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J.J. Voskuil
Gebundenes Buch
Die Nachbarn
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Nicolien begrüßt den Zuzug der neuen Nachbarn ins Mehrparteienhaus überschwänglich. Ihr Mann Maarten hingegen beschließt nach nur einer Begegnung, die beiden Männer völlig uninteressant zu finden.Der Kontakt zu Petrus und Peer ist zunächst bemüht freundlich, nimmt dann zusehends groteske Formen an. Die Auseinandersetzungen zwischen Maarten und Nicolien über die Nachbarn im Speziellen und Außenseiter im Allgemeinen werden immer fundamentaler. In fulminanten Streitszenen schafft J.J. Voskuil das bewegende und vor allem urkomische Porträt einer Ehe im Zeichen einer unlösbaren Frage.D...
Nicolien begrüßt den Zuzug der neuen Nachbarn ins Mehrparteienhaus überschwänglich. Ihr Mann Maarten hingegen beschließt nach nur einer Begegnung, die beiden Männer völlig uninteressant zu finden.Der Kontakt zu Petrus und Peer ist zunächst bemüht freundlich, nimmt dann zusehends groteske Formen an. Die Auseinandersetzungen zwischen Maarten und Nicolien über die Nachbarn im Speziellen und Außenseiter im Allgemeinen werden immer fundamentaler. In fulminanten Streitszenen schafft J.J. Voskuil das bewegende und vor allem urkomische Porträt einer Ehe im Zeichen einer unlösbaren Frage.Dieses Puzzlestück aus Voskuils literarischem Universum, wie immer kongenial übersetzt von Gerd Busse, durfte erst nach dem Tod des Autors veröffentlicht werden. Zu groß war die Sorge, das Porträt der misslingenden Freundschaft könnte die realen Vorbilder verdrießen.
J. J. Voskuil, geboren 1926 in Den Haag und gestorben 2008 in Amsterdam, arbeitete als Volkskundler und Romanautor. Der siebenbändige Romanzyklus »Das Büro« wurde mit rund einer halben Million verkauften Exemplaren in den Niederlanden zu einem Sensationserfolg. Bei Wagenbach außerdem lieferbar: »Die Mutter von Nicolien«.
Produktdetails
- Quartbuch - Literatur
- Verlag: Wagenbach
- Originaltitel: De buurman
- Artikelnr. des Verlages: 3358
- Seitenzahl: 300
- Erscheinungstermin: 17. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 141mm x 31mm
- Gewicht: 489g
- ISBN-13: 9783803133588
- ISBN-10: 3803133580
- Artikelnr.: 67809407
Herstellerkennzeichnung
Wagenbach Klaus GmbH
Emser Strasse 40/41
10719 Berlin
www.wagenbach.de
030 2351510
»Jeder hadert schon mal mit den Nachbarn, aber niemand kann darüber ein so treffsicheres, erschütterndes und dennoch humorvolles Buch schreiben wie J.J. Voskuil.« Gerbrand Bakker
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
J. J. Voskuils Buch ist im Universum der immens erfolgreichen "Büro"-Serie angesiedelt, so Rezensent Florian Keisinger, das heißt, es geht auch hier um eine Episode aus dem Leben des Voskuil-Alter-Egos Maarten Koning. Und zwar, so die Inhaltszusammenfassung, zieht in das Haus, in dem Maarten mit seiner Frau Nicolien lebt, ein schwules Paar ein. Während Nicolien den Neuankömmlingen äußerst zugetan ist, bleibt Maarten, heißt es weiter, distanziert, bald spitzen sich die aus dieser Situation entstehenden Konflikte zu. Mit im Spiel sind dabei, führt der Rezensent aus, Themen wie Homophobie und Antisemitismus, vor allem jedoch geht es, wie auch in den "Büro"-Büchern, um Generationenkonflikte. Keisinger freut sich, dass eben diese Konflikte auch in der Sprache sichtbar werden, die vom Verlag nicht um heute ungern gesehene Worte bereinigt wurde, sodass der historische Wandel, den das Buch abbildet, spürbar bleibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Von Voskuil hatte ich schon die bekannte Büro-Reihe, die in den Niederlanden ein enormer Erfolg war, komplett gelesen. „Die Nachbarn“ hat mit dieser Reihe nichts zu tun. Zwar tauchen hin und wieder einzelne bekannte Charaktere aus ihr auf oder sie werden kurz erwähnt, letztlich …
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Von Voskuil hatte ich schon die bekannte Büro-Reihe, die in den Niederlanden ein enormer Erfolg war, komplett gelesen. „Die Nachbarn“ hat mit dieser Reihe nichts zu tun. Zwar tauchen hin und wieder einzelne bekannte Charaktere aus ihr auf oder sie werden kurz erwähnt, letztlich geht es hier aber ausschließlich um Maarten (Voskuils Alter Ego) und Nicolien Konings Verhältnis zu zwei neu in ihrem Haus eingezogenen Nachbarn, Peer und Petrus, einem schrulligen, sehr unterschiedlichen Paar mit noch dazu deutlichem Altersunterschied.
Maarten, der sich im Umgang mit anderen Menschen schon immer schwer tut, findet auch mit den neuen Nachbarn keine gemeinsame Wellenlänge. Vieles an Peers und Petrus Verhalten befremdet ihn. Umso begeisterter von ihnen ist dagegen Nicolien, die Peer und Petrus schon alleine wegen ihres offenen Zusammenlebens als gesellschaftlich benachteiligt ansieht. Maarten kann dies nicht nachvollziehen, was in der Folge zu ständigen Streitereien zwischen den Eheleuten führt. Oft geht es nur um vermeintliche Kleinigkeiten, doch selbst bei kleinsten Meinungsverschiedenheiten oder z.B. Maartens Wortwahl zeigt sich Nicolien immens unnachgiebig und bricht quasi aus dem Nichts den nächsten Streit vom Zaun.
All dies nimmt einen Großteil des Buches ein und hier hätte ich mir an manchen Stellen schon eine etwas straffere Erzählweise gewünscht. Im zweiten Teil des Buchs kippt dann nach und nach die Stimmung. Auch aus Nicoliens Sicht läuft nicht mehr alles reibungslos mit Peer und Petrus und es fällt ihr zunehmend schwer, ihre positive Grundhaltung den beiden Männern gegenüber aufrechtzuerhalten.
„Die Nachbarn“ wurde von Voskuil im Jahr 2001 fertiggestellt, doch seine Ehefrau sprach sich zunächst gegen eine Veröffentlichung aus, vor allem aus Sorge, einer der Protagonisten könnte sich wiedererkennen. Erst nach dessen Tod im Jahr 2011 (und damit 3 Jahre nach Voskuils Tod) stimmte sie der Veröffentlichung des Romans zu.
Auch wenn es ein eigenständiges, abgeschlossenes Buch ist, empfiehlt es sich meines Erachtens, wenn man „Das Büro“ bzw. zumindest einen Teil davon schon gelesen hat. Die Charaktere Maarten und Nicolien sind einem dann vertrauter und man kann ihr Handeln und ihre Schwierigkeiten sowohl miteinander als auch mit Peer und Petrus besser nachvollziehen. Verglichen mit der Büro-Reihe ist „Die Nachbarn“ eine eher ruhige Erzählung, viel spielt sich im Haus und im privaten Umfeld ab, mit der Außenwelt und anderen Personen gibt es abgesehen von ein paar Ausflügen und Einkaufsgängen nur wenig Berührungspunkte. Dennoch hat mir das Lesen Freude gemacht, insbesondere weil ich den knappen, präzisen Schreibstil Voskuils liebe. Für Fans von Voskuil ist das Buch ohnehin ein Pflichtkauf.
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Wie der Buchtitel sagt, geht es um Nachbarn, aber nicht nur. Es geht auch darum, ob man alles akzeptieren muss, ob man wirklich befreundet sein sollte oder doch lieber Abstand hält. Aber es geht auch darum, zu welchen Verwerfungen es in einer Ehe kommen kann, wenn die Partner so …
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Wie der Buchtitel sagt, geht es um Nachbarn, aber nicht nur. Es geht auch darum, ob man alles akzeptieren muss, ob man wirklich befreundet sein sollte oder doch lieber Abstand hält. Aber es geht auch darum, zu welchen Verwerfungen es in einer Ehe kommen kann, wenn die Partner so unterschiedliche Meinungen haben.
Kaum ist Peer zu Petrus in die nachbarschaftliche Wohnung gezogen, solidarisiert sich Nicolien mit den Underdogs, denn Underdogs jedweder Couleur – hier die Homosexuellen - haben es ja so schwer im Leben, werden immer diskriminiert. Maarten würde lieber die Menschen nach ihrem Charakter beurteilen und legt keinen Wert auf nähere Kontakte, da er die beiden uninteressant findet. Es kommt zu ständigen Streitereien zwischen Nicolien und Maarten. Egal was er sagt, Nicolien versteht ihn falsch, reißt seine Aussagen aus dem Zusammenhang und verdreht sie. Ihre Angriffe gehen immer mehr unter die Gürtellinie und Maarten übt sich in Geduld. Je enger der Kontakt zu den Nachbarn wird, umso besserwisserischer und übergriffiger werden diese.
Wie uns der Klappentext und Vorwort verraten, durfte dieses Buch erst nach dem Tod des Autors veröffentlich werden aus Sorge, man könne die realen Vorbilder verdrießen. Durch die jetzige Veröffentlichung erlaubt die Witwe des Autors J. J. Voskuil aber auch sehr intime Einblicke in ihre Beziehung. Erzählt wird diese Geschichte fast wie eine Art Tagebuch. Wir erfahren wenig darüber, was die Protagonisten vorher erlebt haben und was sie bewegt.
Nicoliens Vorwürfe Maarten gegenüber werden immer drastischer. Immer und immer wieder erhebt sie die gleichen Anschuldigungen. Ihren unreflektierten Einsatz für Underdogs finde ich entsetzlich. Maarten versucht zunächst noch seine Meinung zu vertreten, doch er wird zunehmend zurückhaltender, da er einsieht, dass eine Diskussion nichts bringt. Erst amüsierten mich diese Dialoge, doch als sich die Anschuldigungen ständig wiederholten und massiver wurden, nervte mich dieser Kleinkrieg. Die Nachbarn dagegen bestimmen immer mehr das Leben von Nicolien und Maarten. Petrus ist ein Grantler, der keine anderen Meinungen gelten lässt. Peer ist jünger als sein Partner, offener, aber auch jähzorniger. Beide eint, dass sie nur an sich selbst interessiert sind und übergriffiger werden. Selbst als Nicolien das zu viel wird, verteidigt sie immer noch die Underdogs, die für sie „wie ihre Kinder“ sind. Dann nach einer Zeit mit einigen Kontaktpausen, eskaliert die Sache.
Hat mir dieser Roman gefallen? Vom Schreibstil sicherlich, doch am Ende bleiben mir zu viele Fragen offen und auch die ständigen Wiederholungen waren mir zu viel. Mich hat dieser Roman nicht fesseln können.
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Der Buchtitel sagt es bereits: es geht um eine Sicht auf die Nachbarschaft. Maartens und Nicoliens Geschichte rund um ihre neuen Nachbarn ist am Anfang des Buches ja noch recht interessant zu verfolgen. Das ändert sich aber von Seite zu Seite zusehest ins Negative. Beide hetzen sich gegenseitig …
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Der Buchtitel sagt es bereits: es geht um eine Sicht auf die Nachbarschaft. Maartens und Nicoliens Geschichte rund um ihre neuen Nachbarn ist am Anfang des Buches ja noch recht interessant zu verfolgen. Das ändert sich aber von Seite zu Seite zusehest ins Negative. Beide hetzen sich gegenseitig so gegeneinander auf, dass aus dem vermeintlichen anfänglich „Spaß“ bald Ernst wurde und die Beziehung der Beiden leidet. Extrem leidet! Nicoliens Art empfand ich mehr als übertrieben. Ihr Beschützerinstinkt der neuen und noch dazu schwulen Nachbarn gegenüber war einfach unglaubwürdig bzw. man merkte Nicolien einfach an, sie brauchte eine Aufgabe der sie sich zu 100% widmen konnte - nur hat keiner gefragt ob man es möchte und auch ihr Ehemann wird bewusst nur noch falsch verstanden. Das Pärchen Peer und Petrus leben ebenfalls ihr Leben mit all ihren Macken und „Gewohnheiten“. Die bereits im Klappentext so hochgelobten Streitszenen nerven ab einem gewissen Zeitpunkt bis sie dann zum Schluss einfach nur noch langweilen. „Urkomisch“ empfand ich diese Geschichte überhaupt nicht, im Gegenteil. Es ist traurig mit anzusehen wie Nicolien immer weiter in eine für Maarten fremde Welt abtaucht, wo er ihr nicht folgen kann und will. Und Peer und Petrus gehen ebenfalls irgendwann einen seltsamen Weg des Unergründlichen.
Der Schreibstil ist ebenfalls recht schnell zum gähnen: die Tagebuch-Form wird aus Maartens Sicht erzählt. Das geschieht alles recht steif und wie gesagt, es fällt schwer der Geschichte mit Genuss bis zum Schluss zu folgen.
2 von 5 Sterne hierfür
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