Thomas Harding
Gebundenes Buch
Die Einstein-Vendetta
Hitler, Mussolini und die wahre Geschichte eines Mordes
Übersetzung: Stuart, Nicola T.
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
In »Die Einstein-Vendetta« erzählt Thomas Harding die Geschichte eines Verbrechens, das kurz vor Kriegsende im noch immer unter faschistischer Herrschaft stehenden und von der Wehrmacht besetzten Norden Italiens geschah. Und von der wie so oft vergeblichen Suche nach Gerechtigkeit.Italien, Sommer 1944Eine Gruppe deutscher Soldaten trifft in einer Villa in der Nähe von Florenz ein. Hier, in der Villa Il Focardo, wohnt Robert Einstein, der Cousin des berühmtesten Wissenschaftlers der Welt, Albert Einstein, eines der prominentesten Gegner des Naziregimes und Lieblingsfeinds von Adolf Hitler....
In »Die Einstein-Vendetta« erzählt Thomas Harding die Geschichte eines Verbrechens, das kurz vor Kriegsende im noch immer unter faschistischer Herrschaft stehenden und von der Wehrmacht besetzten Norden Italiens geschah. Und von der wie so oft vergeblichen Suche nach Gerechtigkeit.Italien, Sommer 1944Eine Gruppe deutscher Soldaten trifft in einer Villa in der Nähe von Florenz ein. Hier, in der Villa Il Focardo, wohnt Robert Einstein, der Cousin des berühmtesten Wissenschaftlers der Welt, Albert Einstein, eines der prominentesten Gegner des Naziregimes und Lieblingsfeinds von Adolf Hitler. Nachdem er ein Jahrzehnt zuvor seine deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben musste, ist Albert Einstein in Amerika in Sicherheit, weit außerhalb von Hitlers Reichweite. Für seinen Cousin gilt dies jedoch nicht. An ihm kann das Naziregime sich rächen. Zwölf Stunden nach ihrer Ankunft sind die Soldaten verschwunden - Morde angeordnet? Wer war daran beteiligt? Und warum kamen die Täter ungestraft davon?
Thomas Harding, geb. 1968, ist ein vielfach ausgezeichneter Bestsellerautor, dessen Bücher in mehr als 16 Sprachen übersetzt wurden. Sein Buch 'Hanns und Rudolf' wurde mit dem 'Jewish Quarter-Wingate Literary Prize for Non-Fiction' ausgezeichnet, sein Buch 'Sommerhaus am See' war auf der Shortlist des 'Costa Biography Award'. Als Journalist hat er u.a. für The Guardian, die Washington Post und die Sunday Times geschrieben, zudem arbeitet er als Radio- und Fernsehmoderator. Er ist Vorsitzender des Vereins Alexander-Haus e. V. Groß Glienicke und lebt mit seiner Familie in Hampshire, England.
Produktdetails
- Verlag: Jacoby & Stuart
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 1. Juli 2025
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 149mm x 34mm
- Gewicht: 603g
- ISBN-13: 9783964282934
- ISBN-10: 3964282936
- Artikelnr.: 74042446
Herstellerkennzeichnung
Jacoby & Stuart
Esmarchstraße 25
10407 Berlin
verlag@jacobystuart.de
»Fesselnd ... ein gut recherchiertes, hervorragend geschriebenes und äußerst wichtiges Buch.« Anne Sebba, Spectator
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensent Jens Ulrich Eckhard liest Thomas Hardings Rekonstruktionen um den Mordfall Einstein mit Spannung. Wieso die Familie von Albert Einsteins Cousin im Kriegssommer 1944 in der Toskana von Wehrmachtssoldaten erschossen wurde, kann der Autor zwar nicht letztgültig klären, doch er legt nahe, dass es mit Albert Einsteins Arbeit für die USA zu tun hatte. Die Recherchen des britischen Journalisten findet Eckhard respektabel, lesenswert auch die Schilderungen der gemeinsamen Kindheit der Cousins. Weniger gut gefallen hat Eckhard die Verbannung der Hintergrundinformationen in den Appendix des Bandes. Erkenntnisgewinn und Lesegenuss aber schmälert das kaum, erklärt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
eBook, ePUB
Nachdem Männer der Gestapo an seine Tür klopften, war es für ihn und seine Lieben mit der Ruhe vorbei. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Töchtern entschied sich Robert Einstein, dass er das Zuhause verlässt und sich im Wald versteckt. Er ist der Cousin des …
Mehr
Nachdem Männer der Gestapo an seine Tür klopften, war es für ihn und seine Lieben mit der Ruhe vorbei. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Töchtern entschied sich Robert Einstein, dass er das Zuhause verlässt und sich im Wald versteckt. Er ist der Cousin des berühmten Wissenschaftlers und hätte nie gedacht, dass er ins Fadenkreuz der Nationalsozialisten gelangen könnte. Albert, sein Vetter, lebt unbehelligt in Amerika. Er ist beizeiten geflohen.
Robert war guten Mutes, als er die Villa in der Nähe von Florenz verlässt. Nun ja, guten Mutes ist wohl übertrieben. Aber er ist überzeugt davon, das Richtige zu tun. Er möchte seine Familie schützen und ist sich sicher, dass nur nach ihm gesucht wird. Welch ein folgenschwerer Irrtum.
Es gibt so viele Gräueltaten, die von Männern der Gestapo durchgeführt wurden. Leider sind sie nur sehr selten aufgedeckt oder gar gesühnt worden. Das Buch
"Die Einstein-Vendetta" ist also außerordentlich wichtig. Nicht nur wegen des Verbrechens. Auch die Suche nach den Tätern und der Umgang mit dem Wunsch, die Ungerechtigkeit aufzuklären belegt, welche Macht Hitler selbst in Italien hatte. Das war sogar nach dem Krieg der Fall.
Es ist so wichtig, dass es Menschen gibt, die akribisch recherchieren und ihre Nachforschungen niederschreiben. Nur so ist vorstellbar, dass zumindest ein kleiner Teil der Unmenschlichkeit ans Licht der Öffentlichkeit gelangt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Das Kontinuum der Verantwortung
Als ich den Buchtitel „Die Einstein-Vendetta“ las, erinnerte ich mich sofort an den Dokumentarfilm „Einsteins Nichten“ von Friedemann Fromm, den ich 2018 im Fernsehen sah. Schon damals hat mich die Geschichte der Ermordung von …
Mehr
Das Kontinuum der Verantwortung
Als ich den Buchtitel „Die Einstein-Vendetta“ las, erinnerte ich mich sofort an den Dokumentarfilm „Einsteins Nichten“ von Friedemann Fromm, den ich 2018 im Fernsehen sah. Schon damals hat mich die Geschichte der Ermordung von Familienmitgliedern Albert Einsteins in Italien sehr berührt. Nun erscheint über 80 Jahre nach Kriegsende und 81 Jahre nach dem Mord ein Sachbuch des bekannten englischen Autors Thomas Harding, der versucht, die „wahre Geschichte des Mordes“ (siehe Untertitel) zu recherchieren und zu erzählen.
Harding ist nicht der erste, der das versucht, begonnen hatte War Crime Officer Wexler mit der Recherche, nach ihm waren Deutsche, Amerikaner, Italiener auf juristischer Ebene mit dem Fall betraut, aber auch Journalisten versuchten die Geheimnisse zu lüften.
Was war geschehen? ... (gekürzt) .... da die Deutschen des Juden Robert Einstein nicht habhaft werden konnten, erschossen sie seine Ehefrau und ihre beide Töchter.
Wer war der Auftraggeber? Gab es einen Auftrag? Sollte Robert Einstein erschossen werden? Wer waren die Vollstrecker? Auch 81 Jahre nach dem Mord sind diese konkreten Fragen nicht geklärt. Und doch kann man sagen, die Auftraggeber waren die Verfasser der Nürnberger Gesetze und die Erfinder der Endlösung, der Auftrag war eindeutig Teil des Plans der Auslöschung der europäischen Juden. Nicht nur in Deutschland kannte man die Sippenhaft, wie sie zum Beispiel bei den Attentätern des 20. Juli 1944 angewendet wurde. Auch im besetzten Italien herrschte dieser Geist. Ob und wer am Ende die Familie verraten hatte, wer der Mordschütze war, das konnte auch Harding nicht belegen. Aber ihm gelingt es, eine Familiengeschichte der Einsteins zu erzählen, die eine Einblick gibt in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und die viele Familienmitglieder und andere Personen anrührend und ehrlich charakterisiert.
Besonders der erste Teil des Buches „Verbrechen“ hat mich sehr gefesselt, als Leser sieht man das Unheil kommen, man weiß natürlich schon vor Beginn des Lesens, was geschehen wird. Aber ist es Thomas Harding gelungen, trotzdem eine hohe Spannung zu erzeugen, die Anspannung in der Familie zu vermitteln und die historischen Ereignisse außerhalb von Il Focardo einzuordnen.
Was Harding nach dem feigen Mord an Nina und den Töchtern im zweiten Teil „Nachspiel“ betrachtet, ist vor allem die Reaktion Robert Einsteins, dem es schier das Herz gebrochen hat. Nur mit Mühe können ihn Freunde vom sofortigen Selbstmord abhalten, verhindern können sie ihn später nicht, zu schwer wiegt für ihn die eigene Schuld. Aber er hat es trotz tiefer Depressionen geschafft, für die beiden Nichten Lorenza und Paola eine Lebensgrundlage zu schaffen. Sie werden es ihm nie vergessen, bis ins hohe Altern sprechen sie voller Liebe von ihm.
Der dritte Teil des Buches „Gerechtigkeit“ beschäftigt sich mit den umfangreichen, sich über viele Jahrzehnte hinziehenden Recherchen, die jedoch eines nicht finden, den wahren Mörder. Ob es tatsächlich eine Vendetta war, die den Cousin von Albert Einstein anstelle seines berühmten Verwandten vernichten sollte, steht nach wie vor als Frage im Raum.
Dass die Ehefrau und die Töchter von Robert Einstein aufgrund ihres jüdischen Ehemanns bzw. Vaters den antisemitischen Eiferern zum Opfer fielen, sehe ich hingegen als Tatsache an. Zumindest die ehrenvollen Gräber in Badiuzza für alle vier, die dort verein ruhen, und das Denkmal lassen an eine Gerechtigkeit glauben, die nicht „Auge um Auge“ errungen ist.
Thomas Harding hat dieses Buch mit einigen Details ausgestattet, die ich gern erwähnen möchte: es gibt einen Stammbaum der Familie Einstein/Mazzetti, man findet einige Karten, die extra für das Buch angefertigt wurden, im Text und am Ende sind verschiedene Fotos abgebildet, die einen Eindruck geben von den Menschen, über die Harding berichtet. Ich lege jedem Leser den Epilog ans Herz, der noch einmal eine hervorragende Zusammenfassung des Gelesenen gibt und auch das persönliche Interesse Hardings an der Familie Einstein und am Holocaust beleuchtet.
Auch der Anhang ist sehr ausführlich und unterstützt den wissenschaftlichen Stil, mit dem das Buch verfasst ist. Trotz der Wissenschaftlichkeit liest sich dieses Buch sehr gut! Ein umfangreicher Index macht es einem leicht, schnell noch einmal zu einer gesuchten Person, einem Ort oder Fakt zu wechseln. Bibliografie und Quellenangaben weisen Interessierten den Weg und zeugen von der umfangreichen Recherchearbeit, die Harding für dieses Buch bewältigt hat. Der eingangs von mir erwähnte Film befindet sich auch darunter.
Fazit: Dieses Buch erzählt nicht nur vom tragischen Schicksal der Familie Robert Einsteins, eines Cousins von Albert Einstein, man erfährt auch sehr viel über die Geschichte Italiens. Insbesondere die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die wechselnden Besatzungen, die Befreiung und der Wiederaufbau des verwüsteten Landes werden sehr informativ beschrieben. Lesenswert und aufschlussreich. Gute vier Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Im Sommer 1944 dringt ein Trupp deutscher Soldaten in die Villa Il Focardo nahe bei Florenz ein. Hier wohnt Robert Einstein, Cousin des in die USA emigrierten Nobelpreisträgers Albert Einstein, mit seiner Frau Nina, sowie den Töchtern Luce und Anna Maria genannt „Cici“. Robert …
Mehr
Im Sommer 1944 dringt ein Trupp deutscher Soldaten in die Villa Il Focardo nahe bei Florenz ein. Hier wohnt Robert Einstein, Cousin des in die USA emigrierten Nobelpreisträgers Albert Einstein, mit seiner Frau Nina, sowie den Töchtern Luce und Anna Maria genannt „Cici“. Robert Einstein versteckt sich in den Wäldern der Umgebung und glaubt seine Familie in Sicherheit. Ein folgenschwerer Irrtum, wie sich herausstellt. Nina, Luce und Cici werden kaltblütig ermordet, weil sie Roberts Versteck nicht preisgeben. Robert muss die Schüsse im Verborgen mitanhören. Die anderen Frauen, die bei dem Überfall in der Villa anwesend waren und einen anderen Familiennamen als Einstein haben, überleben. „Offizieller“ Grund der Ermordung ist der Verdacht, die Familie Einstein würde die Partisanen unterstützen, sowie Munition und Sprengstoff in der Villa lagern. Dass Robert Einstein Jude ist, seine Frau nach Nazi-deutschen Gesetzen Blutschande begangen hat und die Töchter Mischlinge ersten Grades sind, sind zusätzliche Gründe die Familie auszurotten.
Nur wenig später erreichen die Alliierten Florenz und die Villa. Untersuchungen beginnen. Recht schnell wird klar, dass es sich hier um einen Racheakt und einen Fall von Sippenhaftung - also um eine Vendetta - seitens Hitler handeln muss, denn das eigentliche Ziel seiner Wut, Albert Einstein, ist in den USA in Sicherheit.
Robert Einstein wird im Juli 1945, getrieben von Trauer und Selbstvorwürfen Suizid begehen.
Der britische Journalist Thomas Harding, Nachfahre von nach England emigrierten Juden, versucht dieses Kriegsverbrechen an der Familie Einstein aufzuklären. Dazu spricht er mit den wenigen noch lebenden Zeitzeugen der Tat und recherchiert er in zahlreichen Archiven in England, Italien und Deutschland. Er studiert akribisch tausende Seiten und zahlreiche Protokolle der damaligen Ermittler. Doch der Täter lässt sich rund 80 Jahre nach dem Verbrechen nicht wirklich feststellen, zumal die Soldaten ohne Rangabzeichen unterwegs waren. Harding kann zwar, auch auf Grund der Zeugenaussagen, mögliche Namen ausfindig machen. Die Männer leben allerdings nicht mehr. Es scheint, als bliebe das Kriegsverbrechen an der Familie Einstein, die stellvertretend für den berühmten Cousin Albert sterben musste, ungesühnt.
Interessant ist Thomas Hardings Blick auf die Überlebenden und die psychischen Folgen des Erlebten. Im Nachwort erklärt er, warum ihn das Schicksal der Familie Robert Einstein so berührt. Zahlreiche Abbildungen aus dem Besitz der Ermordeten sowie Faksimiles von Dokumenten runden dieses bewegende Sachbuch ab.
Dieses Kriegsverbrechen ist nur eines von vielen, die bis heute nicht gesühnt werden können. Allerdings kann es wegen des berühmten Familiennamens exemplarisch als Mahnmal dienen.
Fazit:
Dieses Sachbuch ist penibel recherchiert, gekonnt erzählt und dadurch ein wichtiger Beitrag der historischen Aufarbeitung. Dafür gebühren 5 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
