Daniela Krien
Broschiertes Buch
Irgendwann werden wir uns alles erzählen
Versandkostenfrei!
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
Sommer 1990, ein Bauerndorf nahe der deutsch-deutschen Grenze, die gerade keine mehr ist. Marie wird bald siebzehn, sie wohnt mit Johannes auf dem Hof seiner Eltern, in den "Spinnenzimmern" unterm Dach. Sie ist zart und verträumt, verkriecht sich lieber mit den Brüdern Karamasow, als in die Schule zu gehen. Auf dem Nachbarhof lebt der vierzigjährige Henner, allein. Die Leute aus dem Dorf sind argwöhnisch: Eine Tragik, die mit seiner Vergangenheit zu tun hat, umgibt ihn; gleichzeitig erregt seine charismatische Ausstrahlung Eifersucht. Ein zufälliger Blick eines Tages, eine zufällige Ber...
Sommer 1990, ein Bauerndorf nahe der deutsch-deutschen Grenze, die gerade keine mehr ist. Marie wird bald siebzehn, sie wohnt mit Johannes auf dem Hof seiner Eltern, in den "Spinnenzimmern" unterm Dach. Sie ist zart und verträumt, verkriecht sich lieber mit den Brüdern Karamasow, als in die Schule zu gehen. Auf dem Nachbarhof lebt der vierzigjährige Henner, allein. Die Leute aus dem Dorf sind argwöhnisch: Eine Tragik, die mit seiner Vergangenheit zu tun hat, umgibt ihn; gleichzeitig erregt seine charismatische Ausstrahlung Eifersucht. Ein zufälliger Blick eines Tages, eine zufällige Berührung an einem andern lösen in Maria eine Sehnsucht aus, die fremd und übermächtig ist und sie wie von höherer Gewalt geleitet in seine Arme treibt ...
Krien, Daniela
Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß/Mecklenburg-Vorpommern, aufgewachsen in einem Dorf im Vogtland (Sachsen), lebt seit 1999 in Leipzig. 1996 -1999 besuchte sie das Abendgymnasium in Chemnitz, studierte anschließend Kultur- und Medienwissenschaften. 2004 und 2006 Geburt ihrer beiden Töchter. Ihr Romandebüt Irgendwann werden wir uns alles erzählen (2011) war ein Bestseller und erscheint in 15 Sprachen. Die Verfilmung ist in Vorbereitung. 2015 wurde Daniela Krien mit dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet.
Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß/Mecklenburg-Vorpommern, aufgewachsen in einem Dorf im Vogtland (Sachsen), lebt seit 1999 in Leipzig. 1996 -1999 besuchte sie das Abendgymnasium in Chemnitz, studierte anschließend Kultur- und Medienwissenschaften. 2004 und 2006 Geburt ihrer beiden Töchter. Ihr Romandebüt Irgendwann werden wir uns alles erzählen (2011) war ein Bestseller und erscheint in 15 Sprachen. Die Verfilmung ist in Vorbereitung. 2015 wurde Daniela Krien mit dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet.
Produktdetails
- List Taschenbücher 61131
- Verlag: List TB.
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 5. Oktober 2012
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 120mm x 22mm
- Gewicht: 235g
- ISBN-13: 9783548611310
- ISBN-10: 3548611311
- Artikelnr.: 35690887
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Daniela Krien nimmt existenzielle Ausnahmesituationen und Schicksalsschläge in den Blick. Männer und Frauen, Junge und Alte, Leute aus Ost und West. ... Die einfache, klare Sprache steigert noch die bedrängende, irritierende Wucht des Dargestellten. Entstanden sind so höhst eindrückliche Geschichten, die lange nachwirken.", Nicolas-Born-Preis, Jury , 24.09.2015
»Packend und sehnsüchtig - wie die erste Liebe.« Elle Elle
„Es ist Sommer, heißer, herrlicher Sommer“ und es ist die Zeit der großen Veränderungen in Deutschland - das Wendejahr 1990 - doch in einem kleinen Dorf in Thüringen herrscht noch Stillstand vorm großen Umbruch. Nicht viel bewegt sich hier, nicht viel …
Mehr
„Es ist Sommer, heißer, herrlicher Sommer“ und es ist die Zeit der großen Veränderungen in Deutschland - das Wendejahr 1990 - doch in einem kleinen Dorf in Thüringen herrscht noch Stillstand vorm großen Umbruch. Nicht viel bewegt sich hier, nicht viel verändert sich. Maria, deren Kindheit durch die Abwesenheit ihres Vaters geprägt ist, verliert sich in Büchern und genießt es, mehr in der Sonne zu liegen als in die Schule zu gehen. Anfang Mai hatte Johannes, ihr Freund, sie seinen Eltern vorgestellt, danach ist sie gleich geblieben und zu ihm in die „Spinnenzimmer“ auf den Dachboden des Brendel-Hofes gezogen. „….und denke an die Mutter; …. Es ist ihre Traurigkeit, die mich aus dem Haus getrieben hat. Die saugt mir die Kraft aus dem Körper und die Freude aus dem Herzen.“ (S. 46)
Auf dem Hof leben Siegfried, Marianne (die Eltern), Lukas (Bruder von Johannes), die Großmutter Frieda und das „Anhängsel“ Alfred. Frieda hat außer Siegfried noch zwei Söhne, den Volker und den Hartmut. Hartmut lebt, nach dem er die Ausreise beantragt hatte, seit 1969 in Bayern. Jetzt, nach über 20 Jahren, hat er seinen Besuch mit Frau und seinen beiden Kindern angekündigt.
Maria – die Ich-Erzählerin – läßt sich treiben, Johannes hingegen hat klare Vorstellungen von seinem zukünftigen Leben. Er hat das Abitur fast in der Tasche und will Kunst studieren. Er entdeckt seine Leidenschaft für die Fotografie, Maria hingegen entdeckt die Leidenschaft zu dem wesentlich älteren Säufer, Schürzenjäger und Taugenichts Henner vom Nachbarhof. Nach einem Unfall, den Marias Mutter verursucht hat, kommen sich beide näher. „Wozu die Tage zählen! Dem Menschen genügt ja ein einziger Tag, um das ganze Glück zu erfahren.“ (Zitat aus Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“.) Und das erfährt Maria in den Armen von Henner, einem ausgesprochen gewalttätigen Liebhaber aber mit einer enormen Anziehungskraft, der sich Maria nicht entziehen kann und auch nicht will. „Die Hände von Henner sind jetzt wieder da – rau, sanft, brutal, fordernd, und ich sehne mich nach ihnen –„ (S. 70)
Mit einer anfangs ungewöhnlichen Erzählweise, die mich an alte Schmöker aus früheren Zeiten erinnerte und an die ich mich erst einmal gewöhnen mußte, später aber davon fasziniert war, erzählt die Autorin die Liebesgeschichte von Maria Bergmann und Thorsten Henner.
Geschickt verarbeitet die Autorin ihre Kindheitserinnerungen an die DDR, war sie doch 1990 auch gerade mal erst 15 Jahre alt. Pionierlager, FDJ, Jugendweihe und Staatssicherheit sind für sie keine Fremdwörter, sondern hautnahe eigene Erfahrungen. Die erschütternden Erlebnisse von Henners Mutter werden glaubhaft erzählt, auch sie liebte Bücher und der Alkohol wurde ihr bester Freund. Das Ende des Romans war für mich so nicht vorhersehbar, daß es so oder so ähnlich jedoch enden mußte, das war mir von Anfang an klar.
Ein Klassiker der Weltliteratur trifft auf zeitgenössische Literatur, was für ein wunderbares Zusammentreffen. Daniela Krien webt Auszüge aus Fjodor Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“ hervorragend in ihr Erstlingswerk ein. Dostojewski war auf der Suche nach den seelischen Abgründen des Menschen, Krien ist es auch. Daß eine 16jährige Dostojewski liest, ist nicht erstaunlich, andere Begehrlichkeiten gab es halt zu dieser Zeit noch nicht. So, wie die Protagonistin von Dostojewski begeistert ist, hat mich Daniela Kriens Roman in seinen Bann gezogen, nur daß ich mit ihm nicht spazieren gegangen bin, sondern mit Begeisterung gleich ausgelesen habe.
Ein wunderschönes, sehr zu empfehlendes Buch für „Ostler“ wie für „Westler“ und man kann auf eine Fortsetzung hoffen, denn „Die Brüder Karamasow“ sind noch nicht ganz ausgelesen.
Weniger
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Irgendwann ist auch dieses Hörbuch zu Ende, leider, denn Anna Thalbach hauchte dem doch recht handlungsarmen Debütroman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Daniela Krien Leben und Wirklichkeitsnähe ein, so dass ich begeistert zugehört habe. Ich habe …
Mehr
Irgendwann ist auch dieses Hörbuch zu Ende, leider, denn Anna Thalbach hauchte dem doch recht handlungsarmen Debütroman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Daniela Krien Leben und Wirklichkeitsnähe ein, so dass ich begeistert zugehört habe. Ich habe die Geschichte, die sich um die fast siebzehnjährige Maria dreht und aus ihrer Sicht erzählt wird, aufgrund des eigenwilligen Schreibstils der Autorin nur häppchenweise genossen, denn sie erfordert vollkommene Konzentration und Aufmerksamkeit.
Maria verbringt den Sommer 1990, die Zeit der Wende, auf dem elterlichen Bauernhof ihres Freundes Johannes in einem thüringischen Dorf und verliebt sich dort in den wesentlich älteren Nachbarn Henner, der als Eigenbrötler und seltsamer Kauz gilt.
Anschaulich und eindringlich vermittelt Daniela Krien die Atmosphäre der damaligen Zeit, die Aufbruchstimmung, die Wünsche und Hoffnungen, die in Deutschlands Wiedervereinigung gesetzt wurden, aber auch die Enttäuschungen und Konsequenzen, die sich daraus ergaben, und fängt somit ein Stück bedeutender Zeitgeschichte ein. Sie beschreibt Landschaft, Dorfleben und die Charakteren ihrer Figuren präzise und authentisch. Ihr Augenmerk liegt dabei eindeutig auf Maria, einer jungen Frau, die ihren Weg sucht und sich von einem Mann angezogen fühlt, der ihr Vater sein könnte, der grob und widerborstig auftritt. Maria’s Gefühle, ihre Zerrissenheit, ihre Zweifel, ihre Suche nach dem Platz im Leben werden ausführlich und innig geschildert, was mich sehr berührt hat. Allerdings konnte ich ihre vermeintliche Liebe zu Henner, die in meinen Augen eher an sexuelle Abhängigkeit als an Liebe grenzt, kaum nachvollziehen. Henner ist mir trotz seiner bewegenden Vergangenheit im Großen und Ganzen unsympathisch geblieben.
Anna Thalbach interpretiert den außergewöhnlichen Roman auf ihre eigene Art und Weise. Durch Tempowechsel, Stimmmodulation sowie enthusiastisches und engagiertes Vorlesen baut sie unweigerlich Spannung auf und lässt die Personen lebendig werden, in einer Erzählung, die weniger durch Dialoge als vielmehr durch Beschreibungen glänzt.
Daher spreche ich gerne eine klare Hörempfehlung für dieses sich aus der Masse abhebende Buch aus, das mich, hätte ich es gelesen, vielleicht nicht in dem Maße überzeugt hätte.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Es ist mein zweiter Roman von der Autorin, obwohl er schon lange auf dem 'Stapel ungelesener Bücher' lag. Zu lange....
Auch bei diesem Buch, war es weniger die Geschichte als solche, die das Leseerlebnis für mich ausmachte, vielmehr der Stil, die Sprache, der Sog. Ich bin durch die …
Mehr
Es ist mein zweiter Roman von der Autorin, obwohl er schon lange auf dem 'Stapel ungelesener Bücher' lag. Zu lange....
Auch bei diesem Buch, war es weniger die Geschichte als solche, die das Leseerlebnis für mich ausmachte, vielmehr der Stil, die Sprache, der Sog. Ich bin durch die Seiten geflogen und die Worte haben mich mitgerissen in einen Strudel tiefer Gefühle. Emotionen so gewaltig in Worte gefasst, wie sie empfunden werden und so schonungslos beschrieben, wie die Situationen waren.
Wie viel Wahrheit verträgt ein Mensch? Gibt es Dinge, die besser ungesagt bleiben? Ist es möglich, blind gegenüber dem zu sein, was man vor Augen hat, einfach weil man es sonst nicht ertragen würde? Was ist Liebe und wie alt "muss" man sein um davon sprechen zu können? Und wenn man Dinge weiß, die nahezu unaussprechlich sind, sollte man dann schweigen oder evtl tätig werden?
Leseempfehlung JA, jedoch sollte nicht mit romantischer Liebesgeschichte auf dem Land mit Schmetterlingen und Gänseblümchen gerechnet werden!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
»Doch da denke ich an mein eigenes Geheimnis und begreife, es gibt Dinge, die können gleich erzählt werden, andere haben ihre eigene Zeit, und manche sind unsagbar.« (Maria, S.111)
Der Bestseller Wende-Roman »Irgendwann werden wir uns alles erzählen« von …
Mehr
»Doch da denke ich an mein eigenes Geheimnis und begreife, es gibt Dinge, die können gleich erzählt werden, andere haben ihre eigene Zeit, und manche sind unsagbar.« (Maria, S.111)
Der Bestseller Wende-Roman »Irgendwann werden wir uns alles erzählen« von Daniela Krien ist im Novemer 2022 in der Neuauflage mit einem Vorwort der Autorin im Diogenes Verlag erschienen und die Verfilmung ist gerade in die Kinos gekommen. 🎥 Es ist kein klassischer Wende-Roman - oder vielleicht gerade doch? -, beschreibt er die Unsicherheiten der Bürger:innen zum Ende der DDR, die Idealisierung der BRD und die Sorgen und Ängste der Menschen, wie es weitergeht nach dem Aus der sozialistischen Diktatur, die das Leben der Menschen stark bestimmt hat. Aufgrund der in den Vordergrund des Romans gestellten, beschriebenen Beziehung zwischen der 16 bzw. 17 jährigen Protagonistin Maria und dem 40-jährigen Nachbarn Henner besteht ein Diskurs um diesen Roman. Die Entwicklung der Liebe - aber auch Abhängigkeit - von Maria zum gleichaltrigen Johannes (und seiner Familie) und wenig später zu Henner ist Mittelpunkt dieses Romans. Maria fühlt sich hin- und hergerissen zwischen der Wahl-Familie basierend auf der Beziehung zu Johannes und ihrer entfachten Liebe zu Henner. Egal, wie man dies findet, es ist ein Roman, der in Erinnerung bleibt.
In die Sprache des Romans musste ich mich anfangs einlesen, aber der Erzählsog hat mich schnell gefesselt. Mich hat das Lesen des Romans mit ambivalenten Gefühlen zurückgelassen: Einerseits ist Daniela Krien eine wirklich großartige Schriftstellerin und diese fiktive Geschichte über Liebe und Abhängigkeiten von Männern (Hallo Patriarchat👋🏼🥵) ist zwar rein fiktiv - aber es wird sicherlich reale Beispiele aus dieser Zeit geben, die sich ähnlich ereignet haben. Andererseits schreit die Feministin in mir nach einem fiktiven Story, in der die Protagonistin ihren eigenen Weg findet und sich unabhängig von Männern macht. Nach diesem Roman muss ich definitiv auch die weiteren Bücher von Daniela Krien lesen.
[CN: Sexualisierte Gewalt]
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Endlich habe ich auch mal ein Buch von Daniela Krien gelesen. Ihr Erstlingswerk „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ erschien jetzt in einer schönen gebundenen Ausgabe mit einem Vorwort der Autorin bei Diogenes.
Die 16-jährige Maria zieht zu ihrem Freund auf den …
Mehr
Endlich habe ich auch mal ein Buch von Daniela Krien gelesen. Ihr Erstlingswerk „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ erschien jetzt in einer schönen gebundenen Ausgabe mit einem Vorwort der Autorin bei Diogenes.
Die 16-jährige Maria zieht zu ihrem Freund auf den Bauernhof in einem ostdeutschen Provinznest und wird dort gut aufgenommen. Während sich alle mit Arbeiten auf dem Hof und dem Zusammenfall der DDR und der ungewissen Zukunft im vereinigten Deutschland beschäftigen, verliebt sich Maria in den wesentlich älteren Bauern vom Nachbarhof.
Die Autorin schafft es auf beeindruckende Art und Weise die historischen Geschehnisse aus einem wenig beachteten Blickwinkel zu zeigen und ganz subtil in die außergewöhnliche Liebesgeschichte einzuweben. Ebendiese wird von Seite zu Seite intensiver und der Leser wird voll in ihren Sog gezogen und fiebert mit Maria dem nächsten geheimen Treffen entgegen, immer im Hinterkopf, dass sie entdeckt werden könnten.
Daniela Kriens Schreibstil ist toll. Während die ersten Seiten noch locker daherkommen, wird die Geschichte dichter und dichter. Auch das Ende – oftmals ja die Schwachstelle eines Romans – konnte mich voll überzeugen. Auch die Figuren sind authentisch angelegt und deren Konstellation geschickt konstruiert.
Ein intensiver Roman, der sowohl sprachlich als auch inhaltlich überzeugen konnte und sicher nicht mein letzter von Daniela Krien.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich