Christian Hardinghaus
Gebundenes Buch
Die verlorene Generation
Gespräche mit den letzten Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs
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Hitlers letztes Aufgebot war minderjährig. Aufgepeitscht durch Kriegspropaganda, glaubten viele Hitlerjungen, sie könnten den Endsieg noch herbeiführen und Deutschland vor dem Untergang bewahren. Etwa 200 000 Luftwaffenhelfer ab 15 Jahren verteidigten schon 1943 deutsche Städte fast im Alleingang; im Herbst 1944 wurde der Volkssturm für alle ab 16 Jahren zur Pflicht, und 1945 missbrauchte die NS-Führung selbst 14-jährige als Lückenfüller und Kanonenfutter in Panzervernichtungstrupps. Allein in den letzten Kriegswochen fielen über 60 000 Kindersoldaten. Die Überlebenden leiden bis he...
Hitlers letztes Aufgebot war minderjährig. Aufgepeitscht durch Kriegspropaganda, glaubten viele Hitlerjungen, sie könnten den Endsieg noch herbeiführen und Deutschland vor dem Untergang bewahren. Etwa 200 000 Luftwaffenhelfer ab 15 Jahren verteidigten schon 1943 deutsche Städte fast im Alleingang; im Herbst 1944 wurde der Volkssturm für alle ab 16 Jahren zur Pflicht, und 1945 missbrauchte die NS-Führung selbst 14-jährige als Lückenfüller und Kanonenfutter in Panzervernichtungstrupps. Allein in den letzten Kriegswochen fielen über 60 000 Kindersoldaten. Die Überlebenden leiden bis heute an verdrängten Kriegstraumata, und die meisten von ihnen konnten oder wollten nie darüber sprechen. Am Ende ihres Lebens berichten 13 Zeitzeugen unbeschönigt von ihren Kindheitserlebnissen während erbarmungsloser Kämpfe oder zermürbenderGefangenschaft.Gewohnt mutig, mit präziser historischer Einordnung und dem Blick auf gegenwärtige Spannungen widmet sich Christian Hardinghaus im dritten Teil seiner »Generationenreihe« den jüngsten Kämpfern des Zweiten Weltkriegs - den heute ältesten Mitgliedern unserer Gesellschaft.
Dr. phil. Christian Hardinghaus, geboren 1978 in Osnabrück, promovierte nach seinem Magisterstudium der Geschichte, Literatur- und Medienwissenschaft (Film und TV) an der Universität Osnabrück im Bereich Propaganda- und Antisemitismusforschung und schloss danach ein Studium des gymnasialen Lehramtes mit dem Master of Education in der Fachkombination Geschichte/Deutsch ab. Seine historischen Schwerpunkte liegen in der Erforschung des NS Systems und des Zweiten Weltkriegs. Er ist außerdem schulisch ausgebildeter Fachjournalist und arbeitet als Lektor, Autor und beratender Historiker. Seine Artikel erscheinen in zahlreichen regionalen und überregionalen Zeitungen und Magazinen. Er veröffentlicht sowohl Sachbücher als auch Romane.
Produktdetails
- Verlag: Europa Verlag München
- Artikelnr. des Verlages: 26000382
- Seitenzahl: 344
- Erscheinungstermin: 4. Oktober 2021
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 146mm x 34mm
- Gewicht: 549g
- ISBN-13: 9783958903821
- ISBN-10: 3958903827
- Artikelnr.: 61465230
Herstellerkennzeichnung
Europa Verlag GmbH
Johannisplatz 15
81667 München
sp@europa-verlag.com
Das darf sich nie wiederholen!
Schon als ich das Cover mit dem traurigen Jungen in Uniform sah, war ich sofort an diesem Buch interessiert.
Durch Kriegspropaganda glaubten viele Hitlerjungen das sie den Endsieg noch herbeiführen könnten um so Deutschland vor dem Untergang zu …
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Das darf sich nie wiederholen!
Schon als ich das Cover mit dem traurigen Jungen in Uniform sah, war ich sofort an diesem Buch interessiert.
Durch Kriegspropaganda glaubten viele Hitlerjungen das sie den Endsieg noch herbeiführen könnten um so Deutschland vor dem Untergang zu bewahren.
1943 verteidigten ca. 200.000 ab 15 Jahren im alleingang Deutsche Städte.
1944 wurde der Volkssturm für alle ab 16 Jahren zur Pflicht und 1945 holte sich die NS Führung schon 14 jährige als Lückenfüller und Kanonenfutter in Panzervernichtungstrups.
In den letzten Kriegswochen fielen noch über 60.000 Kindersoldaten dem Wahnsinn zum Opfer. Bis heute leiden die Überlebenden an verdrängten Kriegstraumata. Die meisten die den Horror erlebt haben wollten oder konnten nicht darüber sprechen.
Das Buch besteht aus 334 Seiten die dem Leser diese Zeit näher bringt.
Es macht sprachlos und nachdenklich während des lesens und wenn man diese Buch gelesen hat.
Dem Autor Christian Hardinghaus ist es gelungen ein sehr emotionales und interressantes Buch über die Kindersoldaten zu schreiben.
Es sind Erzählungen die zu Herzen gehen.
Unterstrichen wird das ganze durch einen sehr guten Schreibstil der einen nicht mehr so schnell los.
Die Menschen lernt man mit all ihren Stärken und Schwächen kennen und lieben. Auch die Charaktere sind absolut überzeugend beschrieben.
Die Geschichten haben mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt und nachdenklich gemacht.
So etwas darf nie wieder passieren!
Dieses Buch sollte jeder mal gelesen haben.
Von mir gibt es eine klare Kauf-und Leseempfehlung
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Gespräche mit Kindersoldaten aus dem zweiten Weltkrieg, dem letzten Aufgebot der NS-Führung zum Ende des Krieges. So wichtige Zeitzeugen, mit die letzten, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben kommen hier endlich zu Wort, bevor es zu spät ist.
Als das Ende des Krieges immer …
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Gespräche mit Kindersoldaten aus dem zweiten Weltkrieg, dem letzten Aufgebot der NS-Führung zum Ende des Krieges. So wichtige Zeitzeugen, mit die letzten, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben kommen hier endlich zu Wort, bevor es zu spät ist.
Als das Ende des Krieges immer offensichtlicher wird und damit die deutsche Niederlage werden noch als allerletztes Aufgebot Teenager aufgeboten und als sog. Kanonenfutter in den Tod geschickt. Die, die das überlebt haben kommen in diesem Buch zu Wort. Viele haben all die Jahrzehnte geschwiegen. Dabei ist es doch so wichtig über das Erlebte zu reden, für die Betroffenen und für die nachfolgenden Generationen, um zu verstehen.
Bei den einzelnen Geschichten wird klar, dass die Jungen vorgeprägt waren, durch die vorherigen Jahre der NS-Regierung. Diese hat schon früh dafür gesorgt, dass der Nach-wuchs auf Linie gebracht werden. Allerdings hatten diese mit Hitler eher wenig am Hut, sie dachten an ihre Heimat und wollten diese verteidigen. Auch die Frage nach dem Holo-caust stellte sich den Überlebenden erst nach dem Krieg. Von der Form der Vernichtungs-lager wussten die Jungs nichts, jedenfalls was dort vor sich ging. Es wurde wenn über-haupt anders vermittelt.
Man muss bedenken, dass es damals nicht diese mediale Präsenz wie heute gab und an-deres als Propaganda eventuell nur durch ausländisches Radio erfahren wurde.
Allein das Cover von Die verlorene Generation sagt schon so viel. Ein Kind in Uniform, dem das Grauen des Krieges ins Gesicht geschrieben ist.
Nach einer Einführung und einer Beschreibung der Hitlerjugend folgen zwölf Berichte von Überlebenden Kindersoldaten. Jede einzelne Geschichte hat mich erschüttert zurück ge-lassen. Man kann es sich für einen selber schon gar nicht vorstellen. Und dann waren es damals Teenager! Was hat das für Wunden in der Seele hinterlassen und die Betroffenen schildern das Erlebte fast schon sachlich und sind dazu ihren weiteren Lebensweg so vol-ler Kraft gegangen.
Ich freue mich, dass die Zeitzeugen ihre Geschichte für uns erzählt haben.
Auch im Nachwort wird nochmal deutlich, dass man auch die Menschen aus der damali-gen Zeit nicht alle in eine Schublade stecken kann und die Linie zu heute gezogen, wo man scheinbar auch nicht mehr differenzieren kann und so viel Wert auf politisch gewollte Korrektheit gelegt wird.
Es ist so wichtig nicht zu vergessen und wachsam im Heute zu sein. Wieder ein nachdenk-lich machendes Buch vom Autoren, was auch an einem rüttelt.
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Wie wir es von Autor und Historiker Christian Hardinghaus gewöhnt sind, hat er für dieses, sein drittes Buch, über die Generation, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat, die letzten noch lebenden Zeitzeugen aufgesucht und zahlreiche Interviews geführt. „Oral …
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Wie wir es von Autor und Historiker Christian Hardinghaus gewöhnt sind, hat er für dieses, sein drittes Buch, über die Generation, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat, die letzten noch lebenden Zeitzeugen aufgesucht und zahlreiche Interviews geführt. „Oral History“ ist das Schlagwort dazu, denn der Autor lässt die Zeitzeugen erzählen. Gleichzeitig werden diese Berichte in den historischen Kontext eingebettet.
Nach „Verdammte Generation“ und „Verratene Generation“ widmet sich der Autor jenen Männern, die noch als Schüler zuerst als Flakhelfer und dann als Infanteristen an die Front geschickt wurden. Wir, die seit Jahrzehnten in Frieden leben (und den manchmal gar nicht so richtig zu schätzen wissen) dürfen an den Gedanken, Ängsten und Sorgen der jungen Männer teilhaben, denen das NS-Unrechtsregime die Jugendjahre gestohlen hat.
Jede Geschichte enthält biografische Daten wie Geburtsdatum, Herkunft und Elternhaus. Vor allem das Elternhaus prägt die jungen Soldaten, sei es, dass sie aus tief religiösen, christlichem oder humanistischen Elternhaus stammen oder, dass ein Vater doch bei der SS war. Anschließend lässt Christian Hardinghaus die betagten Männer erzählen. Die furchtbaren Ereignisse kommen wieder aus dem Inneren hervor und lassen den einen oder anderen in Tränen ausbrechen.
Anfangs sehen die Halbwüchsigen ihre Aufnahme in die Hitlerjugend durchaus positiv. Sie scheinen an den sportlichen Veranstaltungen Gefallen zu finden, ahnen aber nicht, dass sie so spielerisch zu Soldaten ausgebildet werden sollen. Mit Fortdauer des Krieges ändert sich einiges und die jungen Burschen werden oft nach nur wenigen Wochen als Kanonenfutter an die Front geschickt. Sie sehen ihre Klassenkameraden sterben und erleiden selbst schwere Verletzungen. Die seelischen Verletzungen werden bei manchen bis heute nicht geheilt sein.
Wir Nachgeborenen dürfen uns nicht vom Wissen von heute verleiten lassen, diese Kindersoldaten zu verdammen. Der anfängliche Enthusiasmus verschwindet recht bald. Sie kämpfen um das eigene Überleben und sind heute oft erschrocken über ihren jugendlichen Überschwang von damals. Aber, ihnen ist ja eingetrichtert worden, die „Heimat zu verteidigen“. Das darf man nicht vergessen.
Jedem der 13 ehemaligen Flakhelfern stellt Christian Hardinghaus die Frage, was sie von der Vernichtung der Juden gewusst haben. Unisono berichten die Männer, dass zwar wussten, dass Juden im Deutschen Reich unerwünscht waren und umgesiedelt wurden. Von der Massenvernichtung haben sie erst nach dem Krieg erfahren, was durchaus glaubwürdig wirkt.
Fazit:
Ein aufwühlendes Buch, das von mir 5 Sterne erhält und die Leser die dringende Empfehlung, es zu lesen und, wenn es noch Verwandte gibt, die diese Gräuel miterlebt haben, einfühlsam zu befragen. Einige warten darauf, sich ihre Last von der Seele reden können.
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Bewegende Berichte von ehemaligen Kindersoldaten aus dem zweiten Weltkrieg
Nachdem der Autor und Historiker Christian Hardinghaus in den Büchern "Die verdammte Generation" und „Die verratene Generation“ bereits den ehemaligen Wehrmachtssoldaten und den Frauen der …
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Bewegende Berichte von ehemaligen Kindersoldaten aus dem zweiten Weltkrieg
Nachdem der Autor und Historiker Christian Hardinghaus in den Büchern "Die verdammte Generation" und „Die verratene Generation“ bereits den ehemaligen Wehrmachtssoldaten und den Frauen der Kriegsgeneration eine Stimme gegeben hat, sind in diesem Buch nun die Kinder bzw. Jugendlichen an der Reihe, die als Kindersoldaten an die Front geschickt und dort regelrecht verheizt wurden, als eigentlich bereits alles verloren war. Hier dürfen einige von ihnen nun endlich ihre Geschichte erzählen.
Als Ergebnis von zahlreichen Gesprächen, die der Autor mit den Männern geführt hat und so an ihren Erlebnissen teilhaben durfte, sind die hier abgedruckten Berichte von insgesamt 13 Zeitzeugen entstanden, die mehr als eindringlich ihre Erlebnisse während der letzten Kriegsjahre und zum Teil auch der anschließenden Kriegsgefangenschaft schildern.
Nach drei einleitenden Kapiteln, die sich mit unserer Erinnerungskultur und der grundsätzlichen Situation bzw. Rolle der Kinder im zweiten Weltkrieg auseinandersetzen, dürfen die Männer ihre subjektiven Erinnerungen ungefiltert wiedergeben, dabei sorgt der Autor aber immer wieder für eine historische Einordnung, die auch mit entsprechenden Fakten untermauert wird.
Diesen ehemaligen Kindersoldaten nicht viel früher zugehört zu haben, gehört sicherlich zu den größten Versäumnissen diverser Nachkriegsgenerationen. Aufgrund des hohen Alters der Beteiligten ist dieses Buch nun wohl die letzte Gelegenheit, diesen Fehler doch noch zu korrigieren.
Mit viel Empathie und Sachverstand ist dieser Versuch hier auf ganz wunderbare Art und Weise gelungen. Herausgekommen ist dabei das schonungslose und jederzeit packende Portrait einer verlorenen Generation, die es verdient hat, dass wir ihr endlich zuhören, ihre Rolle während des Krieges richtig einordnen und aus ihren bewegenden Berichten etwas lernen.
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