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Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Als sie an einem späten Winternachmittag einen zugefrorenen Fluss betritt, weiß sie nicht, dass sich gleich alles für sie verändern wird. Auf dem Eis trifft sie den verheirateten Otto. Sie erleben eine Liebe, die stürmisch beginnt und schicksalhaft endet: Frieda wird schwanger - ein Skandal in der Welt, in der sie sich bewegt. Und so darf sie ihrem heimlichen Kind nie Mutter sein. Jahrzehntelang behält sie die Erinnerungen an diese Episode ihres Lebens für sich. Doch als sie mit über acht...
Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Als sie an einem späten Winternachmittag einen zugefrorenen Fluss betritt, weiß sie nicht, dass sich gleich alles für sie verändern wird. Auf dem Eis trifft sie den verheirateten Otto. Sie erleben eine Liebe, die stürmisch beginnt und schicksalhaft endet: Frieda wird schwanger - ein Skandal in der Welt, in der sie sich bewegt. Und so darf sie ihrem heimlichen Kind nie Mutter sein. Jahrzehntelang behält sie die Erinnerungen an diese Episode ihres Lebens für sich. Doch als sie mit über achtzig Jahren in ein Pflegeheim zieht, beginnt sie, sich ihnen zu stellen und sie zu teilen.'Kontur eines Lebens' ist der Roman einer großen Liebe und ihres Scheiterns, die Geschichte einer unglaublich starken Frau, die sich gegen alle Widrigkeiten behauptet.»Kein Wort an der falschen Stelle, kein Satz, der nicht glänzt, und kein Absatz, der einen nicht bis in die tiefste Faser berührt.« HET PAROOL
JAAP ROBBEN, geboren 1984, ist Dichter, Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer. Seit 2004 publiziert er Lyrik, Romane, Jugendbücher und Essays. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet, verfilmt und in mittlerweile fünfzehn Sprachen übersetzt. Mit seinem Roman ¿Summer Brother¿ stand er auf der Longlist des International Booker Prize. Jaap Robben lebt in Deutschland. BIRGIT ERDMANN übersetzt vornehmlich aus dem Niederländischen, u.¿a. Anton de Kom, Chris de Stoop, Toon Tellegen und Lisa Weeda.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Schemerleven
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 15. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 140mm x 32mm
- Gewicht: 478g
- ISBN-13: 9783832168186
- ISBN-10: 3832168184
- Artikelnr.: 67833487
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Bettina Baltschev findet, dass Jaap Robben mit seinem Buch über eine traumatische Mutterschaft in den 1960er Jahren in den Niederlanden ein wichtiges Thema aufgreift. Der Autor beleuchtet auf einfühlsame Weise sowohl das individuelle Schicksal einer Totgeburt als auch die gesellschaftlichen Verhältnisse und den Umgang mit unehelicher Mutterschaft in einer anderen Zeit, erläutert Baltschev. Die Anlage des Textes als Erinnerungsstrom der in einem Pflegeheim untergebrachten Protagonistin ermöglicht es dem Autor laut Rezensentin, dem Leben einer Frau Stück für Stück Kontur zu verleihen und die Themen Ächtung, Schmerz und Verdrängung zu durchdringen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Kontur eines Lebens' erzählt die Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe und eines großen Verlustes in einer unbarmherzigen Zeit.« Ludger Kazmierczak, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR »Jaap Robben findet in seinem Roman 'Kontur eines Lebens' einen guten und zarten Ton für ein menschliches Drama, das in Westeuropa bis weit ins 20. Jahrhundert immer wieder vorkommt. [...] Sehr zu Recht erinnert Jaap Robben [...], dass die Geburt eines Kindes noch vor einigen Jahrzehnten in einer Tragödie enden konnte, wenn sich die Mutter nicht an gesellschaftliche Regeln hielt.« Bettina Baltschev, DEUTSCHLANDFUNK »'Kontur eines Lebens' erzählt die Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe und eines großen Verlustes in einer unbarmherzigen Zeit.« Ludger
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Kazmierczak, WDR 5 SCALA »Das Ergebnis ist ein wunderbar erzählter Roman, der lange nachwirkt.« Bettina Baltschev, KOPJE KOFFIE PODCAST »Es mag in unseren [...] Zeiten, beinahe schon riskant sein, sich als 40-jähriger Mann in den Kopf einer über 80-jährigen, leicht dementen Frau zu begeben und auch anschaulich ihre körperlichen Erfahrungen zu beschreiben. Jaap Robben wagt es und gewinnt - und wir mit ihm.« Stephan Hermsen, WESTFÄLISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG »Bemerkenswerte Stimme aus den Niederlanden [...] Jaap Robben findet für dieses Drama einfach immer die richtigen Worte, stets an der richtigen Stelle.« Uta Deitenberg, WESTFALENPOST »Die Schilderung von Frieda während unterschiedlicher Lebensabschnitte überzeugt und geht zu Herzen.« Sven Trautwein, MERKUR.DE »Realistisch, warmherzig.« Hanna Styrie, KÖLNISCHE RUNDSCHAU »Wie anders Moralvorstellungen und Lebenswelten im Vergleich zu heute waren, macht Jaap Robbens Buch [...] bewusst. Zugleich ist der Roman in zentralen Fragestellungen absolut aktuell. [...] Vorgelesene Passagen machten [...] einen einfühlsamen Umgang mit unausgesprochenen Empfindungen spürbar.« Angela Wilms-Adrians, RHEINISCHE POST »Was dieses Buch für mich so besonders macht, ist genau diese unmittelbar direkte Art und Weise, wie Jaap Robben die Geschichte von Frieda erzählt, unglaublich behutsam und völlig ohne Drama und Kitsch. So verleiht er dieser Frau, stellvertretend für so viele andere, Kapitel für Kapitel immer mehr an Kontur, ganz so, wie es der Titel verspricht.« Ute Rodde, AACHENER ZEITUNG »[...]einen der bemerkenswertesten Romane des vergangenen Jahres.« Stephan Hermsen, NEUE RUHR ZEITUNG »Bewegend, nachdenklich und emotional« Verena Jaburg, SCHWARZWÄLDER BOTE »Eine sehr berührende Geschichte, die in einem noch lange nachklingen wird. Sehr zu empfehlen.« Elisabeth Kemper, MEDIENPROFILE/BUCHPROFILE »Robben schildert plastisch die bigotte Atmosphäre der 1960er-Jahre, überzeugt mit der psychologisch glaubwürdigen Zeichnung der Protagonistin und scheut sich nicht, die Schattenseiten des Alterns in klare Worte zu fassen.« Regine Mitternacht, EKZ-BIBLIOTHEKSSERVICE »[...] Jaap Robben hat mit Schemerleven vor allem eines gemacht: Er hat als Mann einen feministischen Roman geschrieben« Lisa Mensing, Alles außer flach. Essays über aktuelle Literatur aus den Niederlanden und Flandern. »Dem Autor Jaap Robben gelingt es, mit großem Einfühlungsvermögen aus der Sicht einer Frau zu erzählen, wie eine 'verbotene' Liebe, eine ungewollte Schwangerschaft und eine einsame Trauer sich nachhaltig auf ein Leben legen. Ein wunderbar erzählter Roman, der lange nachwirkt.« Ingrid Mosblech-Kaltwasser, DER-KULTUR-BLOG.DE »Dieses Buch ist für mich auf jeden Fall ein Highlight des Jahres und wird einen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal finden, in dem nur Bücher Platz finden, die ich auch nochmals gerne lesen möchte. Deshalb eine klare Kaufempfehlung!« Werner Lukaszewicz, LESERATTE BLOG
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Ich bin begeistert!
Der Roman "Kontur eines Lebens" hat mich wirklich begeistert und teilweise zu Tränen gerührt.
Der Autor schildert die Lebensgeschichte von Frieda in den unterschiedlichen Lebensabschnitten auf so einfühlsame Weise, dass ich das Buch kaum aus der Hand …
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Ich bin begeistert!
Der Roman "Kontur eines Lebens" hat mich wirklich begeistert und teilweise zu Tränen gerührt.
Der Autor schildert die Lebensgeschichte von Frieda in den unterschiedlichen Lebensabschnitten auf so einfühlsame Weise, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Es geht um ihr uneheliches geborenes Kind, die damit einhergegangene gesellschaftliche und familiäre Ausgrenzung und ihren weiteren Lebensweg. Erst im hohen Alter beginnt sie lange verdrängtes aufzuarbeiten und sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen.
Die Geschichte ist sehr berührend und deckt einen gesellschaftlichen Missstand auf, der noch gar nicht zu lange zurückliegt. Ein wirklich gelungener Roman, eine starke Geschichte mit sehr starken Charakteren, der durchweg spannend war und keine Längen hatte. Ich kann den Roman nur weiterempfehlen!
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Frieda Tendeloo ist in ein Altenheim gezogen, weil sie nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr allein leben kann. Ihr Sohn und dessen schwangere Freundin unterstützen sie zwar, aber das Verhältnis scheint auf den ersten Blick nicht sehr innig zu sein.
Im Altenheim blickt Frieda zurück …
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Frieda Tendeloo ist in ein Altenheim gezogen, weil sie nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr allein leben kann. Ihr Sohn und dessen schwangere Freundin unterstützen sie zwar, aber das Verhältnis scheint auf den ersten Blick nicht sehr innig zu sein.
Im Altenheim blickt Frieda zurück auf ihr Leben und Erinnerungen drängen ans Licht, Erinnerungen an ihre Jugend und ihre erste und große Liebe und alles das, was sie damit verbindet und was sie erlebt hat. Vieles davon hat sie verdrängt, nichts davon hat sie jemals erzählt, auch nicht ihrem verstorbenen Mann und ihrem Sohn.
Auch wenn Frieda auf Anhieb keine Sympathieträgerin ist, so kommt der Leser ihr doch im Verlauf des Romans sehr nah und kann im Rückblick dann auch Vieles verstehen. Das Leben hat diese alte Frau geprägt und ihre Reaktionen sind nur in Verbindung mit ihrem Erlebten besser zu verstehen.
Das Schicksal von Frieda hat mich sehr bewegt. Sie ist in einer Zeit aufgewachsen, in der Gefühle nicht gerne gezeigt wurden und in der es noch viel wichtiger war als heute was andere über einen denken.
„Kontur eines Lebens“ ist ein Roman, der mich emotional sehr mitgenommen hat, obwohl ich das zu Beginn der Geschichte keinesfalls erwartet habe. Ich würde sagen diese Geschichte war traurig und perfekt.
Copyright © 2023 by Iris Gasper
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Versuch es zu vergessen!
Der bewegende Roman beginnt mit dem Anblick der blassen Füße von Friedas verstorbenem Ehemann. Immer wieder kehrt sie gedanklich dazu zurück, und es wird einen ganzen Roman und ein ganzes Leben lang dauern, ehe wir verstehen, weshalb sich ausgerechnet …
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Versuch es zu vergessen!
Der bewegende Roman beginnt mit dem Anblick der blassen Füße von Friedas verstorbenem Ehemann. Immer wieder kehrt sie gedanklich dazu zurück, und es wird einen ganzen Roman und ein ganzes Leben lang dauern, ehe wir verstehen, weshalb sich ausgerechnet dieser Eindruck so schmerzlich in Friedas Seele einbrennt.
Unaufgeregt und in ruhigem Erzähltempo nimmt uns Jaap Robben auf zwei Zeitebenen mit in Friedas Leben. Da ist die ältere und frisch verwitwete Dame, die entwurzelt und ins Heim gebracht wird in die Obhut fremder Menschen. Es ging mir beim Lesen zu Herzen, wenn in nüchterner, unverklärter Sprache geschildert wird, wie Friedas persönliche Dinge von ihrem Sohn entrümpelt werden, wie die gebrechliche Frau von einem Pfleger gewaschen und angekleidet wird. Parallel erfahren wir, wie Frieda sich als junge Frau auf eine Affäre mit einem verheirateten Mann einlässt. Es kommt, wie es kommen muss, und Ida, wie sie damals noch genannt wurde, wird schwanger und damit der gesellschaftlichen und familiären Ächtung ausgesetzt.
Es ist vor allem das Schweigen, das uns aus dieser Geschichte entgegenbrüllt. Das Schweigen, in das Frieda ihr ganzes Leben lang die herzzerreißenden Ereignisse in ihrer Vergangenheit hüllen musste. Genau dieses Schweigen hat sie später stets von ihrer eigenen Familie getrennt, die nie verstehen konnte, was hinter ihrer vermeintlichen Launenhaftigkeit steckte, nämlich abgrundtiefer Schmerz. Und noch viel schlimmer das Schweigen einer ganzen Gesellschaft und das scheinheilige Vergessen. Für mich war es ein berührender Wendepunkt der Erzählung, als Frieda dieses Schweigen endlich durchbricht.
Mich hat dieser Roman in seiner eindringlichen Schlichtheit zutiefst bewegt, geschmerzt und am Ende zu Tränen gerührt und mit dem dringenden Bedürfnis zurückgelassen, meine Töchter zu umarmen.
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Frieda ist 81 und gerade Witwe geworden. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr geliebter Louis vor ihr geht. Nun steht sie allein da, kann dir Aufgaben die ihr Mann bis dato erfüllt hat nicht selbst wahrnehmen und so zieht sie ins Altersheim.
Aber nicht nur die neue Umgebung macht ihr …
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Frieda ist 81 und gerade Witwe geworden. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr geliebter Louis vor ihr geht. Nun steht sie allein da, kann dir Aufgaben die ihr Mann bis dato erfüllt hat nicht selbst wahrnehmen und so zieht sie ins Altersheim.
Aber nicht nur die neue Umgebung macht ihr zu schaffen, auch jahrzehntelang verdrängte Erinnerungen treten zu Tage und machen ihr das Leben schwer.
In jungen Jahren war sie schwanger, durfte sich aber nie um ihr Kind kümmern. Auch den Vater hat sie nie wieder gesehen und es lässt ihr keine Ruhe, sodass sie sich, mit Hilfe ihres Sohnes, auf die Suche macht.
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Jaap Robben geht auf sehr einfühlsame Weise auf ein Thema ein, dass wenig bekannt ist und lange totgeschwiegen wurde. Es geht um den Umgang mit Totgeburten in der Nachkriegszeit. Auch Schwangerschaften außerhalb einer Ehe und Mütterheime werden beleuchtet und es ist ein ums andere Mal unfassbar so etwas zu lesen.
Dies alles wird auf wunderbare Weise an der Geschichte von Frieda erzählt, die wir auf zwei Zeitstrahlen verfolgen. Friedas Geschichte ist nur eine von vielen, zeigt aber das Schicksal vieler junger Mütter der damaligen Zeit auf.
Schwanger von einem verheirateten Mann, streng katholisch erzogen, kommt es für Friedas Eltern natürlich nicht in Frage das Kind zu behalten, obwohl Frieda dies gern möchte. Erst wird sie zu einem Abbruch gedrängt, als es dafür zu spät ist, soll sie in einem Mütterheim entbinden und das Kind zur Adoption freigeben.
Schaut man sich die Geschichte der Mütterheime an, schaut man auf Grauen und die absolute Entmündigung von Frauen. Viele wurden dort hingeschickt, schon Monate vor der Geburt um die Schwangerschaft zu verheimlichen, mussten dort arbeiten, später entbinden und haben nie erfahren, was aus dem Kind geworden ist. Es gab keinerlei Mitspracherecht oder gar die Möglichkeit sich für das Kind zu entscheiden. Viele dieser Heime liefen unter Schirmherrschaft der Kirche, wurden von Nonnen geführt, hatten mit Nächstenliebe aber sehr wenig zu tun.
Frieda verlässt daraufhin ihr zu Hause und versucht sich mit Ottos Hilfe selbst durchzuschlagen, trifft aber auf immer mehr Probleme. Als ledige Frau, noch dazu schwanger findet sie nirgends eine Unterkunft. Sie verliert ihre Arbeit, da ihr Chef befürchtet, das ihr „Zustand“ seinem Geschäft schadet. Als sie endlich eine Wohnung findet, herrschen dort so miserable Zustände, dass sie letztendlich ihr Kind verliert. Nur die Füße bekommt sie zu Gesicht, bevor es weggebracht wird, niemand erzählt ihr was los ist und als sie im Krankenhaus versucht Antworten zu bekommen, wird ihr geraten zu vergessen, da sie sonst in eine Psychatrie eingeliefert wird. Und genau dies tut sie… Sie verdrängt die Erlebnisse, baut sich ein neues Leben auf, heiratet, bekommt einen Sohn. Aber wie das mit Traumata so ist… irgendwann kommen sie wieder.
Die Tatsache, dass Sternenkinder damals anonym, meist in irgendwelchen hinteren Ecken von Friedhöfen begraben wurden, ohne dass die Eltern davon wussten, ist mehr als grausam. Ein Abschied wird verweigert und damit auch die Möglichkeit damit abschließen und es verarbeiten zu können. Viele sind daran zerbrochen, wurde in psychiatrische Einrichtungen abgeschoben, haben sich ein Leben lang nicht davon erholt.
Wenn ich solche Geschichten lese, fällt es mir tatsächlich immer sehr schwer zu begreifen, dass wir uns hier nicht im Mittelalter befinden, sondern gerade mal 60 Jahte in die Vergangenheit blicken. In eine Vergangenheit, in der Frauen keinerlei Rechte an ihrem Körper hatten, als sie als nicht mündige Personen behandelt wurden, als sie ohne Mann nichts wert waren, keine Arbeiten und keinen Wohnraum bekommen haben. Und so ist dieser fiktive Roman nicht nur ein Blick in die Geschichte und Freude darüber, was bis dato in Hinblick auf Frauenrechte geschafft wurde, sondern auch ein Mahnmal in einer Zeit, in der sich vieles wieder rückständig anfühlt.
Die Protagonistin ist nicht immer nett, hat viele Ecken und Kanten, reagiert teilweise ungehalten, aber sie ist sehr authentisch. Mit Blick auf ihre Vergangenheit erschließt sich vieles im Verhalten und so mochte ich sie trotz allem unglaublich gern. Sie hatte mein vollstes Mitgefühl und auch meine Wut hinsichtlich der Ungerechtigkeit, der sie ausgesetzt war.
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Im Fazit eine riesengroße Empfehlung meinerseits.
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Nach dieser Lektüre muss ich erst einmal tief durchatmen und mich sammeln.
Jaap Robben erzählt die Geschichte von Ida, einer alten Dame, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes die gemeinsame Wohnung aufgeben muss und ins betreute Wohnen zieht. Ihr Sohn Tobias hilft ihr dabei und …
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Nach dieser Lektüre muss ich erst einmal tief durchatmen und mich sammeln.
Jaap Robben erzählt die Geschichte von Ida, einer alten Dame, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes die gemeinsame Wohnung aufgeben muss und ins betreute Wohnen zieht. Ihr Sohn Tobias hilft ihr dabei und erfährt das lang gehütete Geheimnis seiner Mutter.
Abwechselnd folgen wir Ida als junge Frau, die sich auf einen älteren verheirateten Mann einlässt und als alte pflegebedürftige Frau, die sich mit der neuen Lebenssituation vertraut machen muss und gleichzeitig ihre Vergangenheit aufarbeitet.
Diese Geschichte hat mich tief berührt, Robben schafft es nicht nur authentisch aus der Sicht einer Frau zu schreiben, er schafft es sogar absolut glaubwürdig aus der Sicht einer alten Frau zu schreiben - keine Szene, kein Gedanke wirkt aufgesetzt oder unglaubwürdig: Ida ist eine lebendige Person aus Fleisch und Blut.
Ich habe sehr mit ihr mitgefühlt, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart (mit Ü 55 ist man näher am Altersheim dran, als an seiner Teenagerzeit), ich war wütend auf die Gesellschaft der frühen 60er Jahre, ich war entsetzt über die Kirche, ich war frustriert als Frau... ich habe so ziemlich alle Emotionen durchlebt, die man im Laufe eines Buches durchleben kann.
Jaap Robben ist ein guter Beobachter und ein einfühlsamer Erzähler, sein Schreibstil ist geradlinig und klar, aber auch stellenweise sehr bildgewaltig. Bravo - genau so geht Literatur!
Ein nicht einfach zu verdauendes Buch, aber äußerst empfehlenswert - Birgit Erdmann hat für uns das Ganze aus dem Niederländischen übersetzt.
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Emotional, wertvoll und lesenswert!
Nach dem Beenden des Romans durfte ich den beigelegten, geheimnisvollen Brief lesen. Er war vom Autor Jaap Robben selbst und sehr bewegend. Darin schreibt er über die Enstehungsgeschichte des Romans und die real zu Grunde liegenden Hintergründe und …
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Emotional, wertvoll und lesenswert!
Nach dem Beenden des Romans durfte ich den beigelegten, geheimnisvollen Brief lesen. Er war vom Autor Jaap Robben selbst und sehr bewegend. Darin schreibt er über die Enstehungsgeschichte des Romans und die real zu Grunde liegenden Hintergründe und Menschen.
Seine Protagonistin Fieda Tendeloo ist fiktional und steht stellvertretend für viele Frauen ihrer Generation, nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in seinen Nachbarländern.
Frieda ist heute 81 Jahre alt und lebt in einem Pflegeheim, da sie seit dem kürzlichen Tod ihres Mannes nicht mehr alleine leben kann. Ihr einziger Sohn, der selbst kurz davor steht das erste Mal Vater zu werden, ist einer ihrer wenigen verbliebenen Sozialkontakte. Frieda ist keine rüstige thoughe alte Dame, wie ich sie aus anderen Romanen kenne. Robben beschreibt sehr einfühlsam aus Friedas Sicht, wie es sich anfühlt, selbst bei intimsten Verrichtungen auf bezahlte Hilfe angewiesen zu sein und wie sie immer mehr die Kontrolle über sich selbst und ihr Leben verliert.
Aber ich lerne auch eine ganze andere Frieda kennen, eine ganz junge Frieda, voller Träume, Liebe und Hoffnungen. Es ist die Frieda der Vergangenheit, der, trotz der geschlechtervorgegeben Bergrenzungen der damaligen Zeit, viele Wege offen stehen.
Bis sie sich in einen verheirateten Mann verliebt, mit ihm eine Affäre beginnt und ungeplant und ungewollt schwanger wird…
Ich finde die Passagen aus dem Heute sehr gelungen. Die unausgesprochenen Themen zwischen Mutter und Sohn, die langsam an die Oberfläche drängen, fangen einen ganzen Generationenkonflikt ein.
In den Erzählsträngen aus der Vergangenheit thematisiert Robben unter anderem die strengen gesellschaftlichen Konventionen denen v.a. Frauen unterworfen waren. Mir als glücklich unverheiratetes Elternteil macht das deutlich wie viel sich seither geändert hat.
Die Eingangs erwähnte Universalität seiner Figuren macht den Roman zu einem Spiegel dieser Zeit. Diese Universalität lässt den Figuren auf der anderen Seite für mich zu wenig Raum für Indiviualität. Sie wirken manchmal wie Spielbälle ihrer Zeit und ihres Schicksals und dadurch sehr determiniert. Das wirft die Frage auf, wie frei wir (auch heute) wirklich in unseren Handlungen sind oder doch durch die Umstände und unser Umfeld gezwungen sind.
Spannend finde ich die Frage, wie und ob trotz tragischer Vergangenheit ein glückliches, gutes Leben möglich ist und welche Rolle Schweigen und Verdrängung in diesem Kontext spielt.
Der Erzählstil ist konventionell und hält trotz der am Ende etwas zu gewollt erzeugten Suspense wenig Überraschungen bereit. Das kann je nach persönlichen Vorlieben als angenehm zu lesen oder als vorhersehbar aufgefasst werden.
Unabhängig davon erzählt Robben mit Friedas wertvoller Geschichte entlang der Kontur eines Lebens und schafft dabei einen sehr lesenswerten und zu Herze gehenden Roman.
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"Kontur eines Lebens" von Jaap Robben ist ein wahrhaftiges Meisterwerk, das die Leser auf eine unvergessliche Reise durch die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins mitnimmt. Dieses berührende Buch ist mehr als nur eine Geschichte; es ist eine tiefgreifende Erfahrung, die das …
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"Kontur eines Lebens" von Jaap Robben ist ein wahrhaftiges Meisterwerk, das die Leser auf eine unvergessliche Reise durch die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins mitnimmt. Dieses berührende Buch ist mehr als nur eine Geschichte; es ist eine tiefgreifende Erfahrung, die das Herz erwärmt und die Seele zum Nachdenken anregt.
Die Geschichte folgt dem Protagonisten, einem charismatischen und vielschichtigen Charakter, der mit seinen Licht- und Schattenseiten einhergeht. Jaap Robben zeichnet die Konturen dieses Lebens mit einer fesselnden Erzählkunst, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Die Prosa fließt wie ein zarter Pinselstrich, der die Emotionen auf der Leinwand des Geistes zum Leben erweckt.
Eine der beeindruckendsten Stärken dieses Buches ist die Art und Weise, wie der Autor die menschliche Natur einfühlsam beleuchtet. Er porträtiert menschliche Beziehungen, Träume, Ängste und Triumphe mit einer unglaublichen Tiefe und Authentizität. Es ist, als würde man in die Herzen und Gedanken der Charaktere eintauchen und ihre Empfindungen hautnah miterleben.
"Kontur eines Lebens" behandelt schwierige Themen, ohne sich in Klischees zu verlieren. Robbens Fähigkeit, mit sensiblen Themen umzugehen und dennoch eine Botschaft der Hoffnung zu vermitteln, ist bewundernswert. Man wird Zeuge von Verlust, Liebe, Freundschaft und Selbstfindung, wodurch das Buch eine breite Palette von Emotionen abdeckt, die den Leser berühren und inspirieren.
Die Vielschichtigkeit der Charaktere ist bemerkenswert und macht sie leicht zugänglich. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist glaubwürdig und mitreißend. Man kann sich leicht mit ihren Erfahrungen identifizieren und fühlt sich dadurch noch stärker in die Erzählung hineingezogen.
Darüber hinaus bereichert die poetische Sprache des Autors die gesamte Leseerfahrung. Die sorgfältig gewählten Worte erwecken die Landschaften und Szenen zum Leben und entfalten eine atmosphärische Intensität, die den Leser von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht.
"Kontur eines Lebens" ist ein Buch, das noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt. Es ist eine Ode an die Menschlichkeit, die uns daran erinnert, dass wir alle geformt sind durch die Höhen und Tiefen, die das Leben für uns bereithält. Jaap Robben hat eine zeitlose Geschichte geschaffen, die uns lehrt, dass wir mit Empathie, Verständnis und Liebe unsere eigenen Konturen gestalten können.
Abschließend kann ich "Kontur eines Lebens" jedem empfehlen, der nach einem berührenden und fesselnden Buch sucht, das die Schönheit und Komplexität des Lebens einfängt. Tauchen Sie ein in diese ergreifende Geschichte und lassen Sie sich von der Tiefe der menschlichen Erfahrung verzaubern.
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Wow, erstmal tief durchatmen. Diese wunderschöne Geschichte hat es emotional komplett in sich. Vorab aber erstmal ein großes Lob - als muttersprachliche Niederländerin ein großes Lob an die Übersetzung. Toll umgesetzt und komplett authentisch! Muss auch mal gesagt werden. …
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Wow, erstmal tief durchatmen. Diese wunderschöne Geschichte hat es emotional komplett in sich. Vorab aber erstmal ein großes Lob - als muttersprachliche Niederländerin ein großes Lob an die Übersetzung. Toll umgesetzt und komplett authentisch! Muss auch mal gesagt werden.
Jetzt aber zum Inhalt und zur Schreibweise! Normalerweise mag ich keine Bücher im Ich Stil- hier ist es anders. Wahnsinnig mitreißend und man fühlt sich als wer man komplett die Protagonistin. Fast schon unheimlich nah an der Wahrheit erzählt kann man kaum glauben was hier alles durchlebt wird und wie sich der eigene Körper tauschen kann und dich nicht vergessen lässt. Wie unglaublich emotional hier geschrieben wird, merkt man an dem ein oder anderen Tränchen welches man wären des Lesens vergießt. Wow, immer noch unter Eindruck dieses fantastischen Buches.
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Noch ein Jahreshighlight!
Ich weiß gar nicht richtig, wie ich meine Begeisterung in Worte fassen soll. Schon die Leseprobe des Buchs hat mir unglaublich gut gefallen, aber dass ich das Buch an einem Tag verschlingen würde, hätte ich nicht erwartet.
Zum Inhalt (ohne …
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Noch ein Jahreshighlight!
Ich weiß gar nicht richtig, wie ich meine Begeisterung in Worte fassen soll. Schon die Leseprobe des Buchs hat mir unglaublich gut gefallen, aber dass ich das Buch an einem Tag verschlingen würde, hätte ich nicht erwartet.
Zum Inhalt (ohne Spoiler):
Frieda ist pflegebedürftig und in den Achtzigern, als ihr Mann unvermutet stirbt. Außer Trauer bringt das auch Friedas Umzug ins Pflegeheim mit sich. Ihr veränderter Alltag wird geschildert, aber gleichzeitig verliert sich die Rentnerin mehr und mehr in Erinnerungen an ihre Jugendliebe. Was auf den ersten Blick kitschig anmutet, wird nicht nur eine spannende Reise in Fridas Vergangenheit, sondern eine in die früheren niederländischen Gesellschaftsnormen. Er schreibt über ein Thema, über das man in der Presse schon einmal gestolpert ist, das hier jedoch ein Gesicht, eine Protagonistin erhält, in die ich mich einfühlen kann.
Sprachlos hat mich das Buch nicht zurückgelassen, aber sehr, sehr bewegt und auch wütend. Wie es Jaap Robben auf die Thematik seines Buches gekommen ist, ist selbst eine spannende Geschichte. Dass ein Mann hier aus der Perspektive Friedas schreibt, hat mich zudem überrascht, für mich liest sich die Erzählung auf jeden Fall glaubhaft. Sprachlich weiß es auch zu gefallen, was bestimmt auch an der Übersetzung von Birgit Erdmann liegt.
Und wer noch nicht überzeugt ist: das Cover sieht fantastisch aus, aber unter dem Schutzumschlag macht das Buch eine ebenso gute Figur.
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Ein Leben mehr!
Wow, was für ein Buch … !
Die ersten Tränen kamen mir gleich zu Beginn bei der herzzerreißenden Szene als Frieda’s Mann Louis starb. Kurz darauf fand sich die 81-jährige Frieda im betreuten Wohnen wieder.
Für Frieda war der Umzug ins …
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Ein Leben mehr!
Wow, was für ein Buch … !
Die ersten Tränen kamen mir gleich zu Beginn bei der herzzerreißenden Szene als Frieda’s Mann Louis starb. Kurz darauf fand sich die 81-jährige Frieda im betreuten Wohnen wieder.
Für Frieda war der Umzug ins betreute Wohnen noch frisch und zieht sich durchs Buch, denn Tobias, ihr Sohn, der in Kürze Vater werden wird, räumt die Wohnung seiner Eltern aus und organisiert den Umzug von Frieda.
Allein in ihrem Zimmer kommen Erinnerungen an Zeiten der jungen Frieda auf und zwischen Abschied und Neubeginn schleicht sich die verbotene Geschichte ihres Lebens, die sie noch einmal erleben kann, dieses Mal frei von Konventionen.
Mit eindringlicher Sprache beschreibt Jaap Robben das Alt-sein, Abschiede und das Jung-sein in den 60er-Jahren. Dabei nimmt er Leser und Leserin gekonnt mit. Für mich war es wie ein Sonntagsbesuch dort bei Frieda, die mir ihre Lebensgeschichte erzählt, denn ich habe das Buch tatsächlich an einem einzigen Tag gelesen!
Die 60er Jahre und ihre strenge Familie ziehen Frieda ein Kleid an, das ihr nicht paßt. Dadurch wird Frieda eine starke Frau, die aber innerlich immer zerbrochen bleibt und nun das Kleid aufknöpft, um endlich Luft zu bekommen. Sie wurde zu Entscheidungen getrieben, die nicht ihre waren. Das zu bereuen holt sie an ihrem Lebensabend ein und sie fängt an, ihr altes Leben zu suchen und stößt dabei auch auf Unverständnis … der eigene Sohn, wie schon damals ihre Eltern – allein gelassen in einer Situation, die sie nur härter machen konnte.
Erschreckend die Reaktionen der Menschen von damals, wie sie über Frieda’s Leben entschieden haben in den 60er-Jahren – aufwühlend, tief.
Dann hatte ich wieder feuchte Augen bei der Geburt von Frieda’s erstem Kind sowie bei den Grausamkeiten, die sie erfuhr.
Kapitel 46 … nur ein Satz … so herzergreifend!
Atemlos liest man bis zur letzten Seite, ein Buch, das lange nachhallt.
Der Schmutzumschlag zeigt ein wunderschönes Cover und ein perfekter Titel rundet es ab, beides könnte nicht besser zum Inhalt eines langen Lebens passen, das in Erinnerung wieder an den Stellen lebendig wird, die unterdrückt wurden und nun endlich verarbeitet werden dürfen.
Das Cover zeigt Bruchstücke wie Puzzleteile einer hübschen Blume, deren schönste Blüte sich immer widerspiegelt. In grau gehalten der Teil der Blüte, der nicht so leben durfte, wie er wollte und ein kleines Stück davon in zarter Farbe, die herausgearbeitet wurde.
Die Puzzleteile sind in verschiedenen Rosatönen auf dem Hardcover selbst wiederzufinden.
Die Ich-erzählende Protagonistin Frieda wirkt sehr sympathisch und als Leser/in begleitet man sie gern durch ihre Lebensgeschichte.
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