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Frauen an die Macht. Lilly Gollackner spiegelt in ihrem Debütroman zerrbildhaft die feministischen Kämpfe der Gegenwart in eine dystopische Zukunft. Ein erschreckend realitätsnahes literarisches Gedankenexperiment.Das Jahr 2068: Sengende Hitze, überdachte Städte, rationiertes Wasser. Und keine Männer mehr. Eine mysteriöse Seuche hat sie vor Jahrzehnten dahingerafft. Nur künstliche Fortpflanzung sichert den Fortbestand der Menschheit. Ruth, langjährige Präsidentin dieser Welt, bereitet die Amtsübergabe an die junge Ania vor. Die Junge möchte die Männer mit allen Mitteln zurückhole...
Frauen an die Macht. Lilly Gollackner spiegelt in ihrem Debütroman zerrbildhaft die feministischen Kämpfe der Gegenwart in eine dystopische Zukunft. Ein erschreckend realitätsnahes literarisches Gedankenexperiment.
Das Jahr 2068: Sengende Hitze, überdachte Städte, rationiertes Wasser. Und keine Männer mehr. Eine mysteriöse Seuche hat sie vor Jahrzehnten dahingerafft. Nur künstliche Fortpflanzung sichert den Fortbestand der Menschheit. Ruth, langjährige Präsidentin dieser Welt, bereitet die Amtsübergabe an die junge Ania vor. Die Junge möchte die Männer mit allen Mitteln zurückholen. Ruth stemmt sich dagegen, und sie hat gute Gründe. Der Generationenkonflikt zwischen den Frauen um Ressourcen, Macht und Identität stellt beide vor schicksalhafte Entscheidungen.
Das Jahr 2068: Sengende Hitze, überdachte Städte, rationiertes Wasser. Und keine Männer mehr. Eine mysteriöse Seuche hat sie vor Jahrzehnten dahingerafft. Nur künstliche Fortpflanzung sichert den Fortbestand der Menschheit. Ruth, langjährige Präsidentin dieser Welt, bereitet die Amtsübergabe an die junge Ania vor. Die Junge möchte die Männer mit allen Mitteln zurückholen. Ruth stemmt sich dagegen, und sie hat gute Gründe. Der Generationenkonflikt zwischen den Frauen um Ressourcen, Macht und Identität stellt beide vor schicksalhafte Entscheidungen.
geboren 1978, aufgewachsen in Hallwang bei Salzburg. Journalistin, Autorin und Mediencoach. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien. Für ihre journalistische Arbeit erhielt sie u. a. den Journalismuspreis "von unten" für den Beitrag "Arm und Reich in Österreich", den Prälat-Leopold Ungar-JournalistInnenpreis und die New York Festival Gold World Medal für die Dokumentation "Schluss mit Schuld".
Produktdetails
- Verlag: Verlag Kremayr & Scheriau
- Seitenzahl: 192
- Erscheinungstermin: 6. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 128mm x 25mm
- Gewicht: 333g
- ISBN-13: 9783218014243
- ISBN-10: 3218014247
- Artikelnr.: 69211140
Herstellerkennzeichnung
Kremayr und Scheriau
Rotenturmstraße 27/5
1010 Wien, AT
Lilly Gollackner entwirft mit "Die Schattenmacherin" einen durchdachten, futuristisch- feministischen Roman in der Art von "Die Gabe" oder "Vox". Spannend bis zuletzt - mit Intrige vom Feinsten.
Astrid Kuffner, madame wien
Astrid Kuffner, madame wien
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Mit "Die Schattenmacherin" ist Lilly Gollackner ein desillusonierender Science Fiction-Roman gelungen, meint Rezensentin Judith von Sternburg. Darin entwirft die Wiener Journalistin und Autorin eine zeitlich nicht allzu weit entfernte, nämlich im Jahr 2068 angesiedelte Welt, in der nicht nur aufgrund der Klimakatastrophe weite Teile der Erde unbewohnbar geworden, sondern eine Seuche auch alle Männer ausgelöscht hat. Die Frauen haben sich, so von Sternburg, in dieser Welt recht zweckmäßig eingerichtet: Aufgrund wissenschaftlicher Entwicklungen ist der (weibliche) Nachwuchs gesichert, eine strenge Planwirtschaft und auf Genügsamkeit beruhende Richtlinien regeln das Zusammenleben. Desillusionierend ist der Roman laut der Rezensentin, weil damit noch nicht alle Probleme gelöst sind: Obwohl die Frauen die Probleme des vergangenen Patriarchats thematisieren, geht es bei ihnen offenbar nicht viel anders zu als unter der Herrschaft der Männer - Feminismus löst nicht alle Probleme, resümiert von Sternburg. Obwohl ihr zufolge der Roman bisweilen allzu offenkundig theoretisch unterfüttert ist, kann die Rezensentin ihn als düsteren Genreroman empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine Welt ohne Männer, die funktioniert oder eben auch nicht.
Das Machtkampfdrama unter Frauen zwischen der jungen Nachfolgerin Ania und der einstigen Trümmerfrau Ruth, 70, jetziger Führerin einer Welt ganz ohne Männer spült tödliche Geheimnisse ihrer Amtszeit ans …
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Eine Welt ohne Männer, die funktioniert oder eben auch nicht.
Das Machtkampfdrama unter Frauen zwischen der jungen Nachfolgerin Ania und der einstigen Trümmerfrau Ruth, 70, jetziger Führerin einer Welt ganz ohne Männer spült tödliche Geheimnisse ihrer Amtszeit ans Tageslicht. In Rückblicken geht es um vergangene Kriegs-und Aufbauphasen unter männlicher Regentschaft, um Klimaveränderungen und um eine Seuche, nur. Männer dahin raffend. Das Jahr 2068 ist geprägt von Wasser- und Nahrungsrationierung unter sengender, tödlicher Sonneneinstrahlung. Mit derzeit 283469 nur weiblichen Personen ist das Zusammenleben durch ein starkes Reglement geprägt. Das patriarchale System wird als sehr problembehaftet voran gestellt, doch auch unter Frauen kommt es durch Ruth zu Machtmissbrauch, zur Verletzung der Regeln ohne bisherige Konsequenzen für sie. Die Nachfolgerin Ania strebt eine Neuordnung der Gesellschaft an. Inwieweit es unter einem reinen Frauenregime tatsächlich gerechter hinsichtlich Ressourcenverteilung, Bildungs- und Arbeitsmarktchancen etc. zugehen würde, kann man hier nur spekulieren, regt zum Nachdenken an. Zweifel bestehen auch, ob Machtmissbrauch, Gewalt und Unterdrückung tatsächlich nur ein männliches, anerzogenes oder angeborenes Phänomen sind. Viele Thematiken werden angeschnitten mit viel Interpretationsspielraum.
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Feministische Dystopie
Obwohl ich keine Biologin bin, habe ich einmal aufgeschnappt, dass Männer Mangelwesen seien und dass das ihnen eigene Y-Chromosom quasi nur ein kaputtes X sei. Die weitaus geringere Lebenserwartung von Männern und die höhere Sterblichkeit männlicher …
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Feministische Dystopie
Obwohl ich keine Biologin bin, habe ich einmal aufgeschnappt, dass Männer Mangelwesen seien und dass das ihnen eigene Y-Chromosom quasi nur ein kaputtes X sei. Die weitaus geringere Lebenserwartung von Männern und die höhere Sterblichkeit männlicher Säuglinge unterstreichen diese These. Dass es einmal keine Männer mehr geben könnte, weil sie quasi einer biologischen Auslese zum Opfer gefallen sind, ist dennoch eine seltsam groteske Überlegung - aber ist sie wirklich so weit hergeholt? Genau ein solches Szenario - eine Welt, die nur noch aus weiblichen Wesen besteht - entwirft Lilly Gollackner in ihrem Roman “Die Schattenmacherin”, erschienen im März 2024.
Die Welt im Jahr 2068 ist eine andere, wie wir sie heute kennen. Männer gibt es schon lange nicht mehr, im Jahr 2034 wurden alle “androtoken Homo Sapiens” von einer mysteriösen Seuche hinweggerafft. Eine Welt, die durch Klimawandel, Verdichtungskriege und Umweltzerstörung ziemlich klein und fast unbewohnbar geworden ist, in der Pflanzen ein Vermögen kosten und man sich ohne “Protektionscreme” und Schutzmaßnahmen keinesfalls der unbarmherzig brennenden Sonne aussetzen darf - ein Horrorszenario. Eine Welt, in der nur noch 283 469 Menschen leben…
Im Mittelpunkt der Handlung steht zum einen Ruth, seit 2036 “die Präsidentin” der noch bewohnbaren Welt, die mit ihren 70 Jahren von einer Jüngeren, Ania, abgelöst werden soll. Die Präsidentin hat in dieser potenziellen Zukunftswelt die Entscheidungsgewalt über “die fünf Bereiche, auf denen unsere Gemeinschaft fußt: Versorgung, Technologie, Wasser, Fortpflanzung und Sicherheit” (S. 66). Ruth hat Probleme mit ihrer Absetzung, mit ihrem “zukunftslosen” Dasein: “Was sie nicht akzeptieren kann, ist der emotionale Kontrollverlust. Dieses Fallen, Stürzen in die Erinnerung, ausgelöst durch Blicke und Gerüche. Als würde sich das Hier und Jetzt zersetzen in den Nebelgranaten des gelebten Lebens.” (S. 42)
Mir hat diese Klima-Dystopie literarisch sehr gefallen und mich thematisch gleichzeitig schockiert. Sie holt uns aus unserer gedanklichen Komfortzone und führt uns mit erschreckend nüchterner Präzision die möglichen Folgen eines menschengemachten Klimawandels vor Augen. Natürlich können nicht mal Zukunftsforscher:innen voraussagen, wie genau die Zukunft tatsächlich wird, aber Gollackner zeichnet in ihrem Roman eine mögliche Version derselben: Die freie Natur ist aufgrund der unbarmherzigen Sonneneinstrahlung ohne Schutzmaßnahmen unbetretbar geworden, die verbliebenen (weiblichen) Menschen leben unter gläsernen Kuppeln, Wälder sind absolute Schutzzonen, Wasser ein seltenes Gut. Ruth erinnert sich wie sie vor 40 Jahren (also etwa in unserer Gegenwart) Pola kennenlernte und diese damals schon vor der Wasserknappheit gewarnt hatte: “Versiegelung, trockene Böden, ausbleibende Regenphasen. Leergepumpte Grundwasserreservoirs.” (S. 48) Außerdem wird der Menschheit in dieser Phase klar, dass das “Patriarchat als Mittäter an der Vernichtung der Lebensgrundlagen” (S. 48) anzusehen ist: “Eine Frau zu sein, war das schon ein politischer Akt?” (S. 48)
“Die Schattenmacherin” ist ein feministisches Manifest, das für Vielfalt - auch menschliche - plädiert. Außerdem werden moralisch-ethische Fragen und der menschliche Umgang mit schweren Verlusten anhand der Protagonistin Ruth thematisiert. Das Buch macht außerdem mehr als deutlich, dass wir unsere Zukunft letztlich selbst in der Hand haben. Wir dürfen nicht zulassen, dass es eine solche Horror-Zukunft wie in “Die Schattenmacherin” sein wird und deswegen sollten wir sofort alles dafür tun, unseren Planeten zu retten. Wenn das nur so einfach getan wäre wie gesagt und nicht die größte Kollektivaufgabe, vor der die Menschheit vermutlich jemals gestanden ist…
Ich muss die Lektüre dieses Romans wohl etwas länger sacken lassen. Wenn einem eine solch erschreckende Zukunftsvision in so klaren und eindrücklichen Bilder vorgezeichnet wird, dann macht das etwas mit einem. Auch bin ich mir sicher, dass der Terminus “Androtoke” niemals mehr aus meinem passiven Wortschatz verschwinden wird. Schwere Themen auf relativ wenig Seiten sehr gekonnt umgesetzt - ich bin begeistert, bedrückt und bezaubert von diesem Buch. Letzteres vor allem von seinem Ende, das Hoffnung macht, Hoffnung auf eine bessere Zukunft!
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