Sally Rooney
Gebundenes Buch
Intermezzo
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After their father's death, two grieving brothers experience new interludes in their lives: "a period of desire, despair, and possibility; a chance to find out how much one life might hold inside itself without breaking"--
Produktdetails
- Verlag: Gale, a Cengage Group
- Seitenzahl: 659
- Erscheinungstermin: 30. Oktober 2024
- Englisch
- Abmessung: 220mm x 140mm x 35mm
- Gewicht: 826g
- ISBN-13: 9781420517521
- ISBN-10: 142051752X
- Artikelnr.: 70617631
Herstellerkennzeichnung
Libri GmbH
Europaallee 1
36244 Bad Hersfeld
gpsr@libri.de
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Das Leben ist endlich und die Verwandtschaft auch. Sally Rooney die bereits mit drei anderen Romane sehr große Erfolge gefeiert hat, legt nun den nächsten Roman vor: Intermezzo. Ich habe zuvor nur „Gespräche mit Freunden“ gelesen.
Diesmal nicht die bekannte weibliche …
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Das Leben ist endlich und die Verwandtschaft auch. Sally Rooney die bereits mit drei anderen Romane sehr große Erfolge gefeiert hat, legt nun den nächsten Roman vor: Intermezzo. Ich habe zuvor nur „Gespräche mit Freunden“ gelesen.
Diesmal nicht die bekannte weibliche Brille durch die sie die Welt betrachtet, sondern ein männlicher Anlaufpunkt. Denn hier geht es im Kern um zwei Brüder, die kürzlich ihren Vater nach langem Kampf an den Krebs verloren haben. Beide trennen viele Jahre, Peter ist Anfang 30 und Anwalt. Mittlerweile desillusioniert, dem Alkohol sehr zugesprochen und ein wenig ein Wrack. Der andere Ivan, ist Schachgenie, Anfang 20 und kann an seine jugendlichen Erfolge nicht mehr anknüpfen und macht nun eine Datenanalysejob.
Der Vater ist der Aufhänger der Geschichte, neben dem gibt es noch das andere zentrale Liebeselement: Ihre Frauen. Ivan, der jüngere liebt eine Frau, die 14 Jahre älter ist und bei Peter ist genau anders herum. Er ist mit einer jungen Studentin liiert. Beide nicht da wo sie sein wollen, keine innere Ruhe vorhanden.
Der Roman wird hauptsächlich aus der Sicht der beiden Brüder erzählt und so unterschiedlich wie sie sind, so unterschiedlich sind auch die Erzählweisen. Peter aus meiner Sicht etwas anstrengend, springend in Gedanken. Ivan, der introvertierte, etwas einfacher lesbar.
Sally Rooney gibt den Gefühlen hier großen Raum um deren Einfluss und Stärke zu verdeutlichen. Zwei smarte Psychogramme, die hier entworfen werden. Schlüssig und in seiner Dynamik lesenswert.
Allerdings fand ich es stilistisch manches Mal doch recht anstrengend zu lesen.
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Die heilende Wirkung der Liebe
Zwei Brüder müssen sich zwangsläufig mit dem Tod ihres an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorbenen Vaters auseinandersetzen. Das ist äußerst schmerzlich für den zweiunddreißigjährigen Peter, ein erfolgreicher, …
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Die heilende Wirkung der Liebe
Zwei Brüder müssen sich zwangsläufig mit dem Tod ihres an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorbenen Vaters auseinandersetzen. Das ist äußerst schmerzlich für den zweiunddreißigjährigen Peter, ein erfolgreicher, kompetenter Anwalt in Dublin, der wortgewandt und dem äußeren Anschein nach unantastbar durch sein Leben spaziert. Er fühlt sich plötzlich fremd, unerkannt, weil der Vater, bei dem die Brüder einen Großteil ihrer Jugend verbrachten, aufgewachsen sind, nachdem die Ehe der Eltern scheiterte, ihm nicht genug Aufmerksamkeit durch gemeinsame Gespräche gewidmet hat. Es ist eine späte Reue, die ihn in eine tiefe seelische Krise, einen depressiven Zustand versetzt. Ivan, der zehn Jahre jüngere Bruder fühlt sich eher befreit nach dem Ableben des Vaters, welcher sein Leben nicht mehr lebenswert gestalten konnte. Der introvertierte Einzelgänger und leidenschaftliche Schachspieler stößt allein schon durch seine äußere Erscheinung, wie er sich kleidet und sich kommunikativ seiner Umwelt gegenüber präsentiert, auf totale Ablehnung bei Peter.
Ob dieses Konfliktpotenzial durch die heilende Wirkung der Liebe trotz erbittertem Streit der beiden Kampfhähne aufgelöst werden kann, erzählt Sally Rooney in ihrem bemerkenswerten Roman 'Intermezzo'. Beim Schachspiel ist ein Intermezzo ein Zwischenzug, der unverhofft erfolgt, als Bedrohung angesehen wird und daher eine unmittelbare Reaktion des Gegenspielers erfordert. Hier spiegelt sich das gegenseitige widersprüchliche Verhalten der Brüder wider. Gekonnt werden die inneren Monologe mit den Dialogen verknüpft, die dem Leser ein tiefes, komplexes Verständnis der Charaktere vermittelt, sie in voller Lebendigkeit erstrahlen lässt. Die Autorin zeigt auf wie tief emotionale Wunden sitzen, welchen Schmerz sie zu verarbeiten haben.
Ich gebe diesem großartigen Roman, der die Generationen jeden Erwachsenenalters begeistern wird, meine Leseempfehlung.
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Sally Rooney in Bestform
In Intermezzo von Sally Rooney steht dieses Mal keine Liebesbeziehung im Vordergrund, sondern die komplizierte Beziehung zweier Brüder, die nach dem Tod des Vaters noch viel mehr auf die Probe gestellt wird.
Bisher hatte ich von Sally Rooney nur Normal People …
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Sally Rooney in Bestform
In Intermezzo von Sally Rooney steht dieses Mal keine Liebesbeziehung im Vordergrund, sondern die komplizierte Beziehung zweier Brüder, die nach dem Tod des Vaters noch viel mehr auf die Probe gestellt wird.
Bisher hatte ich von Sally Rooney nur Normal People gelesen und bin dort nicht so richtig mit ihrem Schreibstil warm geworden. Dennoch beeindruckte mich damals bereits ihr großes Talent menschliche Beziehungen so gut einzufangen. Das gelingt ihr auch in Intermezzo wieder außergewöhnlich gut, die komplizierte Liebe die die beiden Brüder für sich hatten, hat mich sehr berührt. Dieses Mal konnte ich mich auf den Schreibstil auch besser einlassen, der sich zwischen den beiden Brüder unterschied. Dabei fiel es mir deutlicher leichter Ivans Teil zu lesen. Beim anderen Teil fühlte ich mich etwas an meine alten Probleme mit Rooneys Schreibstil zurückerinnert. Auch würde ich mir manchmal schlicht noch mehr Handlung in ihren Büchern wünschen.
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Zwischenspiel
„Intermezzo“ ist der vierte Roman der irischen Erfolgsautorin Sally Rooney. In der Geschichte geht es um Trauerbewältigung und Beziehungslosigkeit, um Emanzipation und Versöhnung.
Der Handlungsort ist Irland, der Radius der Figuren ist begrenzt (was …
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Zwischenspiel
„Intermezzo“ ist der vierte Roman der irischen Erfolgsautorin Sally Rooney. In der Geschichte geht es um Trauerbewältigung und Beziehungslosigkeit, um Emanzipation und Versöhnung.
Der Handlungsort ist Irland, der Radius der Figuren ist begrenzt (was aber nicht zu Langeweile führt). Die Grundstimmung ist melancholisch, aber nicht deprimierend. Im Focus der Erzählung stehen Ivan und Peter Koubek, Söhne eines slowakischen Vaters und einer irischen Mutter, die Eltern sind allerdings getrennt, was dazu führte, dass die Jungen eine enge Vaterbeziehung hatten, während die Mutter eine neue Familie gründete.
Als Papa Koubek nach schwerer Krankheit stirbt, fehlt den Brüdern der Anker, der Twen Ivan ist ein sozial gehemmtes Schachgenie mit Zahnspange, der 32jährige Peter das genaue Gegenteil – ein eloquenter, extrovertierter Anwalt. Die offene Geschwisterrivalität ist ein Problem, die Situation eskaliert, als Peter Ivans Partnerwahl kritisiert. Die 36jährige Margaret könne nicht normal sein, so der Vorwurf Peters. Pikant: Peters Freundin ist eine junge Studentin, er hängt allerdings auch an seiner Exfreundin Sylvia, einer Professorin. Seit einem Unfall ist Sylvia sexuell nicht mehr verfügbar, sie beklagt sich über „Schmerzen“ beim Sex, weswegen sie sich von Peter trennt. Margaret lebt nicht mehr mit ihrem problematischen Mann zusammen, sie übt sich in Selbstzensur, hat stets Angst, sich als raubtierhaftes Cougar der sozialen Ächtung auszusetzen, während Naomi, die im selben Alter wie Ivan ist, keine Angst davor hat, auch finanziell von Peter zu profitieren. Im Roman wird die Wichtigkeit von Sexualität betont, es geht im Kern um Generationenunterschiede.
Rooney arbeitet mit dem Stilmittel des Bewusstseinsstroms (was sich bei einer irischen Autorin quasi aufdrängt). Eigentlich ist der Roman recht dialoglastig, da Rooney aber nicht mit Anführungszeichen hantiert, war ich beim Lesen nicht genervt von den Ausführungen der Protagonisten. Anfangs war ich richtig begeistert von der Erzählung, da es um so Vieles geht, um Gott und die Welt, wenn man so will. So viele kluge Gedanken und feinsinnige Beobachtungen werden in der Geschichte geäußert, es geht um individuelle Freiheit, aber auch um das Kollektiv, wenn etwa soziale Ungerechtigkeit angeprangert wird. Als sozialer Aufsteiger ist Peter in gewisser Weise unsicherer als der Nerd Ivan, wenn er über seinen gesellschaftlichen Rang sinniert: „Sein eigener [Vater]: der bescheidene, angepasste Einwanderer. Warum spricht dein Vater so komisch. Ihr seid nicht von hier, oder?“ Trotz aller Bemühungen kann der erfolgreiche Erstgeborene der Koubeks nicht in den inneren Kreis der wahrhaft Privilegierten vordringen – „Sie bekommen Stellenangebote von Freunden, er muss sich kümmern. Ungeschriebene Kleiderordnung, Sprachregeln. […] Und wo bist du zur Schule gegangen. Leben zu Hause in Ranelagh, während er die Hälfte seines Gehalts für Miete ausgibt.“
Mit dem Tod des Vaters fällt auch Peters Beschützerrolle weg. Seinen Kummer ertränkt er in Alkohol, ohne Schlafmittel liegt er wach. Er möchte nur „geliebt“ werden. Ivan spielt schlechtes Schach, und schließlich blockiert er Peters Nummer und es kommt zum großen Showdown. Werden die Brüder sich je versöhnen?
Ich habe „Intermezzo“ regelrecht verschlungen und ich hatte über weite Strecken das Gefühl, das beste Buch des Jahres gelesen zu haben. Den Stil der Autorin mag ich sehr! Die Story ist sehr spannend & an keiner Stelle langatmig. Die Charakterisierung der männlichen Protagonisten ist unglaublich gelungen, diese Figuren sind filigran und vielschichtig gezeichnet. Selbst die Beschreibung eines Haustiers (ich mag Haustiere in Romanen eigentlich nicht) ist prima. Rooney gelingt es, den Weltschmerz der eigentlich privilegierten Protagonisten nachvollziehbar und glaubwürdig abzubilden. Niemandes Leben ist in Gefahr – glücklich sind die Akteure zu Beginn der story dennoch nicht.
Bis zum letzten Drittel des Buches war „Intermezzo“ für mich ein 5 – Sterne – Werk. Der Finalteil hat mich indes enttäuscht. Die Figurenzeichnung der Frauen ist in meinen Augen nicht unbedingt gelungen, Margaret ist zwar älter als Peter, und sie schleppt Altlasten aus der Vergangenheit mit sich herum, sie ist aber auch wunderschön (ergo liebenswert?). Die eine supersexy, die andere superschlau, die Dritte superschön.
Von Sylvias Unfall ist stets die Rede, als Leser erfahren wir jedoch nichts über die genauen Umstände. Eine blitzgescheite Gelehrte mit Handicap, die aber auch selbstsüchtig ist und Peter den Laufpass gibt. Leider greift Rooney tief in die Klischeekiste, wenn sie die Intellektuelle, welche sich großmütig – gütig „arrangieren“ will, schmerzgeplagt mit Kotzkübel in der Nähe auf einem Teppich liegen lässt. Das Plädoyer für Polyamorie scheint eine einfache Lösung zu sein; die Auflösung der Geschichte war mir persönlich zu kitschig, die Qualität des Romans nimmt zum Ende hin leider ab. Lesenswert ist „Intermezzo“ dennoch.
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