Richard Russo
Broschiertes Buch
Ein Mann der Tat
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Eigentlich sollte das Memorial-Day-Wochenende für alle Bewohner von North Bath eine Zeit der Ruhe und Besinnung sein. Aber in diesem Jahr ist es, als hätte jemand ungebeten die Büchse der Pandora geöffnet. Chief Raymer, der Leiter der Polizeidirektion, kollabiert auf einer Beerdigung, fällt ins offene Grab und verliert dabei das einzige Beweisstück dafür, dass seine Frau ihn betrogen hat. Die Wand eines Gebäudes, das der impotente Bauunternehmer Carl errichtet hat, stürzt ein. Und zu allem Übel ist auch noch eine illegal gehaltene Giftschlange entwischt und irgendwo unterwegs in den ...
Eigentlich sollte das Memorial-Day-Wochenende für alle Bewohner von North Bath eine Zeit der Ruhe und Besinnung sein. Aber in diesem Jahr ist es, als hätte jemand ungebeten die Büchse der Pandora geöffnet. Chief Raymer, der Leiter der Polizeidirektion, kollabiert auf einer Beerdigung, fällt ins offene Grab und verliert dabei das einzige Beweisstück dafür, dass seine Frau ihn betrogen hat. Die Wand eines Gebäudes, das der impotente Bauunternehmer Carl errichtet hat, stürzt ein. Und zu allem Übel ist auch noch eine illegal gehaltene Giftschlange entwischt und irgendwo unterwegs in den Straßen der Kleinstadt an der Ostküste.Chief Raymer schreitet zur Tat, um wieder Ordnung in das verheerende Chaos zu bringen. Und um dem Mann auf die Schliche zu kommen, der ihn gehörnt hat. Aber auch die anderen Bewohner der Stadt müssen an diesem Wochenende Farbe bekennen ... 'Ein Mann der Tat' zieht uns hinein in die Leben der Menschen von North Bath. Dieser bis ins letzte Detail liebevoll ausgestaltete, kluge und unterhaltende Roman unterstreicht ein weiteres Mal, dass Richard Russo zu den großen amerikanischen Erzählern der Gegenwart gehört.
RICHARD RUSSO, geboren 1949 in Johnstown, New York, studierte Philosophie und Creative Writing und lehrte an verschiedenen amerikanischen Universitäten. Für ¿Diese gottverdammten Träume¿ (DuMont 2016) erhielt er 2002 den Pulitzerpreis. Bei DuMont erschienen außerdem ¿Diese alte Sehnsucht¿ (2010), ¿Ein grundzufriedener Mann¿ und ¿Ein Mann der Tat¿ (beide 2017) sowie der Erzählband ¿Immergleiche Wege¿ (2018), der SPIEGEL-Bestseller ¿Jenseits der Erwartungen¿ (2020), ¿Sh*tshow¿ (2020), ¿Mittelalte MONIKA KÖPFER war viele Jahre als Lektorin tätig und übersetzt heute aus dem Englischen, Italienischen und Französischen. Zu den von ihr übersetzten Autor*innen zählen u. a. Galit Atlas, Mohsin Hamid, J. L. Carr, Milena Agus und Agnès Poirier.
Produktdetails
- North-Bath-Trilogie / North Bath Trilogy 2
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Everybody's Fool
- Seitenzahl: 687
- Erscheinungstermin: 18. Juni 2018
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 136mm x 43mm
- Gewicht: 639g
- ISBN-13: 9783832164492
- ISBN-10: 3832164499
- Artikelnr.: 50150584
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
»Richard Russo zeigt in seinen preisgekrönten Romanen jenes abgehängte Amerika, über das seit der Wahl von Präsident Trump alle reden. Er kennt diese Welt, ihren Stolz, ihre Träume.« Anne Haeming, SPIEGEL ONLINE »Einer der besten Schriftsteller der USA.« Martin Ebel, TAGES-ANZEIGER »Russo erzählt auf meisterhafte Weise und voller Empathie für seine Figuren von Menschenkomödien und Beziehungstragödien in einer Kleinstadt.« BÜCHERMAGAZIN »Richard Russo erzählt seit 30 Jahren wie kein Zweiter aus der Provinz, seiner Heimat.« Judith Liere, STERN »Für mich war das Fernsehserie als Buch und ich muss sagen, ich habe ein paar Mal wirklich laut gelacht. [...] Ein sehr gutes Buch.« Gert Scobel, 3SAT BUCHZEIT »Wenige Autoren schreiben so brillant über
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den amerikanischen Kleinstadtalltag wie Richard Russo. Sein neuer Roman ist eine feine, erzählerische Großtat.« Christoph Schröder, ZEIT ONLINE »Es hat ein paar Kapitel in 'Ein Mann der Tat', die könnten ohne Weiteres als Kurzgeschichte für sich stehen: Feine Beobachtungen, sorgfältige, einfühlsame Porträts von Menschen, die nicht arm sind, aber viel näher bei der Armut als beim Reichtum.« Markus Wüest, BASLER ZEITUNG »Unglaublich elegant erzählt.« Sandra Kegel, 3SAT BUCHZEIT »688 Seiten und jede Einzelne lesenswert - das lässt sich über 'Ein Mann der Tat' des 1949 geborenen amerikanischen Schriftstellers Richard Russo sagen.« Andreas Schröter, RUHR NACHRICHTEN »Beim Lesen von Richard Russos Büchern muss man oft laut lachen. Und sein neustes ist sein bestes« Thomas Bodmer, TAGES-ANZEIGER »Großartige Unterhaltung [...] irgendwann hatte er mich als Geisel. Ich musste weitermachen, musste wissen, wie es weitergeht, wie es sich auflöst.« Dr. Katrin Schumacher, 3SAT BUCHZEIT »Russos Roman ist ein kritisches Porträt dieser kleinen Welten jenseits der mächtigen Fassaden und eine Liebeserklärung außerdem.« Eberhard Falcke, SWR Forum Buch »[Richard Russo ist ein] Menschenforscher mit äußerst präzisem Blick, der zugleich weiß, dass auf dem Grund aller Tragik immer auch ein Fünkchen Komik lebt. [...] Richard Russos wundervoller Roman ist der pure Existenzialismus.« Peter Henning, ROLLING STONE »Kein anderer amerikanischer Autor stellt das mangelnde Selbstwertgefühl seiner Protagonisten so sehr in den Fokus seiner Romane wie Richard Russo.« Simone Hamm, WDR 3 »'Ein Mann der Tat' hat das Zeug, zum Buch des Jahres zu werden.« Welf Grombacher, AACHENER ZEITUNG »'Ein Mann der Tat' ist viel mehr noch als ein morbides Provinzstück eine auf viel Situations- und Dialogkomik beruhende Geschichte. Und dabei eine hochsentimentale Angelegenheit.« Thomas Andre, HAMBURGER ABENDBLATT »Kein anderer amerikanischer Autor stellt das mangelnde Selbstwertgefühl seiner Protagonisten so sehr in den Fokus seiner Romane wie Richard Russo.« Simone Hamm, DEUTSCHLANDFUNK Büchermarkt »Richard Russo ist ein Meister der Schilderung kleinstädtischer Verhältnisse« Katja Lückert, NDR.DE »So was können wirklich nur Amerikaner. So leichtfüßig mit Tiefgang erzählen und gerade in aberwitziger, satirischer Überzeichnung das wahre Leben treffen. [...] Ein Leserausch.« Stefanie Wirsching, AUGSBURGER ALLGEMEINE »Für fast jede Figur weckt er eine anfangs kaum vorstellbare Liebe auf den zweiten Blick. So werden sie alle Kronzeugen der menschlichen Misere wie des raren Glücks und machen das höchstens drittklassige North Bath zur Weltbühne.« Hartmut Wilmes, KÖLNISCHE RUNDSCHAU »Das ist ebenso komisch wie spannend geschrieben, aber das Beste an 'Ein Mann der Tat' sind die mit großer Detailfreude, Wahrhaftigkeit und Sensibilität gezeichneten Figuren, die sich beim Lesen nachhaltig einprägen.« Andreas Frane, NÜRNGERBER ZEITUNG »Russo liefert durch seine plastische Erzählweise Filme in Buchform; soghaft, reich an doppelbödiger Ironie und kleinen Tragödien, die doch ein großes Ganzes ergeben. Ein Wunderwerk.« Werner Krause, KLEINE ZEITUNG
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In der Kleinstadt North Bath passiert nicht viel, ihre Einwohner stolpern mehr oder weniger durchs Leben, am Abend trifft man sich in einer der Kneipen auf einen Absacker oder auch zwei. An diesem Memorial-Day-Wochenende ist aber allerhand los: nicht nur stürzt Chief Raymer ohnmächtig in …
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In der Kleinstadt North Bath passiert nicht viel, ihre Einwohner stolpern mehr oder weniger durchs Leben, am Abend trifft man sich in einer der Kneipen auf einen Absacker oder auch zwei. An diesem Memorial-Day-Wochenende ist aber allerhand los: nicht nur stürzt Chief Raymer ohnmächtig in das Grab von Richter Flatt, es stürzt auch noch ein Gebäude ein und eine Giftschlange entwischt. Man könnte sagen, es ist der ganz normale Wahnsinn in einer nicht ganz so normalen Stadt.
Beim vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Teil der North Bath-Trilogie und ich würde empfehlen, mit dem ersten Band anzufangen. Im zweiten Teil werden zwar viele Dinge wiederholt und erklärt, für den Gesamtzusammenhang reicht dies meiner persönlichen Meinung nach aber nicht. Dazu kommt, dass der Trilogie-Auftakt mit dem Titel „Ein grundzufriedener Mann“ einfach phänomenal war, sodass man sich um ein tolles Lesevergnügen bringen würde, läse man ihn nicht.
Ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen mit der Kleinstadt North Bath und ihren Einwohnern gefreut. Zehn Jahre sind zwischenzeitlich vergangen, einige lieb gewonnene Charaktere waren nicht mehr da, andere kamen und gingen, aber mein absoluter Favorit Sully war zum Glück noch munter, wenn auch gesundheitlich etwas angeschlagen. Leider nahm er nicht ganz so viel Raum ein, wie ich es mir gewünscht hätte, und auch sonst ist ein bisschen von der Faszination verschwunden, weil Russo sich für meine Begriffe zu oft in unwichtigen Situationen verheddert hat. Manche Gedankengänge der ein oder anderen Person waren etwas konfus, andere Ereignisse so unbedeutend, dass ich mich fragte, wo der Sinn dafür war, diese in die Geschichte einzubauen. An manchen Stellen zog es mich gar nicht zum Buch, was ich schade fand, denn den Vorgänger konnte ich seinerzeit kaum aus der Hand legen, weil er so unfassbar spannend gewesen ist.
Das letzte Drittel entwickelte sich zu meiner Zufriedenheit, denn plötzlich kam Leben in die Bude, stellenweise wurde es fast ein Thriller, weil es so kriminell war. Aufregend und turbulent ging es zu, Böses geschah, Menschen wurden verletzt, andere wuchsen über sich hinaus und ich war froh, dass gewisse Dinge nicht endgültig waren. So wurde es zwar kein Highlight, aber doch noch ein Buch, dass zwar langsam in die Gänge kam, aber letztendlich wirklich lesenswert war.
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Ich werde es einfach nicht müde, Russo in seine abgehängten Kleinstädte zu folgen und mit allerlei kauzigen Typen und hoffnungslosen Gestalten an irgendeiner Bar zu hocken.
Diesmal nimmt uns Russo für ein Wochenende mit nach North Bath, eine Stadt, die schon bessere Zeiten …
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Ich werde es einfach nicht müde, Russo in seine abgehängten Kleinstädte zu folgen und mit allerlei kauzigen Typen und hoffnungslosen Gestalten an irgendeiner Bar zu hocken.
Diesmal nimmt uns Russo für ein Wochenende mit nach North Bath, eine Stadt, die schon bessere Zeiten erlebt hat und sich nun von ihrer Nachbarstadt Schuyler Springs abgehängt fühlt. Welch genialer Schachzug, das Sterben von Bath zu zeigen, indem Russo den Roman auf dem Friedhof beginnen lässt. Dort begegnen wir dem örtlichen Polizeichef Douglas Raymer, den nicht erst seit dem Tod seiner Frau vor 13 Monaten Selbstzweifel plagen. Nun aber um so mehr, denn just an dem Tag, als sie ihn wegen eines anderen verlassen will, stirbt sie bei einem Treppensturz. Neben allerlei Ungewissheit bleibt Raymer nur die Fernbedienung einer Garage, dessen Besitzer er nur allzu gern finden würde. Doch es ist heiß an diesem Memorial-Day-Wochenende, Raymer verliert das Bewusstsein und fällt in das leere Grab von Richter Flatt, den man gerade beerdigen will, den er aber nie ausstehen konnte. Als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist natürlich die Fernbedienung verschwunden. Doch damit der Skurrilitäten nicht genug, es stürzt noch die Wand eines Gebäudes ein, auf der eine gewisse letzte Hoffnung für Bath lag, (wenn auch in den Händen des impotenten, insolventen Bauunternehmers Carl Roebuck) und die Giftschlange eines ominösen Reptilienhändlers entkommt.
Doch Russos Romane ranken sich wie immer weniger um die Handlung, als um seine zahlreichen Charaktere, die er bis ins kleinste Detail zu zeichnen weiß, dass sie uns letztendlich wie altbekannte Freunde oder Feinde erscheinen. Einer davon ist Donald Sullivan, ein ehemaliger Soldat, der beginnt, sein Leben zu hinterfragen, nachdem er von seinem Arzt die Diagnose »Maximal noch zwei Jahre, aber wohl eher nur noch ein Jahr plus« erhalten hat.
Doch Russo ist nicht nur ein großartiger Erzähler, nein ebenso ein feinsinniger Beobachter. Er sieht sie, die Hoffnungen und Ängste der Menschen, zeigt den unverhohlenen Rassismus, die Kriminalität und Aussichtslosigkeit, der manche nur mit Glück, andere mit unlauteren Mitteln oder Einfallsreichtum entkommen.
»Everybody’s Fool«, so der m.E. passendere Originaltitel, erschien bereits 2017 und ist der zweite Roman, der in North Bath spielt. Nicht nur Raymer macht sich zu jedermanns Narr. Es scheint fast so, als vermasseln alle alles, hadern mit sich und der Welt und haben nicht die Kraft oder den Verstand, um dem Schicksal in seinen Allerwertesten zu treten.
Russo versteht es, die gesamte Klaviatur der Emotionen zu spielen, ich habe laut gelacht über den schwarzen Humor und mir an anderer Stelle eine Träne verdrückt. In den Kapiteln aus der Sicht des Kriminellen Roy Purdy wird Russo ungewöhnlich heftig und beschönigt nichts.
Ich kann nur sagen, lest Russo, er ist unterhaltend und tiefsinnig zugleich. Auch wenn ich anfangs vor der Seitenzahl (hier sind es 686) immer kurz zurückschrecke, so hat er mich, kaum habe ich zwei Seiten gelesen, voll in sein Russo-Universum eingesogen und lässt mich nicht mehr vom Haken.
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EIN MANN DER TAT
Richard Russo
Wie auch im letzten Buch „Ein grundzufriedener Mann“ schickt uns Richard Russo nach North Bath, Upstate New York, wo wir erneut die „etwas speziellen“ Einwohner der Kleinstadt treffen.
10 Jahre ist es her, dass Sully seine 3er Wette …
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EIN MANN DER TAT
Richard Russo
Wie auch im letzten Buch „Ein grundzufriedener Mann“ schickt uns Richard Russo nach North Bath, Upstate New York, wo wir erneut die „etwas speziellen“ Einwohner der Kleinstadt treffen.
10 Jahre ist es her, dass Sully seine 3er Wette gewonnen hat. Erst dachte er, dass es ein einmaliger warmer Regen sei, doch dann hielt die Glückssträhne an und bescherte weitere Geldregen.
Eine Glückssträhne zu besitzen kann in Bath jedoch nicht jeder von sich behaupten:
Carls Firma ist mittlerweile bankrott, seine Frau ist ihm davongelaufen und gerade hat er eine Prostata Operation hinter sich, die ihm wiederum sein bestes Stück "außer Gefecht“ gesetzt hat.
Derweil beschäftigt sich Chief Raymer mit ganz anderen Dingen: Er trägt stets einen Garagenöffner mit sich herum - immer in der Hoffnung, die dazu passende Garage zu finden, die sich mit diesem öffnen lässt. Erst dann weiß er, mit wem ihn seine Ehefrau betrogen hat.
Janeys gewalttätiger Ex ist aus dem Gefängnis entlassen und will nicht begreifen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will.
Ach, ich könnte euch jetzt noch etwas von Schlangen, Grabschändung, Ehebruch, Blitzeinschlägen, Scheidungen und einem abgerissenen Ohr erzählen, aber liest dieses Buch doch am besten selbst!
Russo ist ein Meister der Erzählkunst.
Mit leicht sarkastischen Humor und unglaublich detailverliebt beschreibt er das Leben in einer Kleinstadt.
Ich habe mich ein weiteres Mal bestens unterhalten gefühlt und kann es kaum erwarten, bis der neue Russo „Von guten Eltern“ am 15. Mai erscheint, in dem ich hoffentlich Sully und Co in North Bath erneut treffen werde.
Große Leseempfehlung für diejenigen, die große Erzählkunst schätzen.
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Douglas Raymer ist Polizeichef des kleinen Städtchens North Bath, in dem normalerweise nicht viel passiert. Doch als das Memorial-Day-Wochenende beginnt, ist es plötzlich vorbei mit der wohlgeschätzten Ruhe. Bei der Beerdigung des Richters fällt jemand ist das Grab, eine Kobra …
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Douglas Raymer ist Polizeichef des kleinen Städtchens North Bath, in dem normalerweise nicht viel passiert. Doch als das Memorial-Day-Wochenende beginnt, ist es plötzlich vorbei mit der wohlgeschätzten Ruhe. Bei der Beerdigung des Richters fällt jemand ist das Grab, eine Kobra entkommt und muss gejagt werden und überall bricht das Chaos aus. Das ist Raymer nicht gewohnt, plötzlich werden von ihm Entscheidungen verlangt – dabei ist doch auch er am Chaos beteiligt.
„Ein Mann der Tat“ ist ein wunderbarer Roman, der einen sofort mitnimmt in das Zentrum von North Bath. Die Geschichte wird aus der Sicht unterschiedlicher Personen erzählt, so hat man als Leser das unglaubliche Glück, eigentlich nichts von diesem chaotischen Wochenende zu verpassen. Die Figuren, die der Autor Richard Russo geschafft hat, sind alle sehr eigenwillige Persönlichkeiten, in den seltensten Fällen sympathisch, im besten Fall noch rechtschaffende Bürger, wenn auch etwas seltsam. Russo schickt diese beschauliche Kleinstadt in ein Wochenende, das alles vereint, was sonst vermutlich in mehreren Jahren passieren würde, aber was dennoch schlüssig ineinander greift. Als würde ein Zwischenfall den nächsten bedingen, werden offene Rechnungen beglichen, Streits geschlichtet und Feindschaften plötzlich offen ausgetragen. Über allem hängt ein Gewitter, die Spannung in der Luft ist mit den Händen zu greifen. Nur zu verständlich, dass der ein oder andere über die Stränge schlägt, auch Polizeichef Raymer fragt sich manchmal, was er eigentlich gerade tut. Was völlig chaotisch und abstrus klingt, sortiert Russo aber wieder zu einem flüssigen und sehr unterhaltsamen Roman, der einfach viel Freude macht beim Lesen. Man merkt ihm die Sympathie für seine Figuren an, auch wenn er sie auf seltsame Missionen schickt.
Richard Russo ist es mit „Ein Mann der Tat“ gelungen, einen völlig chaotischen Roman zu schreiben und dennoch die Fäden immer in der Hand zu halten, ein großartiges Buch, das viel Unterhaltung und auch viel zum Nachdenken mitbringt. Also liebe Leser, auf nach North Bath, auf eine spannende Reise.
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