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Die Wilmersdorfer Prostituierte Hustenmary erzählt von ihren drei Häusern, die sie allesamt versoffen hat. Der Maler Johannes Grützke gründet die "Neupreußische Empfindungsgesellschaft" und besteigt mit seinen Getreuen den Schöneberg. Der begehrte Schauspieler Rudolf Platte hingegen begibt sich erstmals seit Jahren wieder ins "Milljöh" und wird von "alten Freunden" bedrängt. Günter Grass liest aus dem Fenster und gegen den "Babysitter-Boogie" an, Horst Buchholz hat merkwürdige Filmideen, der Herr Verleger macht nur noch Ausflüchte, die Straße, in der man wohnt, wird über Nacht umbenannt. Und immer mittendrin ist Rudolf Lorenzen, der große Erzähler.…mehr

Produktbeschreibung
Die Wilmersdorfer Prostituierte Hustenmary erzählt von ihren drei Häusern, die sie allesamt versoffen hat. Der Maler Johannes Grützke gründet die "Neupreußische Empfindungsgesellschaft" und besteigt mit seinen Getreuen den Schöneberg. Der begehrte Schauspieler Rudolf Platte hingegen begibt sich erstmals seit Jahren wieder ins "Milljöh" und wird von "alten Freunden" bedrängt. Günter Grass liest aus dem Fenster und gegen den "Babysitter-Boogie" an, Horst Buchholz hat merkwürdige Filmideen, der Herr Verleger macht nur noch Ausflüchte, die Straße, in der man wohnt, wird über Nacht umbenannt. Und immer mittendrin ist Rudolf Lorenzen, der große Erzähler.
Autorenporträt
Rudolf Lorenzen wurde am 5.2.1922 in Lübeck geboren und wuchs in Bremen auf. Er besuchte das Realgymnasium und machte eine Ausbildung zum Schiffsmakler. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte er Grafik und arbeitete anschließend in der Werbebranche. Seit 1955 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Neben Romanen und Erzählungen lieferte er zahlreiche Arbeiten für Hörfunk und Fernsehen. Walter Kempowski und Jörg Fauser bezeichneten ihn als Vorbild.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.02.2012

Das 126. Element
Berliner Skizzen
von Rudolf Lorenzen
Am besten, man überblättert die Hommage an die Hure Hustenmary aus dem Jahr 1963, die diesen Band eröffnet, es sei denn, man mag Berliner Schnauzen, die aus Buchseiten aufragen. Man findet dann in dem Feuilleton „Halbstark“, ehe Horst Buchholz auftaucht und bei einem Bill-Haley-Konzert das Mobiliar im Sportpalast zerlegt wird, eine kleine Selbstvorstellung des Autors, der 1922 in Lübeck geboren wurde, in Hamburg und Bremen aufwuchs und 1943 an die Ostfront geschickt wurde.
Die kleine Selbstvorstellung beginnt mit Lorenzens Umzug von Oberbayern nach West-Berlin im Jahre 1955. Seine große Tat des Jahres 1959 lässt sie aus, den Roman „Alles andere als ein Held“, in dem er seinen zwischen Erfolglosigkeit und Durchtriebenheit schwankenden Helden so respektlos durch Krieg, Kriegsgefangenschaft und Wirtschaftswunder lotste, dass Sebastian Haffner das Buch an die Seite der „Blechtrommel“ stellte. Der Verbrecher Verlag hat sich seit einigen Jahren des Werks von Lorenzen angenommen. Die „Hustenmary“ ist ein Nachschlag zu dem Band „Paradies zwischen den Fronten: Reportagen und Glossen aus Berlin (West)“ (2009).
Ein lange untergegangenes West-Berlin steht darin wieder auf, mit Rolf Eden, Rudolf Platte und der Kreuzberger Bohème um den Maler, Dichter und Trödler Kurt Mühlenhaupt, und den Schöneberger Aufbrüchen der „Neupreußischen Empfindungsgesellschaft“ um den Maler Johannes Grützke und den „Starckdeutsch“-Erfinder Matthias Koeppel, die Jacques-Louis Davids „Schwur der Horatier“ als lebendes Bild nachstellten und das 126. Element („Freundeskreisium“) entdeckten .
Manches verweht, aber bleiben wird etwa dies: „Wer schon von den Berlinern kannte den Schöneberg? Der nach ihm benannte Stadtteil, gewiss, wird oft genannt, aber der Berg, dieser einmalige märkische Berg außerhalb des Berlinischen Bewusstseins, irgendwo zwischen den Kreuzberger Gipfeln des Viktoria-Parks und den Bergketten Wilmersdorfs, ragt einsam und wolkenverhangen in den Stadthimmel.“ An diesem Sonntag feiert Rudolf Lorenzen seinen 90. Geburtstag.
LOTHAR MÜLLER
RUDOLF LORENZEN: Die Hustenmary. Berliner Momente. Verbrecher Verlag, Berlin 2012. 116 Seiten, 18 Euro.  
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