William McIlvanney
Gebundenes Buch
Laidlaw / Jack Laidlaw Bd.1
Versandkostenfrei!
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
Als die Leiche einer jungen Frau im Kelvingrove Park in Glasgow gefunden wird, beginnt für Detective Jack Laidlaw ein tödlicher Wettlauf mit der Zeit. Denn in dieser Stadt voll harter Männer, mächtiger Gangster und skrupelloser Geschäftemacher ist nicht nur der charismatische Detective auf der Suche nach dem Mörder. Hier will sich keiner die Geschäfte verderben lassen, hier haben die Gangster einen eigenen Begriff von Moral und hier schweigen die Väter und sinnen nach Rache. Und Jack Laidlaw weiß, dass er den Mörder zuerst finden muss, wenn er einen weiteren Mord verhindern will ... ...
Als die Leiche einer jungen Frau im Kelvingrove Park in Glasgow gefunden wird, beginnt für Detective Jack Laidlaw ein tödlicher Wettlauf mit der Zeit. Denn in dieser Stadt voll harter Männer, mächtiger Gangster und skrupelloser Geschäftemacher ist nicht nur der charismatische Detective auf der Suche nach dem Mörder. Hier will sich keiner die Geschäfte verderben lassen, hier haben die Gangster einen eigenen Begriff von Moral und hier schweigen die Väter und sinnen nach Rache. Und Jack Laidlaw weiß, dass er den Mörder zuerst finden muss, wenn er einen weiteren Mord verhindern will ... William McIlvanneys Romane um den legendären Ermittler Jack Laidlaw sind in Großbritannien schon lange Kult und gehören schlicht zum Besten, was Kriminalliteratur zu bieten hat.
William McIlvanney wurde am 25. November 1936 in Kilmarnock, Schottland geboren. Er studierte an der Universität Glasgow und arbeite 17 Jahre als Lehrer, bevor er sich entschloss, nur noch zu schreiben. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der renommierte CWA Silver Dagger Award für Laidlaw. McIlvanney gilt als Begründer des schottischen Noir und lebt in Glasgow.
Produktdetails
- Jack Laidlaw Bd.1
- Verlag: Verlag Antje Kunstmann
- Originaltitel: Laidlaw
- Artikelnr. des Verlages: 97967
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 302
- Erscheinungstermin: 10. September 2014
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 141mm x 30mm
- Gewicht: 478g
- ISBN-13: 9783888979675
- ISBN-10: 3888979676
- Artikelnr.: 40826389
Herstellerkennzeichnung
Kunstmann, Antje, GmbH, Verlag
Zweigstr. 10, Rgb
80336 München
www.kunstmann.de
+49 (089) 121193-0
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Dass "Laidlaw", der erste Krimi des schottischen Autors William McIlvanney, wiederaufgelegt, verfilmt und vor allem in einem "geschmeidig gehärteten neuen deutschen Sprachgewand" auch hierzulande noch einmal herausgebracht wird, löst bei Elmar Krekeler große Freude aus. Um den Autor, der immerhin als "Godfather of Tartan Noir" gilt, war es zuletzt so ruhig geworden, dass der Rezensent ihn als Auferstandenen, als Lazarus bezeichnet. Faszinierend findet Krekeler McIlvanneys Protagonisten Laidlaw, eine widersprüchliche Figur mit philosophischer Veranlagung, der außer in diesem ersten noch in zwei späteren Krimis auftritt, an einem vierten wird momentan noch geschrieben, wie der Rezensent weiß. Für ihn ist McIlvanney ganz klar "der schönste Lazarus des Jahres".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Aufgeheizt und aufgewärmt
Krimis in Kürze: Eine zweite Chance für Klassiker
Mit den Legenden ist das so eine Sache. Wenn keiner mehr weiß, dass es sich um eine solche handelt, muss getrommelt werden, um das Bewusstsein beim Publikum zu schaffen, dass es gerade etwas versäumt. Mit solchen Fanfaren wird seit Monaten Wind gemacht für die Rückkehr des verloren geglaubten Sohnes James Lee Burke aus Texas, der nun mit dem Roman "Regengötter" (Heyne, 660 S., 16,99[Euro]) wieder einen Auftritt in deutscher Übersetzung von Daniel Müller hat. Seit 2002 hatte der 1936 geborene, mit Preisen überreich ausgestattete Autor keinen deutschen Verlag mehr, nun soll alles gut werden.
Aber wird es das auch? Der in die Jahre
Krimis in Kürze: Eine zweite Chance für Klassiker
Mit den Legenden ist das so eine Sache. Wenn keiner mehr weiß, dass es sich um eine solche handelt, muss getrommelt werden, um das Bewusstsein beim Publikum zu schaffen, dass es gerade etwas versäumt. Mit solchen Fanfaren wird seit Monaten Wind gemacht für die Rückkehr des verloren geglaubten Sohnes James Lee Burke aus Texas, der nun mit dem Roman "Regengötter" (Heyne, 660 S., 16,99[Euro]) wieder einen Auftritt in deutscher Übersetzung von Daniel Müller hat. Seit 2002 hatte der 1936 geborene, mit Preisen überreich ausgestattete Autor keinen deutschen Verlag mehr, nun soll alles gut werden.
Aber wird es das auch? Der in die Jahre
Mehr anzeigen
gekommene Sheriff Hackberry Holland ist jedenfalls ziemlich allein auf weiter, sonnenverbrannter Flur, als er es mit einer Massenhinrichtung junger Asiatinnen zu tun bekommt, die man nur notdürftig mit einem Bulldozer verscharrt hat. Den Killer sucht auch die Einwanderungsbehörde und bald darauf auch den einzigen Tatzeugen und dessen charismatische Freundin. Das junge Paar ist auf der Flucht vor einem religiösen Irren, der sich Preacher nennt und glaubt, im Auftrag des alttestamentlichen Buches Esther die Welt reinigen zu müssen.
Die Zutaten verheißen, was Burke dann einlöst - archaische Wucht. Die aber auf Dauer durchzuhalten, daran sind schon andere gescheitert. Zu nah ist hohles Pathos, zumal wenn man wie Burke, statt zu einem Ende zu gelangen, immer wieder von vorne anfängt. Als Leser fürchtet man unweigerlich, nie von diesem Wanderkiller erlöst zu werden, immerhin geht das 660 stattliche Seiten lang so. Wenn man der These folgt, auch Krimileser wollten immer wieder das gleiche Buch lesen, hat man hier mehrere gleiche Romane in einem Band. Man könnte das geschwätzig nennen; da wir im Hard-boiled-Genre sind, nennen wir es lieber warmed-over und empfehlen als Soundtrack Johnny Cashs Lied "The Man Comes Around".
Bei Kunstmann legt man sich ebenfalls mit einer Neuauflage für "Laidlaw" (304 S., 19,95 [Euro]) von William McIlvanney ins Zeug, der laut Werbung dafür verantwortlich ist, dass Ian Rankin zum Schriftsteller wurde. Na bitte, da hat er sich tatsächlich ein Vorbild ausgesucht, dessen kunstvoll knappe Prosa aus dem Haufen heraussticht. Mit der Laidlaw-Trilogie, die zwischen 1977 und 1991 erschien, hievte McIlvanney Schottland auf die Krimiweltkarte, Detective Inspector Jack Laidlaw ist ein Gedichte zitierender Sonderling, der zu viel trinkt, "nicht aus Vergnügen, eher systematisch, als wär's verschnittener Schierling"). Der Ausflug nach Glasgow lohnt sich auch nach bald vierzig Jahren.
Ebenfalls am unteren Rand der Gesellschaft fischt die englische Autorin Liz Cody ihre Geschichten in "Lady Bag" (Argument Verlag, 320 S., 17,- [Euro]). Sie hat selbst Erfahrungen als Obdachlose sammeln müssen, die kommen ihrer namenlosen Protagonistin nun zu Hilfe, die aus der Mittelschicht in die Gosse gestürzt ist. Mit einem stabilen Rotweinpegel und ihrem sprechenden Hund zieht sie durchs Westend, als sie den Mann wiedersieht, der sie in den Ruin trieb. Sie heftet sich auf seine Spur - was ihr nicht gut bekommen wird. Cody beschreibt ein London aus dem Blick von unten, das mit unserem touristischen Blick gründlich aufräumt, bissig, witzig und sehr schnoddrig.
Das Krimi-Genre ist mittlerweile vom Vorübergehen der Neuerscheinungen so aufgebläht, dass es nichts mehr hält von Selbstbeschränkung. Das hilft dann auch Büchern, die gar nicht als Krimi vermarktet werden. So widerfahren dem Liebeskind Verlag zu München, der einen psychologischen Roman "Die Verlobung" (320 S., 19,80 [Euro]) von Chloe Hooper veröffentlich hat, der es - man weiß auch beim Verlag nicht genau, warum - sogleich auf die KrimiZeit-Bestenliste geschafft hat.
Unter neuer Verlagsfahne segelt derweil Don Winslow nach seinem Abschied von Suhrkamp in Richtung Stapel neben der Ladenkasse mit "Missing. New York" (Droemer, 395 S., br., 14,99 [Euro]). Sein Ermittler Frank Decker ist ein ehemaliger Elitesoldat, der seine Festanstellung bei der Polizei und seine Ehe drangibt, als die siebenjährige Hailey verschwindet. Die Spur führt aus der Provinz in Nebraska nach New York, in die Glamourwelt rund um den Central Park und zu den Reichen in den Hamptons. Das ist solide und temposicher inszeniert und schlürft sich so weg, ohne größere Spuren im Lesergedächtnis zu hinterlassen - mithin bestsellertauglich. Dass es zur Überrundung von Nele Neuhaus reicht, darf bezweifelt werden.
Am 8. Oktober wäre er fünfzig Jahre alt geworden, deswegen wirft sich der Züricher Diogenes Verlag für den im Vorjahr verstorbenen Autor Jakob Arjouni in die Bresche und bündelt dessen fünf Romane um den Frankfurter Privatdetektiv Kemal Kayankaya in einer geschmackvollen Kassette mit Schmuckschuber. "Die Kayankaya-Romane" (Diogenes, 1080 S., 39,90 [Euro]) kann man bereits vorsorglich auf die Liste für mögliche Weihnachtsgeschenke setzen.
hhm
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Zutaten verheißen, was Burke dann einlöst - archaische Wucht. Die aber auf Dauer durchzuhalten, daran sind schon andere gescheitert. Zu nah ist hohles Pathos, zumal wenn man wie Burke, statt zu einem Ende zu gelangen, immer wieder von vorne anfängt. Als Leser fürchtet man unweigerlich, nie von diesem Wanderkiller erlöst zu werden, immerhin geht das 660 stattliche Seiten lang so. Wenn man der These folgt, auch Krimileser wollten immer wieder das gleiche Buch lesen, hat man hier mehrere gleiche Romane in einem Band. Man könnte das geschwätzig nennen; da wir im Hard-boiled-Genre sind, nennen wir es lieber warmed-over und empfehlen als Soundtrack Johnny Cashs Lied "The Man Comes Around".
Bei Kunstmann legt man sich ebenfalls mit einer Neuauflage für "Laidlaw" (304 S., 19,95 [Euro]) von William McIlvanney ins Zeug, der laut Werbung dafür verantwortlich ist, dass Ian Rankin zum Schriftsteller wurde. Na bitte, da hat er sich tatsächlich ein Vorbild ausgesucht, dessen kunstvoll knappe Prosa aus dem Haufen heraussticht. Mit der Laidlaw-Trilogie, die zwischen 1977 und 1991 erschien, hievte McIlvanney Schottland auf die Krimiweltkarte, Detective Inspector Jack Laidlaw ist ein Gedichte zitierender Sonderling, der zu viel trinkt, "nicht aus Vergnügen, eher systematisch, als wär's verschnittener Schierling"). Der Ausflug nach Glasgow lohnt sich auch nach bald vierzig Jahren.
Ebenfalls am unteren Rand der Gesellschaft fischt die englische Autorin Liz Cody ihre Geschichten in "Lady Bag" (Argument Verlag, 320 S., 17,- [Euro]). Sie hat selbst Erfahrungen als Obdachlose sammeln müssen, die kommen ihrer namenlosen Protagonistin nun zu Hilfe, die aus der Mittelschicht in die Gosse gestürzt ist. Mit einem stabilen Rotweinpegel und ihrem sprechenden Hund zieht sie durchs Westend, als sie den Mann wiedersieht, der sie in den Ruin trieb. Sie heftet sich auf seine Spur - was ihr nicht gut bekommen wird. Cody beschreibt ein London aus dem Blick von unten, das mit unserem touristischen Blick gründlich aufräumt, bissig, witzig und sehr schnoddrig.
Das Krimi-Genre ist mittlerweile vom Vorübergehen der Neuerscheinungen so aufgebläht, dass es nichts mehr hält von Selbstbeschränkung. Das hilft dann auch Büchern, die gar nicht als Krimi vermarktet werden. So widerfahren dem Liebeskind Verlag zu München, der einen psychologischen Roman "Die Verlobung" (320 S., 19,80 [Euro]) von Chloe Hooper veröffentlich hat, der es - man weiß auch beim Verlag nicht genau, warum - sogleich auf die KrimiZeit-Bestenliste geschafft hat.
Unter neuer Verlagsfahne segelt derweil Don Winslow nach seinem Abschied von Suhrkamp in Richtung Stapel neben der Ladenkasse mit "Missing. New York" (Droemer, 395 S., br., 14,99 [Euro]). Sein Ermittler Frank Decker ist ein ehemaliger Elitesoldat, der seine Festanstellung bei der Polizei und seine Ehe drangibt, als die siebenjährige Hailey verschwindet. Die Spur führt aus der Provinz in Nebraska nach New York, in die Glamourwelt rund um den Central Park und zu den Reichen in den Hamptons. Das ist solide und temposicher inszeniert und schlürft sich so weg, ohne größere Spuren im Lesergedächtnis zu hinterlassen - mithin bestsellertauglich. Dass es zur Überrundung von Nele Neuhaus reicht, darf bezweifelt werden.
Am 8. Oktober wäre er fünfzig Jahre alt geworden, deswegen wirft sich der Züricher Diogenes Verlag für den im Vorjahr verstorbenen Autor Jakob Arjouni in die Bresche und bündelt dessen fünf Romane um den Frankfurter Privatdetektiv Kemal Kayankaya in einer geschmackvollen Kassette mit Schmuckschuber. "Die Kayankaya-Romane" (Diogenes, 1080 S., 39,90 [Euro]) kann man bereits vorsorglich auf die Liste für mögliche Weihnachtsgeschenke setzen.
hhm
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Dieser feine Krimi sticht heraus aus einer großen Masse an Krimis welche die Verlage Jahr für Jahr auf den Markt werfen.
Zugegeben, es hat auch bei mir ein wenig gedauert bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, danach habe ich mit großem Vergnügen gelesen, tolle …
Mehr
Dieser feine Krimi sticht heraus aus einer großen Masse an Krimis welche die Verlage Jahr für Jahr auf den Markt werfen.
Zugegeben, es hat auch bei mir ein wenig gedauert bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, danach habe ich mit großem Vergnügen gelesen, tolle Formuierungen, teilwese Bildern nicht unähnlich.
Auch ein Kriminalfall, dieser spielt vor Jahren, keine Handys, kein Internet.
Eine rauhe Stadt, ein schwieriger Ermittler.
Tolle Übersetzung, ich habe den 2. Teil bestellt, 3 soll es geben, ein 4. soll wohl geschrieben werden, ich freu mich darauf.
Ich würde 4,5 Sterne vergeben, aber ganz klar Daumen hoch
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Literarischer Krimi mit vielen düsteren Gestalten
„Laidlaw“, der erste Band aus William McIlvanneys Reihe um den schottischen Detective Laidlaw, ist ein düsteres Stück Kriminalliteratur voll zwielichtiger Gestalten, menschlicher Abgründe und schlagfertiger …
Mehr
Literarischer Krimi mit vielen düsteren Gestalten
„Laidlaw“, der erste Band aus William McIlvanneys Reihe um den schottischen Detective Laidlaw, ist ein düsteres Stück Kriminalliteratur voll zwielichtiger Gestalten, menschlicher Abgründe und schlagfertiger Sprüche. Sympathiepunkte sammelt in diesem Krimi niemand, aber die perfekt getroffene Atmosphäre der Glasgower Unterwelt trieft aus jeder Seite.
Detective Laidlaw ist ein ganz eigener Charakter und macht sich bei der Glasgower Polizei durch seine unkonventionelle Art und die Verweigerung traditioneller Polizeiarbeit wenig Freunde – seine Methode liefert jedoch Ergebnisse, sodass seine Vorgesetzten ihn zähneknirschend auf den brutalen Sexualmord an einer jungen Frau ansetzen, der auf den ersten Blick keinerlei Anhaltspunkte für die Ermittlungen liefert. Laidlaw muss seine Unterweltkontakte spielen lassen, um an Informationen zu kommen, und erfährt dabei nach und nach von einigen überraschenden Zusammenhängen mit den Mächtigen des Glasgower Verbrechens. Unterstützt wird er dabei von dem jungen Polizisten Harkness, der zwar vor Laidlaws Exzentrik gewarnt wurde, sich jedoch der Faszination seiner unkonventionellen Techniken nicht entziehen kann.
„Laidlaw“ ist ein fabelhaft inszenierter Noir-Krimi, der sich in die Abgründe des Menschlichen wagt und dabei nur Graustufen zulässt. Sein charismatischer Protagonist kämpft mit seinen eigenen Dämonen und Unzulänglichkeiten, was ihn zutiefst menschlich macht – dabei werden aber so manche Klischees des Genres nicht ausgelassen wie etwa der tief sitzende Sexismus, der sich vor allem in den flachen Frauenfiguren bzw. ihrer Reduktion auf ihre Funktion für die Männer der Geschichte äußert. Da wird auch schon mal der Liebesakt und die „Eroberung“ eines Frauenkörpers mit der Eroberung eines Kontinents durch einen Kolonisator verglichen. Abgesehen von dieser Schwäche überzeugt „Laidlaw“ jedoch mit einem für Krimis außergewöhnlich bildhaften, literarischen Stil, der gerne Metaphern und literarische Zitate einsetzt und damit einen Kontrast zur grobschlächtigen Realität des organisierten Verbrechens eröffnet.
Ein lohnenswerter Krimi, der vor allem durch seine atmosphärische Wortwahl und seine moralische Ambivalenz besticht, wenngleich er in mancher Hinsicht ein wenig aus der Zeit gefallen scheint.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Auf den mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten schottischen Autor William McIlvanney wurde ich aufmerksam, weil der von mir hochgeschätzte Ian Rankin seinen Kollegen nicht nur lobt, sondern dessen dreibändige Laidlaw-Reihe auch als Initialzündung für sein eigenes Schreiben ins …
Mehr
Auf den mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten schottischen Autor William McIlvanney wurde ich aufmerksam, weil der von mir hochgeschätzte Ian Rankin seinen Kollegen nicht nur lobt, sondern dessen dreibändige Laidlaw-Reihe auch als Initialzündung für sein eigenes Schreiben ins Feld führt.
Diese Kriminalromane sind erstmalig zwischen Ende der siebziger und Anfang der neunziger Jahre erschienen, inzwischen neu aufgelegt und wirken in keinster Weise angestaubt, was aber mit Sicherheit auch an der Neuübersetzung durch Conny Lösch liegt.
Handlungsort ist Glasgow, die schottische Metropole, die sich noch immer nicht restlos von dem Niedergang der Stahlindustrie erholt und mit den vielfältigsten Problemen zu kämpfen hat. Bis heute hat sich dort nicht viel verändert, wovon ich mich im vergangenen Jahr persönlich überzeugen konnte. Arbeitslosigkeit, Verelendung und Alkoholismus gehen einher mit hohen Kriminalitätsraten, und es macht auf mich den Eindruck, dass diese Schilderungen William McIlvanney mindestens genauso wichtig sind wie die Fälle des DI Jack Laidlaw
In „Laidlaw“, dem ersten Band der Reihe, wird im Stadtpark die Leiche von Jennifer Lawson, einer jungen Frau gefunden, vergewaltigt und anschließend ermordet. Jack Laidlaw macht sich mit seinem Kollegen Harknes auf die Suche nach dem Mörder, wissend, dass sie sich mit der Aufklärung des Falls beeilen müssen, wenn sie Schlimmeres verhindern wollen. Es ist nämlich zu befürchten, dass sich die verschiedenen Fraktionen der Glasgower Unterwelt in die Ergreifung des Mörders bzw. der Verhinderung derselben einmischen werden, da sowohl der Vater der Ermordeten als auch der Täter schon ihre Kontakte aktiviert haben…
Laidlaw ist, wie die meisten schottischen Ermittler, nicht zimperlich in seinen Methoden, weiß aber, dass er mit seiner Arbeit nur an den Symptomen herumkuriert, aber nichts verändern kann, solange die gesellschaftlichen Gegebenheiten so bleiben wie sie sind. Er ist ein Raubein mit hohen moralischen Grundsätzen, geprägt durch die Ideen der Existenzialisten, deren Werke in seiner Schreibtischschublade zu finden sind. Ein interessanter, vielschichtiger Protagonist, wie er nur selten in den Romanen dieses Genres zu finden ist.
Und auch sprachlich spielt McIlvanney in einer anderen Liga. Er schwafelt nicht, sondern hat etwas zu sagen. Er schreibt auf hohem Niveau und fordert so die Konzentration seiner Leser. Er malt Bilder mit Worten, düster, realistisch und eindringlich. Ganz großes Kino – und nachdrückliche Leseempfehlung meinerseits!
Der zweite Band der Reihe, „Die Suche nach Tony Veitch“, ist übrigens soeben im Verlag Antje Kunstmann erschienen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Die vergewaltigte Leiche der 18-jährigen Jennifer Lawson wird in Glasgow gefunden. DC Brian Harkness soll als Bindeglied zwischen Milligan und DI Jack Laidlaw fungieren, die sich gegenseitig nicht ausstehen können. Der Einzelgänger Laidlaw muss den Mörder schnell finden, denn es …
Mehr
Die vergewaltigte Leiche der 18-jährigen Jennifer Lawson wird in Glasgow gefunden. DC Brian Harkness soll als Bindeglied zwischen Milligan und DI Jack Laidlaw fungieren, die sich gegenseitig nicht ausstehen können. Der Einzelgänger Laidlaw muss den Mörder schnell finden, denn es gibt einige andere die ihm zuvorkommen wollen. Zum einen gibt es Bud Lawson, den Vater des Opfers, der den Täter töten möchte, ebenso wie der Gangsterboss John Rhodes. Aber auch Matt Mason - ein skrupelloser Buchhalter - und Harry Rayburn - ein schwuler Nachtclubbesitzer - wollen verhindern, dass die Polizei den Täter schnappt.
Das Cover passt natürlich zu dem verbrecherischen Glasgow, das hier im Buch dargestellt wird. Mir persönlich ist es etwas zu langweilig und sagt auch wenig aus. Auf der anderen Seite ist das Originalbuch 1977 erschienen und wurde jetzt neu herausgebracht, da Ian Rankin ein Manuskript vom Autor zu einem 4. Laidlaw-Buch (ein Prequel) machte. Und für ein so "altes" Buch passt das Cover dann auch wieder.
Und genau dieses Prequel durfte ich auch schon lesen, obwohl ich die Original-Trilogie nicht kannte.
Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden detailreich und bildhaft beschrieben. Und doch ist es ein eigenwilliger Schreibstil, der manchmal schon fast lyrisch wirkt und dies liegt sicherlich nicht am Alter des Originalbuches.
Das Glasgow wird in diesem Buch - wie auch schon im Prequel - sehr düster beschrieben.
Laidlaw ist schon ein einzigartiger, charismatischer Mann, der aber auch seine dunklen Seiten hat. In diesem Buch erinnert er im Zusammenspiel mit Harkness an Holmes und Watson oder Poirot und Hastings.
Die Spannung war hoch, obwohl man als Leser mehr oder weniger sowohl Täter als auch Motiv kennt.
Insgesamt fühlte ich mich ausgezeichnet unterhalten und könnte mir durchaus vorstellen auch die restlichen 2 Bände noch zu lesen.
Fazit: Krimi Noir, der trotz des Alters noch immer aktuell erscheint. 4,5 von 5 Sternen
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für