Bernd Perplies
Broschiertes Buch
Für die Krone / Magierdämmerung Bd.1
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London 1897. Während einer Zaubervorstellung erleidet der Bühnenmagier Brazenwood einen Zusammenbruch und wird kurz darauf von schattenhaften Gestalten gejagt und tödlich verletzt. Der junge Reporter Jonathan Kentham findet den sterbenden Brazenwood, und dieser übergibt ihm ein magisches Kleinod. Schon bald muss Jonathan feststellen, dass sich die Welt verändert hat. Eine Gruppe von Magiern hat in den Ruinen des untergegangenen Atlantis ein uraltes Siegel geöffnet, um ein neues Zeitalter der Magie einzuläuten ...
Bernd Perplies, geboren 1977 in Wiesbaden, studierte Filmwissenschaft und Germanistik in Mainz. Parallel zu einer Anstellung beim Deutschen Filminstitut in Frankfurt a. M., wandte er sich nach dem Studium dem Schreiben zu. Heute ist er als Schriftsteller, Übersetzer und Journalist tätig.
Produktdetails
- Verlag: LYX
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 7. September 2010
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 135mm
- Gewicht: 557g
- ISBN-13: 9783802582646
- ISBN-10: 3802582640
- Artikelnr.: 29504874
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
In einer Londoner Nacht des Jahres 1897 findet der junge Reporter Jonathan Kentham einen sterbenden Mann, der ihm einen mysteriösen Ring übergibt. Von diesem Zeitpunkt an ändert sich Jonathans Leben von Grund auf und er muss erkennen, dass die Welt nicht so ist, wie sie scheint. …
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In einer Londoner Nacht des Jahres 1897 findet der junge Reporter Jonathan Kentham einen sterbenden Mann, der ihm einen mysteriösen Ring übergibt. Von diesem Zeitpunkt an ändert sich Jonathans Leben von Grund auf und er muss erkennen, dass die Welt nicht so ist, wie sie scheint. Unfreiwillig wird er in den Kampf zwischen rivalisierende Magier gezogen, nachdem in den Ruinen des untergegangenen Atlantis ein uraltes Siegel gebrochen und die "Wahre Quelle der Magie" ungehindert in die Welt hinaus strömt. Der Welt steht ein unermessliches Chaos bevor...
Nach der "Tarean"-Trilogie hat sich der Autor Bernd Perplies an ein gänzlich neues Projekt gewagt. War "Tarean" eher auf das jüngere Publikum der Fantasy gerichtet, so zeigt "Magierdämmerung" deutlich, dass Bernd Perplies "erwachsen" geworden ist bzw. sich weiter entwickelt hat und großen Mut an den Tag gelegt hat, ein neues Szenen-Parkett zu betreten. Die Handlung ist düsterer und dichter geworden. Sie beinhaltet nicht nur fantastische Elemente wie die Magie, sondern auch reichlich Action, Intrigen und Krimi-Elemente. Auch die Sprache bzw. der Schreibstil des Autors hat sich weiter entwickelt und ist ein wahrer Genuss für den Leser.
Was jedoch vertraut geblieben ist - und das werden seine Fans schätzen - sind die Anspielungen auf bestimmte Filme oder Bücher (z.B. Sir Arthur Conan Doyle, H. G. Wells und Jules Verne) sowie seine Fähigkeit, die Szenen derart faszinierend und lebendig auszuarbeiten, dass der Leser diese direkt vor Augen sieht und das Gefühl hat, sich mitten in der Handlung zu befinden.
Die Beschreibungen Londons im viktorianischen Zeitalter sind dem Autor wunderbar gelungen und mit der innen liegenden Karte des alten Londons kann der Leser jederzeit die Wege und Orte der Figuren nachvollziehen.
Die Spannung ist bereits von der ersten Seite an zum Greifen nahe und man legt das Buch nur äußerst ungern zur Seite. Und obwohl sich der Autor für die Ausarbeitung der Charaktere viel Zeit gelassen hat, leidet die Spannung keineswegs darunter. Man ist immer wieder gespannt, was die eine oder andere Haupt-/Nebenfigur gerade erleben wird und freut sich darüber, dass sie einem so vertraut rüberkommt. Dies spricht für eine große Tiefe und Glaubwürdigkeit der Charaktere.
Mit dem ersten Teil der "Magierdämmerung"-Trilogie ist Bernd Perplies ein fulminanter Auftakt gelungen, bei dem man es kaum erwarten kann, dass der nächste Band erscheint.
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Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich für mich zunächst schleppend. Zu Beginn steht der Prolog "Die Wahre Quelle der Magie", in der Wellington die sagenumwobene Stadt Atlantis entdeckt und das Siegel bricht. Ich fand den Prolog recht verwirrend und konfus, so dass sich …
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Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich für mich zunächst schleppend. Zu Beginn steht der Prolog "Die Wahre Quelle der Magie", in der Wellington die sagenumwobene Stadt Atlantis entdeckt und das Siegel bricht. Ich fand den Prolog recht verwirrend und konfus, so dass sich anfangs kein rechter Lesegenuss bei mir einstellen wollte.
Nach dem Prolog geht die Geschichte in parallel laufenden Handlungssträngen weiter. Neben Jonathans Erlebnissen in London gemeinsam mit Randolph und Holmes, begleiten wir in Schottland Giles McKellen und seine Enkelin Kendra. Giles ist ein alter Freund Dunholms und weiß noch nichts von dessen Ableben, er will nach London, um sich mit ihm über seltsame Veränderungen in der Magie zu beraten. Das Magiesystem in Bernd Perplies Trilogie funktioniert durch das Steuern und Bündeln von sogenannten "Fäden".
Nachdem das Wirken der Magie erklärt und die Charaktere eingeführt wurden kommt die Handlung richtig in Schwung und man wird schnell in den Bann der Geschichte gezogen. Perplies Schreibstil ist sehr bildhaft, fast als hätte man einen Film vor dem inneren Auge ablaufen, und man reist in Gedanken mit den Protagonisten durch London, Schottland und wie einst Kapitän Nemo auf Jules Vernes Spuren 20.000 Meilen unter dem Meer. Perplies größter Pluspunkt aber ist der fabelhafte und tiefgründige Humor, der sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte zieht. Seine Trilogie ist eine einzige Hommage an literarische Figuren und große Schriftsteller und seine Charaktere tragen teilweise die Namen von Personen, die tatsächlich gelebt haben. Der größte Clou ist Perplies jedoch mit seinem Magierdandy Jupiter Holmes und dessen Geisterkatze Holmes gelungen, bei dem Arthur Conan Doyle schamlos Ideen für seinen Sherlock geklaut hat ;o) Apropos Tiere: neben Holmes mit seiner Geisterkatze hat Perplies Randolph den Raben Nevermore und dem Franzosen den Falken Richelieu an die Seite geschrieben, vielleicht mag dem einen oder anderen meine Assoziation ulkig erscheinen, aber mich haben die vielen tierischen Begleiter an die Disney-Filme erinnert, bei denen den Protagonisten Haustiere (oder dem Glöckner die drei Steinfiguren) zur Seite gestellt wurden ;o) Bernd Perplies treibt sein Spiel mit den Zitaten soweit, dass der Leser irgendwann richtiggehend nach ihnen sucht. Manchmal sind es nur winzig kleine Details, in denen Anspielungen versteckt sind: so müssen Giles McKellen und Kendra ihre Reise von Schottland nach London zeitweise mit einem Güterzug bestreiten, auf dessen Führerhaus in goldenen Lettern die Zahl 115 prangt. Nach Angaben des Autors ist diese Zahl die Summe der Tage, die sich aus den Titeln zweier Jules-Verne-Romane ergeben.
Nachdem ich über den wirren Einstieg hinweg war, hatte ich mich so in das Buch festgelesen, dass ich ganz perplex war, plötzlich auf der letzten Seite angekommen zu sein. "Für die Krone" hört mit einem Cliffhanger auf, der einen ungeduldig auf die Fortsetzungen warten lässt und die schillernden Charaktere aus Bernd Perplies Feder vermisse ich schon, seit ich den Buchdeckel über der letzten Seite zugeklappt habe!
Fazit:
Nach dem etwas schwerfälligen Einstieg erwartet den Leser ein fantasievolles und spannendes Abenteuer, dass auf den Spuren großer Erzähler wie Verne wandelt und riesengroßen Spaß macht! Ich freue mich auf die beiden Fortsetzungen und hätte bestimmt alle drei Bücher am Stück verschlungen, wenn es mir möglich gewesen wäre ;o)
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Als der junge Reporter Jonathan einen alten Mann sterbend in einer Gasse Londons entdeckt, ahnt er noch nicht, wie sehr sich sein Leben ändern wird. Denn der Mann ist kein gewöhnlicher Mensch, sondern der erste Lordmagier Englands, Albert Dunholm, der dort im Sterben liegt. Er vermacht …
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Als der junge Reporter Jonathan einen alten Mann sterbend in einer Gasse Londons entdeckt, ahnt er noch nicht, wie sehr sich sein Leben ändern wird. Denn der Mann ist kein gewöhnlicher Mensch, sondern der erste Lordmagier Englands, Albert Dunholm, der dort im Sterben liegt. Er vermacht Jonathan seinen Ring, und verleiht ihm damit selbst die Macht, Magie zu wirken. Jonathan wird in eine Verschwörung hineingezogen, die nicht nur die Welt der Magier betrifft, sondern die ganze Welt. Der Widersacher Dunholms nämlich hat die wahre Quelle der Magie gefunden und deren Siegel gebrochen, und will nun die Magierwelt dadurch verändern. Und dafür geht er auch über Leichen.
Die neue Reihe von Bernd Perplies fängt sehr spannend an, und bleibt es auch das ganze Buch über. Man wird sofort in die Handlung geschmissen, und kommt auch sofort in den Geschmack dieses besonderen Genres, des Steampunks, in dem Magie und Technik verbunden werden. Diese Neuerung gefällt mir besonders gut, obwohl ich zuerst nicht wirklich wusste, was ich davon halten sollte. Aber ich merkte schnell, dass diese beiden Sachen - Magie und Technik - gut zusammenpassten, merkte ich auch, dass mir dieses Genre gefällt. Ganz besonders gut gefielen mir die Personen, die Bernd Perplies schafft. Sie sind durch die Bank weg interessant, und teilweise auch skurril, wenn man an Randolph und Holmes (der sogar wirklich etwas mit dem "echten" Sherlock Holmes zu tun hat) denkt. Leider hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass das gesamte Buch lediglich ein Vorspiel für die folgenden zwei Bände ist, und so war es dann auch. Die wichtigen Personen finden erst langsam zusammen, am Anfang sind sie meist mehr oder weniger vollkommen auf sich allein gestellt, und nur langsam verstricken sich ihre Geschichten miteinander, so wie die Fäden, die die Zauberer in diesem Buch manipulieren, um Magie zu wirken. Zum Schluss kommt es zu einem spannenden Finale, in dem endlich alle im Buch eingeführten Personen zusammenfinden und man kann nur hoffen, dass sie in den nächsten Bänden mehr Abenteuer miteinander bestehen müssen. Jedoch kann man nur sagen, dass dieses Buch definitiv Lust auf mehr macht, Lust auf mehr Steampunk-Magie im viktorianischen England. Bernd Perplies beweist ein unglaubliches Gespür für außergewöhnliche Fantasy und deswegen freue ich mich auf Teil zwei: Magierdämmerung. Gegen die Zeit, welches im Februar 2011 erscheinen wird.
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Zum Inhalt:
Reporter Jonathan Kentham lebt im viktorianischen England. Er führt ein normales Leben und ist gerade dabei die hübsche Elisabeth Holbrook zu umwerben, als er eines nachts einen sterben Mann in einer Seitengasse findet. Der Sterbende überreicht ihm einen Ring und nennt …
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Zum Inhalt:
Reporter Jonathan Kentham lebt im viktorianischen England. Er führt ein normales Leben und ist gerade dabei die hübsche Elisabeth Holbrook zu umwerben, als er eines nachts einen sterben Mann in einer Seitengasse findet. Der Sterbende überreicht ihm einen Ring und nennt ihm 3 geheimnisvolle Namen. Von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr so wie es scheint, denn Jonathan wird unfreiwillig in den Kampf rivalisierender Magierorden hineingezogen.
Denn in den Ruinen des untergegangenen Atlantis wurde das Siegel der Wahren Quelle der Macht gebrochen. Nicht nur England schwebt in Gefahr, nein, die ganze Welt droht im Chaos zu versinken…
Meine Meinung:
„Für die Krone“ ist der erste Teil der neuen Trilogie von Bernd Perplies. Das Buch bietet dem Leser einen furiosen Einstieg in ein neues Zeitalter der Magie.
Ort und Zeit des Geschehens könnten nicht besser gewählt sein. Ich liebe sowohl England als auch die viktorianische Zeit. Beides bringt der Autor sehr authentisch zu Papier. Die Beschreibungen des Settings sind zwar sehr ausführlich, wirken aber nicht erschlagend auf den Leser. Im Gegenteil, ich konnte mir die Umgebung wirklich ganz genau vorstellen.
Noch besser sind die Charaktere. Jeder einzelne von ihnen ist wirklich sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Mein Herz hat der verrückte Holmes erobert. Er ist wirklich ein Highlight des Romanes und zählt auch noch zu den Hauptcharakteren (wird also weiter in der Geschichte auftauchen :D ). Auch Jonathan ist nicht unsympathisch und entwickelt sich zum typischen Helden, auch wenn er noch etwas grün hinter den Ohren ist ;) .
Für mich ein wirklich gelungener Auftakt der Trilogie. Die Hintergründe und Grundlagen der Geschichte werden beschrieben und natürlich bricht der erste Band an einer sehr spannenden Stelle ab, sodass man sofort den zweiten zur Hand nehmen muss.
Bernd Perplies erschafft mit dieser Reihe eine neue, tolle Welt der Magie, in die man unbedingt eintauchen muss!
Bewertung: 5/5 Sterne!
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Die Welt der Magie hat sich in zwei Lager gespalten, die sich gegenseitig ausstechen wollen und dabei zu teils sehr riskanten Mitteln greifen und vor allem natürlich auch die Menschheit bedrohen. Als der erste Lordmagier ermordet wird, ist Jonathan, ein junger Journalist, zufällig in der …
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Die Welt der Magie hat sich in zwei Lager gespalten, die sich gegenseitig ausstechen wollen und dabei zu teils sehr riskanten Mitteln greifen und vor allem natürlich auch die Menschheit bedrohen. Als der erste Lordmagier ermordet wird, ist Jonathan, ein junger Journalist, zufällig in der Nähe und erhält von dem sterbenden Mann einen Ring, auf den er gut aufpassen soll und einen Namen, da dies der einzige ist, dem er trauen könne. Die Welt droht aus dem Gleichgewicht zu geraten, denn ein uraltes Siegel wurde gebrochen und hat eine Macht freigesetzt, die niemand zu erahnen gewagt hätte.
'Magierdämmerung: Für die Krone' ist der erste Band einer Fantasy-Trilogie, die im England Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist. Magier leben unerkannt unter den Menschen und das Gleichgewicht der Welt ist noch vorhanden. Doch das soll sich bald ändern, denn die Magier haben sich in zwei Lager aufgeteilt und eines davon möchte größere Macht erlangen und würde alles dafür tun.
Dieses Buch ist wirklich ein sehr gelungener Auftakt zu einer mit Sicherheit sehr eindrucksvollen Trilogie. Die Magie, die angesprochen wird, ist für den Leser sogar fast greifbar, da die Darstellungen sehr genau sind, so dass man schon bald gar nicht mehr weiß was nun real ist und was nur Fantasie, denn eigentlich weiß der Leser, dass es in Wirklichkeit keine Magie gibt, doch nach dieser Lektüre ist man sich absolut nicht mehr sicher, denn man kann nie wissen was sich alles im Verborgenen abspielt. Doch nicht nur das Geschehen selber ist sehr gut beschrieben, sondern auch die Umgebung und vor allem die Charaktere, mit denen man sich teilweise sogar ganz genau identifizieren kann. Jonathan und seine Freunde sind dem Leser von Anfang an sympathisch und man fiebert die ganze Zeit mit ihnen mit und hofft, dass keinem etwas passiert, doch natürlich kann man das weder abwenden noch verhindern, denn es kann schließlich nicht alles gut ausgehen.
Die Geschichte selber ist sehr faszinierend, da dem Leser gezeigt wird, dass nicht alles so sein muss wie es scheint und es immer Dinge geben wird, die man ich eigentlich nicht vorstellen kann, die aber vielleicht doch vorhanden sind. Natürlich sind das hier alles fantastische Elemente, mit denen der Autor den Leser in seine Welt zieht, doch schnell ist der Leser in dieser erfundenen Welt gefangen und kommt nicht mehr von ihr los. Die sich anfeindenden Seiten der Magier führen einen erbitterten Kampf, der am Ende des ersten Bandes ganz klar für eine Seite entschieden scheint, doch mit Sicherheit wird die augenscheinlich unterlegene Seite im zweiten Band erst so richtig angreifen und zum Gegenschlag ausholen. Ob die andere Seite sich davon dann nochmal erholen kann wird man sehen bzw. lesen.
Dieser Auftakt ist auf alle Fälle sehr gelungen, so dass der Leser gespannt auf die Fortsetzung wartet, die im Februar 2011 erscheinen soll und hoffentlich genauso spannend und fantastisch weiter geht wie der erste Band geendet hat.
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London 1897. Der junge Reporter Jonathan Kentham findet nach einem Theaterbesuch den erschossenen Magier Brazenwood in einer dunklen Seitengasse nahe des Londoner Fleischmarktes. Mit seiner letzten Kraft übergibt Brazenwood Jonathan sein Vermächtnis: Einen Ring und sein Vermächtnis: …
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London 1897. Der junge Reporter Jonathan Kentham findet nach einem Theaterbesuch den erschossenen Magier Brazenwood in einer dunklen Seitengasse nahe des Londoner Fleischmarktes. Mit seiner letzten Kraft übergibt Brazenwood Jonathan sein Vermächtnis: Einen Ring und sein Vermächtnis: eine Welt voller Magie.
Diese Geschichte wird vom Verlag als „High Fantasy“ angepriesen und als Steampunk. Dem kann ich mich leider nicht anschließen. Prinzipiell klingt die Idee nicht schlecht, nur leider krankt die Umsetzung an sehr vielen Stellen, hauptsächlich an diversen Fällen von Verzettelung.
Zum einen sind da die vielen, vielen Personen, die nacheinander eingeführt werden. Viele Personen und Handlungsstränge an sich sind nicht schlecht. Das Problem liegt darin, wie der Autor das macht. Die ersten Kapitel wechselt jedes lange Kapitel der Protagonist und die Handlung, das macht es dem Leser sehr schwer mit den Akteuren warm zu werden, und ich fragte mich immer wieder, um was es in diesem Buch gehen soll. Die Protagonisten, selbst der Bösewicht, bleiben dabei farblos und blass, ohne Ecken und Kanten.
Das Buch könnte teils sein Reiseführer durch London sein. Die vielen detaillierten Ortsbezeichnungen waren mir einfach zu viel.
Der Autor hat von Freunden Sekundärliteratur zur viktorianischen Ära bekommen und das merkt man leider. Recherche ist gut und löblich aber leider fühlt sich der Autor dazu bemüßigt, möglichst viel von diesem Sachwissen teils sinnlos mit einzubinden und den Leser mit Typenbezeichnungen von Oldtimern und noch vielem mehr zu langweilen, und zu quälen. Der Autor mischt dabei jedoch munter Fakt und Fiktion ohne dies im Anhang noch mal zu differenzieren, und klar zu stellen was tatsächliche Nachrichten von Damals sind und was seine Erfindungen. Ob der Erwähnte Mord der Helen Brighton wirklich passiert ist?
Das wäre an sich noch nicht so schlimm, wenn da nicht noch weitere Probleme wären. Dieses komplette Buch ist aus diversen, vorhersehbaren, klassischen Versatzstücken zusammengeschustert. Die Magiershow im ersten Kapitel war wohl aus Prestige (besonders die Sache mit dem toten Zweitvogel), Fadenmagie ist für Rollenspieler ein alter Hut, Victor Mordred Wellington: Was für ein Name! Victor der Sieger, Mordred der Verräter und Wellington besiegte Napoleon bei Waterloo, schon der Name nimmt die komplette Geschichte vorweg. Holmes darf natürlich im viktorianischen England nicht fehlen, auch wenn er nur das Vorbild war, das ist echt ausgelutscht und einige seiner Auftritte unglaublich peinlich.
Ich vermisse den Streampunk, den es angeblich geben soll. Das erste U-Boot fuhr schon im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die Turtle von David Bushnell. Das ist kein Steampunk, das ist alte Technik um 1776, die nur weiterentwickelt wurde, da war selbst Jules Verne nicht wirklich fortschrittlich und 40 Faden sind wahrlich nicht tief.
Zusätzlich zu den oben bereits erwähnten Kritikpunkten, wimmelt das Buch von Logikfehlern.
Warum muss der Taucher durch die Stadt laufen und das U-Boot folgt ihm. Warum fährt man nicht ans Ziel und seilt ihn ab, damit würde auch der Aufstieg wegfallen!!!
Der Auftritt im Savoy ist einfach nur peinlich. Holmes verhält sich unprofessionell und springt zu falschen Schlüssen, was nicht zum Charakter passt.
Sedgewick hielt zur Zeit des Überfalls auf den Archivar Wache auf dem Dach. Warum nur? Den Rest der Handlung gurkt er ja nur untern rum und hält keine Wache mehr, was soll das?
Und dann noch Szenen wie diese „Er bedauerte, dass er den Pferden schaden musste“ - Wie (löblich) politisch korrekt, die weibliche Leserschaft sonst wohl aufschreien würde - "Er hat ein Pferd erschossen!"
Fazit: Die Geschichte hat nichts Eigenes zu bieten, es wird nur altes Aufgekochtes und neu kombiniert. Innovativ wäre die Geschichte gewesen, wenn der Autor den Mut gehabt hätte das Ganze im Wilhelminischen Deutschland spielen zu lassen, aber nein, es muss wieder London sein. Warum nur?
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