew kurz nach einem Anruf der Afrikanerin um? Chris Cleave hat seinen Roman abwechselnd aus der Sicht der jungen Asylbewerberin und der toughen Journalistin geschrieben, und angefangen von Little Bees Schilderung der Abschiebehaft in England über Andrews Beerdigung bis hin zu einer gemeinsamen Unternehmung, die das Leben der beiden Frauen verändern wird, fesselt die Geschichte beim Lesen von der ersten bis zur letzte Seite. Geheimnisse werden nach und nach in Rückblenden aufgedeckt. Erst relativ spät wird geschildert, unter welch furchtbaren Bedingungen die flüchtende Little Bee und das Touristenpaar Sarah und Andrew in Nigeria aufeinandergetroffen sind. Nicht nur dieses grausame Ereignis in einem vermeintlich sicheren Land, sondern auch die Behandlung der Flüchtlinge durch die Behörden und das „Wegschauen“ und Verdrängen der Asyl-Problematik in Sarahs Umfeld, die mit ihrem Engagement nur auf Unverständnis stößt, machen beim Lesen nachdenklich und betroffen. Durch den Perspektivenwechsel und die schrittweisen Enthüllungen wird das Aufeinanderprallen von zwei Welten sehr gut dargestellt. Auch sprachlich konnte mich der Roman überzeugen, auch wenn Little Bees Ausdrucksweise für eine 16jährige manchmal zu lebensklug und poetisch klingt. Trotz des ernsten Themas gelingt es Chris Cleave aber auch immer wieder, etwas Humor durchklingen zu lassen. „Little Bee“ ist definitiv ein Buch, das man nach dem Lesen nicht so schnell vergisst.
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Little Bee wird aus dem Abschiebegefängnis in England entlassen. Sie weiß nicht, wohin sie gehen und wie sie sich in England zurecht finden soll. Sie ist aus Afrika geflüchtet, um ein besseres und sicheres Leben führen zu können. Gelandet ist sie für zwei Jahre in …
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Little Bee wird aus dem Abschiebegefängnis in England entlassen. Sie weiß nicht, wohin sie gehen und wie sie sich in England zurecht finden soll. Sie ist aus Afrika geflüchtet, um ein besseres und sicheres Leben führen zu können. Gelandet ist sie für zwei Jahre in einem Gefängnis ohne Perspektive. Sie kämpft, sie lernt und bringt sich die "feine" englische Sprache bei, denn zu Hause in Afrika wird mehr Slang gesprochen, welches Engländer:innen nicht verstehen.
Ihr einziger Kontakt in England ist eine Bekanntschaft mit einem britischen Ehepaar. Sie hatten sich in Nigeria kennengelernt, doch dann aus den Augen verloren. Little Bee setzt alle Hoffnung auf diesen Kontakt.
Die Charaktere von Little Bee und Sarah erzählen diese Geschichte. Man erfährt, wie sie sich kennengelernt haben, welches Schicksal sie verbindet und was ihre inneren Wünsche und Hoffnungen sind. Die Gründe für die Flucht von Little Bee waren sehr stark und klar von dem Autor beschrieben worden. Die Gefahren, die Gewalt und die Machtkämpfe wurden sehr deutlich und auch die Angst, die Little Bee zu dem gefährlichen Schritt der Flucht zwang. Während Little Bee gut und greifbar beschrieben wurde, wirkte Sarah etwas farblos und wenig nahbar.
Insgesamt ist es eine Geschichte, die dem Lesenden die Augen öffnet, wenn es um die Flüchtlinge und deren Probleme geht. Der Autor verschafft ihnen eine Sichtbarkeit durch Little Bee. Auch wenn es einige Punkte gab, die für mich nicht so richtig glaubwürdig waren, lohnt es sich diese Geschichte zu lesen.
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