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Joni wächst in der provinziellen Enge der Nachkriegsjahre auf. Als junge Diplomatengattin beschreitet sie das politische Parkett Ostberlins. Zu ihren Kindern, die beim Vater leben, hält sie engen Kontakt, während sie als Regierungsberaterin um die Welt jettet. Und während Joni versucht, den Erwartungen als Frau und Mutter zu genügen, wird ihr unangepasstes Leben plötzlich öffentlich debattiert. Sie muss erkennen: Auch ein noch so unabhängiges Frauenleben bleibt fragil. Beatrix Kramlovsky erzählt die mitreißende Geschichte einer willensstarken, unkonventionellen Frau, die stets auf de...
Joni wächst in der provinziellen Enge der Nachkriegsjahre auf. Als junge Diplomatengattin beschreitet sie das politische Parkett Ostberlins. Zu ihren Kindern, die beim Vater leben, hält sie engen Kontakt, während sie als Regierungsberaterin um die Welt jettet. Und während Joni versucht, den Erwartungen als Frau und Mutter zu genügen, wird ihr unangepasstes Leben plötzlich öffentlich debattiert. Sie muss erkennen: Auch ein noch so unabhängiges Frauenleben bleibt fragil. Beatrix Kramlovsky erzählt die mitreißende Geschichte einer willensstarken, unkonventionellen Frau, die stets auf dem Drahtseil zwischen Unabhängigkeit und Eingebundensein balanciert.
Beatrix Kramlovsky, geboren 1954, lebt als Künstlerin und Autorin in Niederösterreich. Von 1987 bis 1991 lebte sie in Ostberlin, wie Joni in Frau in den Wellen. Bei hanserblau erschienen bisher ihre Romane Die Lichtsammlerin und Fanny oder Das weiße Land.
Produktdetails
- Verlag: hanserblau
- Artikelnr. des Verlages: 550/27479
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 26. September 2022
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 131mm x 32mm
- Gewicht: 409g
- ISBN-13: 9783446274792
- ISBN-10: 3446274790
- Artikelnr.: 63650618
Herstellerkennzeichnung
hanserblau
Lehrter Straße 57/4
10557 Berlin
info@hanser.de
"Beatrix Kramlovsky erzählt schonungslos aus dem von Erfolg, Bestätigung und Geld bestimmten Leben einer Karrierefrau, berichtet von ihrem steinigen Weg aus der österreichischen Provinz an die internationale Spitze. 'Frau in den Wellen' ist ein Buch über eine willensstarke Frau, die feststellen muss, dass Unabhängigkeit und Erfolg ihren Preis haben." Dominique Salcher, Münchner Merkur, 7.2.2023 "Beatrix Kramlovsky erzählt mitreißend die Geschichte einer faszinierenden Frau zwischen provinzieller Enge und mondäner Metropole, zwischen dem kleinen Glück während des Aufwachsens und dem großen Wohlstand der beruflich erfolgreichen Expertin. Sie erzählt ein Stück europäischer Geschichte und von den Veränderungen durch die Digitalisierung bis in
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die jüngste Vergangenheit, sie erzählt von Freiheit und der Abhängigkeit aus Liebe. Sie erzählt aber vor allem die Geschichte einer ganz besonderen und autarken Frau, die kaum Einschränkungen erfährt." Karoline Pilcz, Buchkultur, Oktober 2022 "Eine so unkonventionelle wie inspirierende Geschichte, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag." Alexndra Pasi, Myself, Oktober 2022 "Mit viel Gespür und Feinsinn schreibt die Autorin Beatrix Kramlovsky ihre Geschichten. Vor allem starke Frauenpersönlichkeiten haben es ihr angetan." Daniela Wagner, ORF-Radio Oberösterreich "Premiere", 01.10.2022 "Vielschichtig und nuanciert erzählt Beatrix Kramlovsky von Grenzen in den Köpfen. Aufrüttelnd!" Silvi Feist, emotion, 5.10.2022 "Beatrix Kramlovsky hat eine großartige, eigensinnige Heldin erfunden, der man gebannt durch alle Karriere- und Beziehungsstadien folgt." Barbara Gärtner, Donna, 5.10.2022 "Spannend und lebendig erzählt Kramlovsky die Geschichte einer durch und durch sympathischen Heldin, die durch ihre Art zu sein und zu agieren - und die Reaktionen darauf - vor Augen führt, wie tief so manches antiquierte Rollenbild sitzt. Der Roman berührt so einige typische Themen unserer Zeit: Geschlechterrollen, Borniertheit, Rassismus und globale Ungerechtigkeiten." Sabine Dengscherz, Literaturhaus Wien, 12.10.2022 "Kramlovsky beschreibt präzise, was passiert, wenn man sich einer konservativen Gesellschaft nicht anpasst und darauf besteht, nach seinen eigenen Wertvorstellungen zu leben. Ein wichtiges Buch um mutige Entscheidungen." Irene Schwingenschlögl, Film Sound Media Magazin, Novemver 2022 "Beatrix Kramlovsky zeichnet mit Joni eine vielschichtige Persönlichkeit. Ein fesselnder Roman, der stimmig in aktuelle soziale Phänomene und aktuelle politische Ereignisse eingebettet ist." Kulturbericht Oberösterreich, Jan/Feb 2023
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Die Heldin dieses Romans, Joni, geb. 1966, gedeiht trotz Erziehungsdefiziten mit einem hohen Grad an Selbstbestimmung. Ihre Eltern geben ihr viel Freiraum. Sie studiert, heiratet, wird schwanger und verbringt einige Jahre als Diplomatengattin in Ostberlin.
Da ich selbst in der DDR aufgewachsen …
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Die Heldin dieses Romans, Joni, geb. 1966, gedeiht trotz Erziehungsdefiziten mit einem hohen Grad an Selbstbestimmung. Ihre Eltern geben ihr viel Freiraum. Sie studiert, heiratet, wird schwanger und verbringt einige Jahre als Diplomatengattin in Ostberlin.
Da ich selbst in der DDR aufgewachsen bin, war der Blick von der anderen Seite in unseren Staat schon mal recht interessant. Joni verlässt ihren Mann und treibt ihre Entwicklung voran. Die Tochter bleibt beim Ehemann. Joni promoviert, kehrt Jahre später zu ihrem Mann zurück, bekommt noch einen Sohn. Dann wird die Ehe geschieden.
Ohne mehr zum Inhalt zu verraten, kann ich konstatieren, dass sich Joni zu einer Koryphäe auf ihrem Gebiet entwickelt, die den ganzen Erdball bereist, überall und nirgends zu Hause ist sowie ein großes Netzwerk diverser Freundinnen und Freunde besitzt. Diese Freundschaften pflegt sie mit Hingabe. Sie ist zerrissen von dem Versuch, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Die Rolle der Geschlechter ist hier umgekehrt. Der Mann, der zwischenzeitlich wieder geheiratet hat, betreut die Kinder und Joni nutzt jede Möglichkeit, ihren Kindern nah zu sei. Sie hat es gut, hat geerbt und gut investiert, Geld spielt bei ihr und für sie keine Rolle und sie ist sich dessen bewusst.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es führte mich in eine Welt, die mir fremd und exotisch vorkommt und die mich genau deswegen fasziniert.
Joni, ihre Arbeit, ihr Lebensstil, ihre Begeisterung und ihre große Liebe zu ihren Kindern haben mich schwer beeindruckt. Dennoch würde ich niemals mit ihr tauschen wollen. Das wäre mir alles viel zu anstrengend und zu stressig.
Aber mal in ein solches Leben einzutauchen, es aus der Nähe zu betrachten, war sehr reizvoll und hat mir neue Sichten eröffnet. Ich freue mich wirklich, Joni kennengelernt zu haben.
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Beatrix Kramlovsky erzählt von der „Frau in den Wellen“, von Joni, einer erfolgreichen Frau, die – so scheint es mir – stets sich selbst als erstes sieht. Sie ist unkonventionell, willensstark, sie ist selbstbestimmt und über die Maßen selbstbewusst. …
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Beatrix Kramlovsky erzählt von der „Frau in den Wellen“, von Joni, einer erfolgreichen Frau, die – so scheint es mir – stets sich selbst als erstes sieht. Sie ist unkonventionell, willensstark, sie ist selbstbestimmt und über die Maßen selbstbewusst. „Ihr solitäres Leben wäre Beweis für Überheblichkeit und Bindungsangst…“ so wird sie von außen betrachtet.
Warum ist Joni so, wie sie ist? Die Kindheit prägt – natürlich! Sie ist ganz anders als ihre Eltern und doch ist sie ihnen in ihrem Freiheitsdrang sehr ähnlich. So nach und nach erfahre ich mehr von ihr, sie begibt sich auf die politische Ebene mit Georg, er nimmt sie mit nach Ostberlin in seiner Funktion als Diplomat. Gattin sein ist ihr nicht genug, da kann ich sie gut verstehen. Sie will mehr, auch ihre Tochter steht ihr dabei nicht im Weg, gibt es doch noch den Vater dazu. Und hinter ihm steht seine österreichische Familie, da kann Joni unbesorgt um die Welt jetten. Joni habe ich als selbstbewusste, ja als egoistische Karrierefrau wahrgenommen, die sich gerne selbst beweihräuchert, die groß denkt, für das tägliche Allerlei jedoch keine Zeit verschwenden will. Eine Frau, die alles erreicht hat und mit ihren Kindern glänzen kann, ihnen den Alltag jedoch strikt verweigert. Sie ist einfach nicht da. Auch als ihr Sohn geboren wird, hält sie nichts in der Bürgerlichkeit. Sie widmet sich voll und ganz ihrer Karriere, die Kinder werden in den wenigen gemeinsamen Stunden mit Luxus überschüttet.
Diese Frauen mag es geben, keine Frage. Aber eher legt so ein konsequentes Verhalten ein Mann an den Tag und wird von seiner Frau, seiner Familie nach Kräften unterstützt. Hier ist es umgekehrt und schon wird „Die Frau in den Wellen“ kritisiert.
Aus mehreren Blickwinkeln betrachte ich Joni. Sie erzählt sich selbst ihre Gedanken, spricht über ihr Leben. Über die weltoffene Frau mit ihren globalen Kontakten, auch über ihre Rolle als Mutter zweier Kinder, die eher mit Abwesenheit glänzt als das sie für sie da wäre. In diesen kursiv gehaltenen Passagen habe ich zwar viel von ihr erfahren und doch waren mir diese Eindrücke zu steril, zu fremd. Gelesen habe ich sie dennoch, war aber jedes Mal froh, wenn diese ihre Zwiesprache mit sich selbst ein vorläufiges Ende hatte.
Ein weiterer Erzählstrang widmet sich dem Cybermobbing und seinen Auswüchsen, die ins echte Leben abgleiten. Diese Einblicke waren sehr interessant, die Wirklichkeit in den gar nicht so sozialen Foren spricht genau diese Sprache.
Überfrachtet war Jonis Weltbild mit politischen und gesellschaftlichen Einwürfen, die allesamt in diese Zeit passen. Überfrachtet deswegen, weil vieles angeschnitten wurde und doch keine Tiefe fand.
„Eine Frau geht ihren eigenen Weg und zahlt dafür einen Preis.“ So wird das Buch beworben. Aber welcher Preis ist damit gemeint? Sie nimmt sich alles, lässt für die anderen nur das übrig, was sie sowieso nicht will. Nein, einen Preis zahlt sie nicht, den zahlen eher die anderen.
Für das Buch habe ich mir Zeit gelassen, die Person Joni mochte ich meistens nicht. Ihre Geschichte ist gut erzählt und auch da mochte ich die Selbstgespräche am wenigsten, sie waren mir zu langatmig. Es ist kein Buch, das ich mal so nebenbei lese. Nicht mal eins, das ich am Stück konsumiere, mir kurz Gedanken mache, ein paar Zeilen schreibe und – das Nächste bitte! Nein, in Jonis Geschichte musste ich mich hineinfinden. Es war nicht immer einfach, zu sperrig waren viele Seiten. Das antiquierte Rollenbild wird hier aufgebrochen, keine Frage. Aber mit welchen Mitteln? Eine starke Frau mit Anhang kann immer nur dann stark sein, wenn andere für sie bedingungslos da sind. Und so ein Agieren nenne ich verantwortungs- und rücksichtslos. Das hat nichts mit Stärke zu tun.
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Kind oder Karriere - vor dieser Entscheidung stehen viele Frauen in ihrem Leben. Für Joni funktioniert beides, bis sie zum öffentlichen Ziel wird.
Die zugrundeliegende Thematik ist spannend, keineswegs frei von Vorurteilen und stellt auch heute noch ein beliebtes Diskussionsthema dar. …
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Kind oder Karriere - vor dieser Entscheidung stehen viele Frauen in ihrem Leben. Für Joni funktioniert beides, bis sie zum öffentlichen Ziel wird.
Die zugrundeliegende Thematik ist spannend, keineswegs frei von Vorurteilen und stellt auch heute noch ein beliebtes Diskussionsthema dar. Darauf beschränkt sich der Roman jedoch nicht, sondern schneidet viele weitere gesellschaftsrelevante Themen an. Dies habe ich im Verlauf als immer störender empfunden, da so keine der Themen in der Tiefe, sondern aufgrund der Masse nur noch oberflächlich behandelt wurden. Denn eigentlich gelingt Joni durch zahlreiche Unterstützung im Alltag das Zusammenspiel aus Kind und Karriere sehr gut, wodurch sie durchaus eine Inspiration sein könnte. Bei diesen zahlreichen Beziehungen kann man keine Entwicklung beobachten, sondern sieht immer nur Ausschnitte, zu denen man im Schnelldurchlauf eine Entstehungsgeschichte vorgelegt bekommen hat. Dadurch wirkt die Schilderung ihres Lebens rastlos, wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen und Personen ohne dass man als Leser:in eine Entwicklung verfolgen könnte. Vor allem gegen Ende verzettelt sich der Roman in seinen Erzählsträngen, und die eigentliche Thematik des Cybermobbings läuft nur noch so nebenher.
Für den angenehmen Lesefluss war es mir eine Erzählart zu viel, der Sinn der drei Stilmittel hat sich mir auch bis zum Schluss leider nicht erschlossen und die Geschichte unnötig überladen. Der Schreibstil an sich war eindringlich und nah dran am Innenleben der Personen, wenn auch Joni mir bis zum Ende nie ganz nah kommen konnte.
Leider muss ich daher zusammenfassend sagen, dass dies kein Buch für mich war, ich war froh, als ich es durch hatte. Dennoch fand ich einige Gedankengänge spannend und entlarvend, wie tief verankert gewisse Rollenverteilungen und -zuschreibungen doch sind.
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Eigen war Joni schon immer: allein durch ihren Vornamen aus der Zeit gefallen, sie war nämlich von ihren Hippie-Eltern, die sich eher umeinander als um sie kümmerten, nach Joni Mitchell, deren Idol benannt worden. Und das in Westdeutschland Mitte der 1960er Jahre, wo so etwas eher …
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Eigen war Joni schon immer: allein durch ihren Vornamen aus der Zeit gefallen, sie war nämlich von ihren Hippie-Eltern, die sich eher umeinander als um sie kümmerten, nach Joni Mitchell, deren Idol benannt worden. Und das in Westdeutschland Mitte der 1960er Jahre, wo so etwas eher ungewöhnlich war.
Sie heiratete früh und wurde Mutter, begann dann erst so richtig mit ihrer beruflichen Karriere, die das Zentrum ihres Daseins wurde. Jedenfalls der Punkt, um den sie den Rest ihres Lebens ansiedelte - Kinder, Mann bzw. inzwischen der Ex mit neuer Partnerin und ihre Männer - eine zunächst verwirrende Masse für mich.
Bis mir klar wurde, das Joni ihr gesamtes kleines Imperium mit absolut klarer Hand und Respekt gegenüber anderen regiert, sich Gedanken macht und auf ihre ureigenste Weise sowohl ein großes Guthaben als auch eine ganz besondere Art von Familie erschuf. Bis diese Erkenntnis allerdings in mir reifte, brauchte es einige Zeit, wobei es am Ende zu einer riesigen Krise kommt, die nur durch Jonis ganz besondere Art gemeistert werden konnte. Ein Roman, für den ich einen extrem langen Atem brauchte, der für mich am Ende aber doch ausgesprochen rund und schlüssig erschien, trotz etlicher Stolpersteine auf dem Weg dahin.
Beatrix Kramlovsky ist eine sehr ungewöhnliche deutschsprachige Autorin. Sie macht es mir als Leserin nicht leicht, dennoch empfinde ich die Auseinandersetzung mit ihrem Werk als durchaus bereichernd.
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