Petros Markaris
Broschiertes Buch
Drei Grazien / Kostas Charitos Bd.11
Ein Fall für Kostas Charitos
Übersetzung: Prinzinger, Michaela
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Kostas Charitos und seine Frau Adriani machen Urlaub in Epirus. Dort lernen sie die "drei Grazien" kennen, die nichts aufregender finden, als einen echten Kommissar kennenzulernen. Dabei ist die Arbeit vor allem aufreibend. Zurück in Athen erwartet Charitos ein brutaler Fall. Ein Uni-Professor wurde vergiftet, und mörderische Intrigen verunsichern den akademischen Betrieb.
Petros Markaris, geboren 1937 in Istanbul, ist Verfasser von Theaterstücken und Schöpfer einer Fernsehserie, er war Co-Autor von Theo Angelopoulos und hat deutsche Dramatiker wie Brecht und Goethe ins Griechische übertragen. Mit dem Schreiben von Kriminalromanen begann er erst Mitte der Neunzigerjahre und wurde damit international erfolgreich. Er hat zahlreiche europäische Preise gewonnen, darunter den Pepe-Carvalho-Preis sowie die Goethe-Medaille. Petros Markaris lebt in Athen.

© Regine Mosimann / Diogenes Verlag
Produktdetails
- detebe Diogenes Taschenbücher .24519
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Seminaria fonikis grafis
- Artikelnr. des Verlages: 562/24519
- 02. Aufl.
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 11. Dezember 2019
- Deutsch
- Abmessung: 180mm x 114mm x 25mm
- Gewicht: 272g
- ISBN-13: 9783257245196
- ISBN-10: 325724519X
- Artikelnr.: 56247478
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
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»Markaris' Kommissar Kostas Charitos hat längst Kultstatus.« Welt am Sonntag Welt am Sonntag
Endlich macht Kostas Charitos einmal Urlaub, mit seiner Frau geht es in die alte Heimat. Dort lernen sie drei Grazien kennen, Rentnerinnen mit viel Lebensfreude, zu denen sie den Kontakt auch noch halten, nachdem sie zurück in Athen sind. Dort erwartet Charitos jedoch einiges an …
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Endlich macht Kostas Charitos einmal Urlaub, mit seiner Frau geht es in die alte Heimat. Dort lernen sie drei Grazien kennen, Rentnerinnen mit viel Lebensfreude, zu denen sie den Kontakt auch noch halten, nachdem sie zurück in Athen sind. Dort erwartet Charitos jedoch einiges an Veränderungen: Sein Vorgesetzter geht in Rente und auch in seinem Team haben einige Wechsel stattgefunden. In dieser Situation muss er auch noch einen heiklen Mord aufklären: Ein Politiker, der früher an der Uni gelehrt hatte, wurde umgebracht. Ein Bekennerschreiben deutet auf einen organisierten kriminellen Hintergrund. Jetzt muss Kommissar Charitos sein neues Team schnell zusammenbringen, um diesen Fall aufzuklären.
Durch diesen Fall des Kommissars Kostas Charitos in Athen weht einiges an frischem Wind. Ein neuer Viziepolizeipräsident verändert das Klima im Kommissariat und der Weggang von Charitos Vertrautem Gikas fällt ebenfalls ins Gewicht. Diese neuen Konstellationen machen den Fall aber noch spannender und führen dazu, dass man als Leser wieder begeistert dabei ist, selbst wenn man schon zahlreiche Fälle kennt. Sein neues Team ist sehr interessant zusammengesetzt und ergänzt sich gut, auch wenn es natürlich anfänglich noch kleine Reibereien gibt. Der Kriminalfall ist äußerst spannend beschrieben und logisch aufgebaut, selbst wenn die Polizisten lange im Dunkeln tappen, wird es an keiner Stelle für den Leser langweilig. Die Auflösung ist dann am Schluss wirklich überraschend, was mir besonders gut gefallen hat, wurde der Leser doch genauso wieder Kommissar recht lange an der Nase herumgeführt.
Der Krimi „Drei Grazien“ von Petros Markaris überzeugt wie auch die bisherigen Fälle von Kommissar Kostas Charitos durch einen sehr mitreißenden Kriminalfall und ausgefallenes Personal, das einem sofort ans Herz wächst. Ein äußerst gelungener Krimi, hoffentlich geht es bald weiter in der Reihe um Kostas Charitos.
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September in Athen, endlich Urlaubszeit für Kostas Charitos und seine Frau Adriani. In Epirus lernen sie im Hotel drei Rentnerinnen kennen, die sie die „Drei Grazien“ taufen und mit denen sie sich prächtig verstehen. Zurück Zuhause halten sie Kontakt mit den Damen und …
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September in Athen, endlich Urlaubszeit für Kostas Charitos und seine Frau Adriani. In Epirus lernen sie im Hotel drei Rentnerinnen kennen, die sie die „Drei Grazien“ taufen und mit denen sie sich prächtig verstehen. Zurück Zuhause halten sie Kontakt mit den Damen und treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Essen, auch weil Kostas an einem aufsehenerregenden Fall arbeitet und sie wie das ganze Land neugierig sind, was dahintersteckt. Zuerst wird der Minister Klearchos Rapsanis mit einer vergifteten Torte getötet, kurz danach der Staatssekretär Archontidis beim Joggen überfallen und erschlagen und zuletzt wird Professor Stelios Kostopoulos tödliche Blausäure injiziert. Nach allen drei Morden gehen Bekennerschreiben ein, die eine eindeutige Verbindung schaffen: all drei waren politisch aktiv und haben dafür ihre Posten an der Universität ruhen lassen. Leidtragend waren einzig die Studenten, denen die Lehrer fehlten, wohingegen die Herren bequem nach Ende des Ausflugs ins politische Haifischbecken zurückkehren konnten. Für den Mangel an Anstand und Rücksicht auf die nachfolgende Generation sollten sie bezahlen. Dass dahinter keine Einzelperson stecken kann, ist offenkundig, aber welche Organisation ist zu gleich drei Morden fähig?
Bereits seit 1995 lässt Petros Markaris seinen charismatischen Kommissar Charitos in Athen ermitteln, die „Drei Grazien“ sind sein nunmehr 12. Fall, der wie gewohnt aktuelle politisch-soziale Entwicklungen in Griechenland thematisiert und dabei auch das Privatleben des Ermittlers, der erfreulicherweise so gar nicht den gängigen Klischees entspricht, weiterverfolgt. Im aktuellen Roman greift er die prekäre Situation der Universitäten auf, die wie alle öffentlichen Institutionen wegen der anhaltenden Krise unter Geldmangel leiden, was sich bei ihnen dadurch verschärft, dass zahlreiche Dozenten sich als Politiker versuchen und dafür ihre universitären Aufgaben ruhen lassen ohne dass es für sie einen Ersatz gäbe. Scheitern ihre politischen Ambitionen, kehren sie zurück in den Schoß der Alma Mater und machen weiter, als wenn nichts geschehen wäre.
Der aktuelle Fall lässt den Kommissar lange Zeit im Dunkeln tappen, da sein Vorgesetzter sich gerade in den Ruhestand verabschiedet hat, lastet eine zusätzliche Bürde auf Charitos, da er direkt dem Polizeipräsidenten und Minister berichten muss. Viele Ermittlungsrichtungen und zugleich keine wirklich heiße Spur. Diese ist jedoch einmal mehr nicht das, was die Kriminalromane von Petros Markaris auszeichnen. Für mich liegt seine Stärke in der impliziten Gesellschaftskritik, die auch deutlich macht, wie sehr er seine Heimat liebt und wie es ihn offenkundig schmerzt, die Entwicklungen der vergangenen Jahre mitanzusehen.
Auch wenn in Deutschland die Vermischung von Hochschule und Politik nicht im gleichen Maße vorhanden ist wie in Griechenland, hat mich doch eine Aussage einer Figur aufhorchen lassen:
„Heutzutage gibt es aber gar keine Gelehrten mehr, sondern nur noch Intellektuelle, Herr Kommissar.“
„Und worin liegt der Unterschied?“, frage ich verblüfft.
„Gelehrte sind Menschen, die ihr Leben in Bibliotheken, mit Studien und wissenschaftlicher Arbeit verbringen. Intellektuelle sind Spezialisten für alles und jedes. Gelehrte verfügen über Wissen, Intellektuelle über eine Meinung, die sie gerne und bei jeder sich bietenden Gelegenheit kundtun. (...) Die Hochschullehrer sind zu Universitätspersonal verkommen, und die Gelehrten zu Intellektuellen.“ (S. 205f).
Wie sieht es also aus um unsere geistige Elite? Nur noch Menschen mit Meinungen, aber keine belesenen und gebildeten Gelehrten mehr? Sicherlich überspitzt formuliert, aber in einer immer schnelllebigeren Welt, in der Fakten von heute morgen schon veraltet sind, wo nicht das Wissen selbst, sondern nur noch die Kenntnis, wo man es nachlesen kann, zählt,erfährt der Mensch mit klassischer Bildung und umfangreichem Wissen im besten Fall gefälliges Lächeln, im schlechtesten Ignoranz und Verachtung.
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