Florian Illies
Gebundenes Buch
Wenn die Sonne untergeht
Familie Mann in Sanary Der Nr. 1-Bestseller über Thomas Mann und seine Familie im Exil
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Im glühend heißen Sommer 1933 spitzt sich die politische Lage in Europa zu - und die der Familie Mann: Thomas und Katia Mann und ihre sechs Kinder sind nach abenteuerlichen Fluchten im Juni in dem verträumten Hafenort Sanary am französischen Mittelmeer gestrandet. Und jetzt wissen sie alle weder vor noch zurück.Ein Ort, eine Familie, drei Monate bei dreißig Grad - »Wenn die Sonne untergeht« ist eine große Familienaufstellung: Kaum im unsicheren südfranzösischen Exil angekommen, will Thomas Mann eigentlich sofort wieder zurück in seine edle Münchner Villa. Sein Bruder Heinrich hing...
Im glühend heißen Sommer 1933 spitzt sich die politische Lage in Europa zu - und die der Familie Mann: Thomas und Katia Mann und ihre sechs Kinder sind nach abenteuerlichen Fluchten im Juni in dem verträumten Hafenort Sanary am französischen Mittelmeer gestrandet. Und jetzt wissen sie alle weder vor noch zurück.
Ein Ort, eine Familie, drei Monate bei dreißig Grad - »Wenn die Sonne untergeht« ist eine große Familienaufstellung: Kaum im unsicheren südfranzösischen Exil angekommen, will Thomas Mann eigentlich sofort wieder zurück in seine edle Münchner Villa. Sein Bruder Heinrich hingegen genießt die Freiheit des Südens. Dazwischen die sechs Kinder von Thomas und Katia: Der eine, Michael, spielt Tag und Nacht Geige, der zweite, Klaus, gründet eine Exil-Zeitschrift, die dritte, Elisabeth, badet und genießt die Zeit ohne Schule. Erika, die älteste, führt Regie und schmuggelt den Besitz der Manns aus München über die Grenze, Golo holt das Geld von den Konten und versorgt denvergessenen Hund. Und Monika? Sie bleibt einfach am Strand von Sanary liegen.
Florian Illies erzählt von der Trauer um den Verlust der Heimat und des Besitzes, der Angst vor den Plünderungen der Nazis, von Trotz und Leidenschaft. Von Wehmut und vom Überlebenswillen, obwohl die alte Welt einzustürzen droht. Und er erzählt von der großen Zerreißprobe zwischen Klaus und Erika und ihrem Vater Thomas.
»Ich glaube«, sagte Marcel Reich-Ranicki, »dass es in Deutschland im 20. Jahrhundert keine bedeutendere, originellere und interessantere Familie gegeben hat als die Manns.« In Sanary ist diese außergewöhnliche Familie in einem absoluten Ausnahmezustand - alle werden das erste Mal gezwungen, sich zu bekennen. Zueinander. Zu Deutschland. Oder auch, so traurig es ist: Dagegen.
Ein Ort, eine Familie, drei Monate bei dreißig Grad - »Wenn die Sonne untergeht« ist eine große Familienaufstellung: Kaum im unsicheren südfranzösischen Exil angekommen, will Thomas Mann eigentlich sofort wieder zurück in seine edle Münchner Villa. Sein Bruder Heinrich hingegen genießt die Freiheit des Südens. Dazwischen die sechs Kinder von Thomas und Katia: Der eine, Michael, spielt Tag und Nacht Geige, der zweite, Klaus, gründet eine Exil-Zeitschrift, die dritte, Elisabeth, badet und genießt die Zeit ohne Schule. Erika, die älteste, führt Regie und schmuggelt den Besitz der Manns aus München über die Grenze, Golo holt das Geld von den Konten und versorgt denvergessenen Hund. Und Monika? Sie bleibt einfach am Strand von Sanary liegen.
Florian Illies erzählt von der Trauer um den Verlust der Heimat und des Besitzes, der Angst vor den Plünderungen der Nazis, von Trotz und Leidenschaft. Von Wehmut und vom Überlebenswillen, obwohl die alte Welt einzustürzen droht. Und er erzählt von der großen Zerreißprobe zwischen Klaus und Erika und ihrem Vater Thomas.
»Ich glaube«, sagte Marcel Reich-Ranicki, »dass es in Deutschland im 20. Jahrhundert keine bedeutendere, originellere und interessantere Familie gegeben hat als die Manns.« In Sanary ist diese außergewöhnliche Familie in einem absoluten Ausnahmezustand - alle werden das erste Mal gezwungen, sich zu bekennen. Zueinander. Zu Deutschland. Oder auch, so traurig es ist: Dagegen.
Florian Illies, »der große Geschichtenerzähler« (»Süddeutsche Zeitung«) begründete mit seinem Welterfolg »1913« ein neues Genre. Ihm folgten bei S. FISCHER das inzwischen in über zwanzig Sprachen übersetzte Buch über die 1920er und 1930er Jahre »Liebe in Zeiten des Hasses« (2021) sowie der große Nr. 1-Bestseller über die Sehnsuchtsbilder Caspar David Friedrichs, »Zauber der Stille« (2023).
Geboren 1971, studierte Florian Illies Kunstgeschichte und Neuere Geschichte in Bonn und Oxford. Er wurde 1996 Redakteur der »FAZ«, war Feuilletonchef der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« und leitete ein Kunst-Auktionshaus. Heute ist Illies einer der Herausgeber der »ZEIT« und lebt als Autor in Berlin. Sein Kunst-Podcast »Augen zu« (gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo) gehört zu den meistgehörten Podcasts deutscher Sprache.
Geboren 1971, studierte Florian Illies Kunstgeschichte und Neuere Geschichte in Bonn und Oxford. Er wurde 1996 Redakteur der »FAZ«, war Feuilletonchef der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« und leitete ein Kunst-Auktionshaus. Heute ist Illies einer der Herausgeber der »ZEIT« und lebt als Autor in Berlin. Sein Kunst-Podcast »Augen zu« (gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo) gehört zu den meistgehörten Podcasts deutscher Sprache.
Produktdetails
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 22. Oktober 2025
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 140mm x 35mm
- Gewicht: 400g
- ISBN-13: 9783103971927
- ISBN-10: 3103971923
- Artikelnr.: 73871716
Herstellerkennzeichnung
FISCHER, S.
Hedderichstraße 114
60596 Frankfurt
produktsicherheit@fischerverlage.de
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Ein fantastisches Buch hat Florian Illies über Thomas Manns erste Exilmonate im französischen Sanary-sur-Mer geschrieben, jubelt Rezensent Michael Hesse. Die Rezension beschränkt sich weitgehend darauf, entlang der Lektüre diese paar Monate im Jahr 1933 aus der Sicht Manns zu rekonstruieren. Hesse schreibt mit Illies unter anderem über den Abschied Manns aus der Münchner Wohnung, über die unbequeme Fahrt in Richtung Frankreich, über das Leben im Exil als Literat, über innerfamiliäre Querelen, die unter anderem damit zu tun haben, dass Thomas Mann sich, anders als einige seiner Verwandten, schwer damit tut, sich in der Öffentlichkeit von den Nazis zu distanzieren. Insgesamt porträtiert Illies Mann als einen Menschen "zwischen Weltbedeutung und Entwurzelung", lesen wir bei Hesse. Jedenfalls hält der Rezensent das besprochene Buch für eines der wichtigsten des Thomas-Mann-Jahres 2025.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
[...] Illies gelingt ein glänzendes, anrührendes und bisweilen komisches Gruppenbild einer Familie im Ausnahmezustand. [...] voller Geist, Empathie und feiner Melancholie - eine elegante Chronik des deutschen Exils. Jana Brechlin Leipziger Volkszeitung 20251111
Der Autor Florian Illies erzählt in seinem neuen Roman „Wenn die Sonne untergeht“ aus unzähligen Briefen und Tagebucheinträgen der Familienmitglieder und verschiedener Persönlichkeiten eine Biografie verknüpft mit Zeitgeschichte über den großen …
Mehr
Der Autor Florian Illies erzählt in seinem neuen Roman „Wenn die Sonne untergeht“ aus unzähligen Briefen und Tagebucheinträgen der Familienmitglieder und verschiedener Persönlichkeiten eine Biografie verknüpft mit Zeitgeschichte über den großen deutschen Schriftsteller Thomas Mann und seiner Familie, die im Jahr 1933 notgedrungen den Gang ins Exil, ins malerische südfranzösische Fischerdorf Sanary-sur-Mer zwischen Bandol und Toulon, wählte.
Sanary sur Mer wird zum Treffpunkt berühmter Schriftsteller und Künstler doch Thomas Mann will eigentlich sofort wieder zurück in seine edle Münchner Villa. Die Trauer um den Verlust seiner Heimat und der Angst vor den Plünderungen seines Besitzes durch die Nazis, lassen Thomas Mann kaum zur Ruhe kommen. Während sein Bruder Heinrich hingegen die Freiheit des Südens genießt.
Die Manns sind eine interessante Familie, die sich in kein Schema pressen lassen. Thomas Mann, wird von seiner Familie als "der Zauberer " betitelt, während seine Kinder um seine Gunst und Aufmerksamkeit, buhlen und kämpfen.
Seine Tochter Elisabeth, genannt Medi war eindeutig seine Lieblingstochter, der er nichts abschlagen konnte. Michael, genannt Bibi spielt Tag und Nacht Geige. Er will ein großer Musiker werden und kämpft gegen seinen Jähzorn und die hohen Ansprüche der Familie. Erika, die älteste, führt Regie und schmuggelt einen Großteil vom Inventar aus der Villa der Manns aus München über die Grenze. Sie trickst geschickt die Nazis aus aber auf einen Dank ihres Vaters, wartet sie vergebens. Selbst als Golo Geld von den Konten in München abhebt und die literarischen Manuskripte des Vaters ins Exil transferiert, wartet auch er vergebens auf ein Dankeschön und Anerkennung. Der sensible und drogenabhängige Klaus Mann gründet eine Exil-Zeitschrift, steht jedoch im Schatten des Vaters, literarisch und persönlich. Und alle lästern über Monika doch sie bleibt einfach am Strand von Sanary liegen.
Thomas Mann wird in Zürich all seine Bücherkisten und all seine geliebten Dinge wiederfinden. Nur seine Heimat, die hat er verloren.
Fazit:
Dem Autor gelingt es trotz mühseeliger Recherchearbeit, aus unzähligen Briefen und Tagebucheinträgen der Familienmitglieder und verschiedener Persönlichkeiten, gekonnt zusammengefast eine wunderbare Biografie. Der Schreibtil passt zur damaligen Zeit, denn er ist distanziert, eher kühl gehalten und manchmal ein wenig ironisch. Es gibt keine durchgehende Handlung, es sind vielmehr aneinandergereihte Szenen und Erlebnisse.
Besonders gut hat mir der Abschnitt „Danach“ gefallen, der diese Biografie hervorragend abrundet.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung allen Thomas Mann-Fans!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Sommer im Exil
Ein Buch von Florian Illies, wie man es kennt: In kleinen Episoden erzählt er in ironischem und sehr präzisem Ton von den Manns, der größten deutschen Schriftstellerfamilie. Basierend auf deren Tagebucheinträgen und anderen historischen Quellen …
Mehr
Sommer im Exil
Ein Buch von Florian Illies, wie man es kennt: In kleinen Episoden erzählt er in ironischem und sehr präzisem Ton von den Manns, der größten deutschen Schriftstellerfamilie. Basierend auf deren Tagebucheinträgen und anderen historischen Quellen zeichnet der Autor nach, wie schwer sich Thomas Mann und Katia im erzwungenen Exil im Süden Frankreichs taten. Die Kinder, die fast alle Literaten eigenen Ranges waren oder wurden, erkannten viel schneller die mörderische Gefahr des Nazi-Regimes und drängten die Eltern und Großeltern zum Exil und publizistischen Widerstand, in dem Bruder Heinrich Mann schon angekommen war.
Besonders interessant waren die Informationen über und Einblicke in das Leben und die Gedanken von Klaus, Erika und Golo Mann. Auch die Atmosphäre des kleinen Sanary-sur-Mer mit seinen anderen berühmten Exilanten ist gut eingefangen. Dieses Buch sollte man zwischen Uwe Wittstocks Winter 1933 und Marseille 1940 lesen, um ein vollständiges Bild des Exils deutscher Schriftsteller:innen zu erhalten.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Im Februar 1933 reisen die Manns in die Schweiz, um den Nazis aus dem Weg zu gehen. Ihnen ist nicht bewusst, dass dies der Anfang eines sehr langen Exils ist. Thomas Mann ist lange der Meinung, dass der Nationalsozialismus nur eine vorübergehende Erscheinung ist.
Nach …
Mehr
Im Februar 1933 reisen die Manns in die Schweiz, um den Nazis aus dem Weg zu gehen. Ihnen ist nicht bewusst, dass dies der Anfang eines sehr langen Exils ist. Thomas Mann ist lange der Meinung, dass der Nationalsozialismus nur eine vorübergehende Erscheinung ist.
Nach einiger Zeit reisen Sie nach Sanary weiter, um dort den Sommer zu verbringen.
Ich habe mir mit der Rezension zu diesem Buch sehr schwer getan, denn ich konnte mich an den Schreibstil nicht gewöhnen. Er ist im Stil eines Sachbuches, bzw. einer Dokumentation gehalten. Aufgrund dieses distanzierten Schreibstils blieb mir die Familie Mann fremd. Ich war ein Betrachter aus der Ferne.
Interessant ist das Buch aber schon. Die Manns sind einfach eine besondere Familie und die gute Recherche von Florian Illies trägt dazu bei dies zu verdeutlichen.
Alle, die gerne Dokumentation über interessante Persönlichkeiten lesen, sind bei diesem Buch genau richtig.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Eine verkorkste Familie
So bezeichnet Autor Florian Illies die Manns an einer Stelle seines neuen Buches „Wenn die Sonne untergeht“. Als da wären die Eltern Katia und Thomas Mann, letzterer seines Zeichens Rituale liebender Literaturnobelpreisträger, der sich gegen seine …
Mehr
Eine verkorkste Familie
So bezeichnet Autor Florian Illies die Manns an einer Stelle seines neuen Buches „Wenn die Sonne untergeht“. Als da wären die Eltern Katia und Thomas Mann, letzterer seines Zeichens Rituale liebender Literaturnobelpreisträger, der sich gegen seine Neigung zu jungen Männern früh eine „Verfassung“ gegeben hat, mit der erstere sich arrangiert, um den Schein zu wahren. Die Kinder: Erika und Klaus, die ältesten, die wie Kletten aneinanderhängen und ihre homoerotischen Neigungen ausleben. Beide drogenabhängig, Klaus fühlt sich vom Vater verraten und wird später den Freitod wählen. Für Golo wird der Tod des übermächtigen Vaters zur Befreiung werden. Monika, die nach traumatischem Schicksal ihren Eltern noch gehörig auf die Nerven gehen wird. Elisabeth, Lieblingskind, das einzige der Kinder, das Urvertrauen geschenkt bekommt und ihre gesamte Familie überleben wird. Michael, der Jüngste, erfährt später durch die Tagebücher des Vaters, dass die Eltern ihn am liebsten abgetrieben hätten, ihn nie geliebt haben. Tod durch Suizid.
Eine verkorkste Familie!? Und wir, die Leserinnen und Leser? Wir sind Beobachter der Manns und ihres illustren Bekanntenkreises der Zweigs und Feuchtwangers nach der „Vertreibung ins Paradies“ Sanary-sur-Mer, dem französischen Exil. Nach einer Vortragsreise kehren die Manns nicht nach München zurück, ihnen droht von den neuen braunen Machthabern Gefahr für Leib und Leben. Deutschland schlittert in die Katastrophe, während für Thomas Mann die Bahnfahrt ins französische Exil mit einer herben Enttäuschung beginnt: Es gibt kein Waggon-Restaurant und somit kein warmes Getränk für „cher mâitre“. Ärgerlich? Misslich? Nein, für ihn ist es „eine schlimme Behagensminderung“. So werden wir auf unterhaltsame, anekdotenreiche und detailfreudige Art zu Zeugen der Ereignisse im Sommer 1933. Wie Florian Illies uns an die Hand nimmt, reich an sprachlichen Bildern und wortgewandt durch die Höhen und Tiefen, Sorgen und Absurditäten des Mann’schen Kosmos‘ führt, faktenreich und mit fiktiven Ausschmückungen, wird zum absoluten Lesegenuss. Die Monatskapitel von Februar bis September, unterteilt in kurzweilige Abschnitte mit anekdotischen Einsprengseln sind eine hervorragend gelungene Behagenssteigerung. Der Anhang „Danach“ wirft einen unschätzbar informativen Blick auf alle beteiligten Personen und ihre Schicksale. Im höchsten Maße lesenswert!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Florian Illies hat mit Wenn die Sonne untergeht ein wunderbar lebendiges Buch geschrieben. Es führt uns nach Frankreich im Jahr 1933, wo die Familie Mann – der große Dichter Thomas Mann, seine Frau Katia und ihre sechs Kinder – Zuflucht sucht.
Illies beschreibt diesen …
Mehr
Florian Illies hat mit Wenn die Sonne untergeht ein wunderbar lebendiges Buch geschrieben. Es führt uns nach Frankreich im Jahr 1933, wo die Familie Mann – der große Dichter Thomas Mann, seine Frau Katia und ihre sechs Kinder – Zuflucht sucht.
Illies beschreibt diesen besonderen Sommer mit einer bildhaften, oft ironischen Sprache, die das Familienleben der Manns auf unterhaltsame Weise zum Leben erweckt. Man spürt in jeder Szene sowohl die drakonische Strenge, die Thomas Mann von seinen Kindern verlangt („Ruhe!“), als auch den trotzigen Eigensinn und die strahlende Eigenwilligkeit dieser außergewöhnlichen Kinder, die alle auf ihre Weise nach Anerkennung und einem Platz im Leben suchen – und dabei auch um die Zuneigung ihres berühmten Vaters wetteifern.
Das Buch ist keine trockene Biografie, sondern ein lebendiges Porträt einer Familie, die zwischen Genialität und Chaos, Disziplin und Sehnsucht schwankt. Illies gelingt es, das Tragikomische dieses Familienlebens mit feinem Humor und liebevoller Distanz zu zeigen.
Für mich war Wenn die Sonne untergeht ein reines Vergnügen. Ich habe jedes Wort genossen – wegen der Sprache, der Atmosphäre und der warmherzigen Ironie, mit der Illies seine Figuren betrachtet. Ein Buch, das man nicht nur liest, sondern erlebt. Danke dafür !
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Sanary-sur-Mer ist 1933 ein beschaulicher Fischerort und wird mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten der Zufluchtsort für deutsche Literaten und andere Größen der Kultur. Der französische Fischerort ist so schön wie das Paradies.
Als Thomas Mann im …
Mehr
Sanary-sur-Mer ist 1933 ein beschaulicher Fischerort und wird mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten der Zufluchtsort für deutsche Literaten und andere Größen der Kultur. Der französische Fischerort ist so schön wie das Paradies.
Als Thomas Mann im Frühjahr zu einer dreiwöchigen Vortrags- und Lesereise aufbricht, wird er nicht nach München zurückkommen, sondern nach einigen Zwischenstationen ebenfalls in Sanary landen. Einen heissen Sommer lang residiert er hier inmitten der Exil-Literaten.
Florian Illies gelingt auf seine ihm unnachahmliche poetische und dokumentarischen Art ein komplexes Portrait der Manns. Aus allen Blickwinkeln betrachtet er die delikaten Beziehungsgeflechte der Großfamilie um Thomas und Katia Mann, ihre sechs Kinder, sowie Heinrich und seine Freundin Nelly, um die sich in diesem Sommer noch zahlreiche weitere Bezugspersonen gruppieren.
Wenn die Sonne untergeht, dann suchen die Vertriebenen Zuflucht, einige in der malerischen Schönheit und Wärme Frankreichs, andere in Drogenexzessen, die nächsten im Schreiben. Der Text gründet auf den Tagebüchern und Memoiren aller Anwesenden und erzählt lebendig und feinfühlig von den Dramen, Sorgen, Ängsten und Nöten, den kleinen Freuden und den inneren und äußeren Fluchten.
Wir erleben gemeinsam mit dem “Zauberer” noch einmal den Sommer, in dem er ins Paradies vertrieben wurde, heimatlos, gequält, zerrissen und doch immer auf seinen Ruf und seinen Ruhm bedacht.
Wenn die Sonne untergeht ist die Geschichte von einer großen Schriftstellerfamilie, in der eine zerstörerische Dynamik an den Nerven zerrt, direkt aus München mit ins Exil gebracht und nirgendwo so plastisch greifbar wie zu den gemeinsamen Mahlzeiten.
Florian Illies nimmt die Tagebucheinträge und führt ihre Sprache fort, sodass sich die Figuren aus den Seiten erheben. Er erzählt, wie die Kinder alles dafür taten, das Vermögen und die Tagebücher des (Über-)Vaters zu retten und um seine Anerkennung ringen.
Im Wechsel zwischen Ironie, Nachdenklichkeit und der Ahnung eines drohenden Abgrunds, liegt der Reiz dieses Buches. Detailreich und ganz nah an den Figuren wählt Illies gekonnt ein kleines Zeitfenster für den Blick hinter Kulissen der Familie Mann. Neben den existenziellen Sorgen, die das Exil mit sich bringt, erhalten wir einen tiefen Einblick in die widersprüchlichen Gefühle aller, die diesen Sommer lebendig werden lassen. Thomas Mann ist der Bezugspunkt und die Reflektionsfläche, der Planet um den sie alle kreisen. Die Unsicherheit des Vaters lässt Erika und Klaus stark werden, seine mangelnde Fähigkeit, sich zum Exil zu bekennen, hält die gesamte Familie in einem Schwebezustand.
Es passiert so wenig und doch so viel. Wir tauchen ein in einen kleinen Kosmos, um knappe 300 Seiten später berührt und zahlreichen neuen Anekdoten um den großen Literaten wieder aufzutauchen. Ein großer Wurf.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Das Lesejahr ist zwar noch nicht vorbei, aber dieses Buch gehört definitiv in meine Top Ten Liste des Jahres 2025. Florian Illies gelingt es außerordentlich gut den Leser mit in den Bann der Familie Mann zu ziehen. Auch wenn es nur um wenige Monate im Jahr 1933 geht, dehnt sich das Buch …
Mehr
Das Lesejahr ist zwar noch nicht vorbei, aber dieses Buch gehört definitiv in meine Top Ten Liste des Jahres 2025. Florian Illies gelingt es außerordentlich gut den Leser mit in den Bann der Familie Mann zu ziehen. Auch wenn es nur um wenige Monate im Jahr 1933 geht, dehnt sich das Buch keineswegs. Man fühlt sich genial unterhalten. Sein Schreibstil ist mit viel Ironie gespickt und die historische Zeit der Naziherrschaft schildert er sehr atmosphärisch. Ihm gelingt es von allen Familienmitgliedern der Manns ein realistisches Bild zu zeichnen, kombiniert aus diversen Quellen, die teilweise bisher noch nicht veröffentlicht waren. Besonders gut hat mir am Ende das Aufzeigen der weiteren Lebenswege der Protagonisten gefallen. Es rundet das Werk perfekt ab. Seit Generation Golf hatte ich kein Werk von Florian Illies mehr gelesen, ich freue mich den Autor wiederentdeckt zu haben und werde seine weiteren historischen Romane sicherlich lesen. Definitiv ein grandioses Werk, wenn man Thomas Mann samt Familie näher kennen lernen möchte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Wieder einmal schafft es Florian Illies Geschichte lebendig und überaus unterhaltsam zu transportieren. Dieses Mal handelt es sich um Literaturgeschichte - im Mittelpunkt der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann und seine Familie. Während die Schreckensherrschaft in Deutschland auf …
Mehr
Wieder einmal schafft es Florian Illies Geschichte lebendig und überaus unterhaltsam zu transportieren. Dieses Mal handelt es sich um Literaturgeschichte - im Mittelpunkt der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann und seine Familie. Während die Schreckensherrschaft in Deutschland auf dem Vormarsch ist, muss der Schöpfer großer Literatur sein Land verlassen. Über einige Umwege geht es für einen Sommer ins pittoreske Sanary. Illies bringt der Leserschaft die Sorgen des "Zauberers", die teils recht schwierigen Beziehungen zu seinen Kindern und die Unruhen der Zeit auf bemerkenswerte Weise nahe. Über seine Frau, ihre Familie und viele weitere Weggefährten dieser Zeit wird dieses Buch anschaulich Auskunft geben. Viele Größen der Literatur- und Kunstszene, auch Manns Bruder, werden den Manns in diesem Sommer begegnen. Uneingeschränkte Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Die Siedler von Sanary-sur-Mer
Im Februar 1933 brachen Thomas und Katja Mann aus dem heimischen München von ihrer innig geliebten Villa in der Poschinger Straße 1 auf zu einer Vortagsreise zum Thema ‘Leiden und Größe Richard Wagners‘, um dann weiter in die …
Mehr
Die Siedler von Sanary-sur-Mer
Im Februar 1933 brachen Thomas und Katja Mann aus dem heimischen München von ihrer innig geliebten Villa in der Poschinger Straße 1 auf zu einer Vortagsreise zum Thema ‘Leiden und Größe Richard Wagners‘, um dann weiter in die Schweiz zur Erholung zu fahren. Für März war dann die Rückkehr in die Heimat, nach Deutschland, vorgesehen. Doch es sollte anders als geplant eine sehr lange Reise werden, eine über Jahre währende Suche nach einem Platz, an dem die gewohnte und über alles geliebte Ruhe zum Schreiben, dem vertrauten Schreibtisch nebst gepolstertem Stuhl, dem gigantischen Schatz der heimischen Bibliothek und natürlich diese gelbe Decke des unterkühlten Autors einen Platz finden würden. Auch die lebensnotwendigen Rituale der pünktlichen Essens- und Arbeitszeiten mussten in den Alltag wieder einziehen, damit der Literatur-Nobelpreisträger seine Schaffenskraft zum Wohle seiner Leserschaft erhalten und überhaupt seinen wertvollen Gedanken nachgehen konnte, die sich in den überaus beliebten Romanen doch so erfolgreich verfestigten.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten sollte sich das Leben der Familie Mann grundlegend ändern, denn an eine Heimkehr nach München war bis auf weiteres nicht zu denken. Der Grund dafür war einer Unachtsamkeit eines Journalisten zuzuschreiben, der den Wortlaut von Thomas Manns Vortrag über Richard Wagner fehlerhaft wiedergab und damit eine Welle der Empörung in der neuen politischen Führung Deutschlands auslöste. An der südfranzösischen Mittelmeerküste im kleinen Örtchen Sanary-sur-Mer verbringen schließlich die Manns den heißen Sommer von 1933 zusammen mit weiteren namhaften ebenso emigrierten Schriftstellern, die sich dann doch lieber als Siedler bezeichneten, sich einrichteten und sich gemeinsam Unterhaltung als auch Stütze gaben in den schweren Zeiten.
Florian Illies beweist einmal mehr im Roman ‘Wenn die Sonne untergeht – Familie Mann in Sanary‘ sein großes schriftstellerisches Talent. Intelligent und auf angenehm unterhaltende Art präsentiert er die Leiden des großen Thomas Mann, welche Konflikte er mit sich austragen musste, um Stellung zu beziehen, die man so sehr von ihm erhoffte. Der Autor lässt den Leser an dem sehr persönlichen Leben der Familienmitglieder, der Freunde und Wegbegleiter teilhaben, in dem er neben unzähligen überlieferten Zeitzeugnissen auch die bisher unveröffentlichten Tagebucheinträge von Golo Mann auswertet und gekonnt in die Geschichte einarbeitet.
Für mich ist dieser Roman von Florian Illies ein Highlight des Jahres.
Stephan Schad verleiht diesem bemerkenswerten Roman, in dem von ihm eingesprochenen Hörbuch, einen ganz besonderen Reiz, dieser Geschichte zu folgen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
»Wir sind eine erlauchte Versammlung - aber einen Knacks hat jeder«, diagnostiziert Thomas Mann im Tagebuch ganz nüchtern.
Es ist der 11. Februar des Jahres 1933, mit dem dieses Buch beginnt. Der 28. Hochzeitstag von Katia und Thomas Mann und zugleich der letzte Tag, den sie im …
Mehr
»Wir sind eine erlauchte Versammlung - aber einen Knacks hat jeder«, diagnostiziert Thomas Mann im Tagebuch ganz nüchtern.
Es ist der 11. Februar des Jahres 1933, mit dem dieses Buch beginnt. Der 28. Hochzeitstag von Katia und Thomas Mann und zugleich der letzte Tag, den sie im vertrauten München auf deutschem Boden verbringen, bevor sie auf eine Vortragsreise zum 50. Todestag – des vom Nobelpreisträgers so geschätzten – Komponisten Richard Wagners quer durch Europa aufbrechen und sich ausgehend davon direkt – ohne es geplant, erwartet oder hat gehofft zu haben – ins Exil begeben. Aber auch an Frankreichs exilantenträchtiger Küste in Sanary gestrandet und den Jetzt-Zustand akzeptierend, möchten die Manns nicht auf ihren gewohnten Anspruch verzichten, von dem andere jedoch nur träumen konnten.
In diesen Wochen wird versucht, nicht die Nerven zu verlieren und zugleich immer wieder so gelebt, als wäre ihr Zustand eine freiwillige, zum Spaße ausgelegte Sache.
Aber in diesem Buch sollen nicht nur die Geschehnisse Thomas Manns oder des Ehepaars erzählt werden, sondern auch die Geschichten der sechs Kinder sowie der Großeltern von Katia – ein Familienpanorama mit vielen Tragödien.
Schließlich eint sie alle das gleiche Schicksal, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Aus unzähligen Briefen, Tagebucheinträgen und Werken der erwähnten Personen, schöpft Illies seine Informationen für dieses Buch und setzt sie gekonnt in einen Zusammenhang, der einen sonst, in dieser fast bildlichen Weise, nicht zugänglich wäre.
Wie von Florian Illies schon von seinen bisherigen Büchern gewohnt, ist auch dieses, über ein eigentlich schweres und bedrückendes Thema – den Beginn des Exils der Familie Mann –, nicht nur wahnsinnig toll erzählt, sondern auch mit viel pointiertem Humor und Ironie versehen.
Ich bin mir sicher, das hätte Thomas Mann gefallen – was sicher das größte Kompliment für dieses Buch sein kann –, auch wenn er manchmal nicht eben in gutem Licht oder beschönigt da steht, sondern einfach realistisch wie er war.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote
