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Sechs Frauen, ein Kampf: Der große Roman aus Südkorea über den sozialen Druck, der auf Frauen lastet, Mütter zu werdenMunjeong und ihre fünf Mitstreiterinnen lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen. Sie alle sind getrieben von dem Wunsch nach einem Baby, der sich auf natürliche Art nicht erfüllen will. »Hello Baby« heißt der Gruppenchat, in dem sie sich gegenseitig beistehen. Bis eine von ihnen, die 46-jährige Jeonghyo, plötzlich offline geht und spurlos verschwindet. Ein Jahr später taucht sie auf mysteriöse Weise mit einem Baby wieder auf ...Sechs unf...
Sechs Frauen, ein Kampf: Der große Roman aus Südkorea über den sozialen Druck, der auf Frauen lastet, Mütter zu werden
Munjeong und ihre fünf Mitstreiterinnen lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen. Sie alle sind getrieben von dem Wunsch nach einem Baby, der sich auf natürliche Art nicht erfüllen will. »Hello Baby« heißt der Gruppenchat, in dem sie sich gegenseitig beistehen. Bis eine von ihnen, die 46-jährige Jeonghyo, plötzlich offline geht und spurlos verschwindet. Ein Jahr später taucht sie auf mysteriöse Weise mit einem Baby wieder auf ...
Sechs unfruchtbare Frauen finden sich im blinden Fleck der Gesellschaft wieder, ihr Kampf schweißt sie in einer Freundschaft wider Willen zusammen. Ein bewegendes Porträt darüber, was es bedeutet, heute Frau zu sein und sich Erwartungen in patriarchalen Gesellschaften zu widersetzen.
»Dieser Roman fängt Momente der Sehnsucht ein, die Enttäuschung, die darauf folgt, und die Freundschaft, die danach bleibt.« Seo Yoo-mi
Munjeong und ihre fünf Mitstreiterinnen lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen. Sie alle sind getrieben von dem Wunsch nach einem Baby, der sich auf natürliche Art nicht erfüllen will. »Hello Baby« heißt der Gruppenchat, in dem sie sich gegenseitig beistehen. Bis eine von ihnen, die 46-jährige Jeonghyo, plötzlich offline geht und spurlos verschwindet. Ein Jahr später taucht sie auf mysteriöse Weise mit einem Baby wieder auf ...
Sechs unfruchtbare Frauen finden sich im blinden Fleck der Gesellschaft wieder, ihr Kampf schweißt sie in einer Freundschaft wider Willen zusammen. Ein bewegendes Porträt darüber, was es bedeutet, heute Frau zu sein und sich Erwartungen in patriarchalen Gesellschaften zu widersetzen.
»Dieser Roman fängt Momente der Sehnsucht ein, die Enttäuschung, die darauf folgt, und die Freundschaft, die danach bleibt.« Seo Yoo-mi
Kim Eui-kyung, geboren 1978 in Südkorea, ist Romanautorin und Essayistin. Sie gewann den Korea Economic Daily Youth Literary Contest und den Soorim Literary Prize. 'Hello Baby' ist ihr dritter Roman, der in Südkorea zu einem großen Erfolg wurde und international in sieben Sprachen übersetzt wird.
Produktdetails
- Verlag: Aufbau-Verlag
- Originaltitel: (Hello Baby)
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 223
- Erscheinungstermin: 14. Mai 2025
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 137mm x 22mm
- Gewicht: 320g
- ISBN-13: 9783351051280
- ISBN-10: 335105128X
- Artikelnr.: 72106650
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Verlage GmbH
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Kim Eui-kyung hat, findet Rezensent Steffen Gnam, einen vielschichtigen Roman über ein komplexes Thema geschrieben, nämlich über Mutterschaft in Südkorea, dem Land mit der niedrigsten Geburtenrate der Welt. Der Name des Romans ist auch der einer fiktionalen Chatgruppe im Roman, lesen wir bei Gnam, darin unterhalten sich Patientinnen einer koreanischen Kinderwunschklinik, die Geschichte von sechs dieser Patientinnen lernen wir näher kennen. Eui-kyung thematisiert hier kulturelle Tabus und patriarchale Zwänge in der koreanischen Gesellschaft, gelegentlich gibt es auch humoristische Einsprengsel. Feministisch ist dieses starke Buch in jedem Fall, meint der Rezensent, das Motto ist "weibliche Schicksalsgemeinschaften, Solidarität und Schwesternschaft" - außerdem gibt es für einige der Figuren durchaus Hoffnung auf ein besseres, freieres Leben.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Roman wie ein Gruppenchat voller Sehnsucht, Stärke und Solidarität.« Anastasia Keppel Literaturblog 20250727
»Weibliche Schicksalsgemeinschaften, Solidarität und Schwesternschaft sind die Themen in Kim Eui-kyungs großem feministischem Roman.« Steffen Gnam Frankfurter Allgemeine Zeitung 20251111
Titel: Ein einfühlsamer Blick auf den unerfüllten Kinderwunsch und den Zusammenhalt betroffener Frauen.
Kurzmeinung: Ein berührender Roman, authentisch und viel Feingefühl.
Die koreanische Autorin und Essayistin Kim Eui-kyung öffnet ihrer Leserschaft eine fast noch …
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Titel: Ein einfühlsamer Blick auf den unerfüllten Kinderwunsch und den Zusammenhalt betroffener Frauen.
Kurzmeinung: Ein berührender Roman, authentisch und viel Feingefühl.
Die koreanische Autorin und Essayistin Kim Eui-kyung öffnet ihrer Leserschaft eine fast noch geheime und tabuisierte Welt – die des unerfüllten Kinderwunsches.
Zunächst hat mich das eher künstlich bunte Cover, welches eine Art durchscheinendes Baby in mehrfacher Wiederholung zeigt abgeschreckt. Dennoch bin ich sehr froh, mich davon nicht weiter irritieren zu lassen, denn in diesem kleinen Roman stecken zahlreiche facettenreiche und lebensnahe Geschichten.
In „Hello Baby“ kommen abwechselnd sechs Frauen zu Wort, die alle den Wunsch nach einem eigenen Kind haben.
Ihre Leidenswege sind dabei unterschiedlich, da sie auf verschiedenen Diagnosen basieren. Doch sie verbindet der Schmerz, die Sehnsucht, der Verlust – vor allem aber der ständige Druck von außen. Gemeinsam finden sie in einem Gruppenchat zueinander.
„Nach dieser frustrierenden Erfahrung wurde ihr klar, dass sie Freundinnen brauchte. Freundinnen, die Verständnis für sie aufbrachten, die sich in der gleichen Situation befanden und ebenfalls sehnsüchtig auf ein Baby warteten.“ (Seite 50)
Was mich an diesem Buch besonders bewegt hat, waren neben den Schicksalen der Frauen vor allem der Zusammenhalt unter ihnen. Sie leiden miteinander, geben sich gegenseitig Halt und Ratschläge. Dabei schaffen sie es, neben Neid auch aufrichtige Freude zu empfinden, wenn es einer von ihnen endlich gelingt, schwanger zu werden.
„Hello Baby“ vermittelt für mich sehr eindrücklich die Emotionen, die eine Kinderwunschbehandlung mit sich bringt. Doch nicht nur das: Frau Eui-kyung zeigt auch gezielt die Schwächen der modernen Welt auf. Es ist egal, ob wir über Südkorea sprechen oder ein Land in Europa, wie Deutschland – überall herrscht Druck und Erwartungshaltung an Frauen im gebärfähigen Alter. Dieser beginnt bereits mit dem Zeitpunkt, wann es endlich soweit sein soll, und endet nicht, wenn sie Mutter werden.
Die Frauen im Roman leiden besonders unter den Übergriffen ihrer Schwiegereltern, unter abwesenden Ehemännern, die sich nur teilweise für ihre Partnerinnen einsetzen oder sich um ihre Gesundheit kümmern. Zudem kämpfen sie darum, ihren Wunsch nach einem Kind auch im Berufsleben nicht aufzugeben.
Die Autorin hat sehr gut recherchiert und schafft es, eine Atmosphäre zwischen Sehnsucht und Enttäuschung eindrucksvoll zu vermitteln. Im Nachwort erwähnt sie ihre eigene Behandlung in einer Kinderwunschklinik, was man beim Lesen deutlich spürt. Das Buch wirkt dadurch auf mich aufrichtig und nahbar.
Auf den knapp 220 Seiten fühlt man sich schnell als eine Frau mitten in der Gruppe.
Diesen Roman würde ich jeder meiner Freundinnen wärmstens empfehlen.
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Kinderwunsch
"Hello Baby" von Kim Eui-kyung ist von der Handlung in Südkorea angelegt, dadurch bekommt man ganz nebenbei noch Informationen über das Leben im Land. Informationen hauptsächlich über Frauen, über Mütter und Frauen, die Mütter werden …
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Kinderwunsch
"Hello Baby" von Kim Eui-kyung ist von der Handlung in Südkorea angelegt, dadurch bekommt man ganz nebenbei noch Informationen über das Leben im Land. Informationen hauptsächlich über Frauen, über Mütter und Frauen, die Mütter werden wollen.
Die sechs Frauen, die hier abwechselnd erzählen, lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen und halten mit dem Gruppenchat "Hello Baby" untereinander Kontakt. Sie geben sich gegenseitig Halt, begleiten sich zu schmerzvollen Behandlungen und trösten sich nach Fehlgeburten. Diesen Zusammenhalt mochte ich sehr.
Eine Unfruchtbarkeit wird teils immer noch verschämt verschwiegen, hier wird darüber geredet, was es mit den betroffenen Paaren macht, hauptsächlich mit der Frau. Sie alle hier nehmen lange, teure und teils schmerzhafte Behandlungen auf sich, für ihren Kinderwunsch. Dieses Kind wird teilweise mehr von der Schwiegermutter gefordert, was diese jungen und modernen Frauen noch hilfloser zurücklässt.
In der Arbeitswelt werden diese Mütter auch bedroht, bloß nicht auszufallen oder weniger zu arbeiten, das kam aber auch so nebenbei zur Sprache, für mich hätte das Buch in alle Richtungen gerne noch ausführlicher sein können.
Die Geschichte wird sehr sachlich, ohne große Emotionen, geschrieben, was ihr sehr zugut kommt. Ich habe sie sehr gerne gelesen.
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In ihrem eindrucksvollen Debütroman "Hello Baby" nimmt die südkoreanische Autorin Kim Eui-kyung ihre Leser*innen mit in eine Welt, die oft im Verborgenen liegt: das Leben ungewollt kinderloser Frauen in einer Gesellschaft, die Mutterschaft immer noch als weibliches Ideal …
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In ihrem eindrucksvollen Debütroman "Hello Baby" nimmt die südkoreanische Autorin Kim Eui-kyung ihre Leser*innen mit in eine Welt, die oft im Verborgenen liegt: das Leben ungewollt kinderloser Frauen in einer Gesellschaft, die Mutterschaft immer noch als weibliches Ideal glorifiziert. Mit scharfer Beobachtungsgabe und literarischer Finesse erzählt Kim eine Geschichte über Sehnsucht, Solidarität – und das stille Aufbegehren gegen gesellschaftliche Zwänge. Stilistisch gelingt es der Autorin, leise und eindringlich zugleich zu schreiben. Ihre Sprache ist klar, oft nüchtern, aber mit einem feinen Gespür für Zwischentöne und Emotionen. Dabei bleibt sie nah an ihren Figuren, ohne sie zu instrumentalisieren. Es ist diese Nähe, die den Roman so kraftvoll macht – und die Leser*innen unweigerlich mit den Protagonistinnen mitfühlen lässt.
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»Die Gruppe bestand aus werdenden Müttern, die die unterschiedlichsten Erfahrungen mit Unfruchtbarkeit gemacht hatten — […] Die Frauen waren sehr solidarisch miteinander, weil sie alle eine Gemeinsamkeit hatten. Trotz ihrer unterschiedlichen Berufe, Persönlichkeiten und …
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»Die Gruppe bestand aus werdenden Müttern, die die unterschiedlichsten Erfahrungen mit Unfruchtbarkeit gemacht hatten — […] Die Frauen waren sehr solidarisch miteinander, weil sie alle eine Gemeinsamkeit hatten. Trotz ihrer unterschiedlichen Berufe, Persönlichkeiten und finanziellen Situationen — im Gruppenchat waren sie alle gleich, waren alle werdende Mütter, die sehnsüchtig auf ein Baby warteten« (S. 51).
Ehrlich, einfühlsam und stellenweise witzig schreibt Kim Eui-kyung über den Wunsch, Mutter zu werden. Sechs Frauen lernen sich in der berühmten Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik kennen und gründen eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der sie sich zu ihren Erfahrungen, Eindrücken und Emotionen austauschen.
Die Lebensrealitäten der Frauen werden nicht unbedingt tiefgreifend geschildert, sondern bleiben bei einem Buchumfang von 223 Seiten meiner Meinung nach eher an der Oberfläche. Gleichzeitig greift Kim Eui-kyung verschiedene Lebensrealitäten und Themengebiete auf — gesellschaftliche Erwartungen, Leistungsdruck, Social Freezing, Single-by-Choice-Lebensmodell, Kindeswohlgefährdung, Regretting Motherhood.
Der Aufwand der Frauen ist enorm, er entspringt einer tiefen Sehnsucht, ein Kind auf die Welt zu bringen und dadurch eine Familie gründen zu wollen. Das Procedere, durch welches die Frauen gehen, ist in diesem Buch eher nüchtern beschrieben.
So richtig überzeugen konnte mich »Hello Baby« nicht. Mir bleiben die einzelnen Figuren und ihre freundschaftlichen, sowie partnerschaftlichen Beziehungen zu oberflächlich. Kim Eui-kyung erzählt in ihrem Roman eher in die Breite, als in die Tiefe. Auch der Twist, der bereits auf dem Klappentext als »bestürzende Enthüllung« vorweggenommen wurde liest sich lahm und vorhersehbar. Die Idee hat unglaubliches Potential, welches an dieser Stelle leider nicht ausgeschöpft wurde. Insgesamt finde ich Thematik »unerfüllter Kinderwunsch« in der Literaturlandschaft unglaublich wichtig, daher möchte ich an dieser Stelle auf das Buch »Hunger« von Tine Høeg verweisen. Das Buch setzt sich ebenfalls mit dem Tabuthema unerfüllter Kinderwunsch auseinander.
CN: unerfüllter Kinderwunsch. Kindesentführung. Kindeswohlgefährdung. Straftaten. Abtreibung. Kürettage.
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Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden
Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden. Für viele Frauen kein leichtes Unterfangen. Und das führt Munjeong und ihren fünf Mitstreiterinnen in die Fruchtbarkeitsklinik in Seoul. Um sich gegenseitig aufzufangen, um zu lachen, zu streiten, zu …
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Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden
Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden. Für viele Frauen kein leichtes Unterfangen. Und das führt Munjeong und ihren fünf Mitstreiterinnen in die Fruchtbarkeitsklinik in Seoul. Um sich gegenseitig aufzufangen, um zu lachen, zu streiten, zu trösten und für einander da sein, erstellen sie einen gemeinsamen Gruppenchat.
Nachdem sich Jeonghyo eigentlich schon aus der Gruppe verabschiedet und ihren Traum vom eigenen Kind verlorengegeben gegeben hatte, meldet sich sich überraschend mit einer großen Nachricht. Sie hat es geschafft und lädt nun die Frauen spontan zu einer kleinen Baby-Party ein. Jetzt beginnt das große Rätselraten, wie das denn sein kann.
Mich hat das Buch auf zwei Weisen überrascht. Zum einen werden viele Themen rund um die künstliche Befruchtung sehr detailliert und mit Fachbegriffen beschrieben. Stellenweise kam es mir schon fast wie ein Sachbuch vor.
Was mir auch neu war, war die Tatsache, dass Südkorea ein Land mit einer extrem niedrigen Geburtenquote ist. Noch deutlich niedriger als in Deutschland. Und das hängt wohl auch daran, dass es Müttern extrem schwer gemacht wird. Insbesondere in der Arbeitswelt. Das was die Frauen erleben hat mich teilweise echt schockiert.
Am Ende bin ich mir unsicher, was ich jetzt von diesem Buch halten soll. Es war auf jeden Fall interessant und schnell gelesen. Und doch war es mir irgendwie zu wenig. Daher für mich ein gutes Buch, das ich mit vier Sternen bewerte.
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Der Wunsch und die Last Kinder zu bekommen
Die Geburtenrate in Südkorea gehört zu den niedrigsten der Welt und viele Wissenschaftler versuchen der Ursache auf den Grund zu gehen. Die Autorin stellt in ihrem Buch nun im speziellen sechs Frauen vor, die sich in einer der begehrtesten …
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Der Wunsch und die Last Kinder zu bekommen
Die Geburtenrate in Südkorea gehört zu den niedrigsten der Welt und viele Wissenschaftler versuchen der Ursache auf den Grund zu gehen. Die Autorin stellt in ihrem Buch nun im speziellen sechs Frauen vor, die sich in einer der begehrtesten Kinderwunschkliniken Südkoreas in Behandlung sind. Über den gemeinsame „Hello Baby“ Gruppenchat und persönliche Treffen tauschen sie sich aus und geben sich gegenseitig Halt.
Anhand der verschiedenen Lebenssituationen der sechs Frauen erfährt bzw. erahnt der Leser welche Strapazen eine IVF-Behandlung mit sich zieht und welch eine emotionale Achterbahnfahrt dies sein kann. Jede trägt ihr eigenes Päckchen und hat zeigt unterschiedliche Gründe für einen beschwerlichen Weg zum Wunschkind. Man erahnt, dass es gesellschaftlich wohl nie den richtigen Zeitpunkt für ein Kind gibt, es aber dann auch nicht wirklich erwünscht ist kein Kind zu haben.
Der Schreibstil ist einfach und die Kapitel zu den entsprechenden Frauen relativ kurz. Alle 25-30 Seiten wechselt man zu einer neuen Charakterin. Durch das dadurch erzeugte Tempo und die Vielzahl an Frauen wird man nur so durch ihre Lebensrealitäten geschleudert. Ich hätte mir schon etwas mehr Länge bei den jeweiligen Geschichten gewünscht, um die Person besser zu verstehen und mich mehr darauf einlassen zu können.
Insgesamt ein sehr berührendes Thema in einem lehrreicher Text, der einem allerdings doch eher roh begegnet.
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Vom inneren und äußeren Druck schwanger zu werden
Jede Frau setzt sich irgendwann damit auseinander, will man Kinder oder will man keine. Die Gesellschaft spaltet sich in Frauen mit und ohne Babywunsch. Es gibt für beides sehr viele unterschiedliche Gründe: eigene Wünsche, …
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Vom inneren und äußeren Druck schwanger zu werden
Jede Frau setzt sich irgendwann damit auseinander, will man Kinder oder will man keine. Die Gesellschaft spaltet sich in Frauen mit und ohne Babywunsch. Es gibt für beides sehr viele unterschiedliche Gründe: eigene Wünsche, Karriere, Familie, Gesellschaft. Die Uhr tickt für alle Frauen auch heute noch, obwohl man sich in jungen Jahren Eizellen entnehmen und einfrieren lassen kann - eine teure, aufwändige, schmerzhafte Prozedur ohne Erfolgsgarantie. Der Druck auf Frauen ist enorm und steigt mit dem Warten auf die Schwangerschaft, wodurch sie sich in einen Teufelskreis begeben, denn Stress wirkt kontraproduktiv oder besser ‚kontrazeptiv‘.
Dieser Roman erzählt von sechs Frauen in Seoul und ihrer Zeit vor der Schwangerschaft. Sie sind alle sogenannte Spätgebärende, haben einen mehr oder weniger definierten Kinderwunsch, fühlen sich bedrängt von ihrer Familie und müssen gleichzeitig die Versuche, schwanger zu werden vor ihren ArbeitgeberInnen und KollegInnen verheimlichen, da sie sonst als arbeitsscheu gelten, sie sind angespannt bis verzweifelt, jahrelang in Behandlung. Sie freunden sich an, weil sie genau das verbindet, sie schaffen sich eine Safe Space, in der sie über alles reden können und in der sie sich gegenseitig unterstützen. In diesen Raum kommen weder Ehemänner, noch Eltern, Schwiegereltern oder KollegInnen. Eingriffe, Krankenhausaufenthalte, Erwartungen, Hoffnungen, gescheiterte Hoffnungen, Abgänge, Fehlgeburten – das alles hat nichts Romantisches, es wird realistisch erzählt und doch kommt eines immer wieder durch, die liebevolle Sehnsucht dieser Frauen nach ihrem Baby, dem sie „einfach in die Augen schauen und [das sie] begrüßen“ möchten.
Es ist ein wichtiges Buch über den Weg zur Schwangerschaft. Es behandelt ein Thema, das viele betrifft und das immer noch verschämt tabuisiert wird. Ich habe einige Frauen getroffen, die ihre Kinder über IVF bekommen haben, die sich scheuen, offen darüber zu reden, die es ihren Kindern nicht erzählen – und das sind nur die, bei denen die Prozedur erfolgreich war. Es gibt so viele, die keine Kinder bekommen können, aber gerne würden und sich nicht trauen, damit offen umzugehen, selbst hier und heute. Es geht in diesem Buch nicht darum, dass alle Frauen Mütter werden sollen und Mutterschaft wird auch nicht glorifiziert, sondern es geht um die Frauen, die wollen, aber die nicht leicht und nicht von alleine schwanger werden können. Ich kenne kaum Frauen, die sich für Mutterschaft entscheiden und dann sofort schwanger werden. Auch ohne IVF kann ich mich gut mit den Frauen identifizieren, die immer wieder auf den Schwangerschaftstest starren und hoffen, dass zwei Balken entstehen.
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„Hello Baby“ behandelt ein Thema, das in den meisten Gesellschaften noch immer ein Tabu ist: Unerfüllter Kinderwunsch. Darüber zu sprechen, ist für viele Paare schwierig, da das Unvermögen, auf natürlichem Weg ein Kind zu zeugen, einen sehr intimen Lebensbereich …
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„Hello Baby“ behandelt ein Thema, das in den meisten Gesellschaften noch immer ein Tabu ist: Unerfüllter Kinderwunsch. Darüber zu sprechen, ist für viele Paare schwierig, da das Unvermögen, auf natürlichem Weg ein Kind zu zeugen, einen sehr intimen Lebensbereich betrifft, es mit einem „körperlichen Makel“ verbunden ist und zugleich emotional für das Paar äußerst belastend. Umso beachtenswerter fand ich es, dass die Autorin Kim Eui-kyung selbst ungewollt kinderlos ist und eigene, bisher erfolglose Erfahrungen mit IVF gemacht hat.
Kim Eui-kyung erzählt abwechselnd aus der Perspektive von sechs Frauen, die zwischen Ende 30 und Mitte 40 sind und sich in einer südkoreanischen Fruchtbarkeitsklinik über Jahre IVF-Behandlungen unterziehen. Der gemeinsame Leidensweg macht sie zu Freundinnen, und sie tauschen sich regelmäßig in ihrer Chatgruppe „Hello Baby“ aus, stützen und ermutigen sich gegenseitig.
Durch ein befreundetes Paar kenne ich die Strapazen einer IVF, das damit verbundene Hoffen und die Enttäuschung bei Fehlversuchen, und vieles, was in diesem Buch beschrieben wurde, hat mich daran erinnert. Auch die Klage der Frauen über die mangelnde Unterstützung durch die Partner kam mir sehr bekannt vor.
Der Schreibstil des Buches ist klar, nüchtern, so dass „Hello Baby“ teilweise wie ein Sachbuch oder Erfahrungsbericht wirkt. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich kein Fan übermäßig emotionaler Bücher bin. Trotz der rationalen Herangehensweise gelingt es Kim Eui-kyung, die psychische und physische Belastung der Frauen eindrücklich darzustellen.
Hochinteressant fand ich den Einblick in die südkoreanische Kultur. Im Gegensatz zu der sehr individualisierten westlichen Gesellschaft hat hier insbesondere die Schwiegerfamilie der Ehefrau eine große Bedeutung. Zugleich wird deutlich, dass sich die südkoreanische Gesellschaft in einem Umbruch zwischen Tradition und Moderne befindet: Auf der einen Seite ist da die ältere Generation mit konservativen patriarchalen Vorstellungen von Ehe und Familie, die enormen Druck auf die Frauen ausübt, ein Kind, möglichst einen Jungen, zur Welt zu bringen. Teilweise wirkt es, als würden potentielle Ehefrauen vor allem unter dem Aspekt der Gebärfähigkeit betrachtet. Und auf der anderen Seite stehen die Jüngeren, die gut ausgebildet im Beruf stehen und sich fragen, welche möglicherweise negativen Auswirkungen eine Mutterschaft haben könnte in Bezug auf Selbstverwirklichung, Selbstständigkeit und Berufstätigkeit. Angesichts der extrem frauenfeindlichen Arbeitswelt eine verständliche Überlegung. Unter welchem Druck schwangere Frauen und Mütter in der Arbeit stehen und wie sehr sie – auch von anderen Frauen – angefeindet werden, wenn sie Mutterschutz oder Elternzeit in Anspruch nehmen, hat mich wirklich erschreckt. Hier wurde mir wieder bewusst, wie wichtig die Errungenschaften sind, die sich die Frauen in Deutschland diesbezüglich erkämpft haben. Auch wenn ich manchmal den Eindruck habe, dass bei uns in vielen Bereichen eine mehr oder weniger latente Kinderfeindlichkeit vorherrscht, ist das kein Vergleich mit dem, was Kim Eui-kyung beschreibt. Dies dürfte zugleich sowohl Ursache als auch Folge der weltweit niedrigsten Geburtenrate von 0,72 Kindern pro Frau (2023) in Südkorea sein.
Mir hat dieses Buch so gut gefallen, dass ich am liebsten noch viel mehr gelesen hätte und mir der Schluss, der sehr zu denken gibt, fast zu schnell kam. Für mich definitiv ein Highlight in diesem Frühjahr.
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Kinderwünsche
Hello Baby - so heißt der Gruppenchat von sechs Frauen, die alle eins gemeinsam haben: sie wollen ein Kind und auf natürlichem Weg klappt es nicht. Deshalb sind sie alle Patientinnen in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul.
Eui-kyung erzählt nach und nach …
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Kinderwünsche
Hello Baby - so heißt der Gruppenchat von sechs Frauen, die alle eins gemeinsam haben: sie wollen ein Kind und auf natürlichem Weg klappt es nicht. Deshalb sind sie alle Patientinnen in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul.
Eui-kyung erzählt nach und nach die jeweilige Geschichte der sechs Frauen. Alle haben unterschiedliche Beweggründe, die Klinik aufzusuchen - gleich ist bei allen aber die Gesellschaft, die kinderlose Frauen herabwürdigt; die patriarchalen Strukturen insbesondere im Job, der den Frauen eine Schwangerschaft schwer macht; die Erwartungshaltung der eigenen Familie; das "zu alte" Alter mit 35 Jahren.
Obwohl ich keine Berührungspunkte zu dem Thema habe, ist mir der Roman sehr nahe gegangen. Die Hoffnungen, Sehsüchte, Niederschläge und Strapazen eines jeden Eingriffes wurden so nachvollziehbar erzählt.
Ich habe den Roman als Hörbuch angehört und die Vertonung durch Jana Kozewa ist sehr gelungen - kann den Roman und das Hörbuch auf jeden Fall nur empfehlen (auch Männern!).
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Kinderwunschbehandlung in Südkorea:
Südkorea ist das Land mit der niedrigsten Geburtenrate weltweit, 2022 lag sie bei nur 0,78 Kindern pro Frau. In diesem Roman einer Südkoreanerin, die selbst von dem Thema betroffen ist, Erfahrung mit Kinderwunschkliniken hat und der es leider …
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Kinderwunschbehandlung in Südkorea:
Südkorea ist das Land mit der niedrigsten Geburtenrate weltweit, 2022 lag sie bei nur 0,78 Kindern pro Frau. In diesem Roman einer Südkoreanerin, die selbst von dem Thema betroffen ist, Erfahrung mit Kinderwunschkliniken hat und der es leider nicht gelungen ist, Mutter zu werden, bekommen wir einige Einblicke in mögliche Gründe dafür und in die südkoreanische Gesellschaft insgesamt.
Es wird eine Gesellschaft geschildert, die einerseits sehr leistungsorientiert ist und den arbeitenden Menschen enorm viel Einsatz und ein hohes Ausmaß an Arbeitsstunden abverlangt, andererseits aber gerade im familiären Bereich noch sehr traditionell ist. Das zeigt sich zum Beispiel daran, welche enorme Bedeutung bei einem Paar die Schwiegereltern der Frau - also die Eltern des Mannes - und deren Wünsche und Erwartungen zu haben scheinen.
Manches junge Paar lebt sogar gemeinsam mit den Schwiegereltern, was, wie eine der fiktiven Romanfiguren sagt, bedeuten kann, mehr Zeit mit der Schwiegermutter zu verbringen als mit dem eigenen Mann, der viel arbeitet und auch beruflich oft auf längeren Reisen ist. Diese Schwiegereltern scheinen es oft auch zu sein, die unglaublichen Druck auf das Paar und insbesondere auf die junge Frau ausüben, Nachkommen - und zwar möglichst schnell zumindest auch einen männlichen - zu produzieren, und die oft davon ausgehen, dass es auf jeden Fall an der Schwiegertochter und nicht an dem eigenen geliebten Sohn liegen müsse, wenn es nicht gleich klappt.
Auf der anderen Seite ist Südkorea eben auch hochentwickelt und modern, viele junge Menschen haben die Universität absolviert und es gibt hochmoderne Kinderwunschkliniken. Die Tragik fast aller in diesem Buch vorkommenden Paare ist, dass diese Kinderwunschklinik erst relativ spät besucht wird: meistens erst Mitte/Ende 30 oder gar erst Anfang 40, wenn die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft auch mit dieser Unterstützung altersbedingt leider schon recht niedrig sind.
Wenn eine Frau mal schwanger wird, kann sie nicht mit dem Wohlwollen von Seiten der Firma rechnen: es wird erwartet, dass sie bis kurz vor der Geburt beruflich die volle Leistung erbringt, sich nichts anmerken lässt, danach nur kürzestmöglich in Mutterschutz geht und auf keinen Fall das volle Ausmaß an erlaubter Elternzeit ausnützt.
All diese ausführlich von mir geschilderten Hürden stellen den Hintergrund dar, warum eben die Mehrzahl der sechs im Buch vorkommenden Frauen sich erst so spät mit dem Thema beschäftigt und die Unterstützung der Kinderwunschklinik braucht - und selbst diese in den meisten Fällen nichts mehr bringt. Wir lernen sechs Frauen kennen, die alle zwischen Mitte 30 und etwa Mitte 40 sind und sich im Kontext der Kinderwunschbehandlung kennen gelernt haben. Es sind überwiegend sehr gut qualifizierte, beruflich erfolgreiche Frauen, etwa eine Anwältin und eine Tierärztin mit eigener Praxis.
Die Frauen gründen eine Gruppe auf KakaoTalk, einem Instant-Messaging-Dienst, der vermutlich WhatsApp ähnelt, und tauschen sich dort über ihre Kinderwunschbehandlungen aus. Bis überraschend eine von ihnen - mit 46 Jahren ausgerechnet die älteste und jene, die vor einem Jahr beschlossen hatte, die Kinderwunschbehandlung aufzugeben - postet, vor kurzem Mama geworden zu sein und alle anderen zur Babyparty einlädt... während gleichzeitig in einer Geburtenstation in der Nähe der Kinderwunschklinik ein Neugeborenes verschwunden ist und verzweifelt gesucht wird.
Sehr emotional ist das Buch nicht geschrieben. Die Geschichten der Frauen werden eine nach der anderen abgehandelt, wir erfahren etwas über ihr Leben und die Hintergründe, die sie in die Kinderwunschklinik geführt haben. Bei fünf der sechs Frauen ist es tatsächlich der akute unerfüllte Kinderwunsch, die sechste möchte mit Social Freezing vorsorgen, um eben später nicht in diese Lage zu geraten, ist aber mittlerweile auch schon Mitte 30. Ihre langjährige Beziehung ist gerade in die Brüche gegangen.
Wer sich für die medizinischen Hintergründe einer Kinderwunschbehandlung interessiert und bisher nicht viel darüber weiß, kann aus diesem Buch einiges lernen. Nebenbei lernt man so einiges über die südkoreanische Gesellschaft.
Ich persönlich habe das Buch gerne gelesen und interessant gefunden. Die porträtierten Frauen sind mir allerdings alle emotional nicht sonderlich nahe gegangen. Das mag an der eher distanzierten Schilderung liegen, die möglicherweise mit der südkoreanischen Kultur zu tun hat (das kann ich nicht beurteilen, weil ich diese kaum kenne).
Wem würde ich das Buch empfehlen? Tatsächlich all jenen, die sich sowohl für Südkorea als auch für das Thema Kinderwunschbehandlung interessieren, ohne persönlich zu betroffen zu sein. Aus persönlicher Distanz und wenn man mit der eigenen Familiensituation einigermaßen zufrieden ist, ist es ein interessant zu lesendes Buch.
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