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Ein abenteuerliches Fantasy-Märchen von Liebe, Licht und tiefer Dunkelheit! Mit der verbotenen Liebe von Despereaux zu Prinzessin Erbse fängt alles an. Der Mäuserat verbannt ihn in das Kellerverlies des alten Schlosses und dort, in der tiefen Dunkelheit, trifft Despereaux die Ratte Roscuro und das Mädchen Miggery, die beide von Licht und Glanz träumen. Roscuro schmiedet einen teuflischen Plan und Despereaux muss unter Lebensgefahr allen seinen Mut zusammennehmen, um die Prinzessin zu retten. Spannend und geheimnisvoll, strahlend hell und voller Humor ist dieser Roman von Kate DiCamillo

Produktbeschreibung
Ein abenteuerliches Fantasy-Märchen von Liebe, Licht und tiefer Dunkelheit! Mit der verbotenen Liebe von Despereaux zu Prinzessin Erbse fängt alles an. Der Mäuserat verbannt ihn in das Kellerverlies des alten Schlosses und dort, in der tiefen Dunkelheit, trifft Despereaux die Ratte Roscuro und das Mädchen Miggery, die beide von Licht und Glanz träumen. Roscuro schmiedet einen teuflischen Plan und Despereaux muss unter Lebensgefahr allen seinen Mut zusammennehmen, um die Prinzessin zu retten. Spannend und geheimnisvoll, strahlend hell und voller Humor ist dieser Roman von Kate DiCamillo
Autorenporträt
Kate DiCamillo wurde 1964 in Pittsburgh / USA geboren und zog im Alter von vier Jahren mit ihrer Familie in den Süden Floridas. Sie studierte Englische Literatur und lebt heute als freie Autorin in Minneapolis / Minnesota.

Mit ihren ersten beiden preisgekrönten Kinderbüchern 'Winn-Dixie' und 'Kentucky Star' gelang ihr auf Anhieb der internationale Durchbruch. Ihr Debütroman 'Winn-Dixie' führte wochenlang die New York Times Bestsellerliste an und kam auf die Ehrenliste der Newbery Medal, dem angesehensten Kinderbuchpreis der USA. 'Winn-Dixie' wurde im Jahr 2002 für den Deutschen Jugendliteraturpreis, Sparte Kinderbuch nominiert. Für 'Despereaux - Von einem der auszog, das Fürchten zu verlernen' wurde die Autorin 2004 mit der Newbery Medal geehrt. 2005 wurde auch dieses Buch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und diente als Vorlage für den erfolgreichen Kinofilm 'Despereaux- Der kleine Mäuseheld'. Mit ihrem neuesten Buch 'Flora & Ulysses. Die fabelhaften Abenteuer' wu

rde Kate DiCamillo zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn mit der Newbery Medal ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.06.2004

Wenn Mäuse zu sehr lieben
Nur ein Kostümabenteuer: "Despereaux" von Kate DiCamillo

So sieht ein Edelkinderbuch aus: rubinrotes Halbleinen, verschnörkelte Kapitelüberschriften, filigrane Zeichnungen. Aber auch inhaltlich geht es edel zu in "Despereaux". Die Mäusemutter des Helden ist eine feine Dame. Im Koffer eines französischen Diplomaten ist sie zur Mäusegesellschaft des Schlosses gestoßen, wo sie ihren Jüngsten zur Welt bringt. Enttäuscht über seine Winzigkeit gibt sie ihm den Namen Despereaux. Dennoch wird er es sein, der die Schloßgesellschaft vor den bösen Ratten und einem einfältigen König rettet. Eine alte Mär von ewiger Gültigkeit soll hier erzählt werden. Darum raunt uns die Erzählerin im Märchenton mit altertümelnden Wendungen und Vokabeln von "Maid" bis "Mannen" die Abenteuer "von einem, der auszog das Fürchten zu verlernen" ins Ohr.

Despereaux ist anders als die anderen Mäuse, die nur ans Herumhuschen und Krümelfressen denken. Er hat Sinn für die Schönheit des Schlosses und der Gitarrenmusik, die dort erklingt, vor allem aber für die Schönheit der Tochter des Menschenkönigs. Despereaux schenkt ihr sein Herz und schließt mit ihr eine innige Freundschaft. Dafür droht ihm die Strafe des Mäusevolkes: Er soll den Ratten im Keller zum Fraß vorgeworfen werden.

Die Drastik stört an dieser Stelle noch nicht. Ärgerlich ist aber, daß diese höfische Welt mit ihrer mittelalterlichen Grundstimmung zugleich Bilder eines absolutistischen Königtums des 18. Jahrhunderts und eines monarchistischen Europa des 19. Jahrhunderts aufgepfropft bekommt. Zusammen mit dem Märchenton und einer Handlung, die sich wiederum an eine ganz andere literarische Tradition, die ritterliche "Aventiure", anlehnt, könnte man einen augenzwinkernd beabsichtigten Stilmix vermuten. Gezwinkert wird in diesem Spiel aber nicht. Alles ist ernst gemeint und erweist sich als ein Konglomerat aus Klischees der amerikanischen Trivialkultur über das alte Europa. Kate DiCamillos "Despereaux" ist daher nur ein kitschiges Kostümabenteuer im Disney-Geist.

Der Witz, der hin und wieder aufflackert, etwa wenn ein lässiger Gegenwartsjargon den ernsten Ton konterkariert, macht das Ganze nicht besser, auch nicht die einleuchtende Psychologie einer Rache, die die Intrige der Ratte Chiaroscuro gegen die Prinzessin erklärt; denn wie Despereaux hatte auch Chiaroscuro Schönheit und Licht gesucht, war aber von der strahlenden Welt zurückgewiesen worden. Die Psychologie der Geschichte, die das Böse erklären will, bringt weitere Probleme mit sich. Die Gewalt wird nicht dadurch gemildert, daß sie in der Struktur eines Genres verankert ist, wie das im Märchen der Fall ist. Hier wird sie verstärkt: Der kleinen Miggery Sow etwa, die sich mit den Ratten verbündet, um zur Prinzessin aufzusteigen, werden die Ohren zu Brei geschlagen, daß sie wie "Blumenkohlstückchen" an ihrem Kopf kleben. Solche Brutalität ist von einer Unmittelbarkeit, mit der ohne Not eine Grenze überschritten wird. Überdies verträgt sich die Grundmetaphorik einer hellen, schönen und guten Prinzessinnenwelt oben gegenüber einer dunklen, häßlichen und bösen Rattenwelt unten nicht mit einer differenzierten Psychologisierung, wie sie hier trotzdem versucht wird.

So entsteht ein inneres Ungleichgewicht der Geschichte, in der vieles nicht ganz zusammenpaßt. "Geschichten sind Licht", schreibt die Autorin in ihrem Schlußwort und hofft, der Leser möge in ihrer etwas Licht gefunden haben. Falls überhaupt, dann ist es leider recht stark eingetrübt.

CHRISTOPH SCHMITZ

Kate DiCamillo: "Despereaux. Von einem, der auszog das Fürchten zu verlernen". Aus dem Englischen übersetzt von Sabine Ludwig. Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2004. 253 S., geb., 12,- [Euro]. Ab 10 J.

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"Eine begnadete Märchenerzählerin."
Sylvia Mucke, Eselsohr November 2010