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Ewig währt der Sturm
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Produktdetails
- Verlag: Annette Oppenlander
- ISBN-13: 9783948100339
- Artikelnr.: 63216592
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Ein Buch gegen das Vergessen...
Nach „Erzwungene Wege war dies der 2. Roman von Annette Oppenlander, den ich förmlich „inhaliert“ habe – ja, so kann man das nennen: einmal begonnen kann man ganz schlecht damit aufhören...
Der Roman ist unterteilt in verschiedene …
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Ein Buch gegen das Vergessen...
Nach „Erzwungene Wege war dies der 2. Roman von Annette Oppenlander, den ich förmlich „inhaliert“ habe – ja, so kann man das nennen: einmal begonnen kann man ganz schlecht damit aufhören...
Der Roman ist unterteilt in verschiedene Abschnitte: der Prolog startet mit dem 9.November 1989 in Berlin, danach folgen Rückblenden: zum einen zur 16-jährigen Annie, die mit Mutter und Großmutter aus dem ostpreußischen Insterburg im Winter 1945 flüchten muss und zum anderen zum 17-jährigen Werner, der im Herbst 1944 von der Schulbank weg zum Volkssturm eingezogen wird, um Schützengräben gegen die „Rote Armee“ zu graben, bzw. später wird ihm von der SS befohlen, erfrorene Flüchtlinge von den Straßen in Königsberg zu räumen. Annie bemerkt, dass sie schwanger ist (kein Spoiler, steht im Klappentext) ... Auch Werner flüchtet später unter dramatischen Umständen in westliche Richtung. Erst 1989 treffen sich die beiden in Berlin wieder… Aber mehr möchte ich hier von Inhalt nicht verraten!
Mich hat fasziniert, wie eindringlich die Autorin die jeweilige Flucht der beiden beschreibt – ich habe selten erlebt, dass es so konsequent aus der weiblichen / männlichen Sicht geschildert wird (dies ist anscheinend eine „Spezialität“ von Annette Oppenlander, bei „Erzwungene Wege“ hatte es mir auch schon sehr gut gefallen!).
Frau Oppenlander vermittelt mit ihren Darstellungen ein erschütterndes, sehr berührendes Bild der schier ausweglosen Situation, in denen sich Annie und Werner befinden, sie führen einen Kampf auf „Leben und Tod“ - und das im wahrsten Sinne des Wortes!
Ich glaube, wir „Nachgeborenen“ können uns einfach nicht die Situation vorstellen, in denen sich die Menschen damals befunden haben: die Heimat verlassen zu müssen, eisige Kälte und nagenden Hunger zu verspüren, die ungewisse Zukunft (werden sie die Flucht überleben oder sterben sie im Bombenhagel? Verhungern oder erfrieren sie? Wohin können sie überhaupt flüchten?), die Erschöpfung, der Gedanke an Aufgabe... Dafür sind solche Bücher wie dieses unendlich wichtig: um uns immer wieder vor Augen zu führen, in welches Unglück das nationalsozialistische Regime Millionen von Menschen geführt hat. Deshalb nenne ich sie „Bücher gegen das Vergessen“. Und würde mir wünschen, dass es zumindest ausschnittsweise im Schulunterricht behandelt werden würde. Mich hat es jedenfalls tief bewegt und betroffen zurückgelassen.
Mit dem Titel „Ewig währt der Sturm“ habe ich etwas „gefremdelt“ und auch einen Satz des hinteren Klappentextes „Eine herzzerreißende Liebesgeschichte für die Ewigkeit...“ habe ich zum Glück erst nach dem Lesen richtig wahrgenommen: ja, es ist eine Liebesgeschichte, aber ohne Kitsch, Pathos und rosaroten Wölkchen – authentisch und nachvollziehbar! Und ja, es ist bei mir „Jammern auf hohem Niveau“, denn auch dieser Teil hat mit gut gefallen.
Ich gratuliere Frau Oppenlander zu diesem Buch, ich fühle mich durch diesen Roman um einige Erfahrungen reicher, auch wenn ich sie nur aus zweiter Hand miterlebt habe. Dadurch ist auch klar, dass ich hier sehr gern eine Leseempfehlung ausspreche!
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In Ostpreußen im Jahr 1944 werden Annie und Werner kurz vor Werners Einzug zum Volkssturm, ein Liebespaar. Dann werden sie von den Schrecken des Krieges eingeholt. Werner erzählt seine Erlebnisse beim sog. Volkssturm, in russischer Gefangenschaft und auf seinem Weg in den Westen. Annie …
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In Ostpreußen im Jahr 1944 werden Annie und Werner kurz vor Werners Einzug zum Volkssturm, ein Liebespaar. Dann werden sie von den Schrecken des Krieges eingeholt. Werner erzählt seine Erlebnisse beim sog. Volkssturm, in russischer Gefangenschaft und auf seinem Weg in den Westen. Annie beschreibt die Flucht aus Ostpreußen, den Verlust von allem und der Geburt ihrer Tochter. Dann ein Zeitsprung zum Fall der Mauer 1989.
Das alles wird jeweils sehr intensiv erzählt und in unserem heutigen Leben ist es mir un-begreiflich wie die Menschen diese Zeit durchgestanden haben, was sie alles ertragen mussten. Haben die Flüchtlinge aus den sog. Ostgebieten wirklich wieder eine Heimat fin-den können? Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich besser verstanden warum so viele nicht über ihrer Erlebnisse während und nach dem Krieg gesprochen haben.
Der letzte Leseabschnitt, der mit dem Fall der Mauer weiter erzählt, war für mich nicht ganz so intensiv wie die vorherigen. Hier wird Annies Leben nochmal etwas mehr in den Fokus genommen im Vergleich zu Werner.
Der Roman ist wirklich beeindruckend und gerade die Erzählungen von Annie und Werner haben mich nicht los gelassen. Jeder sollte dieses Buch lesen und über Krieg und seine Folgen nachdenken. Leute die Krieg anzetteln sollten diesen auch selber kämpfend aus-tragen, Regierende alleine. Das würde viel Leid und Zerstörung vermeiden.
Die Autorin hat ein wirklich beeindruckendes Buch geschrieben.
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Ostpreußen, 1944.
Der Krieg trennt das Liebespaar Annie und Werner, als dieser eingezogen wird. Kurz darauf stellt Annie fest, dass sie schwanger ist. Nachdem sich Gerüchte über den Vormarsch der Roten Armee verdichten, wagen Annie und ihre Mutter die Flucht. Als Werner selbige aus …
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Ostpreußen, 1944.
Der Krieg trennt das Liebespaar Annie und Werner, als dieser eingezogen wird. Kurz darauf stellt Annie fest, dass sie schwanger ist. Nachdem sich Gerüchte über den Vormarsch der Roten Armee verdichten, wagen Annie und ihre Mutter die Flucht. Als Werner selbige aus der russischen Kriegsgefangenschaft gelingt, findet er die Höfe seiner Eltern als auch von Annie verwaist...
Ostberlin, 1989.
Als im Fernsehen vom Mauerfall berichtet wird, trifft Annie fast der Schlag, als sie in der Stimme des westdeutschen Korrespondenten die ihres geliebten Werners zu erkennen glaubt, den sie seit fünfundvierzig Jahren für tot hält. Mit ihrer Tochter Emma versucht sie Werner ausfindig zu machen...
Dieses Buch widmet sich dem traurigen Kapitel von Krieg und Flucht und reiht sich damit wunderbar in die bisherig von der Autorin erschienenen Bücher dieser Thematik ein.
Die Geschichte beginnt mit der Vorstellung der Hauptperson Annie, bevor sie in Erinnerung an Werner auf ihr Leben zurückblickt - damit wird der zeitliche Bogen festgesteckt. Die Schilderungen ihrer entstehenden Liebe als auch die furchtbaren Erlebnisse auf der Flucht fesseln sehr. Jedoch kann ich Annies Entscheidung nach vorn zu blicken, anstatt auf Werner zu warten oder zu suchen, nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht ist es aber die rationellste Alternative. Für eine ledige Mutter dürfte es aufgrund der gesellschaftlichen Einstellung auch schon ohne Nachkriegszeit schwierig gewesen sein.
Werners Werdegang berührt ebenfalls stark. Über seiner Erzählung liegt für mich eine große Resignation. Während ich bei Annie den Eindruck hatte, egal wie hart es war bzw. noch kam, konnte sie ihr Leben in die Hand nehmen und hatte auch - trotz der Verluste von Heimat und Familie - die Energie dazu. Werner hingegen hatte nie eine Chance sein Leben selbst zu bestimmen - geriet quasi von einer Katastrophe in die nächste, ohne daran großartig was ändern zu können. In meinen Augen stumpft er ab und lebt letztendlich lange nur vom heute auf morgen. Mir scheint es eher so, dass er keine Kraft mehr hat, großartige aktiv zu werden und er sich deshalb mit dieser Auskunft zufrieden gibt. Für mich gibt er damit jedoch seine große Liebe auf, eigentlich fast das Einzige, das ihn hat überleben lassen...
Auch frage ich mich, warum Werner Annie nach Kriegsende nicht gesucht hat. Daran kann nicht nur allein die Trennung Deutschlands in zwei deutsche Staaten ursächlich sein, denn bis Anfang der 50er Jahre sind Kriegsgefangene zurückgekehrt und haben ihre Familien auch wieder gefunden. Fast möchte ich nicht glauben, das "nur" die Namensänderung daran schuld sein soll, das beide nicht zu sich finden. Dafür einen Stern Abzug.
Ansonsten jedoch ein sehr berührendes Buch mit schwerer Thematik die nicht in Vergessenheit geraten darf. Von mir gib es dafür eine Leseempfehlung.
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Vertreibung aus dem Paradies
Ostpreußen 1944 Die Teenager Annie und Werner verlieben sich in einander. Trotz der näher rückenden Kriegsfront träumen sie von einer gemeinsamen Zukunft. Da zerstört der Zusammenbruch der deutschen Kriegslinie alle Hoffnung.
Werner wird …
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Vertreibung aus dem Paradies
Ostpreußen 1944 Die Teenager Annie und Werner verlieben sich in einander. Trotz der näher rückenden Kriegsfront träumen sie von einer gemeinsamen Zukunft. Da zerstört der Zusammenbruch der deutschen Kriegslinie alle Hoffnung.
Werner wird zum Volkssturm eingezogen, gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Als Werner fliehen kann, sucht er Annie auf dem heimischen Hof. Doch vergebens, Annie und ihre Mutter haben sich dem stetig anschwellenden Flüchtlingsstrom angeschlossen. Annies Flucht endet in der nähe von Magdeburg. Fortan lebt Annie in der DDR. Ihr bleibt nur die Erinnerung an eine glückliche Zeit.
Als am 09.11.89 die mauer fällt, mischt das Schicksal die Karten neu. Annie glaubt in einem Fernsehreporter ihre Jugendliebe Werner wiederzuerkennen. erhält ihre Liebe von damals eine neue Chance ?
Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin gelesen, die sich mit den verheerenden Folgen des Dritten Reiches für Menschen wie du und ich auseinandersetzen. Sie gibt dem Leid ein Gesicht und macht bis dahin abstrakte Begriffe zumindest im Ansatz nachvollziehbar.
All zu empfindlich sollte man nicht sein, wenn man eines der lesenswerten Bücher in die Hand nimmt. So schildert die Autorin in anschaulichen Bildern wie Werner die zahllosen erfrorenen Flüchtlinge einsammeln muss. Gemeinsam mit ihm erdulde ich die menschenunwürdigen Zustände im russischen Gefangenenlager, die Angst, die Demütigung.
Auch Annies Weg birgt mehr Entbehrungen und Schrecken mit sich, als man glaubt, aushalten zu können.
Balsam für meine Seele war, als mit dem Mauerfall die Hoffnung aufkeimt, dass es nach den vielen Jahren der Ungewissheit ein glückliches Ende geben könnte.
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