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Michel Houellebecq
Gebundenes Buch
Karte und Gebiet (Mängelexemplar)
Graphic Novel
Übersetzung: Wittmann, Uli;Zeichnungen: Paillard, Louis
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Michel Houellebecqs großer Gesellschaftsroman über die Kunst, das Geld, die Arbeit, die Liebe zu den Frauen, über die Väter und den Tod - dieser in Frankreich als Sensation gefeierte Roman findet hier die fantastische Übertragung in das Genre Graphic Novel. Louis Paillard verdeutlicht mit seinen Zeichnungen die Komplexität und den autofiktionalen Charakter des Romans. Gleichzeitig bekommt der Text durch die detailreichen Illustrationen etwas Spielerisches, das die Leser_innen fasziniert und bestens unterhält.
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MICHEL HOUELLEBECQ, 1958 geboren, gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart. Seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Für den Roman ¿Karte und Gebiet¿ (2011) erhielt er den renommierten Prix Goncourt. Sein Roman ¿Unterwerfung¿ (2015) stand wochenlang auf den Bestsellerlisten und wurde mit großem Erfolg für die Theaterbühne adaptiert und verfilmt. Zuletzt erschien der Roman ¿Vernichten¿ (2022). LOUIS PAILLARD, in Paris geboren, hat Architektur studiert, betreibt ein eigenes Architekturbüro in Paris und ist Professor an der École nationale supérieure d¿architecture in Nantes. Das Zeichnen ist seine große Leidenschaft. Bereits zu Houellebecqs Roman ¿Vernichten¿ hat er Illustrationen angefertigt. ¿Karte und Gebiet¿ ist seine erste Graphic Novel. ULI WITTMANN, 1948 geboren, promovierte in Ethnologie und Literaturwissenschaften. Er übersetzte u. a. J.M.G. Le Clézio, Philippe Djian, Noëlle Châtelet und für DuMont mehrere Romane von Michel Houellebecq ins Deutsche.
© Philippe Matsas/Flammarion
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: La carte et le territoire
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 10. Oktober 2023
- Deutsch
- Abmessung: 349mm x 248mm x 23mm
- Gewicht: 1398g
- ISBN-13: 9783832168247
- ISBN-10: 3832168249
- Artikelnr.: 71454382
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Rezensent Fritz Göttler findet, dass Michel Houellebecqs Roman in der Fassung als Graphic Novel mit den Zeichnungen von Louis Paillard gewinnt. Göttler gefallen die "entschlackte" Textversion über den Künstler Jed Martin und Houellebecq himself sowie Paillards "Bildblöcke" mit ihren unterschiedlichen Stilen und Techniken. Insgesamt ergibt das für Göttler ein "aufregendes neues Feeling" beim Lesen des "aberwitzigen" Romans, dessen Wendungen er noch immer verblüffend findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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'Ein Meister, entspannt, auf der Höhe seiner Kunst. Ein großer Wurf, sein bisher bester Roman.' -- Süddeutsche Zeitung
'Der genialste Landvermesser der französischen Literatur hat einen höchst unterhaltsamen Gesellschaftsroman des Kunstbetriebs, ja der Gegenwart geschrieben.' -- Frankfurter Allgemeine Zeitung
'Ein sehr komischer Roman, auf dessen deutsche Übersetzung man sich freuen kann.' -- Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
'Perfekt. Ein packendes, trauriges und humorvolles Buch.' -- Die Zeit Frankreich
'Michel Houellebecqs spannendstes, gefühlvollstes und bewegendstes Buch.' -- Livres Hebdo
'Kein Bewunderer seines einzigartigen Talents wird von diesem Roman enttäuscht sein.' -- Le Monde
'Sein Werk markiert einen Wendepunkt in der Literaturgeschichte.' -- Marianne
'Komplex, subtil und atemberaubend virtuos.' -- Les Inrockuptibles
'Das verspricht perfekt gerechtfertigte Lobeshymnen.' -- Libération
'Alles, was seinen bisherigen Erfolg sicherte, ist hier noch einmal vereint.' -- Le Figaro
'Der genialste Landvermesser der französischen Literatur hat einen höchst unterhaltsamen Gesellschaftsroman des Kunstbetriebs, ja der Gegenwart geschrieben.' -- Frankfurter Allgemeine Zeitung
'Ein sehr komischer Roman, auf dessen deutsche Übersetzung man sich freuen kann.' -- Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
'Perfekt. Ein packendes, trauriges und humorvolles Buch.' -- Die Zeit Frankreich
'Michel Houellebecqs spannendstes, gefühlvollstes und bewegendstes Buch.' -- Livres Hebdo
'Kein Bewunderer seines einzigartigen Talents wird von diesem Roman enttäuscht sein.' -- Le Monde
'Sein Werk markiert einen Wendepunkt in der Literaturgeschichte.' -- Marianne
'Komplex, subtil und atemberaubend virtuos.' -- Les Inrockuptibles
'Das verspricht perfekt gerechtfertigte Lobeshymnen.' -- Libération
'Alles, was seinen bisherigen Erfolg sicherte, ist hier noch einmal vereint.' -- Le Figaro
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ganz klar ein Meisterwerk und "ein großes Buch über die Gegenwart" ist Michel Houellebecqs neuer, aber bereits mit dem Prix Goncourt ausgezeichneter Roman für den Rezensenten Helmut Böttiger. Und er ist dabei gar nicht zynisch, wie Böttiger meint, sondern tiefgründig, ohne Ironie und voll "postmodernem Ernst". Begeistert ist Böttiger auch vom Anspielungsreichtum dieses Künstlerromans, in dem Houellebecq den Kunstbetrieb und seine Mechanismus seziert: Ausgerechnet den Maler Jed Martin, der sozial viel zu unterentwickelt ist, um sich vom Markt korrumpieren zu lassen, hievt diese Maschinerie an die Spitze, wobei ihm als Doppelgänger ein mit allen Wassern des Geschäfts gewaschener Schriftsteller namens Michel Houellebecq zur Seite gestellt wird. Die Möglichkeit künstlerischer Authentizität wird hier zum großen Leseglück des Rezensenten ebenso meisterlich durchgespielt wie die "Utopie einer Liebe", in die Houellebecq - ganz gegen seine Gewohnheit - Jeds Affäre zur langbeinigen Männerfantasie Olga münden lässt. Und dass sich Houellebecq die Mechanismen des Kunstbetriebs unter "kapitalismuskritischen" Vorzeichen vorknöpft, trägt nicht minder zur Begeisterung des Rezensenten bei, der prompt Zolas "J'accuse" als Vergleichsgröße heranzieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Paillard [hat] ein außergewöhnliches, eigenständiges Werk geschaffen. Das einlädt, Houellebecqs Roman noch einmal zu lesen« Barbara Beer, KURIER »[...] [D]ie Comic-Book-Version steigert noch mal die tollkühne Schräglage des zugrundeliegenden Romans.« Fritz Göttler, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Zwölf Jahre nachdem Houellebecqs Roman 'Karte und Gebiet' auf Deutsch erschien [...] kann man den Plot um den Künstler Jed Martin und ihn, Houellebecq selbst, als Graphic Novel bestaunen.« WELT AM SONNTAG »eine geniale Graphic-Novel-Version« Frank Willmann, NEUES DEUTSCHLAND »Louis Paillard hat Houellebecqs lässigen Roman 'Karte und Gebiet' [...] in eine zärtlich radikale Graphic Novel verwandelt.« Fritz Göttler, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Die Comic-Adaption des
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Bestsellers steht dem Original in nichts nach: herausfordernd, kaum Raum lassend und viele kleine Besonderheiten - zum Schmunzeln oder darüber Nachdenken.« Mathias Heller, NDR »'Karte und Gebiet' ist ein berückend schönes Maler-, Künstler- und Zeichen-Buch, das die schon 2010 verfasste schneidende Gegenwartsanalyse des französischen Meister-Schreibers Houellebecq wie in einem Brennglas noch einmal ganz aktuell erscheinen lässt.« Dirk Fuhrig, WDR 3 KULTUR AM MITTAG »klug, szenisch brillant und eigenständig - schlicht grandios« Hansruedi Kugler, LUZERNER ZEITUNG »Einfallsreich und absolut begeisternd in der Gestaltung.« Rainer Scheer, BIBLIOTHEKARISCHE DIENSTE »Das Buch ist ein aberwitziges Vexierspiel, in dem der Stand der modernen Kunst in immer neuen Volten und Wendungen reflektiert wird.« Fritz Göttler, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
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"Michel Houellebecq ist heute auf dem Gebiet der Politik und Soziologie, was Jules Verne im 19. Jahrhundert für die Technik war: ein Visionär und ein großer Künstler." Denis Scheck, LITERARISCHE WELT "Mit diesem Roman ist es Michel Houellebecq gelungen, ein ebenso unbarmherziges wie äußerst amüsantes Bild der französischen Gesellschaft zu schaffen." SÜDDEUTSCHE ZEITUNG "Lesen!" MONOPOL "Gleichzeitig Künstler- und Landschaftsroman, ein Thriller und seine Parodie, ein Essay über Houellebecqs Heimatland inklusive Zukunftsvision und Loblied auf die Provinz, eine Vater-Sohn-Geschichte, die nach den letzten Dingen fragt und ein Hundesachbuch (...) Ihr Schöpfer ist weise geworden und sein Ton ist leicht wie ein Soufflé." FRANKFURTER ALLGEMEINE
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ZEITUNG "Ein großes Buch über die Gegenwart, voller Erkenntnis, voller Schmerz. Houellebecq hat alle seine "Elementarteilchen" mitgenommen und sämtliche Capricen, alles Kokette und stilisierte abgestreift. Er hat sie in einen völlig anderen Kosmos überführt, in ein Meisterwerk." SÜDDEUTSCHE ZEITUNG "Ein aberwitziger Künstlerroman" DIE ZEIT "Weich und weise (...) ein überzeugendes, souveränes Panoramabild unserer inneren und äußeren Verfassung." DIE WELT "Sein Roman ist perfekt." NEON "Houellebecqs bester Roman" DER STANDARD "Man sieht, Houellebecq hat Humor (...) ein selbstironischer Künstlerroman und somit auch ein Gesellschaftsroman." FRANKFURTER RUNDSCHAU "Er ist mit diesem Buch auf dem Weg zur literarischen Unsterblichkeit." MANNHEIMER MORGEN "Das Buch ist grandios, ein Kabinettstück an Doppelbödigkeiten und Cameo-Auftritten." (Annabelle) "Ein Roman, der so altmeisterlich erzählt und intelligent gebaut ist wie kein zweiter in diesem Frühling." UMAG "Karte und Gebiet" ist ein Künstlerroman, der, wie stets bei diesem Autor, in die Mitte unserer gesellschaftlichen Existenz vordringt, auf ironische, geradezu zynische Art und Weise." FRANKFURTER RUNDSCHAU MAGAZIN "Bitterernster und doch heiterer, ideengeladener und exzellent konstruierter Roman. (...) Beglückt, verstört, fasziniert schlägt man die Seiten um. Es ist das Buch der Saison." BERNER ZEITUNG "Michel Houellebecqs bester Roman seit langer, langer Zeit." ROLLING STONE "Es ist Krimi, Künstlerbiografie, Kapitalismuskritik und Gesellschaftsanalyse zugleich - und das bislang beste des literarischen Enfant terrible. Lang lebe Houellebecq!" PRINZ "Das Buch der Saison." PASSAUER NEUE PRESSE "Unbedingt lesen!" VOGUE.DE "Das Buch ist Parodie und Utopie zugleich - und es ist meisterhaft." HÖRZU "Michel Houellebecq ist mit diesem klugen Künstlerroman ein großer Wurf der Gegenwartsliteratur gelungen: Ein hoch moralisches Buch, das die zentralen Fragen nach den Werten, Tugenden und Sünden unserer Zeit stellt und auf originelle Weise auch beantwortet. Denis Scheck in DER TAGESSPIEGEL und DRUCKFRISCH "Mitten ins Herz unserer Zeit" BUCH JOURNAL "Michel Houellebecq ist mit Karte und Gebiet ein lässiges Werk des Unterlaufens aller Erwartungen und des um ihn veranstalteten Traras gelungen." KOMMUNE. FORUM FÜR POLITIK, ÖKONOMIE, KULTUR "Houellebecq erzählt in "Karte und Gebiet" die Geschichte eines Künstlers, der, gerade weil er als solcher unfassbar bleibt, viel provokanter als die Künstlerfiguren anderer Romane der letzten Jahre ist." Wolfgang Ullrich, DIE ZEIT
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Broschiertes Buch
Ein reifes Werk eines erfahrenen Schriftstellers
„Karte und Gebiet“ ist nicht nur ein lehrreicher Unterhaltungsroman über das Leben des Künstlers Jed Martin, sondern gleichermaßen eine Parodie auf den Kunstbetrieb und den Schriftsteller Michel Houellebecq selbst, der …
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Ein reifes Werk eines erfahrenen Schriftstellers
„Karte und Gebiet“ ist nicht nur ein lehrreicher Unterhaltungsroman über das Leben des Künstlers Jed Martin, sondern gleichermaßen eine Parodie auf den Kunstbetrieb und den Schriftsteller Michel Houellebecq selbst, der eine wesentliche Rolle in diesem Werk spielt. Seine Provokation besteht diesmal u.a. darin, sich selbst zu inszenieren und zu persiflieren. Das ist ihm auf unnachahmliche Art und Weise auch gelungen.
Die Themen und Gespräche schwanken zwischen banal und geistreich. So nehmen nicht nur die Probleme mit einem defekten Heizkessel unverhältnismäßig viel Raum ein, sondern auch intensive Gespräche über französische Literatur und Kunst. Zwischendurch erweist sich Protagonist Jed Martin immer wieder als aufmerksamer Beobachter und Kritiker etablierter wirtschaftlicher Abläufe, wobei die Frage berechtigt ist, ob hier die ureigene Meinung des Autors durchschimmert.
„Karte und Gebiet“ wirkt weniger provozierend als frühere Werke des Autors. Es handelt sich nicht um eine rein chronologische Erzählung, sondern die zeitliche Perspektive wechselt mehrmals. Während in den beiden ersten Teilen des Buches Jed Martin und der Kunstbetrieb im Fokus stehen, ändert der Autor im dritten Teil das Genre. Ein Mordfall führt dazu, dass aus einem sozialkritischen Unterhaltungsroman ein Krimi wird. Wenn schon bei Houellebecq ein Mord vorkommt, dann kein ganz gewöhnlicher.
Der Roman enthält mit Liebe, Trennung und Tod, Kritik an Wirtschaft, Gesellschaft und Medien sowie anspruchsvoller Aufklärung über Malerei, Photographie und Literatur, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Ironie, alle Zutaten für große Literatur. Soweit negative Vorstellungen über Houellebecq im Raum stehen, werden sie durch diesen Roman relativiert. Das Buch liest sich leicht, der Leser weiß nicht, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird und man legt es nur ungern zur Seite.
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Mit ministerieller Leseempfehlung
Auch in seinem 2010 mit dem Prix Goncourt prämierten Roman «Karte und Gebiet» greift Michel Houellebecq auf für ihn typische Motive zurück, er kritisiert den wuchernden Kapitalismus ebenso wie die bindungsarme, selbstverliebte …
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Mit ministerieller Leseempfehlung
Auch in seinem 2010 mit dem Prix Goncourt prämierten Roman «Karte und Gebiet» greift Michel Houellebecq auf für ihn typische Motive zurück, er kritisiert den wuchernden Kapitalismus ebenso wie die bindungsarme, selbstverliebte Konsum-Gesellschaft zu Beginn des 21ten Jahrhunderts. Deren Dekadenz wird hier aber etwas weniger bissig angeprangert, der Ton des Enfant Terrible der französischen Literatur ist milder geworden. Nach wie vor jedoch spaltet er das Feuilleton in zwei Lager, was auch bei diesem Roman deutlich wird. Einer der Protagonisten ist nämlich ein gewisser Michel Houellebecq, der natürlich auch im Roman ein umstrittener Schriftsteller ist. In dieser Figur nimmt er sich als auktorialer Erzähler ironisch selbst aufs Korn, ein kreativ erdachter narrativer Coup mit einer wahrlich nicht alltäglichen Wirkung auf den verblüfften Leser.
«Die Welt ist meiner überdrüssig, und ich bin es ihr gleichermaßen» lautet ein vorangestelltes Zitat von Karl, dem Herzog von Orleans. Ein solcher Überdruss kennzeichnet auch Jed Martin, Sohn eines erfolgreichen Architekten, dessen Frau sich das Leben nahm. Als Halbwaise im Internat erzogen, hat der eigenbrötlerische 25Jährige nach dem Kunst-Studium erste Erfolge als Fotograf. Er stellt seine am Computer künstlerisch nachbearbeiteten Fotografien von Michelin Straßenkarten den entsprechenden Satellitenbildern gegenüber. Mit dem überraschenden Ergebnis: «Die Karte ist interessanter als das Gebiet». Später wendet er sich der Malerei zu und findet schließlich auch einen Galeristen für seinen Bilder-Zyklus «Serie einfacher Berufe». Bei den Vorbereitungen für seine erste Ausstellung hat Jed die Idee, Michel Houellebecq für das Vorwort zum Katalog zu gewinnen. Und tatsächlich gelingt es ihm, den berühmten Schriftsteller zu überzeugen. Jed verspricht ihm, neben dem Honorar von zehntausend Euro ein Portrait von ihm zu malen und es ihm dann nach der Vernissage zu schenken. Prompt wird Jed zum gefeierten Star der französischen Malerei, er erzielt Höchstpreise, alle Bilder werden verkauft, schlagartig ist er ein reicher Mann - und hört endgültig auf mit dem Malen.
Während in dem dreiteiligen Roman, auch durch diverse Rückblenden, zunächst die Geschichte von Jed Martin erzählt wird, ist der dritte Teil ganz dem Schriftsteller Michel Houellebecq gewidmet, der Opfer eines bestialischen Mordes wird. In zwei Handlungssträngen wird so ein durchaus spannender Krimi mit dem Künstler-Roman verknüpft. Im Jahre 2035 erleben wir Jed dann am Ende als 60jährigen in seinem festungsartig abgesicherten, riesigen Landsitz. Dort hat er sich filmisch zunächst der lebenden Vegetation gewidmet, die er mit extremem Zeitraffer in kurze Sequenzen verdichtet. Später beschäftigt er sich künstlerisch mit dem allmählichen Zerfall von Gegenständen, die er auf gleiche Weise erfasst und dann mit den Pflanzenvideos zusammenmischt. «Die Vegetation trägt den endgültigen Sieg davon» lautet sein resignatives Motto.
Seine zwei sozial verkümmerten Protagonisten schildert Houellebecq als harmlose Egozentriker. Mit einer Fülle von Motiven und durch allerlei zeitkritische Reflexionen angereichert, beschreibt er nüchtern und beiläufig so unterschiedliche Gegenstände wie den von der Geldschwemme befeuerten Kunstmarkt, die Technik von professionellen Fotoapparaten oder die Tücken einer akustisch virilen Heizung. Er beschäftigt sich aber auch mit Hunden, Insektensammlern, Silikonbrüsten, dem Schweizer Sterbetourismus und anderem mehr. Sprachlich souverän und anspielungsreich vereint der Autor diese disparaten Motive in einem wagemutig konstruierten Plot, stellt die Persiflage auf seine Person neben den Horror-Thriller, fügt Beziehungs-Geschichten und Vater-Sohn-Probleme ein. Am Ende ist Frankreich dann zum reinen Tourismusland geworden, eine postkapitalistische Dystopie. Genau deshalb hat Wirtschafts-Minister Montebourg diesen Roman zum Lesen empfohlen, - dem schließe ich mich rein literarisch gerne an!
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