Youngtak Kim
Broschiertes Buch
Knochensuppe (Band 1)
Der Mörder aus der Zukunft
Übersetzung: Kim, Hyuk-Sook; Selzer, Manfred
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Mehrmals wurde die Stadt Busan von Tsunamis verwüstet, viele Bewohner wurden getötet oder verloren ihre Häuser. Im Jahr 2063 wohnen die Reichen in der "Oberstadt"; während sich die Armen in der "Unterstadt" angesiedelt haben. Ihr einziges Ziel ist es, so viel Geld wie möglich zu verdienen, um ihr armseliges Leben hinter sich zu lassen und in die Oberstadt aufzusteigen - dafür würden sie alles tun: Extremes, Illegales und nicht zuletzt Tätigkeiten, bei denen man sein Leben riskieren muss. Als eine äußerst gefährliche Form des Zeitreisens möglich wird, werden die Bewohner der Unterst...
Mehrmals wurde die Stadt Busan von Tsunamis verwüstet, viele Bewohner wurden getötet oder verloren ihre Häuser. Im Jahr 2063 wohnen die Reichen in der "Oberstadt"; während sich die Armen in der "Unterstadt" angesiedelt haben. Ihr einziges Ziel ist es, so viel Geld wie möglich zu verdienen, um ihr armseliges Leben hinter sich zu lassen und in die Oberstadt aufzusteigen - dafür würden sie alles tun: Extremes, Illegales und nicht zuletzt Tätigkeiten, bei denen man sein Leben riskieren muss. Als eine äußerst gefährliche Form des Zeitreisens möglich wird, werden die Bewohner der Unterstadt von den Bürgern der Oberstadt angeheuert, um nostalgische Gegenstände aus der Vergangenheit zu holen. So auch Lee Uhwan, der den ganzen Tag in der engen, schwülheißen, stinkenden Küche einer Gaststätte als Küchenhilfe arbeitet und von seinem Chef beauftragt wird, eine Zeitreise in das Jahr 2019 zu unternehmen, um ihm ein verloren gegangenes Rezept für eine Knochensuppe zu besorgen. Uhwan, der sich weder an seine Kindheit noch an seine Familie erinnern kann und ein zutiefst einsamer Mensch ist, schafft es tatsächlich, unbeschadet in die Vergangenheit zu kommen. Er nimmt einen Job in einem Knochensuppen-Restaurant an, wo er schließlich per Zufall erfährt wer seine leiblichen Eltern sein könnten. Uhwan, der seine mutmaßliche Familie nicht wieder verlieren will, beschließt, in der Vergangenheit zu bleiben - doch damit setzt er eine Kette an Ereignissen in Gang, die alle in größte Gefahr bringt ...
Youngtak Kim, geboren 1976 in Uiseong Gyeongsangbukdo, studierte Sinologie an der Dankook Universität in Yongin. Der südkoreanische Filmregisseur und Drehbuchautor eignete sich seine Kenntnisse sowohl im Film- als auch im literarischen Bereich autodidaktisch an. Kim schrieb und inszenierte den Comedy-Film Hello Ghost (2010). Die Komödie war ein lokaler Hit und lockte ein Millionenpublikum in die Kinos. Mit ihm gewann Youngtak Kim sogleich den Baeksang Arts Award als ¿bester neuer Regisseur¿. Mit Knochensuppe gelang ihm ein sensationelles Debüt, der erfolgreiche SF-Stoff wird zurzeit für eine 16 Episoden umfassende TV-Serie verfilmt. Dr. Hyuk-Sook Kim ist in Seoul, Südkorea, geboren und hat in Deutschland im Fach Literaturwissenschaft promoviert. Sie arbeitet an der Goethe-Universität Frankfurt als Lehrbeauftragte und ist als freiberufliche Literaturübersetzerin tätig. Manfred Selzer hat Germanistik und Deutsch als Fremdsprache studiert. Er arbeitet als Lehrer und freier Übersetzer. Daneben ist er als Online-Redakteur tätig.
Produktdetails
- Knochensuppe 1
- Verlag: Golkonda Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 28409041
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 27. Januar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 133mm x 35mm
- Gewicht: 528g
- ISBN-13: 9783965090415
- ISBN-10: 3965090410
- Artikelnr.: 66297592
Herstellerkennzeichnung
Golkonda Verlag
Johannisplatz 15
81667 München
sp@europa-verlag.com
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ein abgefahrenes Fusionsküchenexperiment tischt Kim Young-Tak der Rezensentin Katharina Granzin mit ihrem Hybrid aus Krimi, Science Fiction und noch so einigen anderen Gattungen da auf: Im koreanischen Busan ereignen sich Mordfälle, den Ermittlern begegnen auf einmal Zeitreisende auf der Suche nach dem perfekten Suppenrezept, allerhand kulinarische Anspielungen und Räume werden fallengelassen und aufgemacht. Granzin gibt zu, dass das in der Kurzzusammenfassung etwas verwirrend klingen mag, versichert aber, dass sich daraus eine anregend eigensinnige Lektüre entspannt und freut sich schon auf Band Zwei der Reihe, der im Mai rauskommt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Asiatische Zeitreise
Wir schreiben zu Beginn der Geschichte das Jahr 2064 in Buhsan, Südkorea. Lee Uhwan, der im Laufe des Romans nur noch Uhwan genannt wird, ist ein armer Schlucker. Aufgewachsen im Waisenhaus und danach immer als Küchenhilfe arbeitend, soll er nun für seinen Boss …
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Asiatische Zeitreise
Wir schreiben zu Beginn der Geschichte das Jahr 2064 in Buhsan, Südkorea. Lee Uhwan, der im Laufe des Romans nur noch Uhwan genannt wird, ist ein armer Schlucker. Aufgewachsen im Waisenhaus und danach immer als Küchenhilfe arbeitend, soll er nun für seinen Boss in die Vergangenheit reisen und das Rezept einer Knochensuppe ausfindig machen mit den dazugehörigen Beinscheiben. Denn echtes Fleisch wie wir es kennen, gibt es dann nicht mehr.
Uhwan überlebt die Reise in die Vergangenheit in das Jahr 2019 und macht sich auf die Suche nach dem Rezept. Nun, dass ist nur ein Teilstrang der erzählten Geschichte. Es gibt auch noch einen kuriosen Mord und dieser hängt wiederum mit dem Sohn des Suppenküchenbesitzer zusammen wo Uhwan landet.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Der Roman ist zwar eine Mischung aus Sci-Fi, Krimi und Thriller, aber es wird doch ganz leise, typisch koreanisch, erzählt. Manches Mal ist der Satzbau etwas behäbig und von konstruierter Stärke, aber ich finde das auch reizvoll. Kim Young-Tak hat hier ein zweiteiliges Debüt vorgelegt, denn dieses Buch ‚Der Mörder aus der Zukunft‘ erzählt „nur“ die Suche nach der Suppe und wie Uhwan seine elternlose Kindheit zum ersten Mal so recht reflektiert. Mit dem zweiten Teil wird die Geschichte dann hoffentlich vervollständigt, das wäre dann ‚Die Nacht, in der zwölf Menschen verschwanden‘.
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Als Lee Uhwan das Angebot bekommt, bei einer risikoreiche Zeitreise in die Vergangenheit ein Rezept für Knochensuppe zu finden, sagt er zu. Doch weder seine Mitreisenden, noch die Menschen in der Vergangenheit haben so bescheidene Motive, und bald ist er komplett verstrickt in gefährliche …
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Als Lee Uhwan das Angebot bekommt, bei einer risikoreiche Zeitreise in die Vergangenheit ein Rezept für Knochensuppe zu finden, sagt er zu. Doch weder seine Mitreisenden, noch die Menschen in der Vergangenheit haben so bescheidene Motive, und bald ist er komplett verstrickt in gefährliche Geschehnisse und kriminelle Machenschaften...
Zuerst zum Protagonisten selbst, denn ich muss zugeben, dass er mir komplett unsympathisch ist. Zwar ist sein Verhalten oft durch seine Vergangenheit erklärbar, aber das macht es nicht besser, lesen zu müssen, wie er seine Mitmenschen behandelt. Doch trotzdem geht eine Faszination von ihm aus, aufgrund derer ich immer weiter lesen musste.
Auch zu den anderen, teils sympathischeren Charakteren habe ich immer eine Distanz bewahrt. Als störend empfunden habe ich das allerdings nicht unbedingt, weil es gut zum sachlichen und trockenen Schreibstil und auch zum Inhalt der Geschichte passt.
Und dieser Inhalt kann sich sehen lassen. Das Buch spielt in einer interessanten Welt, in der neben Zeitreisen auch andere technologische Wunder möglich gemacht worden sind. Dadurch wird das Mysterium, das um die Motive der verschiedenen Figuren aufgespannt wird, umso spannender und mensch wird ständig neu überrascht von den Rollen, die sie spielen.
Mich hat das Buch durch und durch überzeugt und ich kann es kaum abwarten, den nächsten Teil zu lesen - unter anderem, weil die Geschichte noch nicht abgeschlossen ist und sogar mit einem fiesen Cliffhanger endet. Die komplizierte und spannende Handlung nachzuvollziehen hat mir viel Spaß gemacht und ich freue mich auf ihre Auflösung.
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Der koreanische Autor Kim Young-tak war mir bisher nicht bekannt.
Sein Buch " die Knochensuppe" ist der erste Teil einer spannenden, interessanten Geschichte, in der sowohl Gegenwart als auch Zukunft eine Rolle spielen.
Der " Held" der Geschichte begibt sich auf eine …
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Der koreanische Autor Kim Young-tak war mir bisher nicht bekannt.
Sein Buch " die Knochensuppe" ist der erste Teil einer spannenden, interessanten Geschichte, in der sowohl Gegenwart als auch Zukunft eine Rolle spielen.
Der " Held" der Geschichte begibt sich auf eine Zeitreise aus dem Jahr 2064 nach 2024, um zu lernen, wie man eine gute Knochensuppe kocht.
Die Knochensuppe ist ein sehr wichtiger Bestandteil der asiatischen Küche.
Im Jahr 2024 angekommen, stellt er fest, dass das Leben in dieser Zeit genauso seine Tücken und Stolperfallen hat, wie in seiner Gegenwart.
Er lernt, wie man Knochensuppe kocht, findet sogar so etwas wie Familie.
Aber der Autor gibt sich damit nicht zufrieden. Da kommen sehr viele dubiose Figuren ins Spiel, die zusammen mit den uns Europäern wenig geläufigen Namen zeitweise ganz schön herausfordernd sind.
Aber kurze Kapitel und eine unverblümte Sprache tragen dazu bei, dass man am Ende , das kein Ende der Geschichte ist, am Liebsten gleich Band zwei haben und weiter lesen möchte.
Die Farbgebung des Covers sowie dessen Gestaltung passen bestens zu Inhalt.
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Ein Roman für Reisefreudige
Wenngleich diese sicher abschließend froh sein werden, dass sie nicht dem Protagonisten, einem jungen Mann, der ohne Familie aufgewachsen ist, folgen müssten. Denn es geht in die Vergangenheit, und zwar genau 40 Jahre - von 2064 nach 2024. Für Lee …
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Ein Roman für Reisefreudige
Wenngleich diese sicher abschließend froh sein werden, dass sie nicht dem Protagonisten, einem jungen Mann, der ohne Familie aufgewachsen ist, folgen müssten. Denn es geht in die Vergangenheit, und zwar genau 40 Jahre - von 2064 nach 2024. Für Lee Uhwan, so heißt unser einsamer und unglücklicher junger Mann, ist es ein Arbeitsauftrag: er soll für seinen Chef ein ganz besonderes Rezept finden, das einer schmackhaften Knochensuppe - und es natürlich zurückbringen.
Diese Zeitreisen sind nicht ohne, es sterben mehr Menschen, als dass sie diese überleben und zurückkehren. Doch Lee Uhwan hat so wenig Freude am Leben, dass ihm diese Gefahr nichts ausmacht.
Er kommt auch tatsächlich an in der zurückliegenden Zeit und lernt so einiges über seine Vergangenheit.
Ein interessantes, ungewöhnliches Buch, das ich nicht unbedingt unter Science Fiction einordnen würde, es könnte auch eher unter eine psychologische oder soziale Richtung eingeordnet werden. Allerdings fand ich keinen rechten Zugang, mir blieben Stil wie auch Protagonist überaus fremd, wenngleich ich mir der Qualität des Textes durchaus bewusst bin. Ein Buch, dem ich zahlreiche Leser wünsche!
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Mysteriös, faszinierend und rätselhaft
Wir befinden uns im Jahr 2064. Der im Waisenhaus aufgewachsene Lee Uhwan ist Mitte 40 und arbeitet, seit er denken kann, in einer kleinen, stinkenden Garküche als Gehilfe. Diese befindet sich in der Küstenstadt Buhsan im unteren Viertel, …
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Mysteriös, faszinierend und rätselhaft
Wir befinden uns im Jahr 2064. Der im Waisenhaus aufgewachsene Lee Uhwan ist Mitte 40 und arbeitet, seit er denken kann, in einer kleinen, stinkenden Garküche als Gehilfe. Diese befindet sich in der Küstenstadt Buhsan im unteren Viertel, dort - wo bereits zweimal ein Tsunami alles verwüstete und nur die Ärmsten ihre Häuser und Geschäfte wieder aufbauten.
Traditionelle Nutztiere sind längst Geschichte, der Fleischbedarf wird durch „das Ding“ gedeckt, eine seltsame Mischung unterschiedlicher Tiere mit Rindergeschmack. Lee Uhwans Chef gerät ins Schwärmen, wenn er von der Knochensuppe erzählt, die er vor vielen Jahrzehnten kosten durfte. Er sehnt sich nach deren Geschmack und würde eine solche Suppe gerne in seinem Laden anbieten. Doch sämtliche Versuche des Kochs scheitern, so dass schließlich Lee Uhwan auf eine gefährliche Zeitreise ins Jahr 2019 geschickt wird. Er soll dort die Zubereitung dieser köstlichen Suppe erlernen und mit dem Rezept zurückkehren.
Fasziniert habe ich diese mysteriöse, sehr abgedrehte, immer wieder überraschende Geschichte gelesen, in der es mehrere Handlungsstränge und wechselnde Erzählperspektiven gibt. Es ist nicht immer leicht der Geschichte zu folgen, weil Kim Young-Tak in sehr kurzen Kapiteln neue Personen auftauchen lässt, Fährten legt und allerlei merkwürdige Ereignisse unaufgeregt, aber trotzdem sehr anschaulich und einprägsam erzählt. Da taucht plötzlich ein unbekannter Toter mit einem Mikrochip im Kopf und einer unerklärlichen Verletzung auf, diverse Gangsterbanden und Jugendcliquen sind unterwegs. Es kommt zu mysteriösen Unfällen und Löchern in Häusern; auch Organhandel scheint eine Rolle zu spielen. Außerdem trifft Lee Uhwan auf Menschen, die in ihm eine Achterbahn der Gefühle auslösen.
Der südkoreanische Autor Kim Young-Tak hat ein spannendes Setting für seine Geschichte gefunden, die ich mir gut verfilmt vorstellen kann. Dass er als Filmregisseur und Drehbuchautor arbeitet, merkt man an den zahlreichen kurzen, prägnanten Szenenwechseln, bei denen ich oftmals das Gefühl hatte, einer Kamerafahrt zu folgen. Sprachlich war die Geschichte, die eine schräge Mischung aus Science-Fiction-, Krimi- und Mystery-Elementen mit einigen dezent gruseligen Szenen ist, für mich durchwachsen. Es gibt schön formulierte, philosphische Gedanken, authentisch wirkende Dialoge, aber immer wieder auch sehr einfache Sätze, in denen mich vor allem die Nomenwiederholungen gestört haben. Trotzdem konnte mich dieser ungewöhnliche erste Teil, der mit perfekt gesetzten Cliffhangern endet, fesseln und gut unterhalten. Ich freue mich auf den zweiten Band von Knochensuppe, der im Mai 2023 erscheinen wird und hoffentlich Licht in den einen oder anderen Zusammenhang bringen wird. Übersetzt wurde Knochensuppe aus dem Koreanischen von Manfred Selzer.
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Zeitreise ist nur die kleinste Ungewöhnlichkeit, mitreißend anders
2064, Lee Uhwan, Waise, Mitte 40, führt ein eher armseliges Dasein, als Hilfskraft in einer kleinen Garküche. Zu etwas bringen wird er es in diesem Leben wohl nicht mehr. Doch dann beauftragt ihn sein Chef, in …
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Zeitreise ist nur die kleinste Ungewöhnlichkeit, mitreißend anders
2064, Lee Uhwan, Waise, Mitte 40, führt ein eher armseliges Dasein, als Hilfskraft in einer kleinen Garküche. Zu etwas bringen wird er es in diesem Leben wohl nicht mehr. Doch dann beauftragt ihn sein Chef, in die Vergangenheit zu reisen und dort ein Rezept für die einst traditionelle Knochensuppe zu finden. Fleisch gibt es zwar in Lee's Heute nicht mehr, aber 'das Ding', das ersatzweise verwendet wird und ein obstruses Gemisch aus mehreren Tierarten ist, auch damit, glaubt sein Boss, muss eine solch herrliche Suppe kochbar sein. Zeitreisen ist gefährlich, aber was hat Lee Uhwan schon zu verlieren. Und tatsächlich, nur zwei Personen überleben den Trip ins Jahr 2024, einer davon ist Lee. Das mit dem Rezept klappt dann auch, aber das umtriebige, mystische, futuristische oder vielleicht auch einfach nur sehr absonderliche Geschehen, dass den Mann und damit auch uns Leser dann ereilt, das hat schon seinen ganz eigenen Charme. Für Lee wird es zudem unerwartet familiär, mit unbekannten Eltern und noch eine Generation davor. Wie Lichtblitze erscheinen verschiedenste Menschen, Gruppen, Handlungstränge, Erzählperspektiven, real, abgehoben, völlig aus der Ordnung gefallen und dann doch wieder auch nicht, auf dem Papier. Wobei das alles so bildhaft daherkommt, dass es sich im eigenen Kopf auch ein bisschen wie auf einer große Leinwand darstellt. Es ist schwer, das schon irgendwie angedachte große Ganze dabei nicht aus den Augen zu verlieren, aber man beißt sich durch und selbst, wenn man sich das ein oder andere Mal nur dem entsprechenden Moment hingibt, es funktioniert.
Ein tolles Buch, das man keinem einzelnen Genre zuordnen kann, anders, ungewöhnlich, eigen auch im Stil und meilenweit davon entfernt, sich dem sogenannten Mainstream zuordnen lassen zu können. Und es gibt noch mehr davon. Denn ein profan normales Ende, das ist hier natürlich nicht vorgesehen. Das Erlesen, Erleben geht bald weiter und zumindest ich bin dann wieder mit dabei.
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Beinscheibe im Kopf
Bereits nach den ersten Seiten dachte ich: das ist ein gutes Buch. Es ist eine irrwitzige Geschichte: im Jahr 2064 erinnert sich ein alter Restaurantbesitzer an den Geschmack einer Rindersuppe aus seiner Jugend und schickt seinen Hilfskoch, Lee Uhwan, auf eine Zeitreise ins …
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Beinscheibe im Kopf
Bereits nach den ersten Seiten dachte ich: das ist ein gutes Buch. Es ist eine irrwitzige Geschichte: im Jahr 2064 erinnert sich ein alter Restaurantbesitzer an den Geschmack einer Rindersuppe aus seiner Jugend und schickt seinen Hilfskoch, Lee Uhwan, auf eine Zeitreise ins Jahr 2024, um das Kochen der Knochensuppe zu erlernen und das Rezept in die Zukunft zu bringen. Derlei Zeitreisen sind jedoch für die Passagiere gefährlich und enden oft tödlich. Dennoch begibt sich der eher phlegmatische Uhwan in die Vergangenheit und trifft dort auf seine zukünftigen Eltern. Doch auch weitere merkwürdige Ereignisse spielen sich ab von denen die Protagonisten auf die eine oder andere Weise betroffen sind. So beginnt ein gefährliches Abenteuer mit gruseligen Vorkommnissen, in die weitere Zeitreisende verstrickt sind.
Spannend zu verfolgen fand ich wie Uhwan, der Hilfskoch, eine eher lethargische Person, im Verlauf der Geschichte an Format gewinnt. Er entwickelt sich zu einer strategisch denkenden, reflektierten Person. Auch die charakterliche Entwicklung seiner jungen Eltern entwickelt sich unerwartet. Es scheint so, als würden die Figuren einen Entwicklungsprozess durchleben, in gleichem Maße wie Uhwan in die Details des Suppenkochens eingeführt wird. Am Ende wird ein wohlschmeckendes Ganzes daraus. Ebenso interessant finde ich die Überlegung was passiert eigentlich, wenn das Kind aus der Zukunft auf seine zukünftigen Eltern trifft und versucht deren Handlungen zu beeinflussen.
Der Roman ist eine Mixtur aus Science Fiction und Thriller, jedoch mit leisen Tönen, der Schrecken und Grausamkeit andeutet, jedoch nicht detailreich ausschlachtet. Allein die eigene Vorstellung des Lesenden lässt ihn erschaudern.
Dem Autor gelingt es seine Rätsel gekonnt zu streuen und zahlreiche, scheinbar lose Handlungsfäden zu spinnen, die die Lust auf's Weiterlesen wecken. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, einerseits trocken und fast distanziert, andererseits angefüllt mit reflektierten Denkvorgängen der Protagonisten. So wird der Spannungsbogen durchgehend aufrecht erhalten. An dieser Stelle ein Lob an die gelungene Übersetzung ins Deutsche.
Am Ende des Buchs bleibt noch jede Menge Handlung offen, so dass es gar nicht anders geht, als auch den zweiten Band der Geschichte zu lesen.
Kurzum: 'Knochensuppe' ist ein bemerkenswert gutes Debüt. Die Geschichte ist klasse!
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