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»Wie kann man über Thomas Mann heute schreiben? So: geistreich, komisch und mit lässigem Ernst.« SASA STANISICLos Angeles in den 1940er-Jahren: Die Westküste ist ein Traumort, die Exilanten aus Europa trauen ihren Sinnen nicht, das Farbenspiel, das Licht, das Meer. Hier sind sie alle gestrandet, die im Deutschland der Nationalsozialisten keine Heimat mehr haben oder haben wollen: Arnold Schönberg, Vicki Baum, Theodor W. Adorno, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Helene Weigel, Max Horkheimer, Hanns Eisler, Franz und Alma Werfel - und allen voran: Thomas Mann. Sie feiern, reden sich die K...
»Wie kann man über Thomas Mann heute schreiben? So: geistreich, komisch und mit lässigem Ernst.« SASA STANISICLos Angeles in den 1940er-Jahren: Die Westküste ist ein Traumort, die Exilanten aus Europa trauen ihren Sinnen nicht, das Farbenspiel, das Licht, das Meer. Hier sind sie alle gestrandet, die im Deutschland der Nationalsozialisten keine Heimat mehr haben oder haben wollen: Arnold Schönberg, Vicki Baum, Theodor W. Adorno, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Helene Weigel, Max Horkheimer, Hanns Eisler, Franz und Alma Werfel - und allen voran: Thomas Mann. Sie feiern, reden sich die Köpfe heiß, langweilen sich, streiten darum, wie ein demokratisches Deutschland nach Hitler aussehen könnte. Thomas Mann ist der König der Emigranten, bewundert, beneidet, angefeindet. In seinem Haus in Pacific Palisades will er im 'Doktor Faustus' die genuin deutschen Wurzeln des Nationalsozialismus ans Licht bringen. Und fügt sich in die Rolle einer Galionsfigur des guten Deutschlands. Atmosphärisch dicht und lebensnah erzählt Martin Mittelmeier von den Hoffnungen, Begegnungen, Anfeindungen und Triumphen des Nobelpreisträgers, der sich unter Palmen fragt, was das ist und wie das gehen könnte: deutsch zu sein, Kunst zu machen und die Menschen zu lieben.»Die Sonne von Südkalifornien gibt für Martin Mittelmeier die ideale Beleuchtung ab, um mit großer Leichtigkeit die schweren Fragen von Kunst und Politik zu stellen.« PHILIPP FELSCH
MARTIN MITTELMEIER, Jahrgang 1971, war Lektor und Programmleiter bei renommierten Publikumsverlagen. Seit 2014 arbeitet er als freier Lektor und Autor. Im Jahr 2019 war er Visiting Scholar an der Rutgers University in New Jersey. Zudem ist er Honorarprofessor am Institut für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln. Zuletzt erschien von ihm ¿Freiheit und Finsternis - Wie die Dialektik der Aufklärung zum Jahrhundertbuch wurde¿ (2021).
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Seitenzahl: 189
- Erscheinungstermin: 11. März 2025
- Deutsch
- Abmessung: 200mm x 122mm x 23mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783755800330
- ISBN-10: 3755800330
- Artikelnr.: 72054724
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
»[W]underschön geschrieben« René Aguigah, DLF KULTUR »Mittelmeiers Studie über das Leben von Thomas Mann zeichnet sich durch ihren Humor und ihre klaren Einblicke in eine Ära des politischen Umbruchs aus.« NEW BOOKS IN GERMAN
„Heimweh ins Paradies“ heißt dieser Roman, der die Exilsituation Thomas Manns, seiner Familie und vieler weiterer Künstler, Musiker und Philosophen in der deutschen Enklave Los Angeles während des zweiten Weltkriegs beleuchtet. Mit feinem Humor wird dargestellt, auf …
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„Heimweh ins Paradies“ heißt dieser Roman, der die Exilsituation Thomas Manns, seiner Familie und vieler weiterer Künstler, Musiker und Philosophen in der deutschen Enklave Los Angeles während des zweiten Weltkriegs beleuchtet. Mit feinem Humor wird dargestellt, auf welche Weise berühmte Personen wie Feuchtwanger, Werfel, Döblin, Horkheimer, Adorno und Co die NS-Zeit fern der Heimat unter der kalifornischen Sonne in relativem Wohlstand gestalteten. Neben der literarischen Tätigkeit wird auf sehr anschauliche Weise Thomas Manns Charakter und innere Zerrissenheit herausgestellt und wie die unterschiedlichen Geistesgrößen ihre kleinen Seitenhiebe im Konkurrenzkampf um Anerkennung gegeneinander austeilen. Der Roman liefert einen sehr eindrücklichen Einblick in die charakterliche innere Befindlichkeit Thomas Manns und auch in die Wahrnehmung seiner Person seines Umfeldes.
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»Zuhause ist, wo er schreiben kann.«
Martin Mittermeier nimmt uns mit auf eine Reise ins amerikanische Exil Thomas Manns. Genauer gesagt von 1938 bis zu seiner Rückkehr nach Europa.
Wie lebt man im Exil, so fernab der eigentlichen Heimat, umgeben von einer ganz anderen …
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»Zuhause ist, wo er schreiben kann.«
Martin Mittermeier nimmt uns mit auf eine Reise ins amerikanische Exil Thomas Manns. Genauer gesagt von 1938 bis zu seiner Rückkehr nach Europa.
Wie lebt man im Exil, so fernab der eigentlichen Heimat, umgeben von einer ganz anderen Kultur? Konnte Thomas Mann sich mit diesen Umständen arrangieren und seinem gewohnten Schreibrhythmus nachgehen?
Immerhin haben sich einige befreundete Schriftsteller und andere bekannte Persönlichkeiten in unmittelbarer Umgebung niedergelassen. Kontakte auf geistiger Augenhöhe waren somit allemal geboten!
In Mittelmeiers Buch begegnet man auch anderen Schriftstellern wie Franz Werfel, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger oder Bertolt Brecht. Dementsprechend liegt der Schwerpunkt zwar auf Thomas Mann – vom Autor als König der Emigranten bezeichnet –, dennoch wird das Leben im amerikanischen Exil grundsätzlich beschrieben und beschränkt sich nicht nur auf ihn.
Sie alle haben ihre Heimat verloren und mal mehr und mal weniger eine neue gefunden, doch bedrücken die allgegenwärtigen Auswirkungen des Dritten Reichs alle.
Auch als der Krieg nun vorbei war, wusste er, dass er nie wieder dauerhaft nach Deutschland zurückkehren wird. So fand er seine letzte Stätte in der benachbarten Schweiz, die ihm schon zu Beginn seines Exils, ein Zuhause war:
»Deutschland hat er ja in sich, das äußere erträgt er nicht.«
Natürlich finden auch die Werke, an denen Mann zur jeweiligen Zeit aktuell geschriebene hat, Erwähnung.
Es geht u.a. über den vierten Band der Joseph-Tetralogie, den „Erwählten“, aber besonders um den „Doktor Faustus“ und sein diesbezügliches Verhältnis zu Adorno und Schönberg.
Zu Beginn empfand ich das Buch manchmal zu langatmig und zu abschweifend, doch je mehr ich las, desto besser gefiel es mir, auch wenn es von einer sprunghaften Dynamik bestimmt wurde. Zwischen mal humorvollen und dann wieder ernsteren Abschnitten wechselnd, erzählt Martin Mittelmeier eine punktuelle biografische Annäherung Thomas Manns, ausgehend von seinen amerikanischen Jahren.
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Thomas Manns Zeit im Exil wird nicht greifbar
Vorneweg Interesse an Thomas Mann und am besten schon Kenntnisse in Bezug auf sein Werk und sein Leben sollte man für "Heimweh im Paradies" auf jeden Fall mitbringen, ansonsten könnte es schwierig werden, bei der Stange zu …
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Thomas Manns Zeit im Exil wird nicht greifbar
Vorneweg Interesse an Thomas Mann und am besten schon Kenntnisse in Bezug auf sein Werk und sein Leben sollte man für "Heimweh im Paradies" auf jeden Fall mitbringen, ansonsten könnte es schwierig werden, bei der Stange zu bleiben.
Es ist Thomas Mann Jahr und "Heimweh im Paradies" ist ein weiterer literarischer Beitrag dazu.
"Der Zauberberg", "Die Buddenbrooks" oder "Doktor Faustus", um nur ein paar zu nennen, sind bekannte Werke Manns. Aber nicht nur literarisch ist Mann interessant, auch als Person fasziniert er. Thomas Mann lebte zur Zeit Hitlers und als dieser an die Macht gelangte, begab er sich ins Exil nach Kalifornien und schrieb dort gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten an und machte sich Gedanken, wie ein Deutschland nach Hitler aussehen könnte. Ebenso hielt er Reden und war dort im Kontakt und im Austausch mit anderen Exilanten, wie z. B. Theodor W. Adorno, Bertolt Brecht oder Lion Feuchtwanger. Dabei schlägt ihm Neid, aber auch Bewunderung entgegen.
Einblicke in die Zeit seines Exils von 1938 bis 1952 versucht Martin Mittelmaier in seinem Roman "Heimweh im Paradies" zu geben.
Klingt vielversprechend, doch insgesamt hinterlässt der Roman bei mir gemischte Gefühle. Stellenweise konnte der Autor mich mit seiner Erzählung fesseln, häufig jedoch aber nicht wirklich.
Die Erzählung ist teils zu stark verdichtet, teils zu ausführlich in seiner Beschreibung, dann wieder zu oberflächlich und obendrauf die Verwendung von unterschiedlichen stilistischen Mitteln - all das führt dazu, dass Thomas Manns als Person und seine Zeit im Exil wenig greifbar bleibt.
Infolgedessen lässt sich der Roman schwer einordnen, mit mehr Hintergrundwissen zu Manns Wirken fällt es vielleicht leichter.
Leider wurde das vorhandene Potenzial nicht genutzt, etwas mehr Seiten hätten dem Roman sicherlich gutgetan, um eine vielschichtige, differenzierte und lesenswerte Erzählung über Thomas Manns Zeit im Exil zu schaffen.
Trotz oben genannter Schwächen sind jedoch auch interessante Passagen und Diskussionen enthalten, die die Gedanken, Ansichten und das Leben von Mann lebendig werden lassen.
Eher für Liebhaber von Thomas Mann zu empfehlen.
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Thomas Mann als Orientierung in komplexen Zeiten
Thomas Mann ist einer der großen Literaten, die Deutschland hervorgebracht hat. 1875 geboren, war er schon älter, als er sich durch die Nazis zuerst gezwungen sah, in die Schweiz und von dort aus dann in die USA zu emigrieren. Martin …
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Thomas Mann als Orientierung in komplexen Zeiten
Thomas Mann ist einer der großen Literaten, die Deutschland hervorgebracht hat. 1875 geboren, war er schon älter, als er sich durch die Nazis zuerst gezwungen sah, in die Schweiz und von dort aus dann in die USA zu emigrieren. Martin Mittelmeier hat sich mit seinem Roman „Heimweh im Paradies“ mit Manns Jahren in den USA auseinandergesetzt. Wie erging es diesem – auch in den USA – berühmten Schriftsteller? Was hat ihn umgetrieben? Wie hat er sich eingebracht und was waren seine Beweggründe?
Ich hatte zuerst die Befürchtung, dass die Angelegenheit der Lektüre dieses Buchs eher eine trockene werden würde. Zur Lektüre entscheid ich mich dann erst, als das Buch von einem von mir geschätzten Bookstagramer hoch bewertet wurde. Hat es sich gelohnt dieser Empfehlung zu folgen? Ich hatte mich mit Thomas Mann schon seit längerem nicht mehr beschäftigt und werde dies in Zukunft wieder vermehrt tun. Ich mochte die Buddenbrooks damals und Mann hat ein Gespür für den Zeitgeist, aber auch für zeitlose Entwicklungen. Mittelmeiers Roman hatte in diesem Zusammenhang viele interessante Nuggets auf Lager. Diese passen sogar überaus passend in diese Zeiten, in denen wir uns befinden und mache historische und heutige Entwicklungen begreifbarer. Der Wert des Buchs in diesem Zusammenhang ist unschätzbar. Was nun erleichternd dazu kommt: man muss für die Nuggets nun auch nicht tief graben. Sprachliche präzise, nicht ausschweifend, ist die Lektüre als sachlich aber nicht trocken zu bewerten. Ich habe das Buch auf Reisen gelesen und mir scheint dies ein perfekter Anlass zu sein, weil auch Mann einige Reisen unternimmt. Insgesamt sehr passend und empfehlenswert.
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Exil-Geschichten
In „Heimweh im Paradies“ schildert Autor Martin Mittelmeier die Exil-Jahre von Thomas Mann und dessen Familie in Kalifornien. (Fast) jedem Kapitel entspricht ein Jahr zwischen 1938 und 1952 und damit die gesamte Zeit, die Mann im Exil verbrachte. Eine …
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Exil-Geschichten
In „Heimweh im Paradies“ schildert Autor Martin Mittelmeier die Exil-Jahre von Thomas Mann und dessen Familie in Kalifornien. (Fast) jedem Kapitel entspricht ein Jahr zwischen 1938 und 1952 und damit die gesamte Zeit, die Mann im Exil verbrachte. Eine produktive Zeit, in der diverse wichtige Schriften (u.a. Dr. Faustus) entstanden und Thomas Mann gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten anschrieb, Reden hielt und die deutsche künstlerische Exilgemeinde vernetzte. Einige dieser Kapitel sind interessant, z.B. jenes, das sich den Diskussionen um Musik widmet, die Adorno und Mann geführt haben. Einige sind aber auch banal, ohne großen Erkenntnisgewinn und anstrengend zu lesen. Der Schreibstil ist teilweise verkünstelt - da ist die Rede von den „epischen Riesenentwürfen, die Gegenwärtigkeit und mythischen Gesang auf so bezwingende Weise zusammenbringen“ oder Reliefs, in denen durch Ironisierung das Wesen der Idee erst sichtbar werde. Auch wenn hier vielleicht an den Stil Thomas Manns erinnert werden soll, hemmt es den Lesefluss und lässt einen ratlos zurück, was konkret denn damit gemeint sein könnte. Insgesamt ein eher schwächerer Beitrag zum Mann-Jubiläum.
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"Heimweh im Paradies“ von Martin Mittelmeier bietet dem interessierten Leser einen breitgefächerten Einblick in die Zeit um 1940, als viele Menschen Deutschland verlassen haben, um im Exil fern von der Bedrohung ein besseres Leben zu führen.
Zu diesen Exilanten gehörte …
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"Heimweh im Paradies“ von Martin Mittelmeier bietet dem interessierten Leser einen breitgefächerten Einblick in die Zeit um 1940, als viele Menschen Deutschland verlassen haben, um im Exil fern von der Bedrohung ein besseres Leben zu führen.
Zu diesen Exilanten gehörte seiner Zeit auch Thomas Mann, der die Zeichen erkannte und sich ins Sicherheit brachte. Aus dem Roman geht klar hervor, dass der
berühmte Autor es sich nicht leicht gemacht hat mit seiner neuen Wahlheimat, da der Bezug zu den Wurzeln ihn immer verfolgt hat, der Blick über den Ozean war nicht immer leicht. Sein Wunsch, die nötige Ruhe für weitere Werke zu finden wurde durch vieles erschwert, nicht nur durch das lebhafte Treiben im Hause Mann.
Der Autor bringt ebenso auf den Punkt, dass auch die Exilanten untereinander sich nicht immer einig waren. Das sich diese Menschen dort verbrüdert haben wegen ihrer gemeinsamen Geschichte ist ein Irrglaube, mit dem Mittelmeier definitiv abschließt.
Mir hat der Roman auf jeden Fall sehr gut gefallen, was sicher daran liegt, dass ich mich sehr für Thomas Mann und sein Leben interessiere. Leser die dem Thema nichts abgewinnen können, sind wahrscheinlich mit diesem gut recherchierten und interessanten Werk nicht ganz so gut bedient
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Im Herbst 1938 sind die Manns in die USA emigriert. Da ist Thomas Mann bereits dreiundsechzig Jahre alt, seine Frau Erika ist fünfundfünzig. In Princeton an der Ostküste in New Jersey haben sie sich niedergelassen. Thomas Mann erhält hier eine Gastprofessur. Ermöglicht durch …
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Im Herbst 1938 sind die Manns in die USA emigriert. Da ist Thomas Mann bereits dreiundsechzig Jahre alt, seine Frau Erika ist fünfundfünzig. In Princeton an der Ostküste in New Jersey haben sie sich niedergelassen. Thomas Mann erhält hier eine Gastprofessur. Ermöglicht durch seine Gönnerin Agnes E. Meyer. Thomas Mann ist mit einem regelmäßigen Einkommen in materieller Sicherheit.
1941 ziehen sie nach Kalofornien. Hier treffen die Manns auf emigrierte Künstler und Schriftsteller wie Lion Feuchtwanger, Franz Werfel, Berthold Brecht, Alfred Döblin und ihrem Freund Adorno. Er ist in der Welt ein angesehener Schriftsteller und sein Freund Bruno Frank ändert sogar, auf Manns Anraten, das Vorwort zu seinem Roman über Cervantes.
Doch der eigentliche rote Faden des Buches ist die politische Situation in Deutschland.
Leider ist dies Alles so beschwerlich zu lesen. Kein eigentlich unterhaltsamer Roman, sondern nur windungsreiche Aufzählungen aus dem Leben Thomas Mann. Vielleicht war dies beabsichtigt, aber leider nichts für mich
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"Am meisten trug mich diese Nostalgie, Tragik, Heimweh und als sich manche(r) noch den Luxus erlaubte zu glauben es würde keinen 2. Weltkrieg geben und sie könnten bald wieder nach Hause, nach Deutschland zurückkehren."
Die Kombination aus biographisch belegten Fakten um …
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"Am meisten trug mich diese Nostalgie, Tragik, Heimweh und als sich manche(r) noch den Luxus erlaubte zu glauben es würde keinen 2. Weltkrieg geben und sie könnten bald wieder nach Hause, nach Deutschland zurückkehren."
Die Kombination aus biographisch belegten Fakten um berühmte Persönlichkeiten, hier am Beispiel des Nobelpreisträgers Thomas Mann während seines Aufenthaltes im Exil während des 2. Weltkrieges, gepaart mit einem historischen Setting, ist eine überaus lesenswerte Thematik.
Präsente Themen wie Literatur und Musik, Philosophie, Verlust der Heimat, internationale Politik und natürlich der anhaltende Krieg, der überall seinen Tribut fordert, finden sich hier.
Der Leser kann durch diese Erzählung einen deutlich tieferen und vor allem persönlich geprägten Einblick in eine längst vergangene, aber nie vergesse Zeit erhalten. Sie erzählt von der Flucht und dem Aufenthalt der Familie Mann aus dem besetzen Deutschland, hin in die traumhafte Umgebung Kaliforniens. Wer hier einen Roman mit spannungsgeladenem Höhepunkt oder dramatischen Wendungen erwartet, hat weit verfehlt. Es handelt sich vielmehr um eine exzellent recherchierene Sammlung an Informationen, Fakten und Darlegungen deutscher Exilanten, im Vordergrund Thomas Mann sowie deren Lebensumstände seinerzeit. Basierend auf intensiver Recherche und Manns originaler Tagebuchberichte geht dieser Inhalt weit über eine reine Biografie hinaus.
Einige Schilderungen haben mich im Lesefluss verwirrt, oder waren für mich nicht ganz schlüssig, aber deshalb nicht weniger interessiert. Der Schreibstil Martin Mittelmeiers ist sicher nicht für jeden Geschmack etwas, passt aber meiner Meinung nach perfekt zu diesem Buch.
Das wunderbare Buchcover mit seinem malerischen Strand Kaliforniens und die Haptik dessen, lassen das Buch sehr hochwertig wirklich und passen auch hier wieder perfekt zur Thematik.
Das Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen, wenn man historisch interessiert ist. Die Idee dieses Werkes erinnert mich stark an Volker Wiedermanns Ostende, was ich tatsächlich noch ein wenig lieber gelesen habe!
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*Ein vielschichtiges Porträt von Thomas Mann im Exil*
In seinem neuen Buch „Heimweh im Paradies“ entfaltet Martin Mittelmeier ein vielschichtiges Panorama deutscher Emigrantenkultur in Kalifornien während der 1940er-Jahre. Das Werk präsentiert sich als facettenreiche …
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*Ein vielschichtiges Porträt von Thomas Mann im Exil*
In seinem neuen Buch „Heimweh im Paradies“ entfaltet Martin Mittelmeier ein vielschichtiges Panorama deutscher Emigrantenkultur in Kalifornien während der 1940er-Jahre. Das Werk präsentiert sich als facettenreiche Darstellung, die das geistige Vermächtnis des berühmten Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann würdigt und zugleich als faszinierendes Zeitdokument die politischen und literarischen Diskurse jener Epoche lebendig einfängt.
"Heimweh im Paradies" ist eine äußerst gelungene Mischform zwischen informativem Sachbuch und unterhaltsamen Roman. Mittelmeier gelingt es hervorragend, historische Fakten, fiktionale Dialoge und biografische Einblicke miteinander zu verflechten. Geschickt wechselt er zwischen knappen, fast protokollartigen Schilderungen und stimmungsvollen Beschreibungen und verwebt gekonnt historische Zitate aus Korrespondenzen mit fiktiven Szenen.
So erhalten wir einen vielschichtigen Einblick nicht nur in das Leben deutschsprachiger Intellektueller im Exil, sondern auch der multinationalen kulturschaffenden Community, die sich rund um den ambivalenten Sehnsuchtsort Los Angeles nieder gelassen hat.
Anschaulich beschreibt Mittelmeier das vermeintliche Paradies an der Pazifikküste als Ort vieler Widersprüche: Neue Inspirationen und künstlerische Freiheit, die kreative Kräfte freisetzen, stehen traumatischen Erinnerungen, beunruhigenden Nachrichten aus Europa gegenüber, aber auch sprachliche Barrieren, finanzielle Herausforderungen und kulturelle Entwurzelung manch lassen einen resignieren. Eindrucksvoll zeichnet er nach, wie Thomas Manns Villa in Pacific Palisades einerseits ein sicherer Rückzugsort wird und andererseits ein Schauplatz intensiver Selbstreflexion und Rückbesinnung. Thomas Manns berühmter Satz "Wo ich bin, ist Deutschland" wird somit zur programmatischen wie melancholischen Aussage. Nuanciert beleuchtet Mittelmeier in verschiedenen Episoden Heimatverlust, die Suche nach Identität im Exil, intellektuelle Differenzen und politische Verantwortung.
Der Autor versteht es hervorragend, das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen prominenten Exilanten wie beispielsweise Arnold Schönberg, Bertolt Brecht oder Theodor W. Adorno, deren unterschiedliche Weltanschauungen bei privaten Zusammenkünften häufig zu politischen und persönlichen Konflikten führten. Besonders eindrücklich ist die lebendige Darstellung von ideologischen Grabenkämpfen gelungen, bei denen sich bei der Frage nach Deutschlands Zukunft nach Hitler und einer neuen demokratischen Weltordnung heftige Rivalitäten und unüberwindliche Differenzen zeigen.
Mittelmeier zeichnet eindrucksvoll Thomas Manns Entwicklung vom gefeierten Literaturnobelpreisträger zur einflussreichen Symbolfigur nach. Anschaulich zeigt Mittelmeier Manns faszinierende Gegensätzlichkeiten auf – einerseits galt er als ein gesellschaftlicher Mittelpunkt und Führerpersönlichkeit, andererseits hatte er wie viele Emigranten mit starken Selbstzweifeln und kultureller Entfremdung zu kämpfen.
Eine zentrale Rolle spielt auch die Entstehung des bedeutenden Werks "Doktor Faustus", in dem Mann versucht, die tief in der deutschen Kultur verwurzelten Ursachen des Nationalsozialismus offen zu legen. Mittelmeier zeigt, wie Mann durch die Arbeit an dem Roman sich nicht nur mit der deutschen Vergangenheit und Geschichte im Exil auseinandersetzt, sondern immer wieder seine persönliche Identität als Künstler und Exilant kritisch hinterfragt.
Obwohl die Fülle an Details und der Wechsel der unterschiedlichen Perspektiven bisweilen sehr herausfordernd ist, bietet das Buch insgesamt aber eine fesselnde und sehr facettenreiche Darstellung von Thomas Manns kalifornischem Exil, die zu weitergehenden Studien anregt.
FAZIT
Ein fesselnder und sehr informativer Beitrag zur Würdigung von Thomas Mann anlässlich seines 150. Geburtstags, der interessante Einblicke auf einen bedeutenden Abschnitt seines Lebens und Schaffens bietet. Eine grandiose, empfehlenswerte Zeitreise und eine gelungene Mischung aus historischer Genauigkeit und literarischer Freiheiten!
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Giganten im Exil
Vorab möchte ich erwähnen weshalb ich dieses Buch ausgewählt habe.
Nach der Lektüre von Tilo Eckharts „Gefährliche Betrachtungen“ wollte ich noch etwas mehr über Literaturgiganten Thomas Mann erfahren. Dieses Buch schließt zeitlich …
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Giganten im Exil
Vorab möchte ich erwähnen weshalb ich dieses Buch ausgewählt habe.
Nach der Lektüre von Tilo Eckharts „Gefährliche Betrachtungen“ wollte ich noch etwas mehr über Literaturgiganten Thomas Mann erfahren. Dieses Buch schließt zeitlich an das Buch an, ist aber kein Roman, sondern einer detaillierte Beschreibung der Aktivitäten des Künstlers ab 1938 im Exil in Amerika. Von hier führte Mann einen Kampf gegen den Faschismus, eigentlich gegen Hitler persönlich.
Die Zahl der deutschen Exilanten in Kalifornien im Jahr 1938 ist scheinbar unendlich. Massenhaft haben Literaten, Schauspieler und Theatermacher den europäischen Kontinent verlassen, um sich vor dem drohenden Unglück des Nationalsozialismus in Sicherheit zu bringen.
Thomas Mann hat schon früh begonnen vor dem Faschismus zu warnen. Als Nobelpreisträger wird seine Stimme noch gewichtiger und er nutzt seine Berühmtheit für Lesereisen durch Amerika um den „zukünftigen Sieg der Demokratie“ zu predigen. Er ist privilegiert, reich (durch seine Romanverkäufe und den Nobelpreis) und populär. An der kalifornischen Küste errichtet er sich ein Heim, in dem er sich zurückziehen und in gewohnter („Wo ich bin ist Deutschland“) Umgebung am Schreibtisch (aus der Schweiz mitmigriert) unter Palmen mehrere Romane (Doktor Faustus, Joseph, Lotte in Weimar, ..) und viele Essays (u.a. Vom zukünftigen Sieg der Demokratie, Goethe und die Demokratie) zu schreiben. Als Appell an die im Krieg befindliche Bevölkerung verfasste er mehrere Reden, die gesendet und auch auf Schallplatte aufgenommen wurden. Trotz seinem Kampf gegen den Nationalsozialismus werden auch ihm letztlich kommunistischer Umtriebe vorgeworfen. Er lässt sich aber nicht auf eine Verurteilung ein sondern kann, auf Grund seiner Popularität, unbeschadet wieder nach Europa zurückkehren.
Nach dieser Lektüre denke ich, dass Thomas Mann kein einfacher Zeitgenosse war. Er suchte sich seine Quellen ohne Rücksicht auf die Ursprünge und kam so mit vielen Exilanten ins Gespräch und in Streit (u.a. Schönberg).
Dem Autor Martin Mittermeier gelingt es die amerikanischen Jahre von T. Mann detailliert nachzuverfolgen. Sein Wissen und seine Bibliographie sind riesig. Tatsächlich fühlt sich das Buch wie eine Magisterarbeit an, die in etwas weniger Fachchinesisch niedergeschrieben wurde.
Pfiffig finde ich, dass die Quellenangaben aus dem Buch ausgelagert wurden. Per QR Code kann man zu den einzelnen Kapiteln nachschlagen, woher einzelne Ideen stammen.
Für alle die sich wirklich mit dem Phänomen Thomas Mann auseinander setzen wollen. Die Liste der Personen und Aktivitäten bis zur Rückkehr nach Europa (1952 Schweiz) ist ellenlang und man lernt einiges über die Arbeitsweise des Giganten der deutschen Literatur.
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