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Barbara Pope
Broschiertes Buch
Jakobsblut
Kriminalroman. Deutsche Erstausgabe
Übersetzung: Rupprecht, Uta
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'1894, auf dem Höhepunkt der Dreyfus-Affäre, muss Untersuchungsrichter Bernard Martin in Lothringen einen heiklen Fall lösen. Ein toter Säugling wurde grausam verstümmelt gefunden, die Eltern sprechen von einem jüdischen Ritualmord. Kurz darauf werden ehrbare jüdische Bürger umgebracht, eine antisemitische Hetzjagd scheint im Gange. Doch Martin ahnt, dass sich hinter den Ereignissen ganz andere Geheimnisse verbergen.
Barbara Pope ist Historikerin und eine vielfach mit Preisen ausgezeichnete Professorin. An mehreren Universitäten der USA und Europa hat sie Geschichte und Frauenforschung unterrichtet. Sie lebt in Eugene/Oregon.
Uta Rupprecht studierte in München Germanistik und übersetzte dann einige Jahre lang Literatur aus dem Englischen. Von 1996 bis 2009 arbeitete sie als Verlagslektorin in München und Berlin. Sie lebt als Übersetzerin und freiberufliche Lektorin in München.
Uta Rupprecht studierte in München Germanistik und übersetzte dann einige Jahre lang Literatur aus dem Englischen. Von 1996 bis 2009 arbeitete sie als Verlagslektorin in München und Berlin. Sie lebt als Übersetzerin und freiberufliche Lektorin in München.
Produktdetails
- List Taschenbücher 60833
- Verlag: List TB.
- Originaltitel: Blood of Lorraine
- Seitenzahl: 523
- Erscheinungstermin: 17. August 2010
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 125mm x 30mm
- Gewicht: 446g
- ISBN-13: 9783548608334
- ISBN-10: 3548608337
- Artikelnr.: 28007782
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Es ist das Jahr 1894 und die Dreyfus-Affäre ist in aller Munde. Als ein verstümmelter Säugling gefunden wird und die Eltern dazu vernommen werden, wird ganz schnell von jüdischem Ritualmord gesprochen, woraufhin die Situation noch mehr eskaliert, denn nun werden einige wichtige …
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Es ist das Jahr 1894 und die Dreyfus-Affäre ist in aller Munde. Als ein verstümmelter Säugling gefunden wird und die Eltern dazu vernommen werden, wird ganz schnell von jüdischem Ritualmord gesprochen, woraufhin die Situation noch mehr eskaliert, denn nun werden einige wichtige jüdische Bürger umgebracht. Untersuchungsrichter Bernard Martin will nicht glauben, dass des Rätsels Lösung so einfach ist und verfolgt seine ganz eigenen Annahmen.
In diesem Buch liegt ein Genremix von Krimi und historischem Roman vor. Die Elemente der beiden Gattungen sind ganz klar zu erkennen. Der historische Hintergrund wird sehr detailliert und auf wahren Fakten basierend dargestellt, hierzu gibt es auch noch ein paar Ausführungen am Ende des Buches. Die Autorin schafft es, die Geschichte lebendig erscheinen zu lassen, so dass man nicht das Gefühl hat nur langweilige Theorie aneinander gereiht vorzufinden. Gleichzeitig sind immer wieder Spannungskurven eingebaut, die den kriminalistischen Hintergrund ausfüllen. Auch wenn diese nicht überwiegen, so sind sie doch ganz klar zu erkennen.
Die Schreibweise der Autorin ist flüssig, so dass man dem Geschehen gut folgen kann. An manchen Stellen jedoch scheint die Handlung still zu stehen, so dass sich die Passagen in die Länge ziehen. Diese sind zwar nicht überwiegend zu finden, dennoch ist es schade, dass es zwischenzeitlich langweilig wirkt.
Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, so dass man von Beginn an eine gewisse Verbindung zu ihnen spürt. Vor allem das Privatleben des Untersuchungsrichters wird ausführlich und sehr detailliert beschrieben, so dass man oft das Gefühl hat selber im Wohnzimmer dabei zu sitzen. Hin und wieder erscheinen auch diese Beschreibungen zu viel, aber im Nachhinein muss man sagen, dass sie doch allesamt hilfreich waren, um einen richtigen Gesamteindruck zu erlangen. Obwohl dies schon der zweite Band der Serie um den Untersuchungsrichter Martin ist, hat man nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben oder etwas nicht zu wissen, denn es wird alles ausreichend erläutert und am Ende bleiben keine Fragen offen.
Die Lektüre ist auf alle Fälle zu empfehlen, auch wenn das Ende doch recht vorhersehbar ist. Aber der historische Hintergrund ist so lebendig dargestellt, dass man sich fast in dieser Zeit verlieren kann, auch wenn sie nicht eine der besten war. Die Autorin schafft es aber dem heutigen Leser diese Fakten nahe zu bringen, so dass man sich auch im Nachhinein noch Gedanken darüber macht. Alles in allem auf alle Fälle ein schönes Buch, welches absolut lesenswert ist und nicht nur historischer Roman, sondern auch Krimi ist.
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Frankreich, Nancy 1894: Bernhard Martin ist ein angesehener Untersuchungsrichter.Offen und modern - genauso führt er auch seine Ehe. Er kämpft für ein freies und unabhängiges Frankreich. Sein jüdischer Kollege David Singer hat die selbe Denkweise. Doch als Singer einen …
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Frankreich, Nancy 1894: Bernhard Martin ist ein angesehener Untersuchungsrichter.Offen und modern - genauso führt er auch seine Ehe. Er kämpft für ein freies und unabhängiges Frankreich. Sein jüdischer Kollege David Singer hat die selbe Denkweise. Doch als Singer einen brisanten Fall übernehmen soll, ist dieser ratlos und benötigt Martins Hilfe. Er vermutet einen politischen Hinterhalt. Es wurde die Leiche eines bestialisch zugerichteten Säuglings gefunden. Die Eltern behaupten, dass es sich um einen jüdischen Ritualmord handelt. Zu dieser Zeit ist die Dreyfus-Affäre im vollen Gange und somit sind solche Beschuldigungen explosiv. Martin und Singer sind alarmiert: die antisemitischen Stimmen gewinnen an Lautstärke und auch an Zuhörer.
Schweren Herzens übernimmt Martin den Fall. Schnell wird ihm jedoch klar, dass sein Zögern berechtigt war. Der Hass auf das jüdische Volk wächst von Tag zu Tag. Nachdem es zu weiteren Morden in der jüdischen Gemeinde kommt, ist der Druck hoch. Martin weiß nicht in welche Richtung er ermitteln soll... Wütet hier blinder Judenhass oder brodelt es in den jüdischen Reihen?
Aber nicht nur der Fall macht Martin zu schaffen. Zusammen mit seiner Ehefrau Claire erfährt er einen schweren Schicksalsschlag. Claire verschließt sich ihm und zieht sich zurück. Außerdem bekommt eine religiöse Juden hassende Freundin immer mehr Einfluss auf sie.
"Jakobsblut" ist kein üblicher Krimi. Der Spannungsbogen bleibt das ganze Buch über kontinuierlich auf einer Linie. Dennoch kommt keine Langeweile auf! Das Buch ist sehr gut recherchiert und das allgemeine Hintergrundwissen den Autorin ist beachtlich. Der Leser bekommt einen ungewöhnlich intensiven Einblick in das Judentum. Die Rolle der Frau und das seltsame Denken der Gesellschaft falls diese gelehrt ist, sind amüsant.
Obwohl es sich hier bereits um eine zweiten Teil mit dem Richter Bernhard Martin handelt, war das für mich kein Problem. Da nur hin und wieder auf den zurückliegenden Fall hingedeutet wird, stört es dem Lesefluss nicht. Der Schreibstil ist anspruchsvoll und das Buch ist nicht zum "nebenher" lesen geeignet. Man sollte es wirklich in Ruhe genießen.
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Der Kriminalroman beginnt mit einer historischen Vorbemerkung, in der die Dreyfus-Affäre und ihre Bedeutung für den jüdischen Teil der Bevölkerung kurz erklärt wird. Damit wird der Grundstein zum besseren Verständnis der Handlung gelegt. "Jakobsblut" ist …
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Der Kriminalroman beginnt mit einer historischen Vorbemerkung, in der die Dreyfus-Affäre und ihre Bedeutung für den jüdischen Teil der Bevölkerung kurz erklärt wird. Damit wird der Grundstein zum besseren Verständnis der Handlung gelegt. "Jakobsblut" ist bereits der zweite Band einer Bücherserie, in deren Mittelpunkt der Untersuchungsrichter Bernard Martin steht. Beide Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen und hatte trotzdem keine Schwierigkeiten mich mit dem Hauptprotagonisten und seinem beruflichen und privaten Umfeld vertraut zu machen. Dennoch wurde meine Neugier auf den ersten Fall, durch kurze Rückblicke auf das Schicksal seines verstorbenen Freundes, geweckt.
Die Beschreibungen der Handlungsorte und der agierenden Personen im aktuellen Fall sind sehr detailliert, sodass man sich die jeweiligen Situationen gut vorstellen kann. Ausserdem gelingt es der Autorin, die antisemitische Stimmung in der Bevölkerung zu beschreiben und dem Leser die bedrohliche Atmosphäre zu vermitteln. Sie lässt jüdische Gebräuche und Gepflogenheiten in die Handlung einfliessen und liefert so eine gut recherchierte und lehrreiche Hintergrundkulisse. Aufgrund der zahlreichen Informationen sollte man das Buch konzentriert lesen. Kleine, aber wichtige Details könnten sonst leicht übersehen und nicht in die Handlung eingeordnet werden. Das Buch lässt sich dadurch nicht durchgehend flüssig lesen, aber dennoch bleibt die Erzählung interessant und schlüssig.
Bei der Suche nach dem Mörder tappt man fast bis zum Schluss im Dunkeln, da Untersuchungsrichter Martin verschiedenen Spuren nachgehen muss und dabei mehrere Verdächtige in das Visier der Ermittlungsarbeiten geraten. Deshalb ist die Kriminalhandlung spannend und die Auflösung überraschend. Neben der Suche nach dem geheimnisvollen Mörder und der Aufdeckung der Hintergründe, verfügt das Buch ausserdem über interessante Nebenhandlungen. Denn Martins Frau Clarie wird von den Ehefrauen der anderen Untersuchungsrichter skeptisch betrachtet, da sie an einer Schule unterrichtet, die von Mädchen aus allen Bevölkerungsschichten besucht wird. Claries fortgeschrittene Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt des ersten Kindes, lassen den angesehenen Richter menschlich wirken und hauchen seinem privaten Hintergrund Leben ein.
"Jakobsblut" überzeugt durch eine spannende und gut recherchierte Handlung, die ohne romantische Verwicklungen und herzzerreißende Liebesszenen auskommt. Dennoch kommen die Gefühle nicht zu kurz, da das Ehepaar Martin ein einschneidendes Erlebnis verarbeiten muss und die bedrohliche Stimmung in der Bevölkerung beim Lesen spürbar ist. Anmerkungen zum historischen Hintergrund der Erzählung runden das Leseerlebnis ab.
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